Twitter, Buzz, Facebook und Co: social-network-instant-messaging-chat-Wahnsinn?

  • Guten Morgen Forum,


    ich habe die Orientierung verloren: obwohl ich mich durchaus als "Freak" in solchen Sachen sehen würde und gerne auch mal (unsinnigen) Trends hinterherlaufe, aber was da momentan auf mich einprasselt, kann ich irgendwie nicht mehr recht "begreifen" (ich hoffe, es liegt nicht am Alter).


    Für mich ist die gute alte E-Mail noch immer das Mittel der Wahl zur schnellen und unkomplizierten Kommunikation. Das Web-Mail-Interface ist praktisch ständig offen und somit bin ich immer gut erreichbar.
    IM-Dienste gibt es ja schon lange, z.B. ICQ oder MSN. War auch nett... damals. Aber einen wirklichen Mehrwert gegenüber Mail kann ich hier auch nicht finden, außer vielleicht für diejenigen, die ständig zu Hause sind und die Buddy-Liste beobachten.
    Dan kam Twitter: sicher, nicht nur für direkte 1zu1 - Kommunikation gedacht, aber was macht man denn damit? Ich schreibe Mini-Nachrichten und "blase" sie ins Netz. Ob, von wem und wann diese gelesen werden, ist völlig offen. Wozu also sollte ich etwas schreiben, wenn ich gar nicht weiß, ob es gelesen wird? Wo steckt die Innovation hierbei bzw. welchen Einsatzzweck kann ich hier einfach nicht entdecken? Ich kenne übrigens niemanden, der Twitter nutzt.
    Bei Google Buzz verhält es sich genau so: ich kann "buzzen" bis der Arzt kommt, niemand interessiert es und niemand liest es. Dabei wird diese Funktion von Google doch so sehr angepriesen: Aber wozu?
    Nun noch facebook: die haben sich ja einiges auf die Fahne geschrieben und es scheint mir mit das größte SN zu sein. Ich kenne ja noch lokalisten, das ist relativ übersichtlich und war/ist auch ein netter Weg, alte Freunde wiederzufinden. Aber was geht bei facebook ab? Ich lese von Pinwandeinträgen, von sinnlosen Kommentaren, wer wann welche Awards bei irgendwelchen Farmville-Events gewonnen hat oder muss mir ansehen, das dem Freund meines Freundes meiner Freundin der neuen VW-Polo "gefällt". Und wenn mir diese Informationsflut noch nicht genug "Echtzeit" ist, prangt unten rechts auch noch ein Chat-Fenster und wartet auf Befehle. Manche Leute scheinen sogar regelrecht irgendwelche zeitaufwändigen Onlinespiele auf facebook zu spielen. Ich frage mich ernsthaft, ob diese Leute in ihrer Arbeit nicht ausgelastet sind oder wer die ganze Zeit aufbringen kann, die all diese "Funktionen" benötigen. Oder: was ist es hier, was ich übersehe bzw. was habe ich noch nicht entdeckt, was mir diese ganzen Funktionen auf einen Schlag schmackhaft machen könnte?
    Und dann besteht ja noch das große Problem: ein "social network" funktioniert nur dann am besten, wenn es möglichst viele Mitglieder hat. Was bringt es mir, bei zig Diensten angemeldet zu sein und immer nur einen Teil meiner Freunde erreichen zu können? Täglich schießen neue solcher Seiten aus dem Boden: das ist doch der falsche Weg! Ich will nicht 100 Logins verwalten müssen, 100 Profile ausfüllen und updaten...


    Wie gesagt, ich bin solchen Sachen gegenüber eher aufgeschlossen und meine Freundin schimpft schon, das ich zu viel Zeit vor dem PC verbringe. Beruflich sitze ich auch fast den ganzen Tag davor, aber der Trend, der sich hier abzeichnet, und der damit verbundene Zeitaufwand kann ich bei aller Interesse nicht nachvollziehen.


    Also, bitte öffnet mir die Augen, was mache ich "falsch"? Laßt mich nicht den Anschluß verlieren ;-)


    Lex

    Gemüsepuffer gelingen besonders lecker, wenn man sie direkt vor dem Servieren durch ein saftiges Steak ersetzt.

  • Falsch machst du nichts ;)


    Ich stimme dir zu, die meisten dieser Dienste sind zum Selbstzweck vorhanden. Ich nutze Facebook mehr oder weniger ausgiebig. Allerdings nicht, um alte Freunde (wieder-) zu finden (das passiert im Grunde ganz von selbst), sondern ich sehe und nutze das als berufliche Plattform. Wenn Xing in allen Funktionen kostenlos wäre, würde ich vermutlich eher das nutzen als FB.


    Einen Twitter-Account für meine Synchro-Seite hab ich auch. Aber nur, um der Welt mitzuteilen, welche neue Rezension gerade neu online ist :D Ob das jemand liest...keine Ahnung. Ist mir ehrlich gesagt auch egal. Ich schau selbst nicht rein und trage nur alle Jubeljahre mal was ein. Hab mir den Account geholt, weil ich wissen wollte wie es funktioniert. Nun weiß ich es, und es ist langweilig (für mich).


    Was dieses ganze Spielezeugs und den anderen Rotz auf FB angeht, das kann man ja blockieren/ausblenden, und das mache ich auch konsequent.


    Aber man "braucht" nichts von dem Kram. Ist halt nett, mal reinzuschauen, aber einen konkreten Nutzwert als solches hat nichts davon.

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Re: Twitter, Buzz, Facebook und Co: social-network-instant-messaging-chat-Wahnsinn?


    Zitat

    Original geschrieben von Lex Luthor
    Und dann besteht ja noch das große Problem: ein "social network" funktioniert nur dann am besten, wenn es möglichst viele Mitglieder hat. Was bringt es mir, bei zig Diensten angemeldet zu sein und immer nur einen Teil meiner Freunde erreichen zu können? Täglich schießen neue solcher Seiten aus dem Boden: das ist doch der falsche Weg! Ich will nicht 100 Logins verwalten müssen, 100 Profile ausfüllen und updaten.

    Genau das ist der Segen und auch der Fluch von Facebook. Das sind nunmal die mit den meissten Mitgliedern und damit auch fuer neue User am attraktivsten. Aber wie das mit Monopolen so ist, so nutzen sie v.a. dem Monopolisten. Ich wuerde sicherheitshalber alle auf Facebook eingestellten Informationen als Oeffentlich betrachten, Privatsphaereneinstellungen hin oder her - letztendlich sind die Daten in Haenden eines Dritten, der gerne mal seine Nutzungsbedinungen anpassen. Man schaue sich nur an, was Facebook in den letzten Wochen alles fuer Aenderungen durchgedrueckt hat, natuerlich alles zum Wohle der Nutzer ;)


    Daher ist die Diversifikation schon was gutes - mehrere konkurrierende Dienste sorgen dafuer, dass ein einziger nicht zu gross/allmaechtig wird. Nur schade, dass Facebook schon so dermassen riesig ist.


    Twitter dagegen ist einfach nur eine Kommunikationsplattform, bei der pauschal alles frei zugaenglich ist. Nutzen hat das v.a. fuer Menschen, die etwas mitzuteilen haben fuer das sich jemand interessiert. Promis koennen so z.B. direkt ein Dementi absetzen, ohne grossen Aufwand und fuer jedermann einsehbar ;) Den echten Mehrwert fuer mich habe ich bei Twitter noch nicht entdeckt, aber ich spiele ein wenig damit rum.


    Und was InstantMessenger angeht: Der grosse Vorteil gegenueber Mail ist, dass es schneller geht und du siehst, ob jemand verfuegbar ist oder nicht. Dennoch ist so ne IM nicht so stoerend wie ein Telefonanruf.

  • Also ich für meinen Teil ignoriere einfach die ganzen anderen "Social Networks" außer Facebook. Ganz einfach aus dem Grund weil ich denke, ein Netzwerk muss reichen. Facebook ist sozusagen der Standard, hier sind nahezu alle Leute vertreten. Wozu sollte ich dann noch was anderes haben?


    Twitter nutze ich nur, um Nachrichten von anderen Leuten zu lesen, was wirklich sehr interessant ist wenn man den richtigen Leuten folgt (bei mir sind das 3-4 Politiker, der Journalist Richard Gutjahr und noch 2-3 andere).


    Den ganzen Farmville-Kram und dieses Quiz-Gedöns blocke ich konsequent. Wenn man das mal eine Woche durchgezogen hat und alles unnötige blockt, dann hat man in der Zukunft gar nicht mehr so unnötige Meldungen in der "timeline", sondern nur noch das, was von den Leuten selbst geschrieben wird!

  • Bin da ja ähnlich: wenn es einen neuen Dienst gibt, meld ich mich erst mal an. Von Lokalisten bin ich mittlerweile wieder abgemeldet, Google Buzz hab ich genau einmal ausprobiert und dabei keinen Nutzen feststellen können (das liegt schlicht daran, dass in meinem Bekanntenkreis wenig Leute Google Mail etc. nutzen.


    Das Internet ist ein Selbstdarstellungsmedium geworden. Wie du schon sagst: die Leute "blasen" Informationen ins Web, die meistens niemanden interessieren, von denen sie aber hoffen, dass es das doch tut und am besten auch noch Feedback kommt. Das ist mal persönlicher (Facebook, studiVZ) und mal unpersönlicher (Twitter)


    Facebook und studiVZ nutze ich auch weiterhin mehr oder weniger häufig; hauptsächlich deswegen, weil man hier tatsächlich mit Freunden (oder Bekannten ;)) in Kontakt bleiben kann und somit die geposteten Statusmeldungen leidlich interessant sind. (die ganzen App-Meldungen bei FB hab ich übrigens ausgestellt - das nervt wirklich. Mafia Wars, Farmville und Co.-Informationen haben nun wirklich keinen Nutzwert)


    Also: man muss ganz sicher nicht alles nutzen, was das Internet momentan an sozialen Netzwerken anbietet. Bei mir bieten sich VZ und FB zur Kontaktpflege an; was man aber selber nutzen will, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nachteile, weil man etwas nicht nutzt, entstehen einem bestimmt nicht. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von schwedenfan
    Das Internet ist ein Selbstdarstellungsmedium geworden.

    Das war doch noch nie anders. Wenn ich - ganz altmodisch - eine Seite ins Netz stelle, tue ich genau das gleiche. Nur muss nun erst mal jemand vorbei gesurft kommen, um den Inhalt wahrzunehmen. Genauso ist's mit Blogs und auch Twitter. Es sinkt nur der Aufwand, den man betreiben muss, und teilweise auch der vermittelbare Informationsgehalt.


    Webseiten sind dezentral, um dort ueber Aenderungen informiert zu werden muss ich entweder regelmaessig nachschauen, oder ich abonniere den RSS-Feed, sofern vorhanden. Zentralisierte Dienste wie Twitter bringen dieses Nachverfolgen von Inhalten direkt mit.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Das war doch noch nie anders.


    Da magst du recht haben. Allerdings habe ich etwa daran gedacht, dass etwa vor zehn Jahren die Informationsseiten von Zeitungen, Unternehmen etc. klar überwogen und der Einzelne vielleicht mal 'ne schlechte Homepage ins Internet gestellt hat. (klar, auch das war eine Form der Selbstdarstellung - aber eben noch nicht in diesem heutigen Ausmaß). Heute ist es nun jedem möglich, der nicht mal MS Frontpage (:D) auf seinem PC installiert hat, sich im Internet sozusagen selbst zu verwirklichen.

  • Facebook hat vor allem auch den Vorteil, dass man allgemein eine Frage stellen kann (nach Abendaktivitäten/gemeinsamen Projekten/Umzugshilfe.. o.Ä.) und jeder der Freunde kann das Lesen und man kann zusammen drüber reden, quasi ein schnellerer/besserer Mailverteiler, der dann auch nur die Leute benachrichtigt, die das interessiert (Benachrichtigung nach Eintrag). Das ist eigentlich die Kernfunktion, die ich an Facebook nicht missen möchte und die wir alle in meinem Kreis auch ausgiebig nutzen.


    Das einzige, was mich wirklich ankotzt, sind die Leute mit zu viel Zeit, die dann immer die Neuigkeiten mit unglaublich vielen, dummen, neuen Spielen zuspammen. Ich kann gar nicht so viel Schrott verbergen, wie dort minütlich neu ensteht.. von Glücksnüssen über Farmville bis Mafia, dazu noch eine Prise Daily Luck und nächstesr Kuss, da fass ich mir wirklich an den Kopf..

    Zitat

    Original geschrieben von cyrus69
    Im Prinzip geht es nicht darum, nur ihm mit Respekt zu begegnen, sondern auch dem Typen mit der großen Nase oder dem Mädchen mit der Glatze.

  • Ich nutze StudiVZ , Facebook und eben die gute alte Mail... aber gerade von meinen Freunden/innen haben viele ein iPhone/Blackberry oder ein anderes Web 2.0 Gerät nutzen aber Emails gar nicht ( die BB user halt den BB Messenger ;) ) .. die schreiben dann private Nachrichten bei Facebook.. und da das mittlerweile 50% meiner Freunde machen komme ich auch endlich mit meinen 150 Frei sms aus...


    Mir hilft es also insofern das man super das Wochenende, und die Freizeit planen kann und gleichzeitig durch die Nachrichten noch Geld spart!

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