Kein Vertrag bei mobilcom, versuchen aber Inkasso bei mir zu betreiben

  • :mad:


    16.4.2010


    Ich erhalte an meiner ehemaligen Anschrift (letzer Wohnsitz vor über vier Jahren) eine letzte Mahnung von mobilcom. Ich hatte dort niemals einen Vertrag. Über die im Schreiben angegebene Kundennummer ist eine Kontaktaufnahme mit mobilcom nicht möglich, da eine Handynummer verlangt wird, die ich nicht habe. In der „letzten Mahnung“ steht keine Handynummer, mit der ich Kontakt aufnehmen kann.


    Da es ein Konzern ist: Über die debitel-Hotline 01805-123123 habe ich um 21.30 Uhr eine Dame erreicht, sie hat keine Bereitschaft gezeigt, den Fall aufzunehmen oder einen Rückruf zu veranlassen das sei „nicht erlaubt“ und wie ich die Kollegen erreichen kann, sei „nicht ihr Problem“.


    Um 21.41 habe ich eine E-Mail mit der Bitte um Kontaktaufnahme versandt.



    17.4.2010


    Filiale mobilcom Weserpark 13.00 Uhr: Über den Azubi (durch Rücksprache mit der Zentrale) bekomme ich die mutmaßliche Handynummer heraus, um die es geht: 0176-XXXXXXXX. Der Vertrag sei von mir mit meiner alten Anschrift Bremen-Schwachhausen in Hanburg-Altona abgeschlossen worden. Da auch die entsprechende Personalausweiskopie vorläge, hätte ich wegen Identitätsdiebstahl Anzeige bei der Polizei zu erstatten, ansonsten würde das Inkassoverfahren gegen mich weiterlaufen. Ich gebe eine schriftliche Erklärung ab, dass ich keinen Vertrag bei mobilcom geschlossen habe. Die Annahme wird verweigert, durch weitere Gespräche einigen wir uns auf ein Faxen an die Zentrale in der Filiale.


    Anschließend erstatte ich Anzeige wegen Identitätsdiebstahl bei der Polizei.


    Anschließend habe ich eine E-Mail mit dem Aktenzeichen und der Bitte um Übersendung von Vertragskopie und Ausweiskopie versandt. Nochmaliger Hinweis, keinen Vertrag zu besitzen.


    Zusätzlich an der Hotline 01805/5022240 die Strafanzeigennummer aufgegeben. Das Inkassoverfahren sollte damit gestoppt werden.



    22.4.2010


    Eine E-Mail mit Fristsetzung und der nochmaligen Aufforderung um Übersendung von Vertragskopie und Ausweiskopie versandt.



    28.4.2010


    Erhalt einer Vertragskopie, aber keiner Ausweiskopie an die Anschrift Bremen-Schwachhausen.
    Der Vertrag ist entgegen allen vorherigen Angaben auf eine völlig andere Anschrift ausgestellt: Bremen-Hemelingen. Dort war nie mein Wohnsitz! Auch die Bankverbindung im Vertrag passt überhaupt nicht, sie ist auf die Sparkasse Bremen ausgestellt, wo ich kein Konto besitze. Wie kommen die auf meine vier Jahre alte Adresse?


    Versuch der Klärung in der mobilcom-Filiale in Bremen-Mitte: Der Filialleiter, weigert sich den Fall anzunehmen, da ich ja kein Kunde bin. Die Forderung sei mein Problem. Auf die Frage nach dem Legitimationspapier heisst es, dass diese aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ nach wenigen Tagen gelöscht werden müssten, es würde nur noch die jeweilige Ausweisnummer existieren.


    Anruf bei der Hotline 01805/5022240: Ich lande sofort bei den Inkassofällen. Ich frage die Teamleiterin, wie mobilcom an die Adresse in Schwachhausen kommt. Es wird mir zur Antwort gegeben, dass die Nachfolgeadresse von Bremen-Hemelingen bei der Meldebehörde erfragt worden sei. Ich erklärte, dass dies gelogen sei, da ich niemals in Hemelingen gewoht habe und seit Jahren nicht mehr in Schwachhausen wohne, somit eine solche Auskunft niemals von der Meldebehörde kommen kann. Als ich den Verdacht äußerte, dass die Adresse aus einem 10 Jahre alte Prepaid-Handy von debitel kommen könnte wurde die Dame ausgesprochen ungehalten und erklärte, dass das Inkassoverfahren weiterlaufe und dass ich zu beweisen hätte, dort nicht gewohnt zu haben. Außerdem würden das die Anwälte klären. Ich könne den Gang der Dinge jedenfalls nicht stoppen.


    Anruf in der Filiale Hamburg-Altona: Ich erreiche, dass mir Daten aus dem betreffenden Personalausweis vorgelesen werden: Die Größe stimmt nicht, mein zweiter Vorname fehlt, das Ablaufdatum ist weder mit meinem alten noch mit meinem neuen Personalausweis identisch. Das Bild scheint nach erster Beschreibung nicht mit meinem identisch zu sein.


    Da auch die Bankverbindung, die mobilcom offenbar nicht geprüft hat, nicht identisch ist, geht es hier um grobe Verletzungen der Sorgfaltspflichten sowie Verletzung der Datenschutzbestimmungen bei mobilcom.


    29.4.:
    Hab heute Strafanzeige gegen mobilcom gestellt, die Polizei meinte, dass es wohl bei mobilcom oft vorkomme, dass wohl auch Mitarbeiter einfach Verträge mit falschen Daten ausfüllen, damit sie ihre Quote erfüllen und auch noch hochwertige Handys (N97 in dem mir zugesandten Vertrag) abgreifen, um sie zu verkaufen.


    Nur dass hinterher gegen völlig unbeteiligte Dritte in einer solch dummdreisten Art und Weise vorgegangen wird , versteh ich nicht. Das bedeutet doch nur Ärger und Kosten für mobilcom (werde noch Schadenersatz einfordern) und dann geht auch noch der letzte Rest Reputation den Bach runter - jedenfalls geht die Story hier in Bremen schon rum...


    30.4.:
    Heute habe ich die Kopie der ec-Karte und die Ausweiskopie erhalten. Wie vermutet: Es ist eine völlig andere Person, die an einer anderen Anschrift wohnt. Kontoverbindung stimmt natürlich ebensowenig wie die Unterschrrift - es ist einfach nicht meine.


    Daraufhin hatte ich bei der mobilcom-Hotline angerufen, um diese Informationen weiterzugeben. Kommentar: "Das interessiert uns nicht, sie haben definitiv den Vertrag abgeschlossen". Mein Einwand, dass ich eine völlig andere Unterschrift habe wurde wie folgt abgetan: Die Unterschrift auf ec-Karte, Mobilfunkauftrag und Personalausweis ist identisch, das reicht. Eine hochinteressante Argumentation, ich bin mal gespannt, was der Richter zu diesem Schenkelklopfer sagt... Eine völlig andere Anschrift und Unterschrift spielt keine Rolle - wie gesagt, ich habe nie an der angegebenen Anschrift gewohnt!


    Auf die Frage, was ich noch tun kann, damit das Inkassoverfahren gestoppt wird, wurde geantwortet: "Sie können nichts machen (außer zahlen)!" Als "Kunde" wäre ich in der Beweispflicht und hätte meine Unschuld zu beweisen... ich bin fassungslos...


    Auch ja und der betreffende Mitarbeiter hat sich geweigert, mich an einen Vorgesetzten oder die Rechtsabteilung durchzustellen...


    Da das Inkasso trotz des offensichtlich fehlenden Zusammenhangs zu mir weiterhin gegen mich betrieben wird: Wie kann ich mich noch gegen mobilcom wehren?

  • Mahnbescheid (oder - was aber unwahrscheinlich ist - Klage) abwarten und dann Einspruch einlegen. Die Schreiben, die Du bisher erhalten hast, kannst Du ignorieren. Außerdem Kommunikation mit mobilcom beenden.

  • Lang lebe Mogelcom :flop:


    Augenscheinlich hast du ja außer sinnlose und ewige Rennerei nichts zu befürchten,
    wird ja wohl vor Gericht enden und es sollte hervor gehen das der Vertrag nicht deine ist.


    Auf jedenfall mal wieder eine Hochinteressante und Typische Mogelcom geschichte :mad:

    Geschäftsaufgabe zum 01.09.2012 wegen Todesfall.

  • klarer freispruch. nicht du, sondern die sind in der beweispflicht. und die können sie anscheinend nicht erbringen. alles am telefon is nur blödes geschwafel von denen. lass dich nicht unterkriegen.

  • Das ist nun wirklich kein Aufreger.


    Einfach alle Inkasso-Briefe ungeöffnet in den Müll schmeissen, oder besser, "an Absender zurück" drauf schreiben und in irgendeinen Briefkasten einwerfen (ohne Briefmarke). Nicht von "Inkasso" einschüchtern lassen, die haben mit Ihren Drohbriefen nicht mehr Rechte oder Druckmittel, als würde sich Mobilcom selbst ums Schuldeneintreiben kümmern.


    Auf den gerichtlichen Mahnbescheid warten und Widerspruch ankreuzen (WICHTIG!), mehr Mühe ist nicht nötig. Zu befürchten hast du ja offensichtlich nichts, da du mit dieser dubiosen Firma keinen Vertrag abgeschlossen hast, egal ob es nun vor Gericht landet oder nicht, also nicht verrückt machen lassen.


    Darüber hinaus würde ich die Firma Mobilcom wegen versuchtem Betrug anzeigen. EDIT: Sehe gerade, das hast du bereits gemacht, sehr gut.

  • Re: Kein Vertrag bei mobilcom, versuchen aber Inkasso bei mir zu betreiben


    Zitat


    Auf die Frage, was ich noch tun kann, damit das Inkassoverfahren gestoppt wird, wurde geantwortet: "Sie können nichts machen (außer zahlen)!" Als "Kunde" wäre ich in der Beweispflicht und hätte meine Unschuld zu beweisen... ich bin fassungslos...

    So ein Unfug.

  • Nur mal so eine Frage aus Interesse: warum hast du dir eigentlich den ganzen Streß angetan?


    Wenn bei mir eine unberechtigte Forderung eintrudelt, schreibe ich exakt einen Brief mit Fristsetzung und Hinweis auf rechtliche Schritte und bin dann - sofern noch ein zweiter Brief kommen sollte - bei meinem Anwalt.


    Ich würde nie auf die Idee kommen, mich mit dem Fußvolk in den Shops (die können da eh nie was machen) und den Schergen am Telefon (die meistens eh keine Ahnung haben) abzugeben. Alles nur schriftlich, damit ich was in der Hand habe, und um den Rest kümmert sich jemand, der sich damit auskennt.

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Zitat

    Original geschrieben von Quindan


    Wenn bei mir eine unberechtigte Forderung eintrudelt, schreibe ich exakt einen Brief mit Fristsetzung und Hinweis auf rechtliche Schritte und bin dann - sofern noch ein zweiter Brief kommen sollte - bei meinem Anwalt.

    Selbst das ist mir zu viel. Bei unberechtigten Forderungen gibts bei mir stets den Mülleimer, bzw. "an Absender zurück", wenn ich weiß worum es in dem Brief geht.
    Erst bei gerichtlichen Mahnverfahren werde ich aktiv und kreuze Widerspruch an. Das kostet diese Schmarotzer dann wenigstens ein paar Euro.

  • Ich bewundere auch deine Ruhe und Geduld und fühle mich durch deine Schilderung weiter darin bestätigt, einen großen Bogen um Mobilcom-Debitel zu machen (nicht, dass du sie dir ausgesucht hättest).


    Wenn du nicht warten willst bis/ob ein Mahnbescheid oder eine Klage kommt und du dich verständlicherweise von den unberechtigten Mahnungen belästigt fühlst könntest du auch selbst eine so genannte "negative Feststellungsklage" erheben.
    Eine kurze Erklärung gibts z.B. hier .


    Ein Anwalt kann dich dazu beraten, wenn du deine hier geschilderten umfangreichen Bemühungen den Sachverhalt zu klären ein wenig dokumentiert hast (Kopien v. eMails, Schriftverkehr) dürfte das Kostenrisiko für dich sehr gering sein, Mobilcom-Debitel hat dann auch für deine Anwaltskosten aufzukommen.


    Theoretisch könntest du eine solche Klage aber auch ohne Anwalt ans Amtsgericht richten, oder zusammen mit dem Rechtspfleger bei der Rechtsantragsstelle aufsetzen.
    Das würde ich mir aber gut überlegen, da es doch ein paar Dinge zu beachten gibt und bei dem geschilderten SV eigentlich davon auszugehen ist, dass Mobilcom hinterher auch deine Anwaltskosten trägt.

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