o2: Netzbetrieb wird an Huawei outgesourced

vodafrank: Ach wird im BWL-Studium mittlerweile wieder Gutmenschentum vermittelt?

Also bevor ich meine MA outsource, muss da schon einiges an finanziellen Vorteilen bei rüberkommen. Hohe MA-Zahlen beeindrucken, man hat die volle Kontrolle usw... Ich denke, dass läuft im Endeffekt wie bei der Telekom, Schlecker und Co. Vielleicht ist Huwaei keine Tochter, aber im Endeffekt läufts aufs gleiche hinaus: MA zu geringeren Kosten außerhalb anstellen, dann günstiger wieder zurück"mieten" (ja, ganz fieses Wort in diesem Zusammenhang)...

Outsourcing im IT-Bereichen funkioniert i.d.R. so:
MA und somit deren Know-How wandern von der abgebenden Firma zum Outsourcing-Dienstleister. Dann werden diese teuren bisherigen MA schrittweise mittels einschlägiger Methoden abgebaut und/oder durch billigere Neulinge ersetzt oder nehmen doch Gehaltsnachteile in Kauf. Das ist die einzige Methode, noch die Margen des Dienstleister zu verbessern. Hauptsache die Zahlen sehen erstmal gut aus - da nimmt man beim Management gerne verringerte Kompetenz und grenzwertige Servicequalität in Kauf. Und für die abgebende Firma sinds jetzt nicht mehr böse Personalkosten, sondern sie können jetzt als Betriebskosten von der Steuer abgesetzt werden. Da fühlt sich der Shareholder gleich besser.

Bei Call-Centern ist es noch ekliger, weil da die Personalversorgung vorherrschend in der Hand von "Personaldienstleistern" a.k.a. Zeitarbeitsfirmen ist, welche gut mitverdienen. Diese kalkulieren bei ihren Niedriglöhnen im CC-Bereich oft noch die Aufstockung durch die ARGE mit ein und halten so eine Klasse von working poor aufrecht. Dieses werktätige Prekariat sitzt dann oft in den Outsourcing-Callcentern und hat weder Ahnung noch eine echte Motivation, eine Ahnung zu haben.

Gilt das Ganze eigentlich nur für die Huawei-Zone oder auch für die Nokia-Zone? Da könnte man ja mal die Konkurrenz genauer unter die Lupe nehmen.

Hallo,

Das "Auslagern" eines Netzes, egal ob so radikal wie bei E-Plus oder (derzeit noch) so gemaessigt wie bei o2 kann ich nicht gut finden, weil "Netz" zur "Kernkompetenz" eines Mobilfunkanbieters gehoeren MUSS, wie will man sich sonst unterscheiden?

Siehe auch mein Blog http://blog.xonio.com

Zitat

Original geschrieben von hrgajek
Hallo,

Das "Auslagern" eines Netzes, egal ob so radikal wie bei E-Plus oder (derzeit noch) so gemaessigt wie bei o2 kann ich nicht gut finden, weil "Netz" zur "Kernkompetenz" eines Mobilfunkanbieters gehoeren MUSS, wie will man sich sonst unterscheiden?...

Manager scheinen heutzutage die "Marke" für wichtiger zu halten, als das eigentliche Produkt und das dazugehörige Kow-How, weil sie in der Regel von letzteren nichts verstehen und keinen Bezug dazu haben. Nur der kurfristige Erfolg und eine höhere Marge zählen, die Branche kann wechseln (gestern Chemie, heute Mobilfunk, morgen Lebensmittel - goldene Handschläge und Fallschirme inbegriffen) und ist ohnehin nur Staffage. Das scheint irgendwie die gängige Management-Methode geworden zu sein.

Hallo,

Zitat

Original geschrieben von vodafrank
Weshalb denn Beileid? Sie verlieren doch nicht ihren Job sondern machen dasselbe wie zuvor auch....

Kennst du Huawei oder Leute die da arbeiten/gearbeitet haben ?
Ich schon ich ich sag ganz ehrlich, für kein Geld der Welt würde ich dort arbeiten wollen, Google ist da noch eine weit aus angenehmerer Arbeitgeber.

Zitat

Das "Auslagern" eines Netzes, egal ob so radikal wie bei E-Plus oder (derzeit noch) so gemaessigt wie bei o2 kann ich nicht gut finden, weil "Netz" zur "Kernkompetenz" eines Mobilfunkanbieters gehoeren MUSS, wie will man sich sonst unterscheiden?

Nur so mal als Info, E-Plus hat schon vor über 12 Jahren Wartungsarbeiten an BTS´n nicht nur durch eigene Leute machen lassen, sondern komplette Regionen von einer externen Firma betreuen lassen. Das war in dem Fall Siemen und die haben auch Nokia Technik gewartet.

Zitat

Und wieso sollte Huawei Geld drauflegen wollen? Am Ende werden die Mitarbeiter entweder weniger verdienen oder aber es wird weniger Mitarbeiter geben. Wie auch immer, für die betroffenen Mitarbeiter wird es nachteilig sein.

Ich finde das eine Katastrophe für die entsprechende Mitarbeiter. Die bekommen vielleicht 2 Jahre Bestandsschutz, aber was ist danach ?
Ich hab mich darüber kürzlich noch mit einem Bekannten unterhalten, der von E+ zu Alcatel-Lucent outgesourcet wurde, der sucht auch bereits einen neuen Job, weil die 2 Jahre um sind.

Zitat

Manager scheinen heutzutage die "Marke" für wichtiger zu halten, als das eigentliche Produkt und das dazugehörige Kow-How, weil sie in der Regel von letzteren nichts verstehen und keinen Bezug dazu haben.

Manager interessiert am Jahresende nur das, was auf dem Geschäftsberich als Gewinn bebucht wird, wie hoch ihr Boni wird ( weil vom ersteren abhängig) und was den Aktionären als Dividende ausgezahlt wird. Manager sind genauso wie Minister austauschbar.

Ich heiße diese entwicklung absolut nicht gut.

auch wenn O2 nicht alles auslagert, ist es sehr bedenklich und wir werden sehen wie sich die Service-Quali entwickelt!.
O2 sollte sich E-Plus ganz genau anschauen um zu wissen wo man netztechnisch landen kann..... mit übertriebenem Outsoucing

Zitat

Original geschrieben von giles_gs
O2 sollte sich E-Plus ganz genau anschauen um zu wissen wo man netztechnisch landen kann..... mit übertriebenem Outsoucing

Die aktuelle Situation des E-Plus Netzes ist aber nicht das Ergebnis des Outsourcing, sondern die Folge eines unzureichenden Netzausbaus. Solange Telefonica/o2 weiterhin ausreichende finanzielle Mittel bereitstellen, sollte das Outsourcing keine negativen Auswirkungen auf die Netzqualität haben.

Davon abgesehen handelt es sich beim Outsourcing der Wartungs- und Servicedienste an Huawei um einen logischen Schritt, nachdem bereits viele Huawei Basisstationen bei o2 eingesetzt werden.

Andy

Sehen wir die Sache einfach mal so.

Die Junx, die am Mast krabbeln sind auch nicht von o2.

Wenn jetzt der Netzbetrieb eine Fehlermeldung hat, dann schicken die eben entsprechende Leute los.

Ich finde die Pressemitteilung ehrlich. Die T-Com hat das damals auch nicht an die Öffentlichkeit gebracht.

Die meisten Strippenzieher, die heute beim DSL-Anschluss oder -wechsel kommen sind auch Subs von der T-Com.

Wenn das jetzt gebündelt bei einer Firma ist, ist es vielleicht besser als wenn einmal Firma A, dann Wochen später Firma B zum Justieren zur Node oder BTS geschickt wird.

Nur für die Mitarbeiter sollte alles sauber laufen.

Zitat

Original geschrieben von iDet
Die Junx, die am Mast krabbeln sind auch nicht von o2.

Noch sind sie von o2.