Lichttemperatur selbst messen / bestimmen?

  • Moin,


    ich habe eine warmweiße LED Wohnraumleuche für zu Hause gekauft.
    Farbtemperatur laut Hersteller: 3100k, soll also ungefähr im Spektrum des Lichts einer Halogenlampe bis warmweißer Leuchtstoffröhre liegen.


    Gleissend helles Licht ABER ich habe nicht das Gefühl, das es unbedingt ein warmer Lichtton ist. Kann ich als Laie irgendwie die Farbtemperatur bestimmen/messen?


    Ich will mir nicht für tausend Euro ein Meßgerät kaufen sondern so ein Gerät ggf. mieten o.ä.. Würde auch mit der Lampe zu einem Geschäft gehen das das kann.


    Und hier gibt's ja genug Experten, also los :)

  • So Geräte gibts, sind aber mit ~1000 Euro nicht wirklich günstig.
    War die Leuchte so teuer, dass sich der Aufwand des Leihens lohnen würde?

  • Re: Farbtemperatur selbst messen / bestimmen?


    Zitat

    Original geschrieben von T.W.G
    ich habe eine warmweiße LED Wohnraumleuche für zu Hause gekauft.
    Farbtemperatur laut Hersteller: 3100k, soll also ungefähr im Spektrum des Lichts einer Halogenlampe bis warmweißer Leuchtstoffröhre liegen.


    Gleissend helles Licht ABER ich habe nicht das Gefühl, das es unbedingt ein warmer Lichtton ist. Kann ich als Laie irgendwie die Farbtemperatur bestimmen/messen?


    Sowas macht man mit einem Caloriometer. Da Meßgeräte teuer sind, für den "ich will's einfach nur wissen" Faktor uninteressant.


    Also vielleicht reicht Dir die Erklärung. Warmton Leuchtstofflampen sind ein Sch.....dreck! LEDs noch mehr! Warum?


    Die erzeugen nur Lichtbänder. Das kann durchaus eine Farbtemperatur von 3100 K haben, sonst würde das der Hersteller ja nicht drauf drucken. Aber mit einem Temperaturstrahler von 3100 K hat das nichts zu tun. Der hat nämlich nicht ein schmales Lichtband, sondern eine kontinuierliche Gaußkurve als Strahlungsquelle.


    Also, glaube, was auf der Lampe oder der Röhre steht und kauf' Dir anschließend was Gescheites, wenn Du Dich wohl fühlen willst! Etwas, was wirklich durch Temperaturstrahlung Licht macht.

  • Alle Leuchtstofflampen geben prinzipbedingt kein kontinuierliches Lichtspektrum ab. Billigst-Leuchtstofflampen sind für Wohnzwecke ungeeignet, die besseren haben Farbwiedergabestufe 1B (Lichtfarbe 8xx), sie haben im Wesentlichen 3 Maxima im Spektrum, darum heißen sie 3-Banden-Lampen. Die hochwertigsten Lampen (5-Banden) haben ein fast schon kontinuierliches Spektrum, sie sind allerdings nicht ganz so effizient wie die 3-Banden Versionen und teuerer in der Anschaffung. Die Lampen werden dann mit 9xx bezeichnet.


    LED gibt es natürlich viele unterschiedliche, prinzipbedingt sind es auch keine Emittenten eines kontinuierlichen Spektrums.


    Temperaturstrahler? Nein Danke. Mit reicht die Farbwiedergabestufe 1B (8xx) völlig aus.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von tobias2k
    So Geräte gibts, sind aber mit ~1000 Euro nicht wirklich günstig.
    War die Leuchte so teuer, dass sich der Aufwand des Leihens lohnen würde?


    Ist keine 10 Euro Taschenlampe ;-)


    senderlisteffm:
    Danke für deine Erläuterung. Schon aufgrund des Preises für eine 25cm kleine Leuchte dachte ich, ich kaufe was gescheites. Verarbeitung usw. ist auch absolut hervorragend aber das Licht ist noch gewöhnungsbedürftig...


    Kann man diese Meßgeräte denn ggf. mieten? Habe den Hersteller der Lampe jetzt erst mal angeschrieben und warte auf seine Rückantwort.


    Martin Reicher:
    Ich möchte schon gemütliches Licht zu Hause haben, daher kommt mir z.B. eine Leuchtstoffröhre keinesfalls in's Haus ;)



    Habe vergleichsweise eine warmweiße OSRAM Energiesparlampe ausprobiert und das Licht ist wirklich in Ordnung. Und die kostet nur einen Bruchteil der LED-Lampe...

  • Ich sehe jedenfalls mit großer Freude, daß nach dem idiotischen Energiesparhype, nun fast alle Lampentypen in Halogen kommen. Sehen zwar beknackt aus, mit ihrem Glaskolben im Glaskolben, aber was soll's. Wichtig ist, was raus kommt.

  • Eine "weisse" LED kann prinzipbedingt gar kein weisses Licht abgeben, da sie eigentlich eine blaue LED ist, die mit gelbem Farbstoff verunreinigt ist. Ihr Spektrum besteht also nur aus einem blauen und gelben Peak. Das führt dazu, dass je nach "automatischem Weissabgleich" des menschlichen Auges das Licht entweder blau, violett oder gelb aussieht, aber niemals weiss, wie man das von Vollspektrum-Lichtquellen gewohnt ist. Deshalb ist das Licht von LED auch so ziemlich das widerlichste, was man kaufen kann, dicht gefolgt von Natriumdampflampen. Diese sind wenigstens ehrlich "gelb" und geben nicht vor, etwas anderes zu sein.


    Wer die Spektren einer weissen LED sehen will, gibt in die Google-Bildersuche ein: "Spektrum weisse LED".

  • T.W.G: Worin besteht bei dir der Unterschied zwischen einer Leuchtstofflampe oder einer "Energiesparlampe"? Ist genau das gleiche.


    fahrsfahrwerkaus: Das stimmt nur bedingt, bzw. Leuchtstofflampen haben eigentlich das gleiche Problem: In Ursprungsform wird ein blaues Licht ausgesendet das sogar im UV-Spektrum liegen kann. Mit einem Leuchtstoff wird dann aus dieser energiereichen Strahlung energieärmere gemacht. Bessere LED enthalten einen Leuchtstoff der auch mehrere Wellenlängen emittiert, das Licht besteht also bei weitem nicht nur aus blau und gelb. Genau deine Quelle Wikipedia behauptet übrigens sogar das Gegenteil von dir und weist sogar ein kontinuierliches Spektrum aus - mit Schwerpunkten im blauen und gelben Bereich. Die Anteile wechseln aber je nach Farbtemperatur bzw. eben dem Typ der LED.


    Und die so bösen Leuchtstofflampen (die genauso vorgeben etwas anderes zu sein, denn ohne Leuchtstoff gibt es praktisch nur UV-Licht) erzeugen heute weltweit das meiste Licht. Alles eine Frage des Leuchtstoffes

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Eine "weisse" LED kann prinzipbedingt gar kein weisses Licht abgeben, da sie eigentlich eine blaue LED ist, die mit gelbem Farbstoff verunreinigt ist. Ihr Spektrum besteht also nur aus einem blauen und gelben Peak.

    Da muss man aber unterscheiden: Die auch Pseudo-White genannten LEDs funktionieren genaus so wie du es sagst. Daneben gibt es aber noch die echten White-LEDs, die aus drei dicht gepackten RGB LEDs bestehen und eine bessere Steuerung der Farbtemperatur ermöglichen.
    Aus Kostengründen sind im Consumer Breich vorwiegend die Pseudo-White LEDs vertreten, auch wenn z.B. im Bereich der TV Hintergrundbeleuchtung zunehmend vollwertige RGB LED-Arrays zum Einsatz kommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von T.W.G
    Martin Reicher:
    Ich möchte schon gemütliches Licht zu Hause haben, daher kommt mir z.B. eine Leuchtstoffröhre keinesfalls in's Haus ;)


    Wenn du dich mal mit Leuchtstoffröhren beschäftigt hättest, wüsstest du auch, dass es sie mit sehr vielen verschiedenen Farbtemperatur zu kaufen gibt.
    Mir wäre jedenfalls eine ordentliche 835er oder 930/940-Röhre lieber als so eine unausgereifte LED-Beleuchtung.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!