Einige Fragen bzw. Unklarheiten bzgl. Dosenpfand

  • Folgende Fragen / Unklarheiten bzgl. des Dosenpfandes sidn mir in letzter Zeit aufgefallen:


    1) Was passiert mit den Pfandguthaben, die vom Kunden nicht wieder eingelöst wurden? Dass der Händler sie behält, ist mir klar, aber müssen diese versteuert werden oder darf der Händler diese Beträge netto/netto einstecken?


    In letzterem Falle müssten sich vor allem die Tank&Rast AG sowie zahllose Kioske und Tankstellen doch abwechselnd über die Regelung zu Tode freuen und sich die Hände reiben! Wer bringt eine gekaufte Dose schon an eine (Autobahn-)Tanke zurück? Ein warmer Geldregen!


    2) Das Flaschenpfand auf Mehrwegflaschen muss von den Händlern an deren Lieferanten abgeführt werden, da eine Mehrwegflasche ja einen gewissen Warenwert hat. Wie ist das aber mit dem Dosenpfand? Ich habe nun schon von einigen Leuten erzählt bekommen, dass sie zB in der Metro Dosenpfand bezahlen mussten, obwohl sie große Mengen für den gewerblichen Bedarf einkaufen. Mein Einzelhändler an der Ecke sagt mir aber, dass er keine Pfandbeträge abführen muss (daher auch meine Frage 1). Was stimmt nun?


    3) To be continued ;).

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Zu 1.
    Gefühlsmäßig würde ich sagen das es ein Ertrag wäre wie jeder andere auch und bei korrekter Buchführung auch entsprechend versteuert werden müßte. Da aber der Einzelhändler zumindest ab 1.1.03 selbst Pfand zahlen müsste dürfte gar kein Gewinn entstehen.



    Zu 2.


    Wer ist in der Versorgungskette der Erste, der ein Pfand erheben muss?


    Das Pfand ist ab 1.1.2003 auf allen Vertriebsstufen, angefangen vom Abfüller oder Importeur als Erstvertreiber über den Groß- und Zwischenhandel bis hin zum Letztvertreiber zu erheben.


    http://www.gruene.landtag.nrw.…en/ak1/dosenpfand/FAQ.pdf

  • Ich kann es nur am Beispiel eines befreundeten Tankstelleninhabers sagen.


    Alle Waren die er in der Metro oder bei Mios & Co kauft wird bereits ihm der Pfand berechnet - er macht also keinen Gewinn. ABER: Momentan ist es noch so das - zumindest regional - die beiden größten Tankstellen/Klein-(Einzelhandel) Versorger Leckerland bzw. Sügro & Spar die Ware an ihre Kunden (Tankstellen, Kioske, kleine Geschäfte) pfandfrei ausliefern. Hier bleibt also gerade bei Tankstellen und Kiosken ein nicht gerade unerheblicher Gewinn übrig. Wie der allerdings versteuert wird kann ich allerdings nicht sagen.

  • Also ich kann nur von der Metro Recklinghausen sprechen:


    Da hängt ein Schild über den betreffenden Artikeln, das besagt, dass man keinen Pfand zahlt, wenn man auf seinem Gewerbeschein Lebensmittelhandel o.ä. stehen hat.


    Andere Metro-Kunden, die z.B. mit Computern handeln etc. müssen Pfand bezahlen.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Zu 1:


    Da es m.W. keine Frist gibt, innerhalb der ein Kunde eine Dose wieder zurückgebracht haben muß, dürfte dieser Betrag beim Händler eigentlich gar nicht in irgendeiner Form versteuert oder ver-wasauchimmer werden. Vielmehr muß er den Betrag quasi unendlich lange vorhalten, da der Kunde seine Dose ja durchaus nicht nur am nächsten Tag, sondern auch noch in 5 Jahren wieder zurückbringen kann.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Zu 1:


    Da es m.W. keine Frist gibt, innerhalb der ein Kunde eine Dose wieder zurückgebracht haben muß, dürfte dieser Betrag beim Händler eigentlich gar nicht in irgendeiner Form versteuert oder ver-wasauchimmer werden. Vielmehr muß er den Betrag quasi unendlich lange vorhalten, da der Kunde seine Dose ja durchaus nicht nur am nächsten Tag, sondern auch noch in 5 Jahren wieder zurückbringen kann.


    Dachte ich mir auch erst, nur bleibt es ja letztlich dem Händer überlassen, ob er es in einer Barkasse vorhält oder aber ob er es in einem Jahr als Gewinn versteuer und im nächsten als Verlust (dann, wenn die Kunden eingelöst haben).
    Und dass man z.B. als Unternehmer mit Gewerbeschein, wenn man nicht eine GmbH o.ä. hat, einfach beliebig hohe Geldbestände vorhalten darf ohne sie zu versteuern, das glaub ich eher nicht. Es gibt ja schon für Rücklagenbildung und Sonderansparungen ganz strenge Richtlinien und Regeln.


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass viele Händler hier einfach einen kleinen Trick anwenden: Das Pfand dem Kunden berechnen und bei den nicht zurückgegebenen Produkten dennoch so buchen, als sei die Dose zurückgegeben worden. Das Geld wandert dann in die eigene Tasche. Werden dann doch mehr Dosen zurückgegeben als erwartet, trägt der Händler das Risko und muss u.U. etwas von seinem in die private Tasche gewirtschafteten Geld wieder hergeben. Er könnte aber auch einfach die Verluste abschreiben, indem er das undurchsichtige Pfandsystem als Grund für leichte Betrugsmöglichkeit angibt (seine Mitarbeiter haben halt nicht erkannt, dass der Pfandbeleg gefälscht war...).

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Malzeit,
    hier die Lösung für " die durstigen Autofahrer- Probleme" :
    dosenpfand an der Tanke ?? ;)
    Gruß Akky
    ( Die Auktion ist nicht von mir ,leider):p

    Rauchfrei seit: 06.03.2006 !
    macht in Zigaretten: 48720Stück ! Gespart: 10258.00 € !

  • Stimmt es, dass man theoretisch auch noch Dosen ohne Pfand erwerben kann? Sprich, der Lebensmittelhändler muss beim Erwerb der Dose kein Pfand zahlen. So ermöglicht es ihm doch diese Tatsache, an seine "Stammkunden" die Dosen trotz alle dem ohne Pfand weiterzuverkaufen, oder nicht? Sollte sich nur nicht erwischen lassen.


    Mich würde auch interessieren, was die Verkäufer mit den zurückgegebenen Dosen machen. Ist doch möglich, dass die Dosen einfach so wie vorher auch weggeschmissen werden und kein Receycling statt findet.


    Mfg Beastie

  • Natürlich ist das möglich. Bei meiner Stammtanke landen die Dosen wir sind in der Tonne.

  • Ein Artikel aus dem Stern klärt ein wenig auf... Fand ich ganz witzig, dass manche Gescäfte 100% Gewinn machen, da sie kein Pfand an ihren Grosshändler zahlen müssen.

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