Einige Fragen bzw. Unklarheiten bzgl. Dosenpfand

Zitat

Original geschrieben von IzeQube
...
Können die nicht "einfach" die Einwegartikel aus dem Sortiment streichen, dann müssen diese doch auch keine Einwegverpackungen mehr zurücknehmen (oder sehe ich das falsch)....

Das ist richtig. Viele Einzelhändler/-Ketten haben das auch beim "ersten" Dosenpfand getan. Aber es gibt halt etliche Getränke nur in Einwegverpackungen und es gibt auch Kunden, die, aus welchen Gründen auch immer, Einwegverpackungen bevorzugen.

Gruß

Pitter

Zitat

Original geschrieben von Goodzilla
Sicherlich kostet so ein einzelner Automat 20.000 € - kann sehr gut sein.

Aber - beispielsweise - Aldi kauft ja nicht einen Automat sondern ein Paket mit 500 Automaten und Wartungsverträgen. Da sie dann die Entwicklungskosten, die den Löwenanteil der Kosten ausmachen, nur einmal zahlen müssen, dürfte der Systempreis weitaus geringer ausfallen.

Und auch diese geringeren Kosten dürften sich schneller armortisieren als Ihr denkt, schließlich spart Aldi dadurch Personalkosten, hat etwas zum Abschreiben (=> Steuerminderung) und es gibt noch einen besonderen Synergie-Effekt: Kunden, die z.B. früher noch zu Lidl wollten um eine Flasche abzugeben, haben jetzt einen Grund weniger, dort hinzugehen und erledigen ihren ganzen Einkäufe bei Aldi (und vice-versa).

Glaube mir, die 20.000 € SIND bereits der Paketpreis. Was ich übrigens total vergessen habe zu erwähnen: Der (optionale) Wartungsvertrag kostet nochmal 2.000 €. Extra. Jährlich. Paketpreis. Auf welchem Planeten muß man eigentlich die "Entwicklungskosten" für ein Produkt nur beim ersten Stück des Produktes bezahlen? Da würde ich dann gleich direkt mal hin umziehen.

Wo bleibt eigentlich der von Dir gepriesene Synergie-Effekt, wenn JEDER Händler einen solchen Automaten zur Verfügung stellt? Ich meine, Du unterstellst ja, daß derjenige, der seinen Kunden diesen Service bietet, in letzter Konsequenz mehr Umsatz macht. Wenn alle diesen Service bieten, machen dann ALLE mehr Umsatz?

Was den hier zitierten Pfandschlupf (so heißt der Verdienst durch nicht zurückgebrachte Pfandgebinde) angeht:
Davon sehe ich als Einzelhändler überhaupt nichts, da das Pfand bereits vom Hersteller erhoben und über die ganze Kette an den Endkunden "durchgereicht" wird (Ich habe also nicht nur nicht den Verdienst durch Pfandschlupf, sondern muß auch den Mehrbetrag für Pfand auf alle von mir angebotenen Artikel vorschießen - ebenso die Beträge, die ich an die Kunden auszahle, denn die wandern nicht in der gleichen Sekunde wieder in meine Tasche, sondern erst nach dem Clearing, i.d.R. ca. 3-4 Wochen, nachdem ich die Flaschen habe abholen lassen). Die einzigen, die sich hier also dumm und dämlich verdienen (können), sind Coca Cola & Konsorten.

Ich selbst bezahle für jede zurückgebrachte Einwegflasche - wenn man die Gesamtkosten herunterbricht - ca. 2 cent für die Entsorgungslogistik. Das klingt im ersten Moment nicht sehr dramatisch. Wenn ihr euch aber mal ausrechnet, was ich an einer (Einweg-)Flasche Wasser noch verdiene, das ein Kunde für 19 cent bei mir einkauft (und das ich sicher vom Großhändler nicht geschenkt bekommen habe), dann könnt ihr euch überlegen, ob zwei cent viel oder wenig sind.

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich möchte nicht rumjammern, aber es kommt einfach viel zuwenig davon bei den Leuten an, in welches Dilemma der Handel durch eine so "tolle und einfache" Lösung bugsiert wird.

Sicher könnte jeder Händler für sich entscheiden, keine Einwegware mehr zu verkaufen. Nur leider geben die großen Konzerne den Takt vor, und die haben genug Luft, um das anzubieten, was der Verbraucher verlangt - und dazu gehört eben auch Einweg. In diesem Strudel hängt nunmal auch jeder noch so kleine Einzelhändler mit drin, denn wenn ich alles das, was der Verbraucher glaubt haben zu müssen, nicht mehr anbiete, dann macht eben das Kaufland oder der Aldi hundert Meter weiter das Geschäft.

Und noch was zum guten Schluß:
Die "Red Bull Zuckerfrei" sind und bleiben pfandfrei, eben weil sie zuckerfrei sind und somit als diätetisches Getränk gelten (diese wiederum sind nicht bepfandet). Ob allerdings auch die 70-Jährige Omma versteht, daß von zwei Dosen, die fast gleich ausschauen, die eine bepfandet ist und die andere nicht, das wissen die Götter.

Ich hoffe, durch meinen Beitrag die eine oder andere Frage beantwortet zu haben. Seid mir nicht böse, wenn ich bei manchen Dingen, die das Pfand betreffen, etwas sensibel reagiere. Ist einfach ein schwieriges Thema.
Sollte es konkrete Fragen zur, sagen wir mal, praktischen Umsetzung beim Handel geben, fragt mich gerne. Ich werde dann versuchen, möglichst neutral zu antworten

cu

NoTeen

sorry, falscher Thread

Ähm, vielleicht den Thread verwechselt?

Zitat

Ähm, vielleicht den Thread verwechselt?

Glaube ich nicht!
Wahrscheinlich wollte er wissen wie viel Pfand er für das Kind bekommt und da hat man ihm gesagt, dass es das erst ab dem 01.01.2007 gibt

Gruß
Andreas

Zitat

Original geschrieben von Pitter
Andersherum, die Milliarden hat man in den letzten Jahren verdient. ...

Der sogenannte Pfandschlupf durch die Insellösungen betrug nach Schätzung einer Verbraucherzentrale rund 1,4 Mrd. Euro :eek: ( = 2,8 Mrd. in echtem Geld )

Gruß

muli

hallo,

habe bei mir noch eine flasche mit P symbol gefunden, leider weiss ich nicht wer die bei mir gelassen hat und wo gekauft.

der getränkehandel hat sie nicht angenommen.

weiss jemand zufällig ob solche flaschen noch irgendwo angenommen werden?

ich will ja nicht die umwelt verschmutzen müssen

Di wirst Du in der Regel an Aral oder Shell Tanken los.. Die sind bei Lekkerkland angeschlossen und das P-Sysmbol ist von Lekkerland.

Uppe mal diesen etwas älteren Thread, da ich ne Frage habe:

Woran liegt es eigentlich, dass an der Tankstelle gekaufte Dosengetränke mit Pfand versehen sind und entsprechendem Logo, während Dosen in Imbissen oder vom Pizztaxi kein Pfandlogo haben und auch von Pfandautomaten nicht angenommen werden? Es sind auch keine ausländischen Dosen oder so auch sonst ist äußerlich kein Unterschied zu den bepfandeten Dosen zu erkennen.

Versteht jemand diese Logik?

Zitat

Original geschrieben von tomi78
Uppe mal diesen etwas älteren Thread, da ich ne Frage habe:

Woran liegt es eigentlich, dass an der Tankstelle gekaufte Dosengetränke mit Pfand versehen sind und entsprechendem Logo, während Dosen in Imbissen oder vom Pizztaxi kein Pfandlogo haben und auch von Pfandautomaten nicht angenommen werden? Es sind auch keine ausländischen Dosen oder so auch sonst ist äußerlich kein Unterschied zu den bepfandeten Dosen zu erkennen.

Versteht jemand diese Logik?

Rein rechtlich dürfte der Pizzataxifahrer dir die Dose nicht ausliefern. Und die Dosen im Imbiss dürftest du nicht mit hinausnehmen, da die Dose vom Händler (also dem Imbiss, bzw. der Pizzeria) dem Recycling zugeführt werden müsste.