Rolltreppenverbot für Kinderwägen

Sorry, aber wer kommt bitte auf die Idee, den Rolltreppenbetreiber (heißt das so?) zu verklagen, wenn man von der Rolltreppe fällt? Das ist doch wohl einzig und alleine meine Schuld, wenn´s mich da auf die Fr... haut.

Zitat

Original geschrieben von ChickenHawk
Das man weder mit einem Kinderwagen noch mit einem Rollstuhl sinnvollerweise eine Rolltreppe benutzt - eigentlich schon traurig das man dafür wieder erst eine Norm braucht.

Ah, jemand ohne Kinder...
Häufig gibt es keine andere Möglichkeit, als eine Rolltreppe.
Dann ist es natürlich schwierig, auszuweichen. Auch sind lange Treppen für eine Frau mit Kinderwagen (und möglicherweise noch ein bißchen Einkauf und/oder einem weiteren Kind dabei) nicht gerade einfach.
Dann doch lieber auf die Rolltreppe und dort eben festhalten. So schwer ist das doch nicht...
Nur kann ich niemanden gebrauchen, der mir verbietet, die Rolltreppe zu benutzen. Wenn das Sache des Betreibers ist: Soll er entweder mir helfen, die (sofern vorhanden) normale Treppe runterzukommen, oder einen Aufzug bauen.
Aber einfach "verbieten" ist Mist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass in D Kaufhäuser oder vergleichbare Einrichtungen existieren, die nicht neben einer Rolltreppe noch einen (Personen-)Aufzug hätten ... und das beim besten Willen nicht.

Auch dies wird sicherlich irgendwo geregelt sein.

Was sagen denn die hiesigen Inschinöre und Architekten dazu?

Frankie

Bist du schonmal mit einem Kinderwagen unterwegs gewesen?

Leider gibt es noch reichlich "Einrichtungen" wo du mit einem Kinderwagen oder als Rollifahrer nicht hinkommst. Neuere Kaufhäuser haben immer einen Fahrstuhl neben der Rolltreffe. In Altbauten sieht das schon anders aus. Zudem gibt es noch reichlich Stationen im ÖPNV die nicht Kinderwagen- Behindertengerecht ausgebaut sind und damit meine ich nicht das "platte Land" sondern u.a. Berlin.

Zitat

Original geschrieben von thedarkside2005
Sorry, aber wer kommt bitte auf die Idee, den Rolltreppenbetreiber (heißt das so?) zu verklagen, wenn man von der Rolltreppe fällt? Das ist doch wohl einzig und alleine meine Schuld, wenn´s mich da auf die Fr... haut.

Nö, nicht in Deutschland. Auch bei uns ist es üblich für die eigene Dummheit oder eigenes Risiko jemand anderes haftbar zu machen statt alleine für sich die Verantwortung zu übernehmen Weshalb jeder grob gesagt ab dem 18. Lebensjahr besser eine Haftpflichtversicherung hat...

Zitat

Original geschrieben von thedarkside2005
Häufig gibt es keine andere Möglichkeit, als eine Rolltreppe.

Bin im Geist gerade mal alle "neuralgischen" Punkte durchgegangen. Ich kenne keinen Bau bei dem eine Rolltreppe aber nicht irgendwo ein Fahrstuhl zu finden ist.
Selbst die DB hat auf mehrgeschossigen Bahnhöfen in der Pampa einen Fahrstuhl (dafür keine Rolltreppe).

Das die Fahrstühle anders als die Rolltreppen dagegen manchmal etwas Abseits sind ist unbestritten, da ist es doch aber mehr die Frage der Bequemlichkeit des Einzelnen.

Zitat

Selbst die DB hat auf mehrgeschossigen Bahnhöfen in der Pampa einen Fahrstuhl (dafür keine Rolltreppe).

Das ist jedenfalls in HH und B bei der U-Bahn eher Standard als Ausnahme. Aufzüge werden erst seit Ende der 1980er bei Neubauten berücksichtigt und die vielen alten Bahnhöfe werden nach und nach umgerüstet. So aus dem Kopf hat zum Beispiel der U-Bahnhof Hauptbahnhof (U2) in Hamburg erst seit 2006 einen Aufzug. Rolltreppen natürlich von Anbeginn, weil die Station in 25 Meter Tiefe liegt. Weniger wichtige Stationen oder Bahnhöfe, wo es baulich schwerer zu realisieren ist, haben weiterhin Rolltreppe, aber keinen Aufzug.

in München weigert sich die MVG dies umzusetzen - es entspricht nicht dem Service Gedanken der MVG solche Nutzergruppen zu benachteiligen. Das Schild wird daher nicht an den Rolltreppen angebracht.

Zudem soll das Schild auch nur dann notwendig sein, wenn eine Rolltreppe ab diesem Jahr (erstmalig) in Betrieb genommen wird. Dieses wird bei einer Station dieses Jahr der Fall sein, und die MVG möchte sehen welchen Einfluss die bei der Abnahme hat.

Quelle: SZ

Zitat

Original geschrieben von 31509
in München weigert sich die MVG dies umzusetzen - es entspricht nicht dem Service Gedanken der MVG solche Nutzergruppen zu benachteiligen. Das Schild wird daher nicht an den Rolltreppen angebracht ...

Oder hat man vielleicht Angst davor, die durch das Schild "Benachteiligten" könnten zum Ausgleich Aufzüge fordern ...

Zitat

Original geschrieben von 31509
...
Zudem soll das Schild auch nur dann notwendig sein, wenn eine Rolltreppe ab diesem Jahr (erstmalig) in Betrieb genommen wird.
...

Das macht Sinn! :top:

Die alten und stabiler gebauten Rolltreppen sind ganz sicher besser in der Lage, den Absturz eines Kinderwagens unbeschadet zu überstehen ...

Für wie doof hält man bei der MVG die Bayern eigentlich?

Da hätte man besser schweigen sollen als solchen Kappes zu verbreiten.

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Oder hat man vielleicht Angst davor, die durch das Schild "Benachteiligten" könnten zum Ausgleich Aufzüge fordern ...

mag sein, meistens ist dieser Fahrstuhl irgendwo vorhanden - wenn funktionsfähig - allerdings in der Regel superdreckig und es stinkt und süfft...und irgendwo in der Ecke des Geschosses versteckt - teilweise muss man auch erst in Zwischengeschosse fahren und den Fahrstuhl wechseln - naja in der Regel braucht man minimum zwei Mal so lange wie gemütlich stehend auf einer Rolltreppe.

Nun gut ... ich berichtige mich und ersetze das Wort "Aufzüge" durch "ordnungsgemäß gewartete Aufzüge in nutzbarem Zustand".

Und dennoch glaube ich (ohne selbst aus Bayern zu stammen), dass ein derart offenkundiger Versuch, die Bürgerschaft für dumm zu verkaufen, auch in Bayern nicht gelingen kann.

Das Statement der MVG halte ich schlichtweg für eine plumpe Unverschämtheit. Wie dämlich muss jemand sein, dass er glaubt, irgend jemanden mit solchen unpassenden Allgemeinplätzen einwickeln zu können?

Frankie