Nachdem die TK-Branche (zur Vermeidung einer gesetzlichen Regelung) der Bundesregierung gegenüber bereits im letzten Jahr versichert hatte, dass Wartezeiten bei Ihren Hotlines bis zur Entgegennahme des Gesprächs durch einen Mitarbeiter nicht (mehr) berechnet werden, habe ich einem heutigen Medienbericht entnommen, dass eine aktuelle Untersuchung ergeben hat, dass etliche Anbieter abredewidrig weiterhin in einer Form kassierten, die man nur als gemeine "Abzocke" bezeichnen könne. Und auch die von der Branche versprochene maximale Wartezeit von 30 Sek. sei bei weitem nicht immer eingehalten worden.
Zeitlicher Spitzenreiter dieser stichprobenhaften Untersuchung war wohl der Internetanbieter 1&1 mit einer Wartezeit von 20 Min., in finanzieller Hinsicht hat o2 mit etwa 11,- € für den Musikgenuss :p in der Warteschleife den Vogel (mehr als) abgeschossen.
Hier zeigt sich wieder einmal, dass alle (bisherigen) Bundesregierungen immer wieder denselben Fehler begehen ... und das völlig ohne den gemeinhin beschworenen Lerneffekt. In absoluter Regelmäßigkeit lässt man sich von Wirtschaftsunternehmen in dreistester Weise an der Nase herumführen. Einzig die Grünen hatten in Sachen Einwegquote mal einen Automatismus durchgesetzt, der solche Dreistigkeit mit einem Einwegpfand "geahndet" hatte. Leider hatten sie für diesen Automatismus (der ob der Versicherung der Industrie ja niemals zum Tragen kommen sollte) ordentlich Schelte bezogen.
Ich kann nur hoffen, dass man sich nicht erneut für dumm verkaufen lässt. Die Regierung begibt sich sonst in ernste Gefahr, überhaupt nicht mehr ernst genommen zu werden - wenn dieser Zustand nicht schon längst eingetreten ist.
Im Ergebnis wird dem Verbraucher nur ein zügig umgesetztes Gesetzgebungsverfahren mit Sanktionscharakter betreffend die bisher gezeigte Dreistigkeit helfen können. Derartiges darf sich in meinen Augen nicht wiederholen.
Wohl an!
Frankie