Kondens an Wohnungsscheiben - bitte um Rat

  • Hallo,


    ich bräuchte mal einen Rat bezüglich Kondenswasser an den Scheiben in der Wohnung.


    Das ist mein erster Winter in der neuen Wohnung. Das Haus ist Baujahr 2009 und ist sehr gut isoliert. Selbst bei den derzeitigen Temperaturen von bis -15 Grad muss ich nicht heizen und habe dennoch eine Raumtemperatur von rund 20 Grad (ich kann mich in der Wohnung im T-Shirt bewegen).


    Allerdings bildet sich bei diesen extremen Temperaturuntschieden (draussen -15Grad, drinnen +20Grad) auch sehr viel Kondenswasser auf den Scheiben, so dass sich teilweise relativ große Pfützen bilden. Zum Glück ist die Wohnung komplett gefliest und hat Fensterbänke aus Marmor, so dass keine weiteren Schäden durch eingedrungene Feuchtigkeit entsteht.


    Gibt es ein Mittel, um diesem Vorzubeugen? (Regelmäßiges stoßlüften ist nachts, wenn ich schlafe, nicht möglich :P ...ansonsten lüfte ich morgens, nach der Arbeit und kurz vor dem Schlafengehen.)


    Ich bin für jeden Rat dankbar! :)


    Gruß

  • hatte selbiges Problem auch mal in ner Wohnung, imho fragen die meisten erst wenn sie Schimmel bekommen was ich für sehr wahrscheinlich halte wenn über längere Zeit Wasser die Fenster runter läuft.


    Habe alles mögliche probiert. starkes heizen, stoßlüften, Heizung aus lassen, so´n Ding aus dem Baumarkt welches der Luft Feuchtigkeit entzieht - ich habe es nicht geregelt bekomen und war letztlich froh das ich eh umgezogen bin (war aber eigentlich meine Traumwohnung...).



    Soweit man immer wieder in den Medien hört handelt es sich um nen Baumangel bei dem du nichts ändern kannst. Dementsprechend mecker an Vermieter und besprechen wie ihr vor geht (z.B. Buch führen über Raumtemperatur und Lüftungshäufigeit) damit er die überhaupt glaubt das du dir Mühe gibst was dagegen zu unternehmen.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Wie hoch ist die relative Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung (mitten im Raum gemessen, also nicht direkt am Fenster)? Vermutlich relativ hoch, das entsteht durch die hohe Luftdichtigkeit moderner Bauten (Energieeinsparung!). Die einzige Abhilfe ist häufiges Stoßlüften, nachts solltest du die Rollläden - sofern vorhanden - vollständig schließen, also ohne "Lüftungsschlitze" dazwischen. Dadurch kühlt das Glas nicht mehr sehr stark ab und die Neigung zur Bildung von Kondenswasser geht zurück.


    Optimum wäre natürlich eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnnung, als Mieter kannst du dir sowas natürlich schlecht einbauen.

    Viele Grüße
    Martin

  • Vielen Dank, für deinen Tipp mit den Rollläden. Ich musste eben richtig lachen, weil ich ja welche habe (soetwas hatte ich in meinen alten Wohnungen nicht), aber nicht daran gedacht habe. :D Ich habe immer nur meine Jalousien IN der Wohnung geschlossen.


    Gruß

  • Re: Kondens an Wohnungsscheiben - bitte um Rat


    Zitat

    Original geschrieben von chung77
    Das Haus ist Baujahr 2009 und ist sehr gut isoliert. Selbst bei den derzeitigen Temperaturen von bis -15 Grad muss ich nicht heizen und habe dennoch eine Raumtemperatur von rund 20 Grad (ich kann mich in der Wohnung im T-Shirt bewegen).


    Ist das ein Passivhaus? Dann ist vermutlich etwas mit der Belüftungsanlage kaputt und du solltest mit dem Vermieter sprechen.


    Ansonsten deuten deine Hinweise darauf hin (T-shirt-Temperatur ohne Heizen), dass du falsch lüftest. Beim Duschen oder Kochen fällt bspw. viel warme, aber eben auch sehr feuchte Luft an - daher solltest du dabei die Türen geschlossen halten und den Raum nach Beendigung von Duschen/Kochen/Bügeln entlüften. Wenn man aus falsch verstandener Energiespar-motivation diese feuchte Luft in der ganzen Wohnung verteilt, dann laufen nämlich nicht nur die Fenster an, sondern auch die Wände nehmen die Feuchtigkeit auf, und das führt nach einiger Zeit zum Schimmel. (Sicherheitshalber auch mal die Frage wie/wo du Wäsche trocknest...?)


    Je kälter die Außentemperatur umso kürzer kannst du jeweils lüften (da die Außenluft umso weniger Feuchtigkeit enthält und beim annehmen der Raumtemperatur entsprechend viel Feuchtigkeit aufnehmen kann).


    Wenn du bereits feuchte Wände hast, dann kannst du die nächsten Monate natürlich viel heizen und lüften und da wird sich trotzdem nur sehr langsam Besserung einstellen. Außerdem bewohnst du einen Neubau, der ohnehin noch "Baufeuchte" entält und wo die Empfehlung ist deutlich öfter zu lüften.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    nachts solltest du die Rollläden - sofern vorhanden - vollständig schließen, also ohne "Lüftungsschlitze" dazwischen. Dadurch kühlt das Glas nicht mehr sehr stark ab und die Neigung zur Bildung von Kondenswasser geht zurück.


    Ich sage mal vorsichtig (nur Grobwissen): falscher Tipp. Wenn die Feuchtigkeit sich absetzen muss, dann bitte am Fenster, denn ansonsten setzt es sich woanders ab, zB Möbel, etc.


    Daher ist es gut, dass es am Fenster passiert. Es gibt einige Möglichkeiten, auch das Fenster zu beheizen, aber es wird das Problem mit der Feuchtigkeit nicht lösen, sondern es wird woanders mehr Probleme geben.

    Dodge This!
    Rules of Acquisition: Free advice is seldom free. [Nov2011-Marke7000 // Nov2012- Marke 8000 // Inventar-Status seit Januar 2012-Juchu]

  • Warum sollte Wasser an Möbelstücken auskondensieren? Die Mobelstücke sind genauso warm wie die Luft auch. Die Kondensation findet an den Stellen statt die so kalt sind, dass der Taupunkt unterschritten wurde. Das sind in der Regel die Fenster, nur bei Baumängeln (Wärmebrücken!) könnte der Taupunkt auch an Wänden unterschritten werden.

    Viele Grüße
    Martin

  • Hmm... aber andererseits: Warum sollte sich woanders Kondens (wie z.B. Möbel) bilden, wenn die "Grundlage" für Kondensbildung, Temperaturunterschiede sind?


    Ebenfalls nur Grobwissen: Es kann sich nur Kondens auf den Scheiben bilden, wo Temperaturunterschiede zwischen Innen und Aussen herrschen bzw. aufeinander treffen.


    Möbel hingegen stehen ja im Raum bzw. haben die gleiche Temperatur, wie die Umgebung im Raum - daher auch kein Grund für Kondensbildung. ...wie gesagt: Nur mein Wissens-/Glaubensstand (wobei ich mir hier natürlich auch irren kann ;) ).


    Gruß


    EDIT: Oh. Da war der Martin schneller :P

  • Ich hänge mich hier mal dran : Gleicher Ärger, andere Bausubstanz.


    Das Haus ist ca. Bj 1960, vor ca. 2 Jahren kamen neue tolle Fenster, das bad wurde saniert und Deckenhoch gefließt.


    Jetzt wurde auch noch von außen Wärmegedämmt.


    Ergebnis : Bad ist eine Tropfsteinhöhle - Feuchtigkeit ist nur rauszubekommen durch Dauerheizen auf gefühlte Saunatemperatur, an den Fenstern in Bad und Küche tropft Kondenswasser, im Bad auch an den Wänden.


    Dicht sind die neuen Fenster im übrigen nicht - rundum ziehts an den Dingern in Bad und Küche wie an einem Fenster Baujahr 1900 :mad:


    Irgendwas ist da doch schiefgelaufen, würde ich als Laie behaupten - was kann man denn da tun ?

  • Zitat

    Original geschrieben von Sliders
    Ich sage mal vorsichtig (nur Grobwissen): falscher Tipp. Wenn die Feuchtigkeit sich absetzen muss, dann bitte am Fenster, denn ansonsten setzt es sich woanders ab, zB Möbel, etc.


    Daher ist es gut, dass es am Fenster passiert. Es gibt einige Möglichkeiten, auch das Fenster zu beheizen, aber es wird das Problem mit der Feuchtigkeit nicht lösen, sondern es wird woanders mehr Probleme geben.


    Nein der Tipp war richtig Sliders.


    Man muss mal die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung betrachten, dann kann man mal mehr dazu sagen. Wenn eine hohe Temperaturdifferenz vorhanden ist wird es immer zum kondensieren von Wasser an diesen kalten Stellen kommen.


    Und wenn das nur im geringen Maße ist (bei uns wenn Rolladen geöffnet ca 1-2 cm an der Unterkante, und wenn geschlossen nur ganz leicht an der Dichtung) dann ist es einfach als normal abzustempeln.


    Wenn es bereits richtig runterläuft kann es ein Problem sein.

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