Ab heute Bürgerabstimmung für Rauchverbot nur in Bayern?

Es sollte wirklich mal eine bundesweit einheitliche Regelung erfolgen - in welche Richtung ist mir eigentlich sogar egal, obwohl ich es positiv zur Kenntnis genommen habe, Klamotten, die ich am Vorabend für eine Stunde in der Bar anhatte, auch am nächsten Morgen nochmal tragen zu können.
Aber dieses ganze hin und her...hier so...dort so ist doch Käse.

Wenn man den Statistiken glaube darf, ist die Wahrscheinlichkeit am Passivrauchen zu sterben allerdings doch höher als auf dem Weg dorthin tödlich überfahren zu werden:
3300 Tote durch Passivrauchen
700 tote Fußgänger

Zitat

Es werden "Waffen" verboten

Welche Waffen sind denn verboten?

Zitat

Will ich in einer Kneipe nicht passivrauchen, dann gehe ich einfach nicht hin ... dazu brauche ich kein Gesetz.

Stimmt.
Hat denn mal jemand Aussagen der Wirte und Barbetreiber zur Hand, wie sich deren Zahlen seit dem Rauchverbot verändert haben? Mein subjektives Gefühl sagt mir, dass die meisten Läden voller sind (wenn man von den Eckkneipen absieht).

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Es werden "Waffen" verboten ... mit der gefährlichste Waffe - dem Kraftfahrzeug - darf aber jeder uneingeschränkt "spazierenfahren". Und wenn jemand überfahren wird, verfällt niemand auf die Idee, dieses allgemeingefährliche Treiben auf den Straßen zu verbieten.
[...]
Und das ist der wirklich springende Punkt. Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme können einfach nicht per staatlichem Dekret angeordnet werden.

Interessante Logik. Schaffen wir die StVO jetzt auch ab, weil sich so wenige Leute freiwillig dran halten?

Zitat

§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Mal mein Senf dazu:

Ich bin Raucher und ich bin dafür das in Restaurants das Rauchen verboten ist, auch sollte es keine Nebenräume geben wo dies gestattet ist. Ich esse auch gerne ohne Rauch und nachdem essen gehe ich gern raus, kein Problem (auch im Winter). Allerdings sollten wir die Kirche im Dorf lassen, Raucherclubs sind Raucherclubs, dort muss man nicht hinein gehen, also lasst uns doch unsere kleine Kneipe wo wir Rauchen können.
Es ist doch auch so das es auf jeder Seite (Raucher oder NR) Menschen gibt die über das Ziel hinaus schiessen, die immer was zu meckern haben. So sind wir Menschen nunmal, ich habe für meinen Teil muss nicht meine Mitmenschen vollqualmen wenn ich weiß mein gegenüber mag das nicht. Dann gehe ich halt raus oder verkneife es mir für ne Zeit.
Fazit: Lasst und die Raucherkneipen, alles andere sollte Rauchfrei sein. Aber uns Raucher als Assis hinzustellen finde ich schon etwas daneben. Ja wir sind süchtig, aber uns von heute auf morgen davon zu befreien wird mit sinnlos Gesetzen nicht passieren!

Just my 2 cents

Zitat

Original geschrieben von Hotdog
...
Fazit: Lasst und die Raucherkneipen, alles andere sollte Rauchfrei sein ...

Ein vernüftiger Gedanke ... der sowohl notorische Raucher als auch Nichtraucher eigentlich zufriedenstellen müsste. Aber eine solche Regelung soll ja per Volksentscheid verhindert werden. Das erinnert mich irgendwie an meinen ersten Chefe, der zu sagen pflegte: "Vox populi, vox Rindvieh." :p

Und zudem:
Warum überlässt man die Entstehung von Nichtraucherkneipen nicht den Regelungen der Marktwirtschaft. Gäbe es auf Seiten von Nichtrauchern ein entsprechendes Bedürfnis, müssten solchen Einrichtungen aufgrund der Nachfrage zwangsläufig auch ohne Gesetz entstehen. Für mich ein faszinierender Gedanke: Raucherkneipen für Raucher und ihre Freunde und Nichtraucherkneipen für Nichtraucher nebst Anhang.

Mit Ausnahme des arbeitsschutzrechtlichen Gedankens, auf dem die Vorgabe der EU ausschließlich beruht, sehe ich keinerlei Grund für ein solches Gesetz. Und sind aufgrund des marktwirtschaftlichen Bedürfnisses erst einmal Nichtraucherlokale im anteiligen Umfang entstanden, dürfte aufgrund statistischer Gegebenheiten auch keine nichtrauchende Servicekraft mehr zum Passivrauchen gezwungen sein.

Vor diesem Hintergrund verstehe ich die Militanz der Nichtraucherschaft nicht wirklich. Warum muss man anderen Bürgern ohne zwingende Notwendigkeit etwas aufzwingen, dass sie nicht wollen?

Um die Entstehung von Nichtraucherlokalen zu förden, kämen insbesondere auch staatliche Hilfen in Betracht - auch per Gesetz. Von Verboten, die nicht zwingend erforderlich sind, halte ich aber rein gar nix ... obwohl ich schon immer Nichtraucher war und das auch zu bleiben beabsichtige.

Frankie

Zitat

Raucherkneipen für Raucher und ihre Freunde und Nichtraucherkneipen für Nichtraucher nebst Anhang.

Wie naiv ist denn das? Raucher haben nur Raucher als Freunde, und Nichtraucher nur Nichtraucher?

Eben. Wenn es wirklich der Markt regeln würde, gäbe es schon lange Nichtraucherlokale, und die ganze Geschichte wäre sinnlos. Aber viele Wirte denken sich eben, wenn geraucht werden darf, dann dürfen ja Nichtraucher trotzdem rein. Und wenn alle so Denken, bleibt Nichtrauchern folglich auch nichts anderes übrig, als dort hinzugehen. Folglich regelt der Markt nichts. Also bleibt nur die gesetzliche Regelung. Auch wenn ich generell, auch kein Freund von Überregulierung bin. In dem Fall geht es offensichtlich nicht anders.

Diese ganzen Rauchverbote sind doch irgendwie halbschwanger: Entweder ist rauchen so schädlich, dass der Staat den Bürger davor schützen muss, dann ist es verboten (wie z.B. Kokain, Heroin, etc.) oder es ist halt erlaubt.

So ist die ganze Veranstaltung aber doch mehr als zynisch.

Zitat

Original geschrieben von Bigbamboo
...verboten (wie z.B. Kokain, Heroin, etc.) ...

Vollkommen falscher Vergleich: es geht um das Passivrauchen - wenn einer neben Dir kokst oder sich die Nadel gibt, so entseht Dir und allen Umstehenden daraus direkt keine gesundheitliche Beeinträchtigung. Der Zigarettenrauch füllt jedoch den ganzen Raum aus.

Ach ja, und nebenbei stinken einem die Kleider und die Haare nach Rauch, wenn man aus einem Raucherraum kommt. Der höfliche Raucher übernimmt selbstverständlich wie immer die Reinigungskosten für die Kleidung der Passivraucher, nicht wahr?

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Bundesregierung, Länderparlamente und ganz besonders die EU mischen sich auf breiter Linie in private Belange der Bürger ein. Auf dem Papier ist man zwar mit 18 volljährig und voll geschäftsfähig ... aber nur theoretisch. Von dem "mündigen Bürger" sind wir inzwischen weit entfernt. Ich persönlich fühle mich häufig regelrecht bevormundet. Ich bin zwar Nichtraucher ... aber wenn ich der Geselligkeit wegen eine Raucherkneipe aufsuchen möchte, dann will ich das auch dürfen.

(..)

Wer den "mündigen Bürger" will, sollte bei solchem Volksbeghren wohl eher nicht mitsimmen.

Tja, da haben wir den Salat: Viele Leute (auch hier im Forum) beschweren sich, dass Regierungen machen, was sie wollen und auf undemokratische Weise unser Leben bestimmen.

Und wenn es dann mal ein Volksbegehren gibt und evtl. einen Volkentscheid, ist es aber auch nicht recht. Demokratie ist nur gut, wenn meine Meinung gewinnt?

Zitat

Original geschrieben von saintsimon
Vollkommen falscher Vergleich: es geht um das Passivrauchen - wenn einer neben Dir kokst oder sich die Nadel gibt, so entseht Dir und allen Umstehenden daraus direkt keine gesundheitliche Beeinträchtigung. Der Zigarettenrauch füllt jedoch den ganzen Raum aus. ...

Einen Raum, den keiner zu betreten gezwungen ist.

Wie verhält es sich denn dann z.B. mit Alkohol auf Volksfesten? Wenn dort plötzlich die Bierseidel fliegen, verbieten wir dann auch den Alkohol? Oder die ganzen betrunkenen Autofahrer, die andere verletzen - was machen wir mit denen?

Die öffentlichen Straßen kann ich im Gegensatz zu Raucherräumen oder Volksfesten nicht meiden.

Was nun?