Besetzte Unis in Deutschland und Österreich

  • Ich muss mich korrigieren:


    8 Jahre ist die gesamte Zeit, in der Anwärterbezüge zurueckgezahlt werden koennen. Habe nochmal nachgesehen.


    Sprich : 3 Jahre Studium und dann 5 Jahre Verwendung.



    In der Regel wird keiner gehen , der die Prüfungen egal mit welcher Note, besteht.



    Jedoch sind Beförderungen an die Abschlussnote gekoppelt, es bleibt meisst guten bis sehr guten der Einstieg in den höheren Dienst mit goldenen Sternchen vorbehalten. (Ab A 13 aufwärts)


    Zum Thema Kohle während des Studiums gibts auch ein nettes Grundsatzurteil desKollegen aus RLP:


    Man muss eben 8 Jahre dabeisein , sonst zahlt man die komplette Kohle zurueck. Ohne Druck ist es bei uns also auch ganz und garnicht.




    [URL=http://www.justiz.rlp.de/icc/justiz/nav/a0b/a0bc3768-b0b2-11d4-a737-0050045687ab,2d8094e7-44b6-521f-c080-7c2077fe9e30,,,aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042]Link[/URL]




    Und man muss bedenken: Die Studis sind Beamte auf Widerruf , also ständig entlassbar.


    Wenn man mal nen Kreuzbandriss hat oder aus sonstigen Gründen untauglich ist, ist die Karriere dahin. Für immer.



    Also so ein laues Lüftchen weht bei uns sicher nicht.

  • Zitat

    denn wir studieren ja für einen Zweck


    Und "normale" Studenten studieren ohne Zweck?


    Ich bin selber Beamtenanwärter an der FH für innere Verwaltung und Rechtspflege in Hof und was du sagst ist echt ziemlich daneben.
    Hoffentlich werde ich nach den 3 Jahren nicht so verblendet wie du.



    Zitat

    Wenn sie jeden übernehmen muss: gibt es einen relevanten Anreiz für Polizeibachelorstudenten, besser zu sein als 4,0? Was passiert bei einer Note > 4,0? 8 Jahre Verpflichtung hinfällig, dh. strategisches Durchfallen möglich?


    Zumindest in Bayern ist es so, dass man durch einen guten Abschluss die Chance auf eine Probezeitverkürzung nach dem Studium hat. Die Probezeit liegt im gehobenen Dienst bei 30 Monaten.
    Wenn man hier einen Abschluss mindestens befriedigend schafft und im ersten Fünftel aller Platzziffern ist, dann kann man eine verkürzte Probezeit von nur 18 Monaten erhalten.
    Bedeutet im Endeffekt eben eine frühere Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit und dadurch hat man eben ein Jahr gespart (und kann ein Jahr eher befördert werden).


    Zitat

    Und was für Studienleistungen muss man so erbringen? Über welche Fragestellungen schreibt man z.B. seine Hausarbeiten?


    Ich kann wie gesagt nur für Bayern sprechen, aber hier hat man nach einem Jahr die Zwischenprüfung, die man bestehen muss um weitermachen zu können.
    Dann im vierten Studienabschnitt (ist ja ein duales Studium) die Anstellungsprüfung.


    Dazwischen muss man hier in Hof noch zwei Projektarbeiten schreiben (nur 10 Seiten jeweils) und am Anfang des vierten Abschnitts eine Diplomarbeit (30 Seiten), die möglichst etwas mit der Praktikumsbehörde zu tun haben sollte (bestimmte Abläufe in dem Amt, in dem man arbeitet).

  • Zitat

    Original geschrieben von oleR
    ...
    Aber ich verstehe das schon richtig: In fünf großen Bundesländern werden nur noch Akademiker-Polizisten eingestellt? Die dann ihren Bachelor in "Police Service" o.ä. gemacht haben?!
    ...


    Das hast Du schon richtig verstanden. :p


    Ob man an den Fachhochschulen des Bundes und der Länder nun auch einen Bachelor bekommt, ist mir nicht bekannt. Mein letzter Stand ist, dass die Studiengänge mit einem Diplom abschließen.


    Allerdings haben diese Fachhochschulen für Studierende den entscheidenden Vorteil, dass das Studium dort nicht nur kostenfrei ist, sondern dass es auch noch ein monatliches Gehalt gibt. Wie hoch das ist, kann jeder Interessierte den amtlichen Besoldungstabellen entnehmen.


    An diesen Fachhochschulen existiert dadurch in der Tat ein gleiches Recht auf Bildung für alle Bevölkerungsschichten ... aber eben nur dort. Und dass das wirklich nicht nur in der Theorie so ist, merkt man gelegentlich, wenn die dort ausgebildeten Akademiker das Gespräch mit dem Bürger suchen ... etwa wenn man einen dunkelhäutigen Zeitgenossen für einen Drogendealer hält ... dann kommen die im Studium erlernten Umgangsformen perfekt zur Geltung ... ;)


    Frankie

  • Normale Studenten wie beispielsweise BWL ler koennen hinterher machen was so wollen.


    Wir , also DU und ICH , sind an einen bestimmten Beruf gebunden , verstehst du das irgendwie nicht ?



    Manager , Busfahrer , Hausmann , Controller.





    Zum Thema Polizeiausbildung nochmal was aus Berlin :



    Zitat

    "Der Innensenator hat seine Fürsorgepflicht sträflich vernachlässigt. Insgesamt 50 der 158 Polizeischüler, also ein Drittel, werden von ihm direkt in die Sozialhilfe geschickt. Eine Übernahme in den Polizeilandesdienst hat der Innensenator abgelehnt. Das hat mit verantwortlichem Umgang mit Schutzbefohlenen nichts mehr zu tun. Der Innensenator vernachlässigt mit diesem Verhalten überdies die gravierende Situation in unserer Stadt. Er entlässt gut und teuer ausgebildete Polizisten in die Arbeitslosigkeit, während Berlin Hauptstadt des Verbrechens ist." Henkel erinnerte den Senator an seine Pflichten als oberster Dienstherr. "Es ist schon eine delikate Angelegenheit, wenn der Innensenator zur Abschlussfeier junger Polizeischüler nicht erscheint. Anscheinend traut sich Herr Körting nicht, den jungen Menschen, die er einst für den Polizeidienst geworben hat, heute unter die Augen zu treten."



    Eine Übernahme ist nicht immer obligatorisch. Jedoch stellt da Berlin schon eher eine Ausnahme dar.



    Wie mein Vorgänger gepostet hat, sind die Bedingungen bei uns ähnlich.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau Allerdings haben diese Fachhochschulen für Studierende den entscheidenden Vorteil, dass das Studium dort nicht nur kostenfrei ist, sondern dass es auch noch ein monatliches Gehalt gibt. Wie hoch das ist, kann jeder Interessierte den amtlichen Besoldungstabellen entnehmen.


    Und an der FHVR in Bayern werden sogar die Unterkünfte vom Dienstherr bezahlt.
    Das Einzige, das man selber zahlen muss, sind das Mensa-Essen und die Heimfahrten (die aber natürlich freiwillig sind).

  • Zitat

    Original geschrieben von Kaan
    Das ist was GANZ anderes, da wir A an einem Eignungsauswahlverfahren teilnehmen , und B verpflichten muessen nach dem Studium mindestens 8 Jahre dort zu arbeiten und wir öffentliche und hoheitliche aufgaben wahrnehmen.


    Ich hab nicht gesagt das so ein Auswahlverfahren einfach ist, das kan ich nicht beurteilen, aber so ein Auswahlverfahren hat viel weniger Risiko als ein Studium


    So eine Teilnahme an einem Auswahlverfahren kostet nichts und wen man es nicht schafft, dan ist es frueh genug sind beruflich anders zu orientieren, eg. Ausbildung oder normales Studium


    Wen jemand nach einigen Semestern im Studium scheitert oder extrem schlecht abschliesst hat aber schon einige Jahre Verdientsausfall hinter sich und ein Problem mit der weiteren beruflichen Zukunft weil er dan fuer den Job eines Akademikers zu schlecht, fuer einen Job als Sachbearbeiter zu wenig Berufserfahrung hat und fuer eine Ausbildung zu alt ist


    Studenten im oeffentlichen Dienst haben aber schon waehrend des Studiums eine Verguetung und keinen Verdienstausfall, uns solange das Studium nicht ganz versemmelt wird sondern und irgendwie geschafft wird, wird man zwar vieleicht laenger nicht befoerdert und komt nicht auf einen Traumposten, aber er wird nicht auf der Strasse stehen, wie jemand mit einem schlechten Bachelorabschluss an einer normalen Hochschule

  • Zitat

    Und an der FHVR in Bayern werden sogar die Unterkünfte vom Dienstherr bezahlt.


    Bei uns kostet ein Zimmer etwa 240 Euro im monat mit allem.



    Zitat

    Ich hab nicht gesagt das so ein Auswahlverfahren einfach ist, das kan ich nicht beurteilen, aber so ein Auswahlverfahren hat viel weniger Risiko als ein Studium



    Aja ... und was passiert (wie einem Bekannten von mir) , der sich im 3. Studienjahr so schwer verletzt (Lähmung eines Beines) - das er entlassen wird ? Richtig. Er landet auf der Straße.



    Das Leben ist eben nicht sicher. Man kann doch keinem , der ein Studium beginnt, von Anfang an sicherheit geben.

  • Moment: Das Studium wird netterweise vom AG finanziert, der Job ist zu > 99 % sicher, mit Abschluss nach drei Jahren ist man "richtiger" Beamter und solange man dann nichts extrem grob falsch macht, bleibt man es eben bis zur Pensionierung. Als Anreiz hast du sicherlich die Beförderung - aber wie groß ist denn der Unterschied zwischen A12 (?) und dem, was man auf den höheren Positionen verdient - m.W. nicht mehr als ein paar 100 Euro im Monat.


    Alles das kann sich kaum ein Uni-Student leisten. Das Studium kostet ein Schweinegeld, mit einem 4,0-Abschluss ist womöglich gleich nach dem Bachelor Ende angesagt, ansonsten kann man sich mit solchen Noten auf jeden Fall auf einen wahren Bewerbungsmarathon einstellen. Einen einigermaßen sicheren Job können auch gute Absolventen in vielen Fächern erst nach Jahren erwarten, dazwischen hoppt man eben von Praktikum zu befristeter Stelle und umgekehrt. Wer gar die akademische Karriere einschlagen will, hat ganz die Arschkarte gezogen.


    Ich sehe da schon einen drastischen Unterschied zwischen Verwaltungs-FH und Universitäten.

  • Nein es ist nicht zu 99 % sicher.


    Fällst du durch die Zwischenprüfung, werden dir 30 % deiner Bezüge gekürzt. Fällst du (nach 1,5 Jahren wohlgemerkt) nochmal durch , wars das. Kannste nach Hause gehen.



    Verletzt du dich schwer ---> Darfst du nach HAUSE.


    Wirst du straffällig: Wars das auch (was ja auch logisch ist , Stichwort charakterliche Eignung) -




    Sind das für dich 99 % ?



    Unser Risiko, das Studium nicht beenden zu koennen ist identisch mit eurem. Wir sind auch Bachelors!

  • Zitat

    Original geschrieben von Kaan
    Was bedeutet denn bitte lax ?


    Weisst du , wie komplex der Beruf ist und wie gut man sich mit vielen Gesetzesbüchern auskennen muss?


    Das ist ein halbes Jurastudium.


    Dann kann der Staat künftig ja beruhigt den juristischen Dienst einsparen. Wer braucht neben jurisprudenten Polizisten schon noch Staatsanwälte und Richter ;)

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

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