Hamburg ist jetzt seit letzter Woche Mittwoch besetzt. Die Beteiligung schwankt doch sehr, eine Nacht schliefen weit über 100 Kommilitonen im Gebäude (besetzt ist das gesamte Audimax), teilweise sind tagsüber mehrere hundert dort, mitunter aber auch nur 30-40.
Dass BWL, Jura und Naturwissenschaften massiv unterrepräsentiert sind, kann ich nur bestätigen. Warum?
Nun, ich könnte auch einfach dem entgegenstellen, dass viele dort einfach "nutzenoptimiert" denken. Natürlich werden die Proteste den heutigen Studenten nichts bringen. Dafür sind sie viel zu schnell wieder weg von der Uni und dafür dauern politische Prozesse zu lange. Punktum. Gleichwohl ist es, dem stimme ich sofort zu, nicht immer einfach, sich mit allen Forderungen zu identifizieren. Häufig kommt alles und nichts zugleich auf die Liste. Das liegt aber eben auch daran, dass dort bestimmte Gruppen einfach stärker vertreten sind, die mitunter Extrempositionen vertreten.
Ich halte davon abgesehen Bildungs- und Hochschulpolitik für zu relevant, als dass man sich dort heraushalten könnte. Und das über mein eigenes Studischicksal hinaus. Ich sehe keinen Vorteil darin, mich nicht zu beteiligen. Ich bin mit der jetzigen Situation und der Entwicklung der Hochschulpolitik der letzten Jahre nicht zufrieden und bin nicht bereit, diesen Prozess kommentarlos voranschreiten zu lassen. Anderen Studenten sind da vielleicht pragmatischer, haben (noch?!) weniger Zeit, machen an anderer Stelle etwas - gut. Jedem sein Verständnis von gesellschaftlicher Partizipation.
PS: Dass die Mehrzahl "über 30" ist - eher nicht. Gefühlt 99 % der Beteiligten in Hamburg sind definitiv in der Regelstudienzeit.