Ich bekomme von der Besetzung in Münster rein gar nichts mit. Mag daran liegen, dass im Master inzwischen der Workload so hochgefahren wurde, dass wirklich niemand Zeit dafür hat. Ich fand der Bachelor war schon wesentlich umfangreicher als die ersten 6-8 Diplomsemester, aber die Masterstudiengänge (und da ist meiner keine Besonderheit) satteln nochmal etwas drauf. Da wird einem von einem Professor vor den Kopf geworfen, dass man sich doch mit 70-80 Stunden in der Woche abfinden soll, weil dass ja in den großen Unternehmensberatungen später auch nicht anders sei. Nebenjob? Hobbies? Lernen in eigenen Interessensgebieten abseits des Studiums bzw. der Vorlesungen? Schwer bis nicht möglich alles noch in gesundem Maße zu schaffen. Die Unis werden sich damit keinen Gefallen tun, wenn sie gleichgeschaltete Arbeitsbienen produzieren, die letztendlich weder gelernt haben sich selbst zu organisieren noch für ihre eigenen Ideen einzustehen bzw ihr eigenes Profil zu bilden.
Ich kann die Grundintention des Streiks verstehen, aber der Weg ist einfach lächerlich und wird rein gar keinen Effekt haben. (Genauso wie die Streiks, Besetzungen gegen die Studienbeiträge). Wenn in großer Anzahl Personen jenseits der 30 streiken, die schon seit gut 9 Jahren an der Uni wohnen, dann entzieht sowas dem Streik etwas die Ernsthaftigkeit.
Wer was erreichen will, der muss seinen Fachbereich ansprechen und denen Feuer machen. Die Master wurden fast überall von den zuständigen Fachbereichen in Eigenregie (und oft nur bei einem Meeting der Profs) festgelegt. Die Bachelorstudiengänge wurden etwas gewissenhafter geplant und sind nicht sooo schrecklich wie sie oft dargestellt werden.