So, heute mal ein medizinisches Thema von mir - dürfte ein Novum sein... Um es vorwegzunehmen: Natürlich werde ich zwecks professioneller Beratung einen Augenarzt aufsuchen, aber a) dauert es ja wohl oftmals eine halbe Ewigkeit, bis man einen Termin bekommt, und b) würden mich natürlich trotzdem vorab ein paar Tipps von Betroffenen interessieren.
Also, ich bin jetzt 38 und trage seit ca. dem 15. Lebensjahr eine Brille. Ich bin kurzsichtig, d.h. ich kann (bzw. konnte bis vor kurzem) auf so ca. 40-50cm auch ohne Brille scharf sehen (Buch lesen z.B. war ohne Brille immer angenehmer als mit), aber für alles, das weiter weg war, brauchte ich die Brille. Dioptrien sind 3.0 und 3.5. Meine Brille hatte ich praktisch immer auf (außer zum Schlafen und wie gesagt Buchlesen).
Nun stellt sich seit einigen Tagen bzw. Wochen eine Veränderung ein. Die Entfernung, auf die ich ohne Brille scharf sehen kann, hat sich erheblich verlängert. So kann ich z.B. beim Arbeiten am Notebook/PC problemlos auf die Brille verzichten, selbst Fernsehen (Sehabstand ca. 2,5m) ist ohne Brille möglich, wobei diese Entfernung dann schon noch leicht unscharf ist, aber halt bei weitem nicht so unscharf wie früher. Fernsehen ohne Brille wäre bis vor Kurzem nicht möglich gewesen.
Gleichzeitig habe ich mit meiner aktuellen Brille, die ich dummerweise auch erst vor ein paar Monaten für nicht wenig Geld erworben habe, massive Probleme. Für die Nähe (also den Bereich, wo ich ohne Brille problemlos sehen kann) kann ich sie praktisch überhaupt nicht mehr gebrauchen; da bekomme ich nichts scharfgestellt. Aber auch in der Ferne habe ich massive Probleme, scharfzustellen. Ich merke dann immer so ein kurzes "Pumpen", d.h. das Auge versucht zu fokussieren, aber es wird nicht wirklich scharf. Wenn ich meine ältere Brille nehme (die hat 2.75 und 3.0; als ich die letzte Brille machen ließ, konnte ich nach dem dortigen Augentest mit den 3.0 und 3.5 etwas besser sehen als mit den vorherigen 2.75/3.0), dann ist es damit etwas besser, aber wirklich perfekt sehe ich damit auch nicht. Und auf die Nähe ist die genausowenig brauchbar wie die neue Brille.
Nun ist es ja offenbar ein häufig auftretender Effekt, dass bei Menschen in meinem Altersbereich eine solche Änderung im Sehvermögen auftritt. Als jemand, der höchst selten krank ist, denke ich bei den wenigen Gelegenheiten, wo ich mal was habe, natürlich immer sofort, dass ich sterben werde, bzw. in diesem Fall hier in Kürze erblinde... Aber das wird ja vermutlich nicht passieren. Oder? :eek: :confused:
Wir gehen seit ein paar Wochen regelmäßig in ein nahegelegenes Thermalbad. Dort trage ich die Brille nicht, und das ist eigentlich auch seit längerer Zeit das erste Mal, dass ich alle paar Tage für ca. 3 Stunden ohne Brille durch die Gegend laufe bzw. schwimme. Könnte das eventuell auch ein Auslöser sein, oder ist das reiner Zufall?
Jedenfalls, die Frage ist nun: Wie lange zieht sich dieser Prozess jetzt voraussichtlich hin? Wenn ich jetzt z.B. morgen zum Optiker gehe und mir eine neue Brille machen lasse, dann würde ich vermuten, dass diese dann wahrsch. eine geringere Stärke haben würde als meine aktuellen Brillen. Nur: Die passt in ein paar Tagen/Wochen ja dann wahrscheinlich auch schon nicht mehr. Und ich kann mir ja nun nicht alle 4 Wochen eine neue Brille machen lassen.
Desweiteren habe ich irgendwo gelesen, dass wenn diese Sehveränderung eintritt, man zwar häufig auf die Nähe besser sieht als vorher (was ja bei mir der Fall ist), man aber für die Ferne weiterhin eine Brille braucht (was zumindest aktuell ebenfalls der Fall ist), und dass, wenn man dann keine Brille mehr trägt, also quasi mit dem nach wie vor unscharfen Sehvermögen auf die Ferne leben will, eine Netzhautablösung drohen kann. Heißt das jetzt, dass wenn ich jetzt wochenlang vorwiegend ohne Brille herumlaufe (was ich derzeit tue), sich dann meine Augen auflösen? :eek:
Vielleicht hat ja hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mal beschreiben, wie sie/er das durchlebt hat.