Schweinegrippeimpfung - Eure Erfahrungen?

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    Übrigens ist es nicht erwiesen, dass eine durchgemachte H1N1-Grippe immun macht.


    Wenn das nicht so sein sollte, ist dann nicht auch die Impfung blödsinnig? Die Impfung gaukelt dem Körper doch eine Infektion vor, die ihn dazu bringt die entsprechenden "Abwehrzellen" zu bilden? Oder nicht?! :confused:
    So müssten diese Zellen doch auch nach einer "echten" Infektion gebildet sein?

  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man
    Aber meine Frage bleibt unbeantwortet: Warum wird das Thema dieses Jahr so gepusht? Und warum blieb die bisherige Grippeimpfung all die Jahre so unbetrachtet? An den Pharmakonzernen (alleine) wird es ja nicht liegen können. Ist das mediale Sommerloch in diesem Jahr zusammen mit den milden Temperaturen bis in den November gerutscht?


    Als die sog. Schweinegrippe im Frühsommer in Mexiko aufkeimte, hatte man Sorge eine neue, sehr aggressive "Seuche" a la SARS, Ebola, Vogelgrippe mit seeehr schneller Verbreitung vor sich zu haben. Es musste dann schnell entschieden werden, ob ein Impfstoff für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird.


    Man entschied sich für eine flächendeckende Impfung und es gibt nun 2 Möglichkeiten: einen Impfstoff nur mit Antigenen - es dauert dann aber lange und ist teuer, bis genügend Impfstoff verfügbar ist. Oder einen mit weniger Antigenen, aber einem zusätzlichen Katalysator, der die wenigen Antigene verstärkt und im Ergebnis denselben Schutzfaktor erreicht.


    Da es Geld und Zeit spart bzw. in gleicher Zeit mehr Impfdosen hergestellt werden können, wurde vor allem der mit einem Wirkverstärker versetzte Impfstoff gekauft. Der war eben relativ schnell und preiswert in großer Stückzahl herstellbar. Nachteil allerdings: der Katalysator verstärkt nicht nur die Wirkung der Antigene, sondern nach der Holzhammer-Methode auch eventuelle Gegenreaktionen des Körpers.


    Als sich die Grippe dann ausbreitete stellt man fest, dass die Verläufe eher harmlos sind - und DAS brachte dann, zusammen mit der Nachricht über die beiden Impfstoff-Varianten, das Informationschaos.


    Viele Leute dachten (und denken), dass man sich bei den momentan eher leichten Verläufen der Grippe nicht impfen lassen braucht. Wenn es nur um die aktuelle Welle geht, stimmt das auch. Die Gefahr ist aber, dass sich ein so leicht und schnell übertragbarer Erreger früher oder später bei irgendeinem Menschen mit schlimmeren Erregern vermischt, der aktuell eher harmlose Erreger zu einer schlimmen Form mutiert. Genau diese 2. Welle ist dann die eigentlich gefährliche.


    Das war und ist vielen aber nicht klar. Die denken nur an jetzt und lehnen daher eine Impfung ab. Wichtig ist diese aber vor allem zur Verhinderung einer wirklich schlimmen 2. Welle mit mutierten Erregern.


    Wer sich jetzt impfen lässt, hat dann zumindest einen gewissen Schutz gegen die mutierte Form des kursierenden Erregers.


    Das wurde aber nicht gut kommuniziert, die beiden Impfstoffe wurden in der Krawall-Presse zu einem "guten" und einem "schlechten" Impfstoff gemacht, Kranke äußerten, sooooo schlimm sei es ihnen nicht ergangen - und damit war das Chaos da.


    Impfgegener, die es seit Jahren gibt, waren (und sind) "Spinner", werden in der aktuellen Situation aber gehört und verunsichern die Menschen. Zwischendrin die Verschwörungstheoretiker, die "aus Prinzip" gegen die böse Pharmalobby sind und glauben, dass hier die Bevölkerung zur Profitsteigerung flächendeckend verängstigt wird.


    NATÜRLICH profitiert die Pharmaindustrie stark von einer Situation, wo ihre Produkte sehr gefragt sind. Als die Mauer auf ging brachen auch goldene Zeiten für Bananenhändler an. Deswegen kam aber dennoch keiner auf die Idee, die Maueröffnung sei eine Verschwörung der Bananenhändler gewesen. In etwa so wird aber bei der Schweinegrippe jetzt von Manchen argumentiert.


    Ich bin bisher noch nicht geimpft, werde es aber schnellstmöglich erledigen. Dass der Wirkverstärker mitunter ein kleines Unwohlsein verursacht - nicht schön, aber so isses dann eben.


    Kaum stirbt irgendwo jemand, der zufällig Tage zuvor geimpft wurde, bricht nun Hysterie aus, als läge es an der Impfung. Man könnte aber genauso Wasser gefährlich finden weil alle Toten Stunden vor ihrem Tod noch Wasser getrunken haben... Es ist aber kein Kausalzusammenhang gegeben.


    Dass manche Leute heftiger auf die Impfung reagieren und sie nicht vertragen - OK. Ist aber ganz normal, man findet bei jeder Impfung und jedem Medikament Menschen, die es nicht so gut vertragen. Manche vertragen auch keine Milch oder keinen Kaffee. Deswegen sind das dennoch keine gefährlichen Stoffe und die Grippeimpfung ist schon sehr anzuraten. Insbesondere, um einer gefährlichen Mutation des Schweinegrippen-Erregers nicht ungeschützt gegenüber zu stehen wenn es dazu kommen sollte.


    Wenn das nämlich passiert ist es zu spät um eine Impfkampagne zu starten, dann verbreitet sich der Erreger und ist nicht mehr aufzuhalten. In dem Moment rollt dann eine Welle hochgefährlicher Erreger durch's Land und dann würden das Viele nicht überleben. Also lieber im Vorfeld alles tun um das zu verhindern.


    Wenn es jetzt glücklicherweise nicht zu Katastrophe kommt, werden die Verschwörungstheoretiker das als Beweis für die Ungefährlichkeit des Erregers darstellen. Vielleicht ist es aber auch eine Folge eines guten Impfdurchsatzes in der Bevölkerung, was man aber (leider) nicht wird beweisen können weil ja *nichts* Schlimmes mehr passiert.


    Die Bundesregierung hat in der Sache völlig richtig gehandelt wenn sie eine große Impfaktion losgetreten hat. Ich bin ja sonst immer sehr kritisch, aber in diesem Fall war es absolut richtig. Einzig das Informationsverhalten war grottenschlecht. Um ein solches Informationschaos mit all den Unsicherheiten zu vermeiden muss man dringend lernen, solche Ereignisse wesentlich besser zu erklären und eine ausgeklügelte Information für die Bürger ebenso auf den Weg zu schicken, weil das zwingend dazu gehört, damit es nicht zu seinem Chaos kommt wie im Moment.


    Im Katastrophenschutz weiß man inzwischen, dass dringend auch Dritte, die nicht direkt betroffen sind (Angehörige, Presse, Schaulustige, Unverletzte) kanalisiert werden müssen. Ansonsten entwickeln die nämlich eine unkontrollierte Eigendynamik und schaden auch den direkt Betroffenen oder der zur Bewältigung der Lage notwendigen Infrastruktur.


    Diese Erkenntnisse hat die Bundesregierung bei der Schweinegrippen-Impfung sträflich vernachlässigt. Es gab Unklarheiten und Verwirrung, dann stürzen sich sensationsgeile Medien genau darauf und indem sie reißerisch berichten, kocht das Thema hoch und schließlich müssen auch seriöse Medien mitmischen weil es ja ein aktuelles Thema wurde, das wachsende Chaos dann ja tatsächlich da.


    Beim nächsten Mal muss das wesentlich besser klappen und eine großangelegte Informationskampagne parallel laufen. Vielleicht Fernsehspots, Hotlines, Expertenrunden im TV, Faltblätter mit Erklärungen, flächendeckende Fortbildung für Ärzte - und gerne auch kritisches Nachfragen, damit es seriös ist und nicht unsinnige Verschwörer eine komplette Verunsicherung auslösen oder selbst Ärzte nicht recht wissen, woran sie sind und alle andere Auskünfte geben.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich habe mich gestern morgen impfen lassen - aus genau den Gründen, die Printus angeführt hat. Mein Hausarzt hat mich ausführlich beraten und mir die Wirkung des Impfstoffes für meine Begriffe genau erklärt.


    Ich fühlte mich am Abend schlapp und hatte leichte Grippesymptome, jedoch kein Fieber. Heute morgen ging es wieder gut. Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Fishboneman
      saintsimon:
    auch künstliche verknappung ist eine form das zeugs an die leute zu bringen ;)
    kennen wir doch aus vielen beispielen im täglichen leben "jetzt zugreifen, nur noch 3 stück auf lager usw."


    (nicht dass ich ein freund von verschwörungstheorien wäre)


    Keine gute Analogie, denn Kursschwankungen der Impfstoffe aufgrund der Verknappung sind bisher nicht bekannt. Man konnte die Impf-Dosen nicht fürs Zehnfache losschlagen...

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Die Bundesregierung hat in der Sache völlig richtig gehandelt wenn sie eine große Impfaktion losgetreten hat. Ich bin ja sonst immer sehr kritisch, aber in diesem Fall war es absolut richtig.


    Ich schätze deine ausführlichen Beiträge durchaus, aber das ist nach dem bisherigen Erkenntnisstand in der Rückschau nicht bestätigt. Die mögliche Mutation dieses Erregers ist mehr eine Arbeitshypothese, denn nachdem was ich bisher gelesen habe, gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte. Es scheint demnach nur ein normaler Grippevirus zu sein, bei dem Riskiogruppen eine Impfung nahegelegt werden sollte. Unter anderem die **** hat nach meinem Empfinden es geschafft hier Politik zu machen, traurig wenn jemand darauf reinfällt, was aber dir gegenüber keine Unterstellung sein soll, nur den totalen Umschwung in der Volksmeinung erklären könnte. Du solltest dein Kritikfähigkeit lieber hinterfragen.

  • Zitat

    Original geschrieben von arne
    ... Du solltest dein Kritikfähigkeit lieber hinterfragen.


    Kritikfähigkeit äussert sich sicher nicht darin, nur vorgefasste Meinungen bestätigt haben zu wollen.


    Viren kümmern sich nicht um die Gesinnung eines potentiellen Wirtes. Der H1N1 ist ganz neu (keine Resistenzen vorhanden) und erst seit ca. 7 Monaten im Umlauf, war aber von Anfang an als sehr infektiös erkannt worden, was durch die globale Karriere ja bestätigt wird. Das allein reicht zur Deklaration einer Pandemie, die Beurteilung der tatsächlichen Gefährlichkeit kann ja erst durch Erfahrungswerte erbracht werden. Die Grippesaison in der nördlichen Hemisphäre begann erst mit dem Herbst, somit geht es hier jetzt erst richtig los.


    Jetzt in der Rückschau zu höhnen, der ist ja gar nicht gefährlicher als eine normale Grippe, was solle das Theater, ist natürlich oberschlau, den das konnte vorher niemand genau wissen, also gebietet die Vernunft Vorsicht walten zu lassen, was die WHO und die Regierungen ja auch gemacht haben.


    Wir können von Glück reden, das dieser "Testfall" noch nicht allzu ernst war, denn es hat deutliche organisatorische Schwächen allerorten aufgedeckt, was uns Gelegenheit bietet Lehren draus zu ziehen. Eine gefährlichere Epidemie wäre unter den jetzigen Bedingungen ganz übel ausgegangen.

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  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    Jetzt in der Rückschau zu höhnen, der ist ja gar nicht gefährlicher als eine normale Grippe, was solle das Theater, ist natürlich oberschlau,


    Das ist ziemlich frech, denn scheinbar hast du meinen Beitrag nicht gelesen.


    Ich habe ganz sicher keine vorgefasste Meinung, sondern meine Meinung basiert nüchtern auf der Beurteilung von Fakten. Bei Änderung der Faktenlage werde ich meine Meinung ändern, auch gestehe ich es jedem zu, eine eigene Meinung aufgrund der Faktenlage zu bilden. Dabei halte ich eben aber nicht jede Meinung für richtig. Die nachträgliche Legitimierung der Aktion durch gezielten Medieneinsatz erscheint mir eindeutig. Ehrlich wäre für eben:"Wir waren zu diesem Zeitpunkt der Meinung ... und aus Vorsicht..." Das kommt aber nicht, könnte ich aber verstehen.


    Dass die Pandemie-Bedingungen der WHO nur für diesen Virus geändert wurden, es bislang keine Anhaltspunkte für eine Mutation gibt, möglicherweise der Virusstamm für viele Menschen bzw. deren Immunsysteme doch nicht ganz so unbekannt ist, dieser Virus nur einer von vielen potentiell oder bekannten tödlichen Viren ist, die vielleicht eine weitaus größere Aufmerksamkeit verdient hätten, ... ist dir ja sicher bekannt. Es geht nur um die Beurteilung dessen und mein momentanes Urteil fällt für mich entsprechend aus.

  • Zitat

    Original geschrieben von arne
    Ich schätze deine ausführlichen Beiträge durchaus, aber das ist nach dem bisherigen Erkenntnisstand in der Rückschau nicht bestätigt. Die mögliche Mutation dieses Erregers ist mehr eine Arbeitshypothese, denn nachdem was ich bisher gelesen habe, gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte.


    Du kannst das nicht durch eine Rückschau lösen denn bisher ist keine Mutation entstanden, aber wer sagt, dass es nicht zukünftig passieren kann?
    Es kann zwar sein, dass es auch weiterhin nicht geschieht, nur kann es eben keiner ausschließen.


    Die Sorge ist ja, dass sich bei Untätigkeit eine gefährliche Mutation bilden KÖNNTE. Ob, dass oder wann es passieren wird, wenn man nichts tut, kann niemand festlegen. Aber eben auch nicht ausschließen - und das ist das Entscheidende!


    Du sagst ja im Verkehr auch nicht, dass du bisher keinen Nachweis für den Sinn des Sicherheitsgurtes hast weil dir bislang kein Unfall passiert ist. Oder dass es vorher keinen Beweis gibt, dass du bei einem Unfall den Gurt brauchst, weil es ja auch sein kann, dass der Gurt in manchen Situationen, je nach Unfallmechanismus, womöglich nicht nötig ist. Du nutzt den Gurt dennoch (hoffentlich) weil du auf Nummer Sicher gehst. Und dasselbe macht man jetzt mit der Impfung...


    Ich glaube nicht, dass die Pharmaindustrie einfach mal so sämtliche Virologen der Welt an der Nase herumführen kann. Immerhin hat nicht nur die Bundesregierung gehandelt, sondern die WHO agiert weltweit.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Shane54


    Laut WHO kostet die sehr ähnliche Öl/Wasser Emulsion MF59 (Wirkverstärker) in der Herstellung 1-3 Cent (wohl US-$). 6 Euro zu 1-3 Cent sind in meinen Augen unanständig. Vor allem, wenn man betrachtet, dass es hier nicht um keine Gucci-Tasche, sondern um die Gesundheit der Menschen geht. Auch wenn ich selbst Unternehmer bin finde ich, dass der Gesundheitsmarkt und der Lebensmittelmarkt nicht den Marktgesetzen unterworfen sein dürfen. :rolleyes:


    Der Preis wird maßgeblich vom Forschungsaufwand bestimmt. Glaubst du, die Entwicklung und klinische Prüfung eines Medikamentes kostet nichts?


    Das ist genauso wie bei einem Handy oder Mikroprozessor. Das Siliziumteil ist spottbillig im Vergleich zum Verkaufspreis. GAnz einfach darum weil die Forschung bezahlt werden muss.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Der H1N1 ist ganz neu (keine Resistenzen vorhanden) und erst seit ca. 7 Monaten im Umlauf, war aber von Anfang an als sehr infektiös erkannt worden, was durch die globale Karriere ja bestätigt wird.


    Sooo neu ist das Virus auch nicht.


    Zitat

    ...Kursschwankungen der Impfstoffe aufgrund der Verknappung sind bisher nicht bekannt. Man konnte die Impf-Dosen nicht fürs Zehnfache losschlagen...


    Aber man kann sie inzwischen losschlagen ;) Und das hat auch nichts mit Verschwörung zu tun, sondern ist Fakt. Wie du schon sagtest: Inzwischen kommt man mit der Produktion nicht hinterher...anfangs war es ein Ladenhüter. Ob die Verknappung oder die Bild der Auslöser war, darf sich jeder selber aussuchen.


    Zitat

    Die Sorge ist ja, dass sich bei Untätigkeit eine gefährliche Mutation bilden KÖNNTE


    Nur, dass die jetzige Impfung nicht zwingend gegen diese Mutation helfen muss. Im Grunde mutiert das normale Herbstgrippevirus jedes Jahr, weshalb jedes Jahr neu geimft werden muss. Bei der Schweinegrippe soll das anders sein?
    Eine Eindämmung hätte nur funktioniert, wenn wirklich jeder Mensch auf dieser Welt geimpft worden wäre - und das ist ein Ding der Unmöglichkeit.

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