Quelle-Aus: Was machen die anderen besser?

  • Wenn man immer nur die Keule auspackt, daß die Kunden alles nur Billig haben wollen, muß man das aber auch mal aus der Sicht der Kunden sehen.
    Wenn zwei Händler das gleiche Produkt anbieten, der eine aber deutlich teurer ist, und ich dabei keinen erkennbaren Mehrwert bekomme, warum sollte ich beim teureren kaufen?
    Wenn ich etwas kaufe, wo ich Beratung und eventuell später Service brauche, kaufe ich dort wo ich Beratung und Service bekommen kann. Auch wenn das zuerst teurer ist.
    Aber wenn ich das nicht brauche, dann kaufe ich da wo ich das Teil am günstigsten bekomme. Ich habe weder kurz noch langfristig was davon, wenn ich alles zum teuerstmöglichen Preis kaufe, um mich dann als Samariter zu fühlen, daß ich den Armen Verkäufern den Arbeitsplatz sichere. Zumal man dann sieht, daß das Geld doch nur in den Taschen von Managern landet, und die Verkäufer dennoch nur einen Hungerlohn bekommen.
    Wenn ein Händler Service und Beratung bieten kann, dann muß er das über Werbung oder ähnliches nach außen kommunizieren, so daß der Kunde sieht, daß er hier für den eventuell höheren Preis etwas bekommt. Dann ist der Kunde auch Bereit den Mehrpreis zu bezahlen. Aber das passiert praktisch nicht. Also muß ich als Kunde mich an dem Orientieren, was ich weiß.
    Und wenn ich nur weiß: Händler 1 Bietet hohe Preise, und ich bekomme das Produkt, und weiß nicht ob ich dazu Service oder sonstwas bekomme, Händler 2 Bietet keinen Service, aber günstigere Preise. Da ist die Wahl für mich klar. Welchen Grund sollte ich haben bei Händler 1 zu kaufen?
    Also wenn man immer die Schiene reitet, daß man nicht immer dem billigsten Preis nachlaufen soll, dann muß man für den höheren Preis eben einen entsprechenden Mehrwert bieten. Und das passiert nicht. Beratung bekomme ich nirgends, weder beim Billigheimer, noch beim Hochpreisverkäufer, Service ist heute auch kaum zu finden. Also kann ich nach Preis kaufen, andere Unterschiede gibt es kaum.


    Und genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Service kostet, das ist klar, ein Serviceorientierter Händler hat höhere Betriebskosten, und damit höhere Preise, das ist klar. Aber am Ende ist die Rechnung bei beiden gleich. Also sehe ich auch keinen Grund warum durch Serviceorientierten Verkauf die Arbeitsplätze besser bezahlt werden könnten. Der Händler nimmt zwar pro Artikel mehr ein, durch Beratung geht aber geht mehr Zeit verlohren so, daß er weniger Artikel verkaufen kann. Am Ende hat er genausoviel verdient, wie der Billigverkäufer, der zwar keine Zeit für Beratung aufwendet, aber dafür mehr Artikel verkauft. Am Ende haben beide etwa gleich viel Geld in der Kasse...

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  • Es ist nicht allein die Kunde <-> Händler Beziehung sondern inzwischen auch die Kunde <-> Produzent bzw. die Produzent <-> Händler Beziehung, die nicht mehr passt.


    Man denke da an die Werksverkäufe (Boss in Metzingen, WMF in Geislingen usw.). Drastisch wird es wenn man sich H&M oder KIK vor Augen führt. Wenn eine Hose 10.- Euro kostet, darf/kann man als Kunde keine Beratung mehr erwarten und zum Einräumen der Ware benötigt man eben keine Fachkraft. Die Fachkraft wird erstrecht überflüssig, wenn die Ware des Produzenten nicht mehr mit gutem Gewissen vom (Fach)händler verkauft werden kann weil sie Schrott ist...

  • Die Discountmarktlücke wurde in den vergangenen Jahren besetzt aber die bisherigen Geschäftsmodelle bestehen doch nach wie vor weiter.


    Im Versandhandel ist etwa Manufactum ein gutes Beispiel. Dort gibt es zu fast allen Produkten eine Geschichte in der erklärt wird worin die besondere Qualität dieses traditionell hergestellten Produktes liegt. Womit dann auch der hohe Preis gerechtfertigt wird. Das Prinzip funktioniert auch in deren stationären Läden.


    Ein anderes Beispiel ist das KaDeWe. Wenn man sich dort im Erdgeschoss oder oben in der Lebensmittelabteilung umsieht weiß man weshalb es etwas teurer ist. Und das wird ja auch von den Kunden akzeptiert.


    Hier in Berlin gibt es auch die Feinkostkette Lindner. Das ist das Gegenteil zu Lebensmitteldiscountern und billigen Fastfoodbuden und hat auch Erfolg.


    Ihr tut ja so als gäbe es nur noch das Billigsegment. Aber es gibt ja auch im Textilbereich nicht nur KiK und H&M sondern auch viele mittelpreisige Ketten wie Esprit, s'Oliver, Hilfiger usw. usf.

  • und auch bei den 10EUR-Hosen bleibt genug Marge, ansonsten wird H&M und Kik und Co keine entsprechende Hose anbieten (Lockangebote mal außen vor).
    Vergleicht doch nur mal die Preise in Deutschland und den USA. Selbst bei einem angenommenen Wechselkurs von 1:1, herausrechnen der MwSt. und bei vergleichbarem Durchschnittseinkommen ist das Preisniveau auf der anderen Seite des Teiches in 80-90% aller Fälle bzw Waren deutlich unter dem europäischen... Aktuell trage ich, so traurig das auch sein mag, nicht ein in Deutschland oder Europa gekauftes Teil am Leib, selbst die Unterhose hab ich "drüben" gekauft und trotz Flug noch beim letzten Besuch deutlich gespart. Die 430EUR Warenwert, die ich dort ausgegeben habe, hätten mich hier grob überschlagen 1200EUR gekostet. Das ist doch nicht normal...

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Zeus


    Ein Friedrich Merz muss sein Geld eben auch irgenwo ausgeben - und das wird er wohl nicht bei KIK tun.


    Manufactum hat einige gute Artikel aber auch viel Ramsch. In Stuttgart sind immer max. 3 Kunden im Laden. Aber Manfuctum profitiert ganz sicherlich (noch) von der Denkweise: "in der Vergangenheit war alles beser".

  • Amerikaner.
    Interessanter Punkt. Weshalb kann in den USA eine Levis-Jeans für die Hälfte des deutschen Preises verkauft werden. Rätselhafte Sache.

  • Ganz im Ernst, das ist unter den von mir geschriebenen Voraussetzungen (Wechselkurs 1:1, vergleichbare Einkommen und MwSt. etc) ein interessanter Punkt...

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Brainstorm hat recht, wenn ich ne Canon d500 bei Quelle für 899€ sehe ist das doch ein schlechter Witz, selbst beim kleinen Fotolädchen um die Ecke kostet sie nur 750 Euro, und die kaufen in weitaus kleineren Mengen, und dann auch gibt man nur 10 % bei Quelle....


    Was hat sich Quelle nur bei den Preisen gedacht?


    Die Leute kaufen bei Amazon oder sonst wo, ist doch auch ganz klar.


    Gruß

    Zitat

    „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr“.


    Zitat von Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von aikoN_Nokia

    Was hat sich Quelle nur bei den Preisen gedacht?


    Auch in der Vergangenheit hat Quelle Artikel angeboten, die man besser woanders gekauft hat. Ich vermute mal, dass Quelle diese Produkte nur aus Imagegründen (Vollsortiment) angeboten hat und Käufer die darauf reinfallen, werden als Mitnahmeeffekte verbucht.


    In meiner Jugend habe ich bei Quelle einmal (und nie wieder) einen Werkzeugkoffer für 99.- DM gekauft. Von der Qualität wahrscheinlich mit einer Gratiszugabe von Staples vergleichbar... Ich vermute mal, dass jeder zweite Haushalt in Deutschland einen solchen "Fehlkauf" bei Quelle auf seinem Konto verbuchen kann...

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Die Diskussion um den Abverkauf stört zumindest mich als TE überhaupt nicht - im Gegenteil. Ich habe jedenfalls auch herzlich gelacht, als ich das mit den 10% auf Technik gehört hatte. Das kann ja wohl kaum deren Ernst sein...


    Wenn wirklich nur noch darüber diskutiert wird, kann der Thread doch auch ins Werbeforum. Diese Schnäppchenbuhlerei gehört für mich nicht ins Geplauder.

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

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