Was bringt die Payback Maestro Karte?

  • rmol okay, das macht natürlich Sinn!



    Ich habe nun einige Transaktionen mit der Maestrokarte hinter mir und muss sagen, dass es auch nach 2 Jahren, die es die Karte nun gibt, nicht ganz so reibungslos läuft, wie ich mir das vorgestellt habe.


    Bei einem MediaMarkt, der normalerweise das elektronische Lastschriftverfahren (also nur Unterschrift) benutzt, wurde die Karte in das Terminal gesteckt und musste dann nochmal entfernt werden, weil das Terminal erkannt hat, dass es eine Maestrokarte ist, um dann den PIN einzugeben. Die Verkäuferin ist dann "innerlich" davon ausgegangen, dass die Karte für das ELV Verfahren gesperrt ist (Abfrage der Sperrdatei negativ) und nur garantierte Zahlungen über PIN akzeptiert werden. Zahlung aber dann problemlos.


    Bei Lidl (normalerweise nur garantierte PIN Zahlungen) hat die Akzeptanz problemlos geklappt, allerdings geht das Terminal von girocard aus, erkennt dann, dass es Maestro only ist und braucht demnach so 1-2 Sekunden, um das andere verfahren zu initialisieren. Das klingt zwar nach nicht viel, aber dennoch ist für den Händler, jede Sekunde länger am Checkout ärgerlich.


    Ganz besonders prekär war mein Einkauf bei dem örtlichen Edeka. Am Eingang prangten Maestro, V-Pay, AMEX, Girocard, MasterCard und VISA Akzeptanzsymbole. Deswegen ging ich natürlich von einem reibungslosen Checkout aus. Aber weit gefehlt!
    Die Karte wurde ins Terminal gesteckt, danach erstmal warten.....dann wurde der PIN abgefragt.... und dann gings los. Das gesamte Zahlsystem machte erstmal gar nix. Für 3 Minuten. Danach nochmal probiert. Gleiches Ergebnis. 12 Leute in der Schlange. Neue Kasse geöffnet. Die Verkäuferin reagierte sehr negativ und ungehalten, warum denn meine Karte nicht funktionierte. Nach insgesamt 5 Minuten wechselte ich dann auf eine comdirect Girocard. Pin Eingabe....warten, warten, nichts passierte...Karte letztlich abgelehnt und das bei gircoard(!). Letztlich funktionierte die Sparkassenkarte per Girocard-Verfahren. Die Kassiererin meinte dann zum Schluss schnippisch ich solle mich doch mal um funktionierende Karten bemühen. :mad:
    Alle Karten waren nicht gesperrt und mit ausreichend Deckung ausgestattet.


    Danach funktionierte die Karte bei den obigen Checkouts normal und problemlos. Also es ist wirklich heute noch wichtig immer eine Ersatzkarte dabei zu haben, sonst guckt man ganz schnell in die Röhre. Insgesamt ist da noch viel Akzeptanzaufklärungsarbeit zu leisten. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von jonas7
    Die Karte wurde ins Terminal gesteckt, danach erstmal warten.....dann wurde der PIN abgefragt.... und dann gings los. Das gesamte Zahlsystem machte erstmal gar nix. Für 3 Minuten. Danach nochmal probiert. Gleiches Ergebnis. 12 Leute in der Schlange. Neue Kasse geöffnet. Die Verkäuferin reagierte sehr negativ und ungehalten, warum denn meine Karte nicht funktionierte. Nach insgesamt 5 Minuten wechselte ich dann auf eine comdirect Girocard. Pin Eingabe....warten, warten, nichts passierte...Karte letztlich abgelehnt und das bei gircoard(!). Letztlich funktionierte die Sparkassenkarte per Girocard-Verfahren. Die Kassiererin meinte dann zum Schluss schnippisch ich solle mich doch mal um funktionierende Karten bemühen. :mad:
    Alle Karten waren nicht gesperrt und mit ausreichend Deckung ausgestattet.

    Vermute mal, die funktionierende Sparkasse-Girocard wurde über ELV und nicht per PIN autorisiert?
    Hatte ich auch schon öfters, dass die PIN-Legitimation klemmte, sowohl im In- als auch im Ausland - und zwar in Geschäften, in denen es sonst reibungslos ging. Imho sind das temporäre, gelegentlich auftretende Übermittlungsprobleme, und an der Stelle steht eine Karte mit ELV-Alternative immer besser da als eine Karte mit alleiniger Legitimation per PIN.

  • Ich dachte auch, dass die Sparkassenkarte dann über ELV laufen würde, aber ich habe PIN eingegeben, der erfolgreich vom Autorisierungsserver bestätigt wurde. Meine Freundin hat direkt danach mit ihrer comdirect Girocard bezahlt, was auch problemlos (per PIN) geklappt hat. Evtl. waren die Autorisierungsserver halt kurz down und/oder die Datenverbindung des Supermarktes war kurz gelähmt.


    Der Vorteil vom ELV Verfahren ist und bleibt einfach, dass keine Onlineverbindung notwendig ist. Aber wie gesagt, wird dieses Verfahren mittelfristig durch Regulierung nicht mehr existieren, da nationale Zahlverfahren nicht SEPA konform sind. Das ELV Verfahren könnte weiter bestehen, indem die SEPA Lastschrift benutzt wird, dann müsste der Kunde aber seine komplette(!) Adresse auf den Kassenzettel schreiben, sonst ist es nicht dem Standard entsprechend. Darüber hinaus lässt es die Kreditwirtschaft in Form der kartenausgebenden Banken bisher nicht zu die Daten aus dem EMV Chip auszulesen. Wenn der Magnetstreifen verschwunden ist (jedenfalls für innereuropäische Zahlvorgänge) kann das Terminal keine Bank- und/oder Adressdaten mehr aus der Karte lesen.


    Es gibt allerdings schon heute ein Girocard offline Verfahren (ec cash offline authorization by chip). Dabei wird auf dem EMV Chip ein Verfügungsrahmen festgelegt, sodass auch Zahlungen garantiert werden, die nicht online authorisiert werden müssen. Dies System wird meines Wissens nach aber wenig genutzt, da nicht alle Banken einen Verfügungsrahmen für offline Transaktionen im EMV Chip hinterlegen.

  • Zitat

    Original geschrieben von jonas7
    Der Vorteil vom ELV Verfahren ist und bleibt einfach, dass keine Onlineverbindung notwendig ist. Aber wie gesagt, wird dieses Verfahren mittelfristig durch Regulierung nicht mehr existieren, da nationale Zahlverfahren nicht SEPA konform sind.

    Interessant, bis spätestens wann greift denn diese Regulierung?

  • Da sind sich alle nicht so sicher. Generell gilt für SEPA der Leitsatz "any card at any terminal". Folglich darf es in den Mitgliedsländern keine nationalenbegrenzten Zahlungssysteme mehr geben. Ich soll überall mit jeder Karte an jedem Terminal oder Geldausgabeautomaten bezahlen/Geld abheben können.


    Daraus resultiert dann eben eigentlich das Ende des in Deutschland verwendeten ELV Verfahrens. Bisher wird das noch durch die EU toleriert. Immerhin ist das ELV Verfahren der Liebling des deutschen Handels. Ist zwar unsicher, aber einfach unschlagbar günstig pro Transaktionen und weil keine Datenverbindung benötigt wird eben auch zuverlässig. In 2010 wurden immerhin ~12% der 365 Mrd. EUR, die an deutschen Kassen umgesetzt wurden mit ELV bezahlt (lt. EHI Retail Institute 2011).
    Manche mutmaßen, dass es 2014/15 mit der Tolerierung der nationalen Zahlverfahren vorbei sein könnte.


    Die SEPA Lastschrift (SDD - SEPA CORE Direct Debit) könnte eine Alternative sein, nur braucht man dort wie gesagt die komplette Adresse. Deswegen sind neue Lastschriftermächtigungen ein Kombimandat aus deutscher Lastschrift (Ktnr, BLZ und Unterschrift) und SEPA Lastschrift (IAC, BIC, Adresse und Unterschrift).


    Die kartenausgebenden Banken wollen natürlich, dass ausschließlich Systeme genutzt werden wo sie mitverdienen. Also muss eine Interchange Gebühr fließen (die Gebühr, die das kartenausgebende Institut bei Zahlung bekommt). Somit kommt den das ganz gelegen, dass der Magnetstreifen verschwinden soll.


    Hier gibts die Einschätzung der Händlerseite. Wird schon spannend, inwieweit ELV ein Ersatz finden wird, jedenfalls für Leute, die es interessiert. ;)
    Letztlich ist die Payback Maestro only Karte auch ein Kind der SEPA Liberalisierung/Marktöffnung, die eben Maestro Zahlverfahren auch in Deutschland zulässt, wo bisher das vom ZKA kontrollierte Girocard/electronic cash Verfahren ein quasi-Monopol für garantierte Kartenahlungen an der Kasse/POS inne hatte.

  • Zitat

    Original geschrieben von jonas7
    Bzgl. des Magnetstreifens; der ist zwar auf einer Karte "aufgetragen" allerdings bezweifle ich, dass das wirklich einer ist. Da er sehr dunkel ist und die Oberfläche sich nicht anders anfühlt glaube, dass dieser nur aufgemalt ist und zur Orientierung an den Zahlungsterminals dient, da der Magnetstreifen im europäischen Zahlungsverkehr mittelfristig (2014) gar nicht mehr genutzt werden wird, da SEPA den EMV Chip mit chip&PIN Verfahren vorschreibt.

    Spricht nicht dagegen, dass hier schon über den erfolgreichen und (im Vergleich zu einer Kreditkarte angenehmeren) Einsatz der Payback Maestro-Karte in den USA berichtet wurde? Soweit ich weiß wird dort der Chip nicht ausgelesen...

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari
    [...] Kommt doch bestimmt noch vor dem "papierlosen Büro". ;)


    Und genau am gleichen Tag einigen sich YouTube und die GEMA auf Nutzungsrechte von Musikvideos auf der Videoplattform :D What a glory day


    rmol
    In der Tat spielt in den States der EMV Chip oder andere alternative Technologien eine untergrordnete Rolle. Da in den angelsächsischen Staaten aber sowieso ganz andere Strukturen beim bargeldlosen Zahlungsverkehr dominieren ist das ganze nicht schlimm. Der Konsumkauf über eigenes Geld mittels checkings account (Girokonto) hat einen sehr niedrigen Marktanteil.


    Kontostandsabfragen werden im Konsumbereich kaum bis gar nicht durchgeführt, da bei "normalem" Konsum nahezu jede Kreditkarten ausreichende Limite hat. So bekommt zB auch heutzutage noch ein Kommilitone von mir, der in San Francisco studiert, ohne weitere Prüfung über 10.000 USD Kreditlimit ohne Einkommen. Die APR (anual percentage rate - Kreditkosten bei Zahlungsverzug) sind aber dementsprechen bei >20%.

    Folglich ist es gar nicht so relevant die Übertragung der Kreditkartennummer aufwändig zu verschlüsseln. Diese könnte man auch händisch abschreiben und belasten, was durch in den Kreditkartenkosten inkludierte Versicherungsprämien relativ kostenintensiv aufgefangen werden muss (mit zero liability usw.)


    Da aber gerade in den USA die nahfeldkommunkationsbasierten Zahlungstechnicken wie MasterCard PayPass, VISA PayWave und Aggregierungsplattformen wie Google Wallet oder demnächst auch PayPal sowieso deutlich weiter verbreitet sind und das Wachstum dort schon relativ hoch ist (im Gegensatz zu Deutschland) ist die Einführung des EMV Chips zZ nicht die Priorität. Denn NFC (Nahfeldkommunikation) Plattformen nutzen quasi EMV Sicherheitstechnologie nur "wireless". Die Daten werden über einen SecureChip encrypted übertragen.


    Für den Einsatz im Ausland, gerade angelsächsicher Raum, wird der Magnetstreifen vorerst vorhanden bleiben. Die großen Dachorganisationen des Zahlungsverkehrs, allen voran natürlich MasterCard und VISA (die eigentlich keine Unternehmen an sich sondern nur ein Verbund von Banken und anderen Nutzern des Standards sind und grob gesagt nur die Standards des Systems definieren) forcieren langfristig wohl den Übergang auf NFC basierte Techniken, da die Kosten niedrig und die Flexibilität sehr hoch sind.


    Generell gilt gerade im Zahlungsverkehr: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. So ein System mit tausenden von Anspruchsinhabern und Millionen/Milliarden Nutzern kann man nicht von jetzt auf gleich ändern.


    P.S.: Gerade heute twitterte @MasterCardNews einen
    Artikel auf AndroidPit bzgl. Google Wallet Launch in Europa. Aber ich schweife hiermit ein wenig vom Topic ab, obwohl ja auch PayPass in der Payback Maestro inklusive ist. Akzeptanzstellen gibts halt nur alle 200km ;)

  • Dämliche Kassiererinnen


    Zitat

    Original geschrieben von jonas7
    Die Verkäuferin reagierte sehr negativ und ungehalten, warum denn meine Karte nicht funktionierte. Nach insgesamt 5 Minuten wechselte ich dann auf eine comdirect Girocard. Pin Eingabe....warten, warten, nichts passierte...Karte letztlich abgelehnt und das bei gircoard(!). Letztlich funktionierte die Sparkassenkarte per Girocard-Verfahren. Die Kassiererin meinte dann zum Schluss schnippisch ich solle mich doch mal um funktionierende Karten bemühen. :mad:
    Alle Karten waren nicht gesperrt und mit ausreichend Deckung ausgestattet.


    Wenn sowas in irgendeiner Form bei mir vorkommt, mache ich von vornherein auf arrogant und was denn dem Terminal bzw. der Kassiererin einfällt, dass die Karte nicht funktioniert. Außer die Kassierkraft ist eine Nette. Aber nicht euch und euren Karten die Schuld in die Schuhe schieben lassen. Und bei so ganz dämlichen Zippen den ganzen Einkauf liegen lassen und Abgang, dann ist es deren Problem.




    Okay das habe ich auch noch nicht gemacht, aber ich wäre gerne mal so mutig...

  • Ist zwar schon ärgerlich, wenn die Zahlung nicht funktioniert und man sich darauf verlässt. Aber man soll ich ja immer freundlich bleiben. Ich kann es auch nachvollziehen, wenn heutzutage zig Kartenformate und Standards zugelassen sind und die Händler mit der Akzeptanz kaum mehr nachkommen. :confused:
    Letztlich kann die/der Mitarbeiter/in an der Kasse am wenigsten dazu, wenn es nicht reibungslos funktioniert und an ihr bleibts letztlich doch hängen, wenn die Schlange bis vor die Fleischtheke reicht.


    Habe nun auch einige Anleitungen für Zahlungsterminals gelesen. Eins steht fest, von Apple-ähnlicher Usability sind sie weiter entfernt, als die Frankfurter Rundschau von der FAZ.


    Gerade bei einem sehr kleinen Paymentscheme (Maestro+V-Pay zusammen haben in DE nur 0,2% marketshare) ist es manchmal ganz gut, sie darauf hinzuweisen, dass das eben keine "normale" EC-Karte ist. :)
    Ich würde mal glatt behaupten alle, die hier so "geeky" sind und die Paybackkarte nutzen, haben auch noch andere kostenlose Girokonten incl. Girocard und wer weiß wie viele Kreditkarten noch dazu, nech :rolleyes:

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