IMEI einer Person zuordnen ?

  • Tach zusammen...


    Wir hatten letztens im Bekanntenkreis eine kleinere Streitfrage;


    Ich behaupte, wenn man sein Handy ohne Simkarte,
    zum Beispiel bei einer Straftat liegenlässt,
    dann kann die Polizei anhand der IMEI Nummer des Handys festellen,
    auf wen diese IMEI registriert ist.
    Weil diese z.b. beim Kauf des Handys beim Verkäufer
    oder bei aktivierung der Simkarte beim Provider gespeichert worden ist.


    Die anderen behaupten das Gegenteil und sagen, die IMEI wird nirgends gespeichert,
    sie ist allenfalls nützlich und/oder erforderlich, wenn man das Handy zur Reparatur
    in ein Nokia Laden bringt.


    Das die IMEI beim einbuchen in ein Netz erfasst und gespeichert wird, ist mir klar.


    Wer hat fundiertes Wissen und rettet mich vor dem drohenden Kauf zweier Kästen Bier ? :D


    Gruss
    Asmaros

  • Für die IMEI´s die beim Kauf auf der Rechnung stehen gibts AFAIK keine gemeinsame Datenbank.
    Es kann höchstens bei den Netzbetreibern nachgefragt werden mit welcher SIM die IMEI eingebucht war, ob das dann aber auch die SIM des Besitzers des Handys war kann man nicht sicherstellen...

    Wenn Null besonders groß ist, ist es fast so groß wie ein bisschen Eins.

  • Zitat

    Es kann höchstens bei den Netzbetreibern nachgefragt werden mit welcher SIM die IMEI eingebucht war,


    Wie lange werden solche Daten bei den Netzbetreibern gespeichert ?


    Gruss
    Asmaros

  • Es kommt wie immer darauf an...


    Ist der Täter so blöd, mit dem Endgerät, welches er im Rahmen eines deutschen Vertrags (postpaid oder prepaid) erworben hat, die Straftat zu begehen, haben die Ermittler leichtes Spiel. Die Provider speichern die IMEI eines zu einer Rufnummer verkauften Endgeräts meist schon aus Gründen der Garantieabwicklung und bei Prepaidpaketen wegen der Simlock-Sperre.


    Dank Registrierungspflicht und der beschränkten Anbieterzahl ein leichtes, den (ursprünglichen) Erwerber des Geräts ausfindig zu machen.


    Anders sieht es da schon aus, wenn ich mir rein ein Endgerät vor Ort bei Barzahlung kaufe. Selbst wenn wie üblich die IMEI auf der Rechnung vermerkt ist, hilft dies nicht weiter. Da einerseits die Rechnung bei Barzahlung nicht personalisiert ist und andererseits die Stelle, die diese Informationen vorhält nur sehr schwer ausfindig zu machen ist.


    Bei unbarer Zahlung (z.B Maestro) oder Internetbestellung wäre der Erwerber theoretisch nachvollziehbar.


    Bei Mehrpersonenverhältnissen (Vertragshandy - Erstkäufer - anonymer Zweitkäufer, z.B. Flohmarkt) sieht es noch düsterer aus.


    Im Übrigen lässt sich bei älteren Geräten die IMEI auch totalfälschen. Gerät flashen, IMEI-Aufkleber raus, fertig.


    Vie erfolgsversprechender wäre ein Rückgriff auf die Daten aus der Vorratsdatenspeicherung. Sollte das Tathandy also von Seiten der IMEI keiner Person zuzuordnen sein, es aber in den letzten sechs Monaten mit einer (ordnungsgemäß registrierten) SIM-Karte einmal in einem deutschen Netz benutzt worden sein, kann über die IMEI im Datenpool auf die zugeordnete IMSI geschlossen werden. Über die IMSI kommt man dann auf den Nutzer des Anschlusses, der häufig identisch mit dem Besitzer und damit mit dem Täter des Endgeräts ist bzw. andernfalls als Zeuge in Frage kommt.

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von asmaros
    Wie lange werden solche Daten bei den Netzbetreibern gespeichert ?


    180 Tage

  • Hallo auch.


    Also, die IMEI wird bei T-Mobile zum Beispiel nicht so gespeichert, so dass eine Suche anhand dieses Kriteriums einer bestimmten Geräterechnung zuzuordnen wäre. Ebenso wird im Einzelhandel ebenfalls kein Abgleich mit irgendeiner Zentralen Datenbank durchgeführt. Selbst wenn ein Händler im Warenwirtschaftssystem eine Rechnung per IMEI zuordnen könnte (was auch nicht die Regel ist) müsste der ermittelnde erst einmal wissen bei welchem Händler das Mobiltelefon gekauft wurde.


    Die Frist der SIM-Entsperrung läuft bei T-Mobile und Vodafone in der Regel nicht nach Vertragsschluß, sondern nach Baudatum des Handys. Wenn das Handy lange im Regal lag, bekommt man den Freischaltcode bereits weit vor 24 Monaten gratis.


    Die einzige Methode der Zuordnung der IMEI wäre der über die Vorratsdatenspeicherung, hier kann Verfolgt werden ob ein Gerät vorher schon mit anderen SIMs benutzt wurde oder welche SIM aktuell genutzt wird. Die VDS-Daten dürfen bei einfach gelagerten Vergehen aber nicht angezapft werden, geklautes Handy oder "einfach" geartete Telefonbelästigung gehören da nicht zu.

  • Zitat

    Original geschrieben von asmaros
    Wie lange werden solche Daten bei den Netzbetreibern gespeichert ?


    Gruss
    Asmaros


    Wo hast Du es denn liegen lassen? :D

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

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