Psychologe gesucht. Wie finden?

  • Hallo zusammen,


    ein Freund von mir sucht aktuell psychologische Hilfe. Er hat mich gefragt ob ich mich da "auskenne", was ich aber nicht tue. Ich kenne keine entsprechenden Spezialisten und kann im Prinzip nur im Telefonbuch gucken, wer dort drin steht. Nun hab ich ein paar Fragen, vielleicht kann mir jemand helfen, so dass ich das dann an ihn weiterleiten kann.


    Was ist besser? Ein Psychiater oder ein Psychologe? Gibt es Regeln wann man
    welchen nimmt und worauf sollte man achten? Mir ist klar, dass man beim ersten Gespräch darauf achten sollte, ob die Person sympatisch ist, immerhin vertraut man ihm ja einiges an. Die Frage ist, gibt darüber hinaus noch "formale" Sachen auf die man achten sollte? Also macht er dies und das, hat er ein Diplom oder wie auch immer?


    Grüsse und Danke,
    bastian

  • Re: Psychologe gesucht. Wie finden?


    Zitat

    Original geschrieben von bastian_S
    Was ist besser? Ein Psychiater oder ein Psychologe?


    Da kommt es wohl darauf an, worum es überhaupt gehen soll. Ein Psychiater ist ein ausgebildeter Mediziner, ein Psychologe nicht.

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • der freund sollte erstmal zum hausarzt gehen und dem kurz sagen was los ist. der verweist ihn dann schon an die entsprechende stelle.

  • Es gibt ein Erstzugangsrecht zu allen Behandlern, d.h., dass man auch zu einem Psychologischen Psychotherapeuten (so man Kassenpatient ist) hingehen kann, ohne dass eine Überweisung nötig ist. Behandler findet man auch über diverse Übersichten im Internet (einfach mal googeln).


    Wichtig: nach dem persönlichen Eindruck gehen! Gefällt mir der/die Behandler/in nicht, dann jemand anders nehmen! Das rate ich meinen Patienten nämlich auch.

  • imho ist es wichtig, sich von der Suche nach dem Richtigen nicht zu sehr aufhalten zu lassen. Einfach zu dem/der Erstbesten gehen. Der/die kann in einem Erstgespräch dann feststellen, worum es überhaupt geht, und an wen man sich am besten wenden kann.
    Falls ggf. eine Therapie angestrebt wird, muss sich der Erkrankte i.d.R. doch eh auf lange Wartezeiten einstellen. Vieleicht kann ggf. vorher schon mit Medikamenten o.Ä. Hilfestellung geleistet werden.
    Bei einem Beinbruch sondiert man doch auch nicht vorher, welcher Knochenbrecher der geeignete ist
    ;) .


    greetz

  • Falsch!


    Zitat

    Original geschrieben von caoz
    i
    Bei einem Beinbruch sondiert man doch auch nicht vorher, welcher Knochenbrecher der geeignete ist
    ;) .
    greetz


    ... dann darf man sich aber auch nicht wundern, wenn man seine restlichen Tage humpelt! ;)


    Offensichtlich sind viele Deutsche bei der Auswahl ihres Motorenöls wählerischer, als bei der Wahl ihres Arztes!

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem." - Karl Valentin

  • Moin,


    bitte nicht falsch verstehen. Natürlich ist eine Vertrauensbasis enorm wichtig, sei es beim Chirurgen oder Psychologen. Aber wenn ich gerade am verbluten bin, würde ich mich sogar über einen Tierarzt freuen ;).
    Aus meinem Umfeld kenne ich es so, dass wenn das Wort Psychologe o.Ä. in den Mund genommen wird, es gar nicht mehr ohne professionelle Unterstützung geht, da die Hemmschwelle zu einem Psychodoc zu gehen, doch recht hoch ist.
    Daher mein Ratschlag. Natürlich muss dann geschaut werden, ob der Doc die Behandlung durchführt, oder ob man sich einen Kollegen sucht.



    greetz


    edit: bzgl. der Hemmschwelle kann es woanders natürlich ganz anders aussehen.
    Ich spreche nur über meine Erfahrungswerte.

  • Klar, gute Idee, recht schnell anzufangen, denn dann ist die Motivation noch groß genug (vor allem bei Männern! ;) ). Aber da es sich ja um das "Innerste" handelt, würde ich mir den/die Behandler/in genau anschauen. Ich höre nämlich immer wieder, dass sich Patienten jahrelang durch Therapien "quälen", weil sie denken, es müßte so sein, dass man da halt durch muss. Dem ist aber nicht so, denn nicht alle Menschen können miteinander. Selbst ich achte ja darauf, ob der/die Patient/in zu meinem Stil passen könnte.


    Im Notfall sollte man natürlich nicht so wählerisch sein. Aber die Idee, dass da Hausärzte Bescheid wissen, ist recht optimistisch gedacht, denn ein Großteil von ihnen ist da eher suboptimal informiert (persönliche Erfahrungswerte!).

  • Je nach Wohnort und wenn es die Krankenkasse übernehmen soll, wird Dein Kumpel eh erstmal diverse Leute durchtelefonieren dürfen, um zumindest mal ein Erstgespräch zu bekommen. Zwar gibt es wenn man im Telefonbuch oder im Internet sucht schon eine mehr oder weniger große Auswahl, nur um einen Therapieplatz zu erhalten ist das zumindest kurzfristig so ne Sache. Gerade vor einer Woche hab ich für den Raum Wiesbaden von einer "freien" Therapeutin (sie rechnet nicht über die KK ab, sondern nur bar), dass ihre Klienten von vier bis zu acht Monaten Warteliste bei den niedergelassenen Therapeuten berichten (und denn doch lieber aus eigener Tasche zahlen und innerhalb von 14 Tagen Termine bekommen).


    Wie auch immer: für ein Erstgespräch tät ich einfach mal rumtelefonieren, wer einen Termin hat. Und schon am Telefon lässt sich ein wenig rausfinden, ob die Person am anderen Leitungsende sympathisch klingt oder nicht. Entscheiden tät ich dann nach dem Erstgespräch, ob das mit der Chemie stimmt.


    Den Hausarzt kann man zwar befragen, vielleicht kann der auch eine inoffizielle Empfehlung aussprechen, aber groß Ahnung tät ich da auch nicht erwarten (Aussage basiert auf der Erfahrung eines ärztlichen Psychotherapeuten, der viele Kollegen in der Hinsicht kritisch einschätzt ;))



    Was für das Telefonat helfen kann, weil noch nicht jeder danach direkt fragt:
    * Seinem Anliegen eine Überschrift geben und vorher überlegen, wie es sich in wenigen (!) Worten zusammenfassen lässt, dass der Therapeut einen ersten Eindruck bekommt.
    * Wünsche, Ziele und Erwartungen an die Therapie formulieren - möglichst positiv, denn "machen Sie mir mein Problem weg" erledigt wenn überhaupt die Mafia ;)
    * Bis zum Erstgespräch ggf. aufschreiben, was schon bisher unternommen wurde, aber keine/wenig/gute Veränderung ergeben hat.


    Qapla!

  • Re: Psychologe gesucht. Wie finden?


    Zitat

    Was ist besser? Ein Psychiater oder ein Psychologe? Gibt es Regeln wann man welchen nimmt und worauf sollte man achten?


    Der Hauptunterschied ist, dass der Psychater ein voll ausgebildeter Arzt ist, und dementsprechend auch (unterstützend) eine Medikamentöse Therapie verordnen darf.


    Es kommt IMHO eben sehr drauf an um was es geht. Ist es was "leichtes" wie eine schwierige Persönliche Situation( z.B. Sterbefall in der Familie,Prüfungsängste, etc.) reicht es u.U. nur Gespräche zu führen.
    Sollte aber eine akute Situation vorliegen ( Suizidgedanken, Angst Attacken, Depressionen etc) kann IMHO eine unterstützende Medikamentöse Therapie die Situation u.U. schneller verbessern um sich dann "in Ruhe" dem psychologischen Teil zu widmen.


    Zur Qual der Wahl:
    In der Theorie sollte man natürlich zum Allgemeinarzt gehen, der einen dann an die richtige Stelle weiter vermittelt. Praktisch ist natürlich die Frage ob der Hausarzt alle x-hundert Spezialisten im Umkreis kennt und dann noch weiß wer wirklich gut ist.
    Geht man direkt zum Psychologen/Psychiater/Psychotherapeut aus dem Telefonbuch, wird kaum einer denjenigen zum besser geeigneten Kollegen weiter schicken, sondern erstmal selber rumprobieren...


    Ich würde u.U. in Betracht ziehen, z.B. zum Neurologen zu gehen, da der das Erkrankungsbild und dessen Umfang besser einschätzen können sollte und einen besseren Überblick fähige und geeignete Psychiater/Psychologen/Psychotherapeuten haben sollte, an die er dann weiter verweist. ggF kann auch der Neurologe dann die medikamentöse Begleitung übernehmen, und dann an einen fähigen Psychologen/Psychotherapeuten verweisen

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