Hallo,
eine Freundin hat mir heute von einem "Geschäft" erzählt, welches sie ganz interessant findet. Ich bin da allerdings sehr skeptisch!
Es geht um eine Investition in ein denkmalgeschütztes Gebäude, welches kernsaniert werden soll. Das Unternehmen "Doors-International" (ich denke, ich kann den Namen veröffentlichen, da sich der Ein oder Andere User besser informieren kann und hier evtl. weitere Fakten mitteilen kann) bietet folgendes an:
Ein denkmalgeschütztes Gebäude soll kernsaniert werden. Dies kostet z.B. eine Million Euro (Zahlen sind frei erfunden). Dafür sucht das Unternehmen 10 "Kunden", die mit jeweils 100.000Euro einsteigen. Hier der erste Haken: Es wird ein Kredit bei der Partnerbank von Doors-International aufgenommen. Diese Kunden werden damit gelockt, dass der Staat - abhängig vom Einkommen - Steuervergünstigungen vom Lohn verspricht. Diese Steuervergüngstigung entspricht dann exakt der monatlichen Rate für die 100.000Euro zzgl. der Zinsen (ca. 5.000Euro pro Jahr!), um dann nach 12 Jahren noch rund 85.000Euro offen zu haben. [Ich perönlich verstehe zwar nicht, wie sich das mit dem Wucher rechnen soll - 5000Euro Zinen pro Jahr sind 60.000Euro in 12 Jahren! - aber dafür gibt es wohl eine Erklärung. Aber wie gesagt: Ich habs nicht verstanden.]
Nach 12 Jahren kauft Doors-International angeblich diese Immobilie zum aktuellen Wert zurück. Mal angenommen: Sie hat einen Kredit von 100.000Euro aufgenommen, hat 12 Jahre lang die Raten inkl. Zinsen von der Steuervergünstigung abbezahlt, so dass noch 85.000Euro offen wären und die Immobilie wäre dann 120.000Euro wert. Dann würde sie davon die noch ausstehenden 85.000Euro abbezahlen und hätte einen Gewinn von 35.000Euro, ohne dass sie auch nur einen Cent investiert hätte. Denn wohl gemerkt: Die Raten inkl. Zinsen hat sie von der Steuervergünstigung bezahlt, die man wohl bekommt, wenn man in eine Sanierung eines denkmalgeschützen Objekts investiert.
Meine Bedenken:
- 100.000Euro Kredit aufnehmen und 12 Jahre das Risiko tragen.
- Welche Garantie hat man, dass nach 12 Jahren Doors-International tatächlich die Immobilie zurückkauft?
- Was passiert, wenn Doors-International in dieser Zeit insolvent geht?
- Laut meinen Informationen ist es "nur" eine Inc.-Firma, die in Birmingham registiert ist.
- Wenn das so toll sein soll, warum macht es der "Verkäufer" nicht selber? Angeblich Interessenkonflikt (?!)
Meine Fragen hier: Wie finanziert sich solch ein Unternehmen? Wo holt sich diese Firma den Gewinn heraus? Hat jemand bereits Erfahrung mit solch einem "Geschäft" machen können? Gibt es evtl. mehr Informationen über dieses Unternehmen (ich konnte über deren Homepage kaum etwas finden, was das Unternehmen direkt betrifft. Ebensowenig über Google.)?
Gruß
Chung
Sorry, dass der Text so lang geworden ist. Allerdings ist dieser Fall etwas komplex, um es kurz zu fassen :p