800 MHz ... Ungleichbehandlung unter 1Ghz

Bisher sehe ich auch kein echtes Bedürfnis, GSM abzuschalten.

Beim Vorgänger (C-Netz) war es so, dass es einfach keine attraktiven und zeitgemäßen Geräte mehr gab. Das C-Netz bestand im wesentlichen aus ortsfest in Fahrzeugen installierten Geräten, deren Bedarf ständig sank. Handys gab es kaum und wenn es sie gab, fielen sie aus technischen Gründen deutlich größer und schwerer aus als GSM-Geräte.

Geht es nur ums telefonieren, hat GSM (insbesondere im Standby) eher noch Vorteile gegenüber neueren Standards. Die gegenwärtige GSM-Situation ist eine völlig andere als die, die zur Aufgabe von A, B und C-Netz führte.

Auch hat man mit GSM erstmals einen Standard, der fast weltweite Verbreitung erreicht hat. Der Globalisierung ist m.E. geschuldet, dass man sich beim Rückzug aus der GSM-Technik an "Schwächeren" orientiert. Wenn auf dem hiesigen Markt Only-GSM Geräte langsam schwinden, darf man nicht vergessen, dass viele der "Low-Cost" (GSM) Modelle hier in D gar nicht erst angeboten werden. International sind sie noch sehr verbreitet.

Gut's Nächtle
Frank

Den wesentlichen Vorteil hast Du damit bereits erfasst. Und der ist nicht wegzudiskutieren.

Die Vorteile der neueren Standards wirken sich im Wesentlichen nur bei (schnellen) Datenverbindungen aus. Wer nur telefonieren möchte, hat davon fast gar nichts.

Ich kann mir gut vorstellen, dass NB angessichts der (drohenden) Überlastung des Datennetzes froh sind, wenn sie reine Telefonkunden noch eine ganze Weile draußen halten können. Der Ausbau des Datennetzes dürfte mit dem ständig steigenden Badarf kaum mithalten können, während das GSM-Netz praktisch ohne größere Investitionen einfach bis zur endültigen Abschreibung (oder darüber hinaus) weiter betrieben werden könnte.

Frankie

Ergänzung:
Mein aktuelles Smartphone besteht aus einem 9" UMTS-Netbook (mit Touch-Screen) und einem GSM-Handy. Eine praktikable Mischung. :p

Wenn ich die Bundesnetzagentur wäre würde ich die GSM Nutzung auf allen Bänder bis 2016 untersagen. Denn mit GSM blockiert man LTE und UMTS für diese Bänder. Telefonieren kann man auch über UMTS. So kann man aus dem verfügbaren Spektrum dann viel mehr heraus holen und den Datenstau verhindern.

MR

Dann muss man allerdings UMTS auch so gut ausgebaut haben wie es jetzt bei GSM der Fall ist. Dazu müsste man wohl bei Zeiten schon auf UMTS auf 900 MHz ausweichen, denn auf 2100 kann man da oft auf dem Land und noch wichtiger indoor nichts reißen.

Klüger wäre es da meiner Meinung nach eher, GSM auf lange Zeit auf 1800 umzustellen und das freie 900er Spektrum für LTE zu nutzen. UMTS auf den eh nicht ganz so effizienten 2100 MHz könnte man dann langsam auslaufen lassen. Die Leute, die heutzutage ein UMTS-Gerät haben, werden wohl in 10 Jahren schon eines mit LTE besitzen. Dann könnte man das 2100er Spektrum auch für LTE nutzen, z.B. in Städten.
Das Ergebnis wäre GSM Grundversorgung auf 1800 MHz mit allen Möglichkeiten für Roaming, M2M und Weiternutzung alter Handys und auf allen anderen Frequenzen effizientes LTE.
Der einzige Haken an meiner Idee ist nur, dass es aktuell keine Geräte für LTE auf 900 MHz gibt und sich das wohl nicht allzu schnell ändern wird.

Zitat

Original geschrieben von meisterroerig
Wenn ich die Bundesnetzagentur wäre würde ich die GSM Nutzung auf allen Bänder bis 2016 untersagen. Denn mit GSM blockiert man LTE und UMTS für diese Bänder. Telefonieren kann man auch über UMTS. So kann man aus dem verfügbaren Spektrum dann viel mehr heraus holen und den Datenstau verhindern.

Dem kann ich mich nur anschließen! :top:

Für M2M gibt's ja auch mittlerweile UMTS Chipsätze.

Bei Telekom oder Vodafone mag das noch gehen... man müsste konsequent an jeden Mast UMTS900 ranhängen (mit Ausnahme vielleicht von Großstädten mit hoher 2100-Senderdichte) und dann Stück für Stück GSM abschalten.
Bei den kleineren Netzbetreibern, insbesondere o2, sehe ich da aber schwarz. Bis die bundesweit UMTS900 hätten, würden vermutlich Jahrzehnte vergehen, insbesondere wenn der Geldhahn aus Spanien zugedreht ist.

Zudem stellt sich die Frage, was dann mit dem ganzen GSM900-Technikschrott gemacht werden soll. Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass der irgendwo in anderen Ländern noch weitergenutzt wird. Das wird wohl alles auf dem Müll landen, natürlich zu Lasten der Umwelt.

LTE 900 macht doch bei dem Frequenzspektrum das es gibt, doch überhaupt gar keinen Sinn! Die beiden kleinen Anbieter haben lediglich 5MHz Spektrum! Aber 20 MHz braucht man für die volle Bandbreite bei LTE! Selbst D1 und D2 haben nur 12,4 MHz. Zumal GSM900 wohl immer noch für M2M Geschichten gebraucht wird und es gibt wahrlich schon mehr als genug verschiedene LTE Frequenzbänder weltweit. In Sachen Abdeckung und Indoorversorgung wäre es eher begrüßenswert GSM900 mit Evolved EDGE auf bis zu 1 MBit/s aufzurüsten und als Backuplösung zu belassen oder eben UMTS900. Dafür werden dann die Frequenzen um 1800 und 2-2,1GHz leer geräumt. Hätte den Vorteil das dort alle ein breiteres Frequenzspektrum hätten und somit höhere Datenraten anbieten können. Und man könnte die US Hardware (LTE700/2100) hier zum Teil dann mit nutzen....

Bandbreite mit UMTS und LTE besser ausnutzen und nicht für GSM verplempern!!

Zitat

Original geschrieben von maestro
Na Gott sei Dank seid Ihr nicht bei der BNetzA!!! Man kann drüber nachdenken, wenn die Abdeckung von UMTS flächendeckend wäre - aber das wird sie - auch bei gleicher Senderzahlu bzw. Umstellung aller GSM-Standorte auf UMTS nicht sein - rein technisch - 900MHz vs. 2100MHz... Der richtigere Weg wäre UMTS900 einzusetzen - dann dann macht es Sinn.

Ich sage es noch mal! GSM muss weg! Und UMTS900 muss her! Da die kleinen E-Netze aber nur über 5 Mhz 900 verfügen müssen die eben Dualband bauen. Das machen E-Plus und auch teilweise O2 bei GSM auch so. Damit hat man die Indoorversorgung plus Kapazität für die Daten. Zur Not können ja alle Netzbetreiber GSM 1800 noch etwas länger laufen lassen.

MR