LED-Spots fürs Wohnzimmer?

Moin,

ich bin positiv überrascht von einer LedGlühlampe, die ich gestern spontan bei Ikea gekauft habe (8,1 Watt LEDARE-Leuchte)
Artikel zu der Lampe

Ein für mein Auge angenehmer Farbton, ähnlich der gewendelten günstigen Energiesparlampen vom Ikea.
Kein Vergleich zu den Leds, die ich mir importiert habe. Und auch optisch nicht so abschreckend

greetz

Zitat

Original geschrieben von Martin Reicher
Quatsch, Halogenlampen sind Glühlampen, darum heißen sie ja auch Halogenglühlampen. Auch das Grundprinzip ist genau das gleiche.

Natürlich basieren beide auf demselben physikalischen Prinzip (thermische Strahler). Bei den meisten Menschen werden Halogenlampen aber als 'Glühbirnen mit kleiner Bauform' wahrgenommen und mit diesen gleichgesetzt. Dadurch wird nicht mehr wahrgenommen, dass sie eine doppelt so hohe Lichtausbeute, wie 'normale' Glühlampen haben.

Zitat

Man kann auch nicht Halogen mit Halogen gleichsetzen, bestimmte Technologien wie z.B. Infrared Coating (IRC) werfen die Wärme wieder in den Glühkolben zurück, der Effizienz steigt. IRC haben aber nicht alle Halogenlampen.

Wenn Du Dir meine Auflistung anschaust, wirst Du feststellen, dass ich das sehr wohl unterschieden habe.

Zitat

Auch deine pauschale Regelung 100W Kompaktleuchtstofflampe schafft nur 4000 Lumen kann man so nicht stehen lassen. IKEA-Billig-ESL mit 20W erreicht etwa 1200 lm, liegt also schon 20% über deiner Angabe.

Meine Übersicht stellt Mittelwerte gegenüber, um das Aufwand-Nutzen-Verhältnis auch für Nicht-Physiker annähernd einordnen zu können. Natürlich gibt es immer bessere und schlechtere Lampen.

Zitat

Auch die Behauptung, blaue Leuchtstofflampen wären effizienter als wärmere kann ich nicht nachvollziehen.

lumen ist eine Größe, die das menschliche Sehvermögen mit einbezieht. Wir nehmen blaues Licht rund 10x heller war als rotes Licht mit gleicher Leistung (Lichtleistung, nicht Lampenleistung) Das bedeutet, dass man für warmes (hoch-rotanteiliges) Licht zunächst mehr 'Energie' aufwenden muss, um auf gleiche subjektive Helligkeit zu kommen.
Andererseits brauchen wir bei blau-reichem Licht (Tageslicht-ähnlich) eine viel größere Helligkeit zum Wohlfühlen. Für Wohnzwecke zwar ungeeignet, zum Arbeiten aber doppelt gut, weil blau auch munter macht.

Zitat

Nehmen wir das Osram Angebot von T8 Lampen in 58W:
Lichtfarben 827, 830, 835, 840: 5200 km
860 5000 lm, 880 nur 4900 lm
Bei diesem Lampentyp ist also genau das Gegenteil der Fall von dem was du behauptest.

Bei Leuchtstofflampen wird Licht aus verschiedenen Leuchtschichten (einzelne Spektrallinien) zusammen gemischt. Leuchtschichten hoher Farbtemperatur hinken dabei in der Entwicklung hinterher, was die schlechteren Effizienz-Werte Deines Beispiels erklärt.
Auch bei LEDs gab's übrigens lange Zeit nur rot-grün-gelb. Blau wurde erst viele Jahre später entwickelt.

Trotz ähnlicher Lichtfarbe unterscheidet sich das Licht dieser Lampen noch immer vom echten Tageslicht.
Die Sonne ist nämlich auch ein thermischer Strahler mit kontinuierlichem Spektrum - so wie die Glüh- oder Halogenlampen.
Das Linienspektrum der Leuchtstofflampen versucht sich dem anzunähern, wird aber wegen fehlender/unterrepräsentierter Farbbereiche von vielen Menschen als fremd/technisch wahrgenommen. Da ist noch erhebliche Entwicklungsarbeit bei den Herstellern nötig.
Millionen Jahre der Evolution lassen sich nicht einfach ignorieren

Das Empfindlichkeitsmaximum des menschen Auges beim Tagsehen liegt allerdings bei ca. 555 nm, und das ist gelb-grün, nicht blau.
http://de.wikipedia.org/wiki/V-Lambda-Kurve

Was schon alleine daran liegt, dass wir viel mehr rot- und grünempfindliche Rezeptoren (ca. 88%) haben wie solche die auf blaues Licht (nur 12%) ansprechen. Wobei die "roten" Rezeptoren eher auf gelbliches Licht (564 nm) ansprechen als auf "richtig" rot.

Auch das Lumen wird über 555 nm definiert.

Am einfachsten für Nicht-Physiker wäre doch, auf das Vorhandensein der Energieffizienzangabe hinzuweisen. Wer es genauer wissen will, kann ja dann noch jede in Frage kommende Lampe einzeln betrachten und deren Effizienz ausrechnen. Elektrinsche Leistung und Lichtstrom sind in aller Regel angegeben.

Ich will mit Dir nicht um jedes Ångström streiten. Du bist offensichtlich der bessere Mediziner von uns beiden
Für Nicht-Physiker ist der Link von caoz eher empfehlenswert:

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Die ganze Vergleicherei ist leider sehr theoretisch – eigentlich müsste man für jede Fassung eine eigene Rechnung aufmachen....Ich kann nur einen kleinen Denkanstoß geben – überlegen welches Leuchmittel wo sinnvoll zum Einsatz gebracht werden kann muss jeder für sich!

Der Denkanstoß dort lohnt, gelesen zu werden. :top:
Auf Energie-Effizenz-Klassen gebe ich nichts mehr, seit ich die Testbedingungen für Kühlschränke und Waschmaschinen gesehen habe. Nach solchen herstellerfrisierten Einstufungen ist schließlich auch ein Leopard-Panzer ökologischer als ein Golf (CO2 je kg-Fahrzeuggewicht)
Und dass man für Komfort oder Behaglichkeit gelegentlich auf Energieeffizienz verzichtet, zeigt die Renaissance der Kaminöfen.

Es liegt mir übrigens fern, hier Partei für oder gegen ein bestimmtes System zu ergreifen. Liegt vermutlich daran, dass Du mich in die ESL-Gegner-Schublade gesteckt hast
...bin ich aber nicht pauschal, sondern nur da, wo ESLs nicht hingehören. :cool:

Edit:
Ist Dir übrigens aufgefallen, dass alle bisher genannten Leuchtmittel-Beispiele die Werte meiner Liste bestätigen (+/-Deine ermittelten 20% Streuung)?
Die Ikea-LED ist übrigens ein Beispiel schlechter Energieeffizienz, da sie preiswert/billig an 230V adaptiert wurde, was deutliche Verluste verursacht. (49lm/W statt möglicher 65)

Dazu sollte man abseits von Physik und Lumen vielleicht erstmal klären welchen Lichtbedarf man tatsächlich hat ?! Sprich was möchtest du in deinem Wohnzimmer veranstalten ? Fürs Fernsehschauen z.b. reicht ja eine realtiv passive Beleuchtung. LED´s mit guter(hoher) Lichtausbeute gibt es ja auch schon als Meterware, nen Trafo oder ne Steuerung davor und gut ist´s. Für den Bereich wo man aktivitäten pant, Spiele, Lesen kann man dann ja noch etwas individuell mit Halogen-Lampen auf 12V-Basis arbeiten.

Eine Frage des Bedarf´s und des Geldbeutel´s.

gruß André

Warum sind die Preise für die LED-Leuchtmittel in Deutschland so hoch? Sind die mit bestimmten Steuern belegt, die den Preis so erhöhen ? Ich habe hier den Vergleich in den Supermärkten aus Frankreich, dort zahlt man für die gleich Ware/Hersteller teilweise nur die Hälfte.

Moin,

das ist ja spannend. M.E. gibt es keine LEDSteuer. Falls Du mal in einen Ikea in Frankreich kommst, würde mich der Preis der LEDLampen dort sehr interessieren.
Und falls jemand darauf stößt, unter welchem Label die Ledare noch verkauft werden, würde ich mich über die Infos freuen. Ich finde kaum Informationen zu den Lampen, immer nur den Hinweis zu Ikea.

greetz

Moin,

wir haben nun 8 von den diesen LED-Lampen mit GU5.3 Sockel bestellt. Entgegen der Angabe empfinden wir das Licht für sehr kühl. Kein Vergleich zur IkeaLED. Ausserdem stehe ich im Gästeklo vor dem Problem, dass der Trafo bei zwei LedLampen sich ausschaltet. Der Strom fliesst nur, wenn ich eine LED-Lampe und eine "normale" kombiniere.
Und in der Küche haben wir das Problem, dass das Glas etwas dicker als bei den dazugehörigen Lampen ist, und somit die Metallspangen um die Lampen im Gehäuse zu befestigen nicht mehr passen. Allerdings reicht die Stromaufnahme bei 5 Lampen, um mit dem dazugehörigen Trafo zu funktionieren.
Und komischerweise flackern die Led's die ersten paar Sekunden nach dem anschalten.

greetz

Das liegt an den Trafos. Die sind oft nicht für so kleine Lasten ausgelegt.
Es gibt aber Trafos die mit LED-Leuchten klarkommen. Also hilft hier nur, der Austausch der Trafos, dann läuft aber alles wie es soll.

Moin,

ja, da hast Du recht. Auf diese Problematik wollte ich u.A. mit meinem Beitrag hinweisen, weil sie mir (als absoluter Techniklaie) nicht bekannt war.
Und ich werde nicht extra für die LED einen neuen Trafo kaufen und verbauen. Der Aufwand ist mir erstmal zu hoch. Da verballer ich halt weiterhin erst einmal unnötig ein paar Watt.

greetz