unfall mit alkohol am steuer - folgen?

  • Kürzlich (vor 3 Tagen oder so) hatte ich einen Artikel in der Zeitung gelesen, dass eine 15-jährige von einer betrunken Autofahrerin "umgemetert" worden ist. Das Mädchen ist an der Unfallstelle verstorben. Die Frau hatte "3 Atü auf dem Kessel".


    Fragt mal die Eltern des Mädchens, was die von Alkohol am Steuer halten? Wenige Jahre zuvor ist das andere Kind der Familie anlässlich eines anderen Verkehrsunfalls zu Tode gekommen. :(


    So, und jetzt noch einmal darüber nachdenken, ob man solchen Leuten gegenüber Toleranz üben sollte? Ich habe null Toleranz zum Thema Alkohol im Straßenverkehr. Wie schon gesagt, geht es hier nicht um Maiglöckchen aus dem Garten von Oma Käthe. Hier können Menschen ernsthaft zu Schaden kommen. Und es sind eben nicht immer die ganzen Partypeople, die am WE unterwegs sind sondern auch oft die Hausfrau, die tagsüber die Kinder zum Kindergarten bringt und wieder abholt. Alkohol ist imho von der Gefahr her eine absolute Todsünde im Straßenverkehr.


    Wer heute noch das Geld hat auswärts in der Gastronomie saufen zu gehen, der hat auch das Geld für ein Taxi. Ansosten soll derjenige gefälligst zu Hause seinen Alkohol konsumieren oder beim Kumpel zu Hause schlafen bis man wieder fit ist. Dass die Leute selbst bei einer folgenlosen Trunkenheitsfahrt teilweise nicht dazulernen, ist schon echt schlimm. Wenn vernünftige Argumente nicht ziehen, dann müssen halt abschreckende Strafen her, die richtig ins Geld gehen, damit die Leute 10 x überlegen, ob sie sich voll wie ein Bus in ihren Wagen setzen. Mit Nettigkeit und guten Worten erreicht man heute nichts mehr bei den Menschen. Das muss richtig weh tun. Im Ausland sind die Strafen wirklich drakonisch. Dahingehend ist Deutschland ein Ponyhof. Wer keinen Menschen totgefahren hat, bekommt seinen "Lappen" regelmäßig recht schnell wieder. Wer ihn lange entzogen bekommt, ohne Aussicht auf Neuerteilung, fährt eh ohne. Was hat er auch schon zu verlieren? In den Bau geht's so schnell dafür nicht. Dafür muss man schon 2 oder 3 mal aufgefallen sein, damit man das Faß zum überlaufen bringt. Wie oft wurde man davor dann nicht erwischt...?


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Ich denke, die Strafen an sich sind schon nicht zu verachten - es mangelt an Kontrollen. (Nur weils immer iwo schlimmer geht, heißt das nicht, dass das besser funktioniert)


    Wenn ich mir ansehe, was am Sonntag morgen, wenn ich von der Nachtschicht komme/zur Frühschicht fahre, aus der direkt nebenan gelegenen Disco kommt und dann mit dem Auto fährt... Kontrollen sehe ich selten.... Viel zu selten. Man kann zwar nicht überall sein, aber... Naja!

  • Zitat

    Original geschrieben von The_Best
    aus der direkt nebenan gelegenen Disco kommt und dann mit dem Auto fährt... Kontrollen sehe ich selten


    http://www.bob-trier.de


    Das gehört bundesweit viel aggressiver beworben. Aber die Strafen werden ja nicht sinnvoll zielgerichtet eingesetzt, sondern eher für Fahrzeuge, die zwischen Berlin und Alicante im Dienste der Gesundheit hin und her fahren. :rolleyes:

  • Keine schlechte Sache mit dem BOB - gerade die Idee mit den kostenlosen Getränken. Zum einen zielt das auch auf die TT-Klientel ab (:D ) und zum anderen wird das dem Wirt eh durch die "Trinker" querfinanziert.


    Das Thema Kontrolle ist aber ein gutes Stichwort. Wenn ich überlege, wie oft ich schon an Geschindigkeitsmessungen an den unmöglichsten Stellen vorbeigefahren bin (oder dort angehalten habe :rolleyes::D ), verliere ich nach weit über 10 Jahren die Übersicht. Alkoholkontrollen: Keine einzige. Noch Fragen? An mangelnden Nachtfahrten kann es nicht liegen.


    Aber gleichzeitig ist es natürlich auch - bzw. in erster Linie - ein gesellschaftliches Problem. Solange es von Personen aus dem direkten oder zufälligem Umfeld tolleriert wird, dass jemand offensichtlich alkoholisiert in`s Auto steigt, wird es auch entsprechende Unfälle geben. Da muss sich jeder an seine eigene Nase fassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von herold
    Alkohol ist imho von der Gefahr her eine absolute Todsünde im Straßenverkehr.
    ...


    Ich stimme dir voll und ganz zu, aber nach dem Video:

    Zitat

    Original geschrieben von weißer_Fisch
    Ob jetzt SMS oder Alkohol - völlig gleich...


    http://www.youtube.com/watch?v=5ttNgZDZruI


    dreht sich mir ja alles um! Da muß man eindeutig noch andere "Drogen" im Straßenverkehr zur absoluten Todsünde erklären!


    Und bei sms und telefonieren hört es ja nicht auf, beim Navi und der Stereoanlage mit 10.000W geht es ja weiter!


    Doch selbst so banale Dinge wie ein Kalender können tödlich sein:
    Ein Bekannter ist auf der Landstraße vor einen LKW gerauscht weil er seinen nächsten Termin (Altenpfleger - Gott hab ihn selig!) nachschauen musste...! :(


    Hände gehören ans Steuer, der Fahrer nüchtern und ausgeschlafen dahinter und der Blick nur auf die Straße!!


    Und ja, jeder sollte mal vor der eigenen Haustüre kehren!
    Ich schließe mich da nicht aus, aber nach dem Schockvideo schreib ich nie wieder ne sms am Steuer! :eek:

    Die Handy-History gehört nicht in die Signatur!

  • Zitat

    Original geschrieben von weißer_Fisch
    Hat sich schon jemand folgendes so detailliert vorgestellt, wie auf diesem Video? Ob jetzt SMS oder Alkohol - völlig gleich...


    http://www.youtube.com/watch?v=5ttNgZDZruI



    Das ist in etwa so sinnvoll wie schwarze Lungen zeigen als Antiraucher-Kampagne. Aber das maßlose verteufeln von Alkohol am Steuer halte ich dennoch für unangebracht. Stimmen wie "nie wieder Führerschein" sind doch absolut deplaziert.


    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es mehr Verkehrstote (Unschuldige) durch überhöhte Geschwindigkeit als durch Alkohol am Steuer gibt (hat jemand Statistiken).


    Ich befürworte hier auf keinen Fall Alkohol am Steuer, nur die Relation sollte halt stimmen. Fährt einer mit 3 Bier vom Bierhuber 2 km Nebenstraße nachts um 3 heim, wird er um ein Vielfaches härter bestraft, als einer der mit 100 km/h durch die Ortschaft brettert (kostet 300 Euro und 2 Monate Führerscheinentzug).

  • Zitat

    Original geschrieben von Handiest
    Das ist in etwa so sinnvoll wie schwarze Lungen zeigen als Antiraucher-Kampagne.


    Das sehe ich so nicht.


    Auf der Polizeischau in Wetzlar war BOB auch dabei. Die hatten da den total zerstörten und aufgeschnittenen VW Polo dabei, in dem 4 Discobesucher gestorben sind. Mit den drastischen Bildern vom Unfallort.


    Meine Nichte zweiten Grades, die demnächst ihren Führerschein macht, hat das schwer mitgenommen. Ich glaube, die überlegt sich gut, ob sie bei jemand einsteigt, der getrunken hat, oder selbst so fährt. Die waren alle so etwa in ihrem Alter.


    Sowas macht BOB nämlich auch.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man
    Aber gleichzeitig ist es natürlich auch - bzw. in erster Linie - ein gesellschaftliches Problem. Solange es von Personen aus dem direkten oder zufälligem Umfeld tolleriert wird, dass jemand offensichtlich alkoholisiert in`s Auto steigt, wird es auch entsprechende Unfälle geben. Da muss sich jeder an seine eigene Nase fassen.


    Genau so sehe ich das auch!!!
    Eben wegen Denkweisen wie diesen hier:

    Zitat

    Ich befürworte hier auf keinen Fall Alkohol am Steuer, nur die Relation sollte halt stimmen. Fährt einer mit 3 Bier vom Bierhuber 2 km Nebenstraße nachts um 3 heim, wird er um ein Vielfaches härter bestraft, als einer der mit 100 km/h durch die Ortschaft brettert (kostet 300 Euro und 2 Monate Führerscheinentzug).


    verschwimmt die Grenze zwischen "Ach, ich hab doch nur 3 Bier getrunken, ich kann locker noch fahren" und "ich bin rotzevoll".


    Es sind nicht nur die Jugendlichen die mit 20 mit 1,3 Promille aus der Disco nach hause brettern, sondern dann auch eben Papi, der nachm Stammtisch lallend das Auto in die Garage stellt; oder gar Politiker (:D), die behaupten man könne nach 2 Maß noch Auto fahren...


    Sorry, man kann die Jugend aufklären wie man will, solange die "Erwachsenen" das genau falsch vorleben (und das tun Viele, siehe die "3 Bier Geschichte")!!
    Ob ich nachts um 1 von einem 20jährigen Partygänger oder 50jährigen Stammtischgänger überrollt werde, ist mir herzlich egal...
    JEDER Tropfen Alkohol vorm Trinken ist dabei für mich Gift. Nicht nur wegen dem Blutalkoholwert, sondern v.a. auch wegen dem Signal: "Schaut her, ich trinke (wenn vielleicht auch nicht viel) und fahre danach noch."


    Haltet mal hier in Bayern auf irgendwelchen Kaff-Straßen nachts Leute an; ich wette jeder Zweite hat zuviel BAK!

  • Daher fände ich die 0,0 Promille Grenze sehr sinnvoll. Dann gibt es kein "heransaufen" mehr.


    Und in anderen Ländern klappt das auch. Es wird ja immer gerne das Argument gebracht, das manche Medikamente ja ebenfalls da Probleme machen könnten. Allerdings sind das auch Medikamente, wo schon im Beipackzettel steht, das bei Einnahme das führen von Fahrzeugen verboten ist.


    Ich habe mir immer gesagt, wer saufen kann, kann auch mit dem Taxi fahren, bzw. öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich fahre erst gar nicht mit dem Auto hin, wenn es feucht fröhlich wird. Dann kommt man auch nicht auf dumme Ideen.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Original geschrieben von Przemek
    Haltet mal hier in Bayern auf irgendwelchen Kaff-Straßen nachts Leute an; ich wette jeder Zweite hat zuviel BAK!


    Na ja, in Bayern ist Bier ja auch ein Grundnahrungsmittel. :D
    Allerdings denke ich auch, dass man auf dem Land eher selten bis gar nicht auf Alkohol und Drogen kontrolliert wird. Die kleine Wache im Kuhdorf ist nachts nicht besetzt und die Beamten aus der nächsten Kreisstatt haben einen zu großen Bereich abzudecken, dass dort viele Besoffene durchs Netz schlüpfen. Die Beamten können halt nicht überall sein. Zudem könnte ich mir vorstellen, das für jeden, der erwischt wird, 5 andere unbehelligt durchkommen.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

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