Die Bundestagswahl 2009

  • bigblue: ich denke Teddybär bezog sich bei seiner Aussage "....überall gehts bescheiden zu" eher auf den Lebensmitteleinzelhandel. Aber grundsätzlich hast Du schon recht: man kann aufgrund der Verfehlungen einzelner nicht gleich auf die Allgemeinheit "der Unternehmen als solche" schliessen. Ich bspw. fühle mich auch gut bei meinem Arbeitgeber aufgehoben.


    Noch zu einem Thema, dass wir in diesem Zusammenhang noch gar nicht (?) diskutiert hatten:
    Leiharbeitnehmer über die Personalserviceagenturen (AÜG).


    Ich muss zugeben, dass ich zuvor oftmals nur auf die Vorteile dieser Maßnahme ("Flexilibilisierung der Unternehmen an saisonale Schwankungen bzw. Deckeung eines kurtzfristigen Personalbedarfs) im Blickfeld hatte.
    Dieses Gesetz, geschaffen von Rot-Grün und abgesegnet unter dem Applaus der Unionsparteien hat in der Realität einen enormen grundsätzlichen Fehler. Dieser wird von den Gewerkschaften IMHO zurecht kritisiert. Er bezahlt den Faktor arbeit nicht gleichmäßig und damit gerecht. Stichwort "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"


    Ich habe mittlerweile mehrere Bekannten, die schon einmal kurzfristig in ihrem ehemaligen Unternehmen beschäftigt waren, und dort nur ca. 2/3 des ehemaligen Lohns erhalten! Den Rest streicht sich die PSA ein - ein Unding.
    Ich glaube es ist glücklicherweise eine Novelle dieses Misstandes eingebracht worden - bin mir hier jedoch nicht sicher.

    Viele Grüße
    +-<=|:-)*

  • Zitat

    Original geschrieben von sweetsonny
    ich zum beispiel, und das gar nicht schlecht - und ausschließlich mit bioeiern und biomilch (dafür fleischlos).
    als bafögempfänger mit höchstsatz hat man weniger, und muss uU sich selbst krankenversichern - im gegensatz zu harzIVlern.. von studiengebühren usw mal ganz abgesehen.


    edit: aldi zahlt wirklich fair, als kassierer/in bekommt man 13 euro die stunde, allerdings nur mit ausbildung als verkäuferin. momentan arbeite ich im tengelmann für 7,50 die stunde. mehr zahlt der alnatura übrigens auch nicht.


    Sorry. aber ich kann das Gejammer der Studenten echt nicht mehr ertragen (habe - zu meiner Entschuldigung - selbst studiert, aber ohne Bafög)!


    Was soll denn der unsinnige Vergleich zwischen einem Bafög-Empfänger und einem AG2-Empfänger?


    Interessant wird es erst dann, wenn der Student (Bafög-Empfänger oder nicht) sein Studium abgeschlossen hat und trotz gutem Diplom weniger als die besagte Kassiererin bei Aldi verdient! Dann platzt auch mir der Kragen und ich sehe nicht was schwarz oder gelb für mich tut - einem desillusionierten Berufsanfänger der Generation Praktikum, der in einem der teuersten und längsten Studiengänge weniger verdient als die ach-so-bemittleidenswerte Kassiererin oder der ach-so-arme-Hartz4-Empfänger :mad:


    P.S.: Man kann auch von 200 Euro monatlich (abzüglich KV und Miete) leben, wenn man kein AG2 beantragen möchte. Oder sagen wir mal man kann überleben, denn es gibt auch Leute mit Stolz in diesem Land, die sich nicht auf Staatskosten durchfüttern lassen wollen. Das schlimmste dabei ist, dass die anderen einem dennoch mitleidig nach seinem Gehalt beurteilen :rolleyes:

  • Die "Jammeritis" ist Deutschland fast schon eine Krankheit. Viele möchten immer mehr Geld vom Staat haben, statt etwas mutig voran zu gehen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, schließlich ist man auch selbst seines Glückes Schmied. Da braucht man sich dann nicht zu wundern wenn die Steuern und Abgaben immer mehr steigen und sich mancher fragt bin ich nicht wirklich der Dumme wenn ich jedem Morgen aufstehe und meinen Job nach gehe und andere lieber nichts arbeiten. Selbstverständlich gibt es auch viele Menschen in unseren Land die nichts dafür können, daß sie auf soziale Leistungen des Staates angewiesen sind, denen soll auch die Fürsorge unseres Staates zugute kommen. Das ist vollkommen in Ordnung. Schließlich leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft, was man aber nicht mit einen Schlaraffenland verwechseln sollte.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von jdf
    Sorry. aber ich kann das Gejammer der Studenten echt nicht mehr ertragen (habe - zu meiner Entschuldigung - selbst studiert, aber ohne Bafög)!


    Ich glaube nicht, dass Sweetsonny hier jammern wollte.
    Sie wollte lediglich klarstellen, dass der Hart4-Satz eben sehr wohl zum Leben ausreicht (Weil das einige hier bestritten haben). Wenn man dazu noch betrachtet, dass Hart4 kein Dauerzustand sein soll, sondern nur eine Überbrückungsmaßnahme, dann ist die derzeitige Regelung sinnvoll.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas201
    Ich glaube nicht, dass Sweetsonny hier jammern wollte.
    Sie wollte lediglich klarstellen, dass der Hart4-Satz eben sehr wohl zum Leben ausreicht (Weil das einige hier bestritten haben). Wenn man dazu noch betrachtet, dass Hart4 kein Dauerzustand sein soll, sondern nur eine Überbrückungsmaßnahme, dann ist die derzeitige Regelung sinnvoll.

    Mag schon sein, dass sie nicht jammern wollte.


    Dennoch fällt mir auf, dass als Beispiele für sog. "Geringverdiener" sehr gerne niedrig qualifizierte Berufe angeführt werden, die m.M. nach gar nicht mal so schlecht bezahlt werden - im Vergleich zu manchen Studiengängen, mit denen man trotz Diplom oft keinen Blumemtopf gewinnen kann. Und es mag ja sein, dass man von Hartz4 (AG2 wäre als Begriff aussagekräftiger, denn hier geht es um Leute die arbeiten können und wollen) gut leben kann. Aber was ist mit denjenigen, die das nicht wollen? Es gibt genug Leute, denen es peinlich und unangenehm ist Sozialhilfe zu beziehen und die deswegen darauf verzichten - ich meine wer schaut nicht abfällig auf einen Arbeitslosen und lästert gerne über die faulen Hartz4-Empfänger?


    Wenn man aber bedenkt, dass vielen Studierten auch kein anderes Schicksal blüht, dann fragt man sich manchmal wirklich was in diesem unserem Land schief läuft - wenn man quasi gezwungen wird seinen beruflichen Erfolg im Ausland zu suchen weil man hier als Akademiker u.U. weniger als die "arme" Kassiererin verdient und dann noch ein schlechtes Gewissen eingeimpft bekommt weil einem ja der deutsche Staat zum Großteil das Studium finanziert hat und man trotzdem weggeht (weil man einfach keine andere Wahl hat).


    P.S. Und nein, ich theoretisiere nicht. Probiert es einfach selbst mal aus, vom HALBEN Harzt4-Satz ein Jahr lang zu leben (also sagen wir KV und Miete bezahlt und zum Leben nur 179,50 Euro statt 359 Euro), dann reden wir weiter. Interessant dabei nicht nur die gesundheitliche Entwicklung (billige Kalorien gibt es an jeder Ecke), sondern vor allem die soziale Entwicklung, Freundschaften usw. Das Ausgegrenztwerden weil man finanziell nicht mithalten kann (niemanden einladen kann und sich nicht immer einladen lassen möchte, sich die teuren Eintritte für die Freizeitgestaltung nicht leisten kann also zuhause verkümmert) ist doch das Schlimmste dabei :(


    P.P.S. Ich hoffe es fühlt sich niemand provoziert durch meinen Beitrag. Möchte nur die Augen öffnen für die soziale Realität der jüngereren intellektuellen Generation in unserem Land!

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Viele möchten immer mehr Geld vom Staat haben, statt etwas mutig voran zu gehen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, schließlich ist man auch selbst seines Glückes Schmied.


    Das ist wieder deine übliche Phrasendrescherei. Wer will konkret mehr Geld vom Staat haben? Und wer ergreift gute Chancen, die sich ihm bieten, nicht?


    Du bringst hier wieder mal ungeprüft und unreflektiert pauschale Aussagen, die völlig unkonkret sind und keinen Bezug zur Realität haben. Es sind nur wortlose Hüllen, die aus dem FDP-Programm entliehen sein könnten, die du einfach übernimmst und aber nicht Ross und Reiter nennst.


    Wer sind also bitte die Vielen, die gute Chancen haben und diese aber dennoch nicht ergreifen, aber stattdessen mehr Geld vom Staat haben wollen?


    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Da braucht man sich dann nicht zu wundern wenn die Steuern und Abgaben immer mehr steigen und sich mancher fragt bin ich nicht wirklich der Dumme wenn ich jedem Morgen aufstehe und meinen Job nach gehe und andere lieber nichts arbeiten.


    Was glaubst du, fragt sich ein Vollzeitbeschäftigter, der mit seiner Arbeit dennoch nicht genug verdient um seinen Lebensunterhalt zu verdienen?


    Wenn sich das Klientel, welches du gerade meinst, fragt warum es morgens aufsteht: dann sollen sie es doch einfach lassen! Wenn sie es attraktiver finden und sich besser stehen wenn sie Sozialleistungen kassieren - bitte, dann sollen sie ihren Rechtsanspruch wahrnehmen und das tun. Es gibt NIEMANDEN, der es macht. Also werden sie wohl irgendeinen Vorteil haben wenn sie weiter früh aufstehen...


    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Selbstverständlich gibt es auch viele Menschen in unseren Land die nichts dafür können, daß sie auf soziale Leistungen des Staates angewiesen sind, denen soll auch die Fürsorge unseres Staates zugute kommen. Das ist vollkommen in Ordnung. Schließlich leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft, was man aber nicht mit einen Schlaraffenland verwechseln sollte.


    Auch hier haust du wieder eine Aussage heraus, die unbedacht ist. Wer Vollzeit arbeitet hat zwangsläufig immer das Potential, sich selbst zu ernähren. Nun besagt die Realität aber: nein, da gibt es einen erheblichen Anteil an Aufstockern, die trotz regulärer Arbeit nicht genügend Lohn bekommen um damit ihre Existenz zu finanzieren. Wenn diese Leute auf Sozialleistungen angewiesen sind, ist das ein Systemfehler.


    Und vom naheliegenden Schlaraffenland kann bei 359 EUR Hartz IV wohl kaum die Rede sein. Du wiederholst auch hier eine Aussage zum x-ten Mal, obwohl jeder normale Menschenverstand einsehen muss, dass man damit nicht im Traum in der Nähe des Schlaraffenlandes ist. Wieso wiederholst du also immer wieder derartige Aussagen, die Leistungsbezieher indirekt als Abzocker hinstellen?


    Auch wenn du es so nicht gemeint haben solltest - so kommt es eben rüber. Wenn man über 359 EUR Existenzminimum spricht und du in diesem Zusammenhang das Wort "Schlaraffenland" fallen lässt - für den Fall, dass jemand "noch mehr" bekäme - das ist einfach unredlich und wahlweise dumm, ignorant oder peinlich.


    Sorry für die harten Worte, das soll kein persönlicher Angriff werden, nur musst du dich doch auch mal einem Realitätscheck unterziehen und überlegen, wie sehr deine Aussagen Wirklichkeitsbezug haben und welche Stimmungen und Unterstellungen in solchen Aussagen unterschwellig mitschwingen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas201
    Ich glaube nicht, dass Sweetsonny hier jammern wollte.
    Sie wollte lediglich klarstellen, dass der Hart4-Satz eben sehr wohl zum Leben ausreicht (Weil das einige hier bestritten haben).


    danke. diese albernen die-studenten-jammern-alle-nur-phrasen dürft ihr gerne behalten. ich hab mich lediglich auf folgenden satz "Wer behauptet, dass er über einen längeren Zeitraum von 359 EUR leben kann, möge den Nachweis führen...." von printus bezogen. denn meines erachtens kann man von 359 euro (plus miete! plus krankenversicherung!) leben. und dass hier das geld vielleicht nicht für teure freizeitaktivitäten reichen usw - ganz ehrlich? algII ist nicht als dauerlösung gedacht... und auch nicht als rundumversorgung inkl. vergnügungspark wöchentlich. hier soll eine grundsicherung geboten werden, nicht mehr, aber auch nicht weniger. und wenn ich mir anschaue, was alles unter grundsicherung fällt (ja, auch zigaretten, ja, auch kino...), dann frag ich mich manchmal, ob das nicht mehr als ausreichend ist, was bei alg II bezahlt wird.


    so, und jetzt am besten wieder draufhauen, ist sehr amüsant :top:

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