Die Bundestagswahl 2009


  • galahad13: obwohl ich den meisten Deiner vorangegangenen Postings durchaus zustimme, halte ich die oben aufgestellte These für äußerst gefährlich (oder habe ich den Ironiemodus übersehen?)


    Von der präferierten Partei auf die Intelligenz eines Wählers zu schließen ist in meinen Augen absoluter Unsinn!


    Von den Einkommens- (und vielleicht auch Bildungs-)Schichten auf die potentielle Wählerschaft zu schließen mag ja eventuell noch in einem kausalen Zusammenhang stehen, aber vom Wahlverhalten eines Individuums auf seine Intelligenz zu schließen ist, als würdest Du am aktuellen Tabellenstand von Hannover 96 ist Anzahl der rothaarigen Fans ableiten....;)


    Was die extremen Parteien (und damit meine ich die Linken und die Rechten) angeht, so bin ich der Meinung, dass viele Wähler einfach nur enttäuscht von der Politik/den Regierungen der vergangenen Jahre sind und den Glauben in die Demokratie bereits aufgegeben haben.
    Wenn man sich die Situation, vor allem in den östlichen Bundesländern anschaut, ist dies teilweise auch verständlich.... :(

    Viele Grüße
    +-<=|:-)*

  • wer aus Enttäuschung mit dem "Feuer spielt" beweist auch damit, dass er jetzt nicht gerade zu denn hellsten gehört...


    Außerdem denke ich, dass "galahad13" sein Posting nicht wörtlich gemeint hat....

  • Zitat

    Original geschrieben von Grenzjäger
    Oder die SPD koaliert irgendwann mit diesem "Etwas" und wird daran zwangsläufig zugrunde gehen.


    Das ist höchst unwahrscheinlich. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass die Linken sich, genauso wie seinerzeit schon die Grünen (auch wenn der Vergleich hinkt) im Laufe der Zeit mehr und mehr mäßigen werden und sich als dauerhafte 5. Partei im gesamtdeutschen Parteiensystem festsetzen werden. Wie bereits mehrfach gesagt, wird die kommende Bundestagswahl die Letzte sein, bei der die SPD eine Koalition mit den Linken ausschließt.


    Dass dies nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet, wie von Vielen immer gerne herbeigedichtet wird, zeigt - und das Beispiel passt ja aufgrund seiner Aktualität gerade sehr schön - z.B. Norwegen. Denen geht es blendend - trotz rot-rot-grüner Regierungskoalition. ;)


    Und wer jetzt sagt, dass die Roten dort was anderes wären als unsere Ex-SEDler, der mag sich mal dies durchlesen. Da müssen dem durchschnittlichen Neoliberalen und Kommunistenhasser eigentlich die Haare fast genauso zu Berge stehen wie bei unseren Linken... :D


    Das Problem unserer Linken ist im Moment noch, dass diese einfach noch zu sehr mit der DDR-SED-Nachfolgepartei gleichgesetzt wird. Das ist zumindest mit Blick auf die ostdeutschen Bundesländer auch durchaus nicht von der Hand zu weisen. Allerdings halt auch wirklich NUR mit Blick auf die ostdeutschen Bundesländer. Welche gesamtdeutsch gesehen natürlich nur eine Minderheit ausmachen. Und mit zunehmendem Erfolg der Linken auch im Westen wird dieser Aspekt mehr und mehr in den Hintergrund rücken - und zwar nicht nur in der Außenwahrnehmung der Partei, sondern auch in der Partei selber. Am Ende werden die Linken eine ganz normale, deutlich linksgerichtete Partei sein, wie es sie in fast allen anderen europäischen Ländern auch gibt, ohne dass dort eine Umstrukturierung zum Sozialismus oder Kommunismus unmittelbar bevorstünde. ;)


    Ich selbst wähle die Linken nicht, kann aber jeden (oder zumindest viele), die dies tun, verstehen. Allemal mehr jedenfalls, als ich Leute verstehen kann, die angesichts der aktuellen Entwicklungen einen Ausweg aus der Krise ausgerechnet bei der FDP vermuten. Die Linken haben auch keinen - aber die FDP nun wahrlich erst recht nicht.


    Achja, mein IQ lag, als ich das letzte Mal mit Mitte 30 einen Test gemacht habe, bei 121.


    PS: Warum habe ich eigentlich das Gefühl, dass die User "Grenzjäger" und "Grenztruppjäger" identisch sind?! :D Ich erinnere mich an sprach- und inhaltlich sehr sehr ähnliche Wortmeldungen von letzterem User. ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Es gibt soweit ich weis solche Wählerstudien der Meinungsforschungsinstitute.


    Zumindest habe ich vor 10 Jahren mal eine gelesen, in der die Aufschlüsselung so in etwa war.


    Grade die Wähler rechtsextremen Parteien haben sich durch eine männliche Wählerschaft mit niedrigem Bildungsstand rekrutiert.


    Und bei der Linken dürfte sich die Wählerschicht auch im wesentlichen aus unteren Bildungsschichten zusammensetzen.


    Akademisch angehauchte Linke werden im wesentlichen Grün wählen.


    Evtl. hat ja mal jemand einen Link zu einer solchen Studie aus den letzten Wahlen.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Das ist höchst unwahrscheinlich. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass die Linken sich, genauso wie seinerzeit schon die Grünen (auch wenn der Vergleich hinkt) im Laufe der Zeit mehr und mehr mäßigen werden und sich als dauerhafte 5. Partei im gesamtdeutschen Parteiensystem festsetzen werden. Wie bereits mehrfach gesagt, wird die kommende Bundestagswahl die Letzte sein, bei der die SPD eine Koalition mit den Linken ausschließt.


    Dass dies nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet, wie von Vielen immer gerne herbeigedichtet wird, zeigt - und das Beispiel passt ja aufgrund seiner Aktualität gerade sehr schön - z.B. Norwegen.
    (...)


    Genau, er hinkt, der Vergleich.
    Die Norweger Kindergarten-Kommunisten haben der Welt noch nicht gezeigt, wie sie ihrem Volk eine menschenverachtende Diktatur aufzwingen, sobald sie die Möglichkeit dazu haben - unsere schon!


    Und: Der SPD wird es sehr schwer fallen, sich gegen die "SED-Neidpartei" abzugrenzen, ist diese erst mal gesellschaftlich akzeptiert.
    Was glaubst Du, wo diese Möchtegern-Partei ihre Prozente herkriegt - die fehlen dann am ehsten wohl der SPD.
    Daher sollte der größte Feind der SPD auch nicht die Union sein, die hat nicht die Möglichkeit, der SPD die "Kernwähler" abzuziehen - die "andere" schon - da sollten die Sozis mal langsam aufwachen ...


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    (...)
    Achja, mein IQ lag, als ich das letzte Mal mit Mitte 30 einen Test gemacht habe, bei 121.
    (...)


    RESPEKT, mein lieber!


    (gegen "Hans-Martin" hast damit aber wohl leider keine Chance...)

  • Nee, gegen Hans-Martin habe ich in der Tat keine Chance. Wahrscheinlich keiner hier. Er ist definitiv der Beste... :top: :D


    Aber im Ernst: Es spielt im Grunde keine Rolle, ob man sich mit dem von mir skizzierten Gedankengang (der übrigens keine persönliche Wertung, sondern einfach nur eine Tatsacheneinschätzung darstellt) nun anfreunden kann oder nicht. Es wird so kommen. Der Thread wird in 4 Jahren sicher noch da sein. ;)


    Und übrigens: Die DDR haben wir nicht den Kommunisten in Ostdeutschland zu verdanken - die hätten damals alleine gar nichts gestemmt. Zu verdanken haben wir sie den Russen - die Kommunisten im Osten waren dann letztlich auch "nur" das ausführende Organ.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Ja, mag sein. Dann wird die SPD aber in jedem Falle erheblich an Bedeutung verloren haben und sich auf einem Niveau mit Grünen, FDP und der SED-Partei wiederfinden (vom Stimmenanteil her). Denn ein Wählerabfluss von der CDU zur SED-Partei ist, so wirst Du mir zustimmen müssen, wohl doch eher unwahrscheinlich...


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    (...)
    Und übrigens: Die DDR haben wir nicht den Kommunisten in Ostdeutschland zu verdanken - die hätten damals alleine gar nichts gestemmt. Zu verdanken haben wir sie den Russen - die Kommunisten im Osten waren dann letztlich auch "nur" das ausführende Organ.


    Das bestreitet auch keiner.
    "DDR" = drei Lügen in einem Wort
    weder "demokratisch", noch "Republik" noch "deutsch"!

  • Zitat

    Original geschrieben von Grenzjäger
    Ja, mag sein. Dann wird die SPD aber in jedem Falle erheblich an Bedeutung verloren haben und sich auf einem Niveau mit Grünen, FDP und der SED-Partei wiederfinden (vom Stimmenanteil her). Denn ein Wählerabfluss von der CDU zur SED-Partei ist, so wirst Du mir zustimmen müssen, wohl doch eher unwahrscheinlich...


    Naja, nicht so wesentlich unwahrscheinlicher als ja heute auch schon stattfindende, freilich aber sehr geringe Wählerwanderung von der CDU zur SPD. Insgesamt sehe ich das Stimmenpotential von SPD und Linken zusammen in Zukunft in etwa auf dem Niveau, das die SPD bisher für sich alleine hatte. Tendenziell sicher etwas mehr. Dass die SPD dabei dann auf das Niveau der Grünen oder FDP zurückfällt, glaube ich eher nicht.

    Zitat

    "DDR" = drei Lügen in einem Wort
    weder "demokratisch", noch "Republik" noch "deutsch"!


    "Deutsch" war sie ja nun ohne jeden Zweifel - stand sogar in der westdeutschen Verfassung. ;)


    Damit ist jetzt auch jeder Zweifel weg - Du bist definitiv Grenztruppjäger.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Grenzjäger
    Die Norweger Kindergarten-Kommunisten haben der Welt noch nicht gezeigt, wie sie ihrem Volk eine menschenverachtende Diktatur aufzwingen, sobald sie die Möglichkeit dazu haben - unsere schon!


    Deine Geschichtskenntnisse wurden zu diesem Thema ja schon aufgefrischt...


    Zitat

    Original geschrieben von Grenzjäger
    Und: Der SPD wird es sehr schwer fallen, sich gegen die "SED-Neidpartei" abzugrenzen, ist diese erst mal gesellschaftlich akzeptiert.
    Was glaubst Du, wo diese Möchtegern-Partei ihre Prozente herkriegt - die fehlen dann am ehsten wohl der SPD.


    Hätte die SPD unter Schröder nicht das eigene Klientel verraten, wären die Linken immer eine kleine ostdeutsche Nischenpartei ohne bundesdeutsche Bedeutung geworden. Simpel gesagt vertreten die Linken inzwischen das, wofür seinerzeit die SPD stand, genauso wie die Union inzwischen sozialdemokratisch geworden ist.


    Mal abgesehen davon, dass es im Jahre 20 nach der Maueröffnung nicht gerade von politischer Korrektheit und Weitsicht zeugt, eine seit Jahren in der Bundespolitik etablierte Partei nur auf die Vergangenheit zu reduzieren anstatt ihre Inhalte zu sehen, hat die SPD sich ganz alleine und völlig ohne Not in ihr Schlamassel geritten. Man kann nicht über Jahre hinweg die eigene Wählerschaft verprellen und sich dann wundern, dass man bei Wahlen ins Bodenlose stürzt.


    Die Reduzierung der Linkspartei auf eine DDR-Unterdrücker-Organisation ist nicht mehr zeitgemäß und obendrein ziemlich dumm, weil diese Partei längst eine feste Größe der Bundespolitik und teilweise zweit- oder drittstärkste Kraft in Ländern und Gemeinden ist. Darüber kann man, auch wenn man diese Partei nicht mag, nicht einfach so hinweg gehen, sonst verkennt man die Realität.


    Was die Wählerwanderung angeht, bin ich nicht sicher, ob es da nicht durchaus krasse Bewegungen geben kann. Auch wenn das nicht in die politische Farb- oder Lager-Lehre der Vergangenheit passt, heute ist durchaus vorstellbar, dass unzufriedene Bürger von der Linkspartei zur FDP oder umgekehrt umschwenken. Unhaltbare Versprechen präsentieren ausnahmslos ALLE Parteien, die vermutlich Sitze im Bundestag ergattern. Die Grünen kommen heute manchmal mit Thesen, die man früher nicht mal der CDU zugetraut hätte... ich selber bin in den letzten 10 Jahren als Wechselwähler einmal quer durch die gesamte Parteienlandschaft geschlittert - und werde nicht der Einzige sein.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Solange sich die PDS noch Stasispitzel und altgediente SED Funktionäre in Führungspositionen hat, wird man darüber reden müssen.


    Außerdem hat sich die Linke bisher nicht von der SED Diktatur abgesetzt.


    Hinzu kommt, daß der Verfassungsschutz die Linke überwacht und Teile von Ihr, wie die kommunistische Plattform definitiv gegen unser politisches System sind.

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