Die Bundestagswahl 2009

  • Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Ah genau, die Deregulierung. Ausgelöst hat aber leider etwas anderes die Krise, die nie wirklich regulierte Geldpolitik der FED.


    Du wirst doch hoffentlich nicht bestreiten wollen, dass die FDP in den letzten Jahren der Hort der bemerkenswerten Idee war, "der Markt" schüfe sich sinnvolle Regeln von selbst und aus sich selbst heraus.


    Und rein geritten hat uns dieser Glaube sehr wohl.
    Ohne diese Ideologie wären bestimmte "Finanzmarktinstrumente" in Deutschland nie zugelassen worden und die Altersvorsorge vieler Deutscher hinge nicht an irgendwelchen intransparenten Giftmüllfonds.


    Dem aufmerksamen Leser (tm) wird aufgefallen sein, dass ich mich erst seit 3 Seiten am Thread beteilige. Ich mach' immer erst dann mit, wenn sich die Leute nichts mehr zu sagen haben. ;)
    Deine letzte Verteidigungsschrift der FDP hast du am 3.9. verfasst. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt gar nicht mit einander diskutiert...

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ein Alptraum wäre für mich rot-rot-grün..


    Ist jetzt auch nicht mein Traum - ich wär ja mal für 'ne Ampel, aber eine aus Überzeugung und nicht der Mathematik wegen, denn das ist doch das Problem der großen Koalition. Wirklich miteinander regieren wollten die noch nie und tun es doch nur, weil es sonst ohne direkte Neuwahlen gar keine Regierung gegeben hätte.

  • Zitat

    Original geschrieben von checkito
    Ist jetzt auch nicht mein Traum - ich wär ja mal für 'ne Ampel, aber eine aus Überzeugung und nicht der Mathematik wegen, denn das ist doch das Problem der großen Koalition. Wirklich miteinander regieren wollten die noch nie und tun es doch nur, weil es sonst ohne direkte Neuwahlen gar keine Regierung gegeben hätte.


    eine ampel kann glaube ich nicht funktionieren, die inhalte die eine ampel vereinen müsste hören sich fast an wie das programm von horst schlämmer:
    liberal, sozialdemokratisch, umweltfreundlich etc.


    zu verschieden


    [ich glaube wir kriegen langsam einen eindruck davon wie es in weimar gewesen sein muss mit viel mehr parteien im parlament, damals hatte die stärkste kraft manchmal 15%, dann mussten 5er koalitionen gebildet werden, was nie länger als ein jahr gehalten hat]

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Wo wir gerade bei Stereotypen sind... ;)


    Stereotypen im Sinne von vereinfachten Mustern zur Beschreibung einer (Wähler-)Gruppe? Ja. Sehe ich aber auch nichts verwerfliches daran, es ist ja nicht so, dass ich mir da etwas ausdenken würde... ;)


    - Die Union hat ihre Wähler hauptsächlich bei den Älteren: http://www.bpb.de/fsd/werwaehltwas/bpp0s2
    (Ü60 CDU/CSU: 44% ggü. Grünen mit 15%)


    - Die Grünen sind eine Akademikerpartei: http://www.bpb.de/fsd/werwaehltwas/bpp0s4
    (Abitur/Fachhochschulreife: 72% ggü. 36% bei der Union)


    ... und so weiter... Die meisten Arbeiter bei den Linken (Abgesehen vllt von NPD oder so), die meisten leitenden Angestellten bei der FDP... Religion ist leider nicht dabei, aber ich vermute fast, auch da wäre ein guter Zusammenhang feststellbar.


    Wie meine Oma so gerne sagt: "Eine gute Frau, die Merkel, obwohl sie ja evangelisch ist.... aber eine gute Frau."



    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Naja, persönliche Verfehlungen, da findet man bei jeder Partei was, wenn man da nach seine Wahlentscheidung treffen würde, das wäre zumindest unklug. Ob da jemand Kirchgänger ist und was am Sonntag in den Klingelbeutel wirft, das hat in der heutigen Zeit auch kaum mehr Bedeutung für den Ausgang von Wahlen.


    Lass mich raten: Du kommst nicht aus Bayern, BaWü und/oder aus einer größeren Stadt!


    Um es mal etwas platt zu machen: Wenn Schröder seine 50. Frau hat, steht das unter "Klatsch", wenn Seehofer eine Geliebte hat unter "Politik".... :p


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Umgekehrt wird ein Schuh draus: Bei einer Direktwahl hätte gegen Merkel im Moment keiner eine Chance.


    Das sowieso nicht. Aber das macht es nicht besser. Wir haben doch mit Köhler schon einen, der nur nett lächelt und repräsentativ rumsteht... :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Du wirst doch hoffentlich nicht bestreiten wollen, dass die FDP in den letzten Jahren der Hort der bemerkenswerten Idee war, "der Markt" schüfe sich sinnvolle Regeln von selbst und aus sich selbst heraus.


    Und rein geritten hat uns dieser Glaube sehr wohl.
    Ohne diese Ideologie wären bestimmte "Finanzmarktinstrumente" in Deutschland nie zugelassen worden und die Altersvorsorge vieler Deutscher hinge nicht an irgendwelchen intransparenten Giftmüllfonds.


    der markt würde sich seine regeln schon schaffen. aber das geht eben verdammt schlecht, wenn die politik irgendwie dauernd versucht von außen einzugreifen. das fängt bei der finanzpolitik bzw. der geldschaffung aus dem nichts an und hört bei der abwrackprämie auf!


    ich befürchte fast dass der markt schon so zugrunde reguliert ist, dass selbst eine vernünftige wirtschaftspolitik ordentlich auf die schnauze fällt, egal von welcher partei durchgeführt.


  • Solche Prozentzahlen muß man auch relativ sehen,wenn man absolute Zahlen vergleicht, schaut es wieder anderes aus. In absoluten Stimmen wählen z.B. mehr Bürger mit Abitur/Fachschulreife die Union als die Grünen.


    Du rätelst wo ich herkomme. Doch ich komme aus Bayern und nicht aus einer Großstadt, sondern aus einen 5000 Einwohner großen Ort. Doch keine Sorge in Bayern und auch in BA/WÜ lebt es sich ganz gut und besser wie in den meisten anderen Bundesländern, ob wohl da ja schon immer so "unsoziale" schwarze bzw. und "liberale" regieren. :D

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    ich fände es ein armutszeugnis für deutschland wenn schwarz/rot weitergeht, denn...
    ...wie soll es jemals anders werden
    ...wie unterscheiden sich die parteien überhaupt noch voneinander nach dann acht jahren gemeinsamer arbeit
    ...gewöhnen sich die bürger irgendwann an die unabwählbare kaiserliche regierung aus union cdu/spd


    Stimmt zwar - aber in Oesterreich ist es ja auch so


    Zitat

    Original geschrieben von Fishboneman
    der markt würde sich seine regeln schon schaffen. aber das geht eben verdammt schlecht, wenn die politik irgendwie dauernd versucht von außen einzugreifen. das fängt bei der finanzpolitik bzw. der geldschaffung aus dem nichts an und hört bei der abwrackprämie auf!


    ich befürchte fast dass der markt schon so zugrunde reguliert ist, dass selbst eine vernünftige wirtschaftspolitik ordentlich auf die schnauze fällt, egal von welcher partei durchgeführt.


    Wen die Banken in die Insolvenz gegangen waeren dan haetter der Markt vieleicht was gelernt. Und die Einlagen zu entschaedigen waere vieleicht auch nicht teurer gewesen als die Banken zu stuetzen und damit den Managern Freibriefe zu geben

  • Zitat

    Original geschrieben von Fishboneman
    der markt würde sich seine regeln schon schaffen. aber das geht eben verdammt schlecht, wenn die politik irgendwie dauernd versucht von außen einzugreifen. das fängt bei der finanzpolitik bzw. der geldschaffung aus dem nichts an und hört bei der abwrackprämie auf!


    ich befürchte fast dass der markt schon so zugrunde reguliert ist, dass selbst eine vernünftige wirtschaftspolitik ordentlich auf die schnauze fällt, egal von welcher partei durchgeführt.


    Das ist ein interessanter Einwurf!
    Ich gebe dir absolut recht, dass es in der Vergangenheit völlig sinnlose Eingriffe der Politik gab, die noch dazu unfair waren und den Wettbewerb verzerrten. (Abwrackprämie, "Rettung" von Großunternehmen, wir kennen das ja).
    Nichtsdestoweniger steht die Finanzkrise am Ende einer Phase, in der sich der Staat aus Wirtschaftsdingen bewusst mehr herausgehalten hat, als es früher der Fall war.
    Die Bankenaufsicht in Deutschland war zum Beispiel ein personell unterbesetzter und zahnloser Tiger. Das Vertrauen in eine Selbstregulierung der Märkte machte die perversen Anreize im Investmentbankingbereich erst möglich. Und die Forderung nach einer Privatisierung der Altersvorsorge zeugt auch nicht gerade von gesunder Skepsis...


    Worauf ich hinaus will:
    Regulierung sollte als Frage der Qualität begriffen werden, nicht der Quantität.


    Was mich an deiner Anmerkung stört:
    Sie ist nicht widerlegbar. Am Ende war's bei dir immer der unfähige Staat.


    Und noch zur FDP:
    Wer glaubt, dass die FDP seine Interessen vertritt, sollte nochmal genau seinen Kontostand prüfen und sich vor Augen führen, wie sich die Einkommen aus Erwerbsarbeit in den vergangenen 20 Jahren entwickelten. Da zeigt sich nämlich, dass sich die Verteilungsfrage nicht zwischen einem "gierigen" Staat mit seinen angeblichen Sozialschmarotzern und so genannten (arbeitenden) "Leistungsträgern", sondern zwischen einigen wenigen Profiteuren und dem ganzen Rest stellt.
    Was auch die Augen öffnet, ist ein Blick in die Forschung zur Entwicklung der sozialen Mobilität in Deutschland...



    Anja Terchova


    Danke! Manchmal übersehe ich das Offensichtliche. Wo waren denn die Liberalen mit der unbedingten Marktgläubigkeit, als die Banken implodierten?

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>

    Was mich an deiner Anmerkung stört:
    Sie ist nicht widerlegbar. Am Ende war's bei dir immer der unfähige Staat.


    das zeigt ja schon die geschichtliche entwicklung, dass ich recht haben könnte. ;)
    fairerweise muss man sagen, dass wir nicht wissen wie sich der markt entwickelt hätte, wenn nicht so viel hereingepfuscht worden wär (z.b. eine stabile geldmenge).
    sicher hätte es auch krisen gegeben, diese hätten sich allerdings schneller selbst geheilt, weil einfach strukturelle probleme vorhanden sind, die durch die geldpolitik nur übertüncht - aber nicht behoben werden.


    bei einer stabilen geldmenge hätte es auch nie so absurd wilde spekulationen an den finanzmärkten geben können. (achtung, alles meine private meinung)

  • Da ist sicher 'was dran, Fishboneman.


    Aber in einer Welt, wo's immer irgendwo Krieg gibt und konkurrierende Nationen wird es leider immer (aus nationaler Sicht) egoistische Wirtschaftspolitik geben.


    Und in so einer Welt schlafe ich mit gewissen Spielregeln für die Finanzwelt ruhiger.


    Wir wollen ja nicht den neuen Menschen fordern wie die Kommis, damit der perfekte Markt funktioniert...

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

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