Die Bundestagswahl 2009

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    Original geschrieben von bernbayer
    So einfach ist das halt alles nicht. Wenn man nicht mit Steuergeldern systemrelevante Banken durch Steuergelder gerettet hätte,sondern diese hätte pleite gehen lassen, dann wäre der Schaden für Otto Normalbürger um ein vielfaches größer gewesen, da unsere Wirtschaft total zusammengebrochen wäre. Da hat die Politik richtig gehandelt, alles andere wäre unverantwortlich gewesen. Die Privilegien der Politiker, die es sicher gibt, wirst du kaum absschaffen, können, da sich da die Politiker ziemlich einig sind, wenn es um eigene Bezüge geht. Selbst wenn diese beseitigt würden, würde das der einzelne Bürger nicht spüren. Im Gesamthaushalt des Staates handelt es um relativ unbedeutende Beträge. Was gute und richtige Politik ist, das ist und wird immer subjektiv bleiben. Deshalb gibt es ja unterschiedliche Parteien und jede sieht ihr Konzept als das richtige und als das Beste an. Der Wähler und Bürger hat auch unterschiedliche Meinung was gute und richtige Politik ist. Das siehst doch schon bei der Diskussion hier in Forum. Ich sehe da keine Möglichkeit was zu machen, die Ansichten sind eben mal unterschiedlich.


    Wenn alle so denken würden wie Du, dann würden wir heute nicht so lustig fröhlich miteinander in einer virtuellen Welt kommunizieren - wenn niemand eine Vision hat und nicht ernsthaft versucht dieser nachzukommen, dann nennt man das Stillstand - oh, wie die dt. Politik derzeit :eek:


    Und zum anderen Teil: Bezeichnend fand ich Hr. Roland Berger himself, der ja einst in Stoibers Schattenkabinett als Wirtschaftsminister hätte Platz nehmen sollen. Weißt Du, warum er abgelehnt hat? Die Aussage war ungefähr so: Diesem Land kann auf Dauer nur geholfen werden, wenn hier grundlegensde Dinge verändert werden - auch in der Politik, aber da das niemand möchte, lässt er dieses Angebot lieber sein und behält seinen guten Namen als Unternehmensberater.


    Unter'm Strich: Die dt. Politik ist beratungsresistent und will es auch bleiben. Keinerlei Anzeichen dafür, dass die ihre Jobs als VOLKSvertreter wirklich ernst nehmen, sondern nur viele Indizien auf "nach mir die Sintflut"

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    Original geschrieben von Brainstorm
    Die Rettung der Banken an sich, war ein richtiger und notwendiger Schritt. Nur hätten auf diesen weitere folgen müssen. Zum einen hätten die Managergehälter für den Zeitraum in dem die Bank am Tropf hängt eingefroren werden müssen. Weiter hätten die Banken einen Rettungsplan vorlegen müssen, wie sie wieder in die Gewinnzone kommen wollen. Und das Geld das an die Banken gezahlt wurde, sollten diese sobald Gewinne da sind, wieder zurück zahlen. Ob mit oder ohne Zinsen ist dabei egal, aber das Geld an sich darf eben kein Geschenk sein, sondern nur ein Kredit, damit die Bank wieder auf die Füße kommt, und dann geht das Geld wieder dahin zurück wo es hergekommen ist.
    Wenn der selbsterstelle Rettungsplan nicht funktioniert, oder von vorneherein als unbrauchbar eingestuft wird, dann wird die Bank unter Staatliche Kontrolle gestellt, bzw. die Kontrolle hätte ein Staatlich bestellter Wirtschafter übernommen (Ähnlich dem Insolvenzverwalter bei anderen Unternehmen), der dann versucht die Bank wieder auf die Füße zu stellen.


    Da hast du auch recht. Das wäre eine weniger radikale Lösung. Aber wenigstens wäre das Geld nicht verloren. Es fehlen einfach strenge Bedingungen.
    Aber die Politiker sind blind vor Lobbyismus :flop:

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  • Na Idee gut, Ausführung bescheiden!! Da sollten sich die Herren und Damen Politiker mal gedanken machen.


    Aktueller Fall, dieser Arcandor Chef, der für ein halbes Jahr angestellt war umd den Konzern zu retten. Blöd geloffen, pleite gemacht, aber der schiebt trotzdem ne Abfindung von 15Millionen für ein halbes Jahr ein! Das nenn ich mal Stundenlohn.


    Sowas kann und darf nicht passieren, eben wie bei den Banken die durch Steuergelder gerettet werden ( sollen ) und trotzdem stecken die Chefs und Bestizer Millionen in ihre eigenen Taschen, wärend der kleine Mann ( also der Arbeitnehmer ) schauen muss wo er bleibt. Ist er dann auch noch über 50 wirds saumäßig schwer was neues zu finden.


    Wie geschrieben, Idee gut, Ausführung bescheiden! Wie mit dieser Abwrackprämie! Mal sehen wies nächstes Jahr aussieht mit der Wirtschaft in D. Da hängen ja nicht nur die Hersteller mit dran, sondern der Verkäufer, der Zulieferer von Auspuff bis Zündkerze, der Tüv, die Schrotthändler, die KFZ Werkstätten und und und.....! Na ja rechnerisch, hatte Deutschland trotz Abwrackprämie keine Ausgaben, sollten sie ja +- durch die Mwst wieder reinbekommen haben! Man kann natürlich das Geld jetzt wieder nehmen und irgendeine andere Firma vor der Pleite retten, da gehen 100000Euro an Weiterbeschäftigung für nen Hungerlohn und der Rest geht weg für Bonis usw.

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    Original geschrieben von TeddybaerW
    Aktueller Fall, dieser Arcandor Chef, der für ein halbes Jahr angestellt war umd den Konzern zu retten. Blöd geloffen, pleite gemacht, aber der schiebt trotzdem ne Abfindung von 15Millionen für ein halbes Jahr ein! Das nenn ich mal Stundenlohn.


    Der gute Mann wurde von einem der Großaktionäre (Sal. Oppenheim) aus seinem sicheren Arbeitsverhältnis der Telekom herausgekauft durch eine Garantie eines 5 Jahres Vertrages bei Arcandor, welcher durch Sal Oppenheim abgesichert wurde. Die 15 Mio zahlt also nicht der insolvente Arcandor Konzern (könnte er auch gar nicht), sondern eine Privatbank. Vielleicht sollte man dieser die Dummheit vorwerfen, einen schon zur Verpflichtung insolventen Konzern mit so einem Langzeitvertrag für Eick ausgestattet zu haben. Eick hatte Handlungsmöglichkeiten die sehr bescheiden waren. Der Karren wurde schon lange voher tief in den Schlamm gefahren. Das nennt sich freie Vertragsausgestaltung, die Parteien waren hier beide im "vollbesitz" ihrer geistigen Fähigkeiten und haben diesen Vertrag unterschrieben. Natürlich kann man sich streiten ob es sinnvoll war, aber bezahlt wurde nicht durch die Allgemeinheit, sondern durch private Besitzer, die der Ansicht waren, dass Eick 15 Mio für 5 Jahre wert sei.

  • Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Der gute Mann wurde von einem der Großaktionäre (Sal. Oppenheim) aus seinem sicheren Arbeitsverhältnis der Telekom herausgekauft durch eine Garantie eines 5 Jahres Vertrages bei Arcandor, welcher durch Sal Oppenheim abgesichert wurde. Die 15 Mio zahlt also nicht der insolvente Arcandor Konzern (könnte er auch gar nicht), sondern eine Privatbank...


    Das wissen wir, aber das breite (Wahl-)Volk nicht. Es kommt eben schlecht rüber. Mein Cousin ist z.B. Betriebsrat bei Arcandor und der bekommt sehr gut mit, wie genau was bei der Belegschaft ankommt. So werden die Leute noch mehr entsprechend wählen...

  • Zitat

    Original geschrieben von TeddybaerW
    Na Idee gut, Ausführung bescheiden!! Da sollten sich die Herren und Damen Politiker mal gedanken machen.


    Aktueller Fall, dieser Arcandor Chef, der für ein halbes Jahr angestellt war umd den Konzern zu retten. Blöd geloffen, pleite gemacht, aber der schiebt trotzdem ne Abfindung von 15Millionen für ein halbes Jahr ein! Das nenn ich mal Stundenlohn.


    .


    Es ist natürlich ein Irrsinn, 15 Millionen Euro für ein halbes Jahr. Großzügigerweise will er jetzt davon 5 Millionen Euro spenden, der "gütige Herr" Klar ist, er hat einen Vertrag und rechtlich steht es ihm zu. Ohne diese Vereinbarung wäre er nicht zu Arcandor gewechselt. Trotzdem ist hier die Politik gefordert, denn es stellt sich bei so hohen Gehältern die Haftungfrage. WEr soviel verdient und dann z.B. ein Unternehmn in den Sand setzt oder mitverantwortlich für Mißwirtschft ist, der muß auch entsprechend dafür in Haftung genommen werden. Ansonsten kann man kein Verständniss für solche Sachverhalte in der Bevölkerung erwarten. Die Politik ist da gefordert, Gesetze zu ändern und das hoffentlich bald.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Der gute Mann wurde von einem der Großaktionäre (Sal. Oppenheim) aus seinem sicheren Arbeitsverhältnis der Telekom herausgekauft durch eine Garantie eines 5 Jahres Vertrages bei Arcandor, welcher durch Sal Oppenheim abgesichert wurde.


    Was ja schon mal ein Luxus ist, den normale Bürger flächendeckend nicht haben, wenn es nicht gerade Beamte sind. Sie stecken weder jetzt in einem sicheren Arbeitsverhältnis noch bekommen sie bei einem Jobwechsel Garantien für ihren neuen Arbeitsplatz. Sie sind 6 Monate in der Probezeit und haben oft nur einen befristeten Vertrag, mit dem sie entweder wieder nur eine befristete Verlängerung bekommen oder gleich wieder auf der Straße stehen. DAS ist die Lebensrealität für viele Menschen. 5 Jahre sind zwar auch eine Befristung, allerdings nicht vergleichbar mit den Konditionen im normalen Volk, wo es regelmäßig wesentlich kürzer ist und dann auch wirklich so gemeint ist, während Eick selbstverständlich auch den Anschlussvertrag bekommen hätte, wenn er keine silbernen Löffel geklaut hätte.
    Und wenn die Leute ihren Job verlieren sind sie nach 1 Jahr Arbeitslosigkeit - in dem Alter des Herrn Eick unter Garantie - unvermittelbar arbeitslos und auf Hartz IV.


    Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Die 15 Mio zahlt also nicht der insolvente Arcandor Konzern (könnte er auch gar nicht), sondern eine Privatbank.


    Die das Geld aber auch nicht im Keller selbst gedruckt hat, sondern letztlich von ihren Kunden nimmt. Die bezahlen es mit hohen Überziehungszinsen oder teuren Krediten. Oder es zahlt der Steuerzahler, wenn die Bank Geld aus dem Bankenrettungspaket bezieht. Egal wie, am Ende zahlt es wieder die Masse der Otto Normalverbraucher.



    Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Vielleicht sollte man dieser die Dummheit vorwerfen, einen schon zur Verpflichtung insolventen Konzern mit so einem Langzeitvertrag für Eick ausgestattet zu haben. Eick hatte Handlungsmöglichkeiten die sehr bescheiden waren.


    Man sollte ihr nicht nur vielleicht Dummheit vorwerfen, sondern ganz bestimmt. Dazu Arroganz und ein Verhalten, das zwar legal, aber nicht mehr legitim ist.


    Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Der Karren wurde schon lange voher tief in den Schlamm gefahren. Das nennt sich freie Vertragsausgestaltung, die Parteien waren hier beide im "vollbesitz" ihrer geistigen Fähigkeiten und haben diesen Vertrag unterschrieben. Natürlich kann man sich streiten ob es sinnvoll war, aber bezahlt wurde nicht durch die Allgemeinheit, sondern durch private Besitzer, die der Ansicht waren, dass Eick 15 Mio für 5 Jahre wert sei.


    Es sind aber genau solche Aktionen, die man den Bürgern nicht mehr vermitteln kann und weshalb die Menschen zu Recht kein Vertrauen mehr haben. Wie will man denn einer 50jährigen Karstadt-Verkäuferin, die schon immer wenig Geld für täglich stundenlange harte Arbeit bekam - ätzende Kunden, langes Herumstehen, kein Tageslicht etc. - und nun noch tiefer rutscht weil sie demnächst nur noch Grundsicherung nach Hartz IV bezieht, vermitteln, dass hier jemand 15 Millionen EUR für ein halbes Jahr - von vorneherein - sinnloser Arbeit bekommt?


    Rechtlich ist das zwar nicht angreifbar, aber solche Dinge sprengen unsere gesellschaftlichen Rahmen. Die Karstadt-Verkäuferin macht vielleicht ihrerseits keine Randale, aber andere schon und irgendwann geht es dann überall zu wie in Kreuzberg am 1. Mai weil die Leute nicht mehr akzeptieren, wie die Dinge in dieser Gesellschaft laufen.


    Der Eick wird unter Garantie schnell wieder den nächsten ungehörig hoch dotierten Job haben, weil man sich in derartigen Kreisen letztlich immer wieder in den eigenen Reihen Posten zuschustert. Das mag in einem gewissen Umfang normal und nicht zu verhindern sein, genauso wie Politiker immer Gefahr laufen, Lobbyisten auf den Leim zu gehen oder selber die völlige Neutralität zu verlieren. Man könnte ja sogar den einen oder anderen positiven Ansatz darin sehen.


    Nur darf es nicht ausufern. Im Ganzen müssen die politischen Entscheidungsorgane neutral sein und muss es in der Gesellschaft fair zugehen. Die allermeisten Menschen erleben aber, dass das nicht mehr so ist. Es gibt eine relativ kleine Elite, die sich auf Kosten der großen Masse ungehemmt und zügellos bedient, und die riesengroße Gruppe der normalen Bürger, die immer mehr ausgenommen werden und mit ihren immer kleineren Gehältern jeden Mist bezahlen und erdulden müssen.


    Wenn ich der Herr Eick wäre, würde ich das Geld auch nehmen und genau wie er einen Teil spenden, vermutlich zugunsten von Karstadt-Mitarbeitern. Ihm persönlich ist nicht vorzuwerfen, dass er nimmt, was er kriegen kann. Das würden wir alle tun.


    Aber als Gesellschaft müssen wir Regeln schaffen, die Auswüchse verhindern - denn das ist zur Zeit nur auf dem Papier der Fall, nicht in der Realität und es ist sehr gefährlich für unsere Demokratie, wenn das Volk nicht mehr zu unserem System steht, sondern es als korrupt, ungerecht und ausbeuterisch empfindet.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ...Trotzdem ist hier die Politik gefordert, denn es stellt sich bei so hohen Gehältern die Haftungfrage. WEr soviel verdient und dann z.B. ein Unternehmn in den Sand setzt oder mitverantwortlich für Mißwirtschft ist, der muß auch entsprechend dafür in Haftung genommen werden. Ansonsten kann man kein Verständniss für solche Sachverhalte in der Bevölkerung erwarten. Die Politik ist da gefordert, Gesetze zu ändern und das hoffentlich bald.


    Wobei der Mann hier ja nicht mißgewirtschaftet hat, sondern sein Vorgänger.


    Und er hat einen entsprechend dotierten Vertrag bei seinem vorherigen Unternehmen gekündigt.


    Insofern wurde er sozusagen rausgekauft. Und Sal. Oppenheim hatte die große Hoffnung (oder Panik?), dass ihr Invest in Karstadt damit zumindest noch zu retten sei.


    War es nicht, damit sind die allesamt ruiniert, vom demnächst entlassenen Mitarbeiter bis zum Großaktionär. Und nein, auch für diese empfinde ich keine Schadenfreude.


    greetz
    cm

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Es ist natürlich ein Irrsinn, 15 Millionen Euro für ein halbes Jahr. Großzügigerweise will er jetzt davon 5 Millionen Euro spenden, der "gütige Herr" Klar ist, er hat einen Vertrag und rechtlich steht es ihm zu. Ohne diese Vereinbarung wäre er nicht zu Arcandor gewechselt. Trotzdem ist hier die Politik gefordert, denn es stellt sich bei so hohen Gehältern die Haftungfrage. WEr soviel verdient und dann z.B. ein Unternehmn in den Sand setzt oder mitverantwortlich für Mißwirtschft ist, der muß auch entsprechend dafür in Haftung genommen werden. Ansonsten kann man kein Verständniss für solche Sachverhalte in der Bevölkerung erwarten. Die Politik ist da gefordert, Gesetze zu ändern und das hoffentlich bald.


    Und welche Krähe hackt dern anderen jetzt ein Auge aus? Die FDP sicher nicht ihren eigenen Wählern - wenn Schwarz/Gelb kommen wird, dann wird sich an dieser Stelle sicher mal gar nix ändern - eher noch wird es einen Misswirtschafts-Soli geben, der natürlich wieder von allen bezahlt werden muss, damit im Falle von Misswirtschaft eine Kasse voll ist, aus der man die Pleite finanzieren kann :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von muellix
    Wobei der Mann hier ja nicht mißgewirtschaftet hat, sondern sein Vorgänger.




    greetz
    cm


    Habe ich ja nicht behaupet sondern ich habe geschrieben:" Wer soviel verdient und dann z.B. ......


    War also nur als beispielhaft gemeint.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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