Die Bundestagswahl 2009


  • Was willst du uns eigentlich damit sagen? Vieleicht das die meisten unfähig seien eine richtige Wahlentscheidung zu treffen? Finde ich ziemlich anmaßend.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Was willst du uns eigentlich damit sagen? Vieleicht das die meisten unfähig seien eine richtige Wahlentscheidung zu treffen? Finde ich ziemlich anmaßend.


    Halt Halt Halt,


    du unterstellt mir gerade, dass ich jemanden, der wegen einer schlechten Bildungspolitik beispielsweise keine oder nur geringe Bildung erlangen konnte oder durfte, unterstelle doof zu sein. DIESES TUE ICH KEINSTERWEISE.


    Politische Bildung zur Wahlentscheidung ist in den meisten Fällen = Wahlkampf


    Warum wohl, ich zitiere
    "Die OSZE will bei ihrer ersten Wahlbeobachtungsmission in Deutschland vor allem die Vorbereitung der Bundestagswahl und den Wahlkampf ins Visier nehmen"
    wird wohlauch der Wahlkampf besonders ins Visier genommen? Sollten wir hier etwa einen schlechten Wahlkampf = schlechte politische Bildung zur Wahlentscheidung vorfinden.


    In den meisten Fällen gilt aber auch,


    schlechte Bildung = inhaltslose Bildung!
    schlechter Wahlkampf = inhaltsloser Wahlkampf!



    Und damit ist alles meinerseits gesagt.



    Siemensanier


    PS: Ich könnte bespielsweise auch argumentieren. Peer weiß ganz genau, dass ein Thema wie das Ackermann Essen nur dann zum Wahlkampf taugt, wenn ich über die entsprechende Infrastruktur verfüge, um an den Wähler heranzukommen. (ersetzte Infrastruktur = Bildungsmöglichkeit) ;)

  • Also so richtig schlau wird man bei deinen Ausführungen nicht. Einmal sprichst du von beinflußten Halbwissen bei vielen Wählen, dann wieder seien sie zu schlecht gebildet oder zu viel politisch gebildet und das wäre auch wieder schlecht. Was willst du jetzt eigentlich, den Wähler durch Bildung umerziehen oder doch was anderes?

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Halt Halt Halt,


    du unterstellt mir gerade, dass ich jemanden, der wegen einer schlechten Bildungspolitik beispielsweise keine oder nur geringe Bildung erlangen konnte oder durfte, unterstelle doof zu sein. DIESES TUE ICH KEINSTERWEISE.


    Ich glaube, es wäre wieder besser, wenn Du Dich wieder aus Politikthreads heraushalten würdest. Das hattest Du Dir ja mal fest vorgenommen.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Ich glaube, es wäre wieder besser, wenn Du Dich wieder aus Politikthreads heraushalten würdest. Das hattest Du Dir ja mal fest vorgenommen.


    Ah es geht um Politik, ich dachte um die Medienverantwortung! :eek:
    Aber wenn es tatsächlich um Politik geht, dann bin ich besser wieder weg. :o

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Aber wenn es tatsächlich um Politik geht, dann bin ich besser wieder weg. :o

    Danke ;)


    Aber BTT!
    Ich hab mir jetzt die letzten ca. 5 Seiten nach meinem Post durchgelesen und bin noch nicht schlauer, außer das die einen sich an Sachen wie "Dienstwagenaffäre" und "Kanzleressen für Ackermann" aufreiben und die anderen das als PillePalle lächelnd abwinken.


    Anscheinend gibt es aber in D keine größeren Probleme für die Medien.


    Printus hatte wenigstens versucht uns annährend die möglichen Koalitionen aufzuzeigen bzw. auch das Programm der FDP als Kapitalismuspur verklärt.


    Ich für meinen Teil, schätze die Partein so ein - bitte korrigiert mich, wenn ich verkehrt liege:


    Ich wähle CDU/CSU damit eine eindeutige Mehrheit zustande kommt und "ordentlich" regiert werden kann. Nachteil dabei: Ich erkenne kein Konzept für die Zukunft, da so gut wie keine Wahlkampfthemen.


    Ich wähle SPD weil, ja warum eigentlich? Mindestlohn? Hatten sie 8 Jahre Zeit für. Kein Krieg? Das war früher. Ich komm einfach nicht drauf.


    Ich wähle FDP weil mir meine Freiheitsrechte wichtig sind.
    Sind die mir allerdings so wichtig, dass der Kapitalismus in Reinform das sagen in D hat und der Staat sich aus allen belangen raushalten sollte? Eher nicht, oder?


    Ich wähle die Grünen weil ich Spritpreise allá 5/L haben möchte? In D die Atomkraft keine Chance mehr haben soll.... Beides nicht. Autofahren soll auch für die "normale" Bevölkerung erschwinglich sein und Atomkraft ist sicher nicht das nonplus Ultra, aber dennoch für die Energiegewinnung nahezu unverzichtbar.


    Ich wähle die Linke weil ich Sozialismus wie in der DDR bzw. anderen ehemaligen Sowjetstaaten möchte. Naja gut, jeder der wollte hatte Arbeit, Kinderbetreuung rund um die Uhr...nicht die schlechtesten Voraussetzungen. Aber in der heutigen Zeit nicht mehr umzusetzen. Dennoch eine Alternative um der Obrigkeit zu zeigen, dass in D eben keine reine Ellbogengesellschaft gewünscht ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von Junichi
    Ich wähle CDU/CSU damit eine eindeutige Mehrheit zustande kommt und "ordentlich" regiert werden kann. Nachteil dabei: Ich erkenne kein Konzept für die Zukunft, da so gut wie keine Wahlkampfthemen.


    Ich denke, der CDU-Wähler möchte nach 11 Jahren rot-grün und großer Koalition wieder mal eine schwarz-gelbe Koalition in der Regierung sehen. Er denkt, dass schwarz-gelb eine gute Wirtschaftskompetenz habe und dass es darauf im Moment ankommt.
    Problem: wir haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Probleme. Bildung, Geringverdiener, fehlender Mindestlohn (fast in ganz Europa völlig problemlos im Einsatz), vor allem wurden die scheinbar guten Zahlen am Arbeitsmarkt dadurch erkauft, dass Hartz IV die Menschen in prekäre und befristete Arbeitsverhältnisse zwang - keine echte Lösung, nur Kosmetik für die Statistik. Die CDU hat auch keine Antworten für die ungelösten Fragen des Arbeitsmarktes und der Rente oder bei der Verschuldung. Sie profitiert hier bestenfalls von Maßnahmen der Vorgänger-Schröder-Regierung, aber nicht eigenen Leistungen, auch wenn Merkel sich das im Augenblick als eigenen Verdienst anrechnet.
    Außerdem kommt wenig Programmatisches, eher sieht man zu, wie sich die SPD selber um Kopf und Kragen bringt und denkt, dass es reicht, einfach als Alternative da zu sein wenn sich die anderen selbst überlistet haben.
    Wie man die Finanzprobleme löst - da kommen keine belastbaren Aussagen. Ich denke, die CDU will sich in Regierungsverantwortung schleichen, wenn man sie erstmal hat, kann man ja sagen, dass man auch nicht weiß, wie man die Probleme des Landes lösen soll.


    Zitat

    Original geschrieben von Junichi
    Ich wähle SPD weil, ja warum eigentlich? Mindestlohn? Hatten sie 8 Jahre Zeit für. Kein Krieg? Das war früher. Ich komm einfach nicht drauf.


    In der Hoffnung, schwarz-gelb zu verhindern. Eine starke SPD schwächt das andere Lager. Oder weil man gerne die von dir genannten Themen puschen möchte - bisher war der Mindestlohn ja (angeblich) wegen des Koalitionspartners CDU nicht umsetzbar. Oder weil man Gefallen an Steinmeiers Deutschlandplan hat - wenigstens jemand, der ein Programm und Ideen hat, unabhängig davon, ob tatsächlich alles komplett umsetzbar ist.
    Als Stammwähler weil man auch in schweren Zeiten noch zu seiner Partei steht.


    Zitat

    Original geschrieben von Junichi
    Ich wähle FDP weil mir meine Freiheitsrechte wichtig sind.
    Sind die mir allerdings so wichtig, dass der Kapitalismus in Reinform das sagen in D hat und der Staat sich aus allen belangen raushalten sollte? Eher nicht, oder?


    Für Freiheitsrechte wählt man die Piratenpartei.


    Wer besserverdienend ist und seinen Vorteil aus dem bisherigen maroden System zog, hat eher wenig Interesse an Veränderung der Privatisierungswut der letzten Jahre. Dann vertritt die FDP am Besten die Interessen derer, die gerne möchten, dass es "weiter so wie bisher" geht. Oder diejenigen, die ganz gut verdienen und sorgenfrei leben - deren Pfründe müssen ja gesichert werden.


    Zitat

    Original geschrieben von Junichi
    Ich wähle die Grünen weil ich Spritpreise allá 5/L haben möchte? In D die Atomkraft keine Chance mehr haben soll.... Beides nicht. Autofahren soll auch für die "normale" Bevölkerung erschwinglich sein und Atomkraft ist sicher nicht das nonplus Ultra, aber dennoch für die Energiegewinnung nahezu unverzichtbar.


    Grüne wählt man wenn man erkennt, dass Umwelt- und Sozialthemen wichtig sind.
    Spritpreise von 5 Litern gibt es irgendwann auch, weil Treibstoff durch Spekulanten extrem teuer wird - man erinnere sich ans letzte Jahr, wo der Liter schon ohne Grüne auf 1,50+ EUR kletterte.


    Die Grünen puschen vielleicht Elektroautos und Sonnenenergie. Sie stärken allen, die kein Auto haben und einen starken ÖPNV brauchen, den Rücken. Sie arbeiten für die, die unter der Sommerhitze und der Klimaveränderung leiden und leben den Gedanken, dass Ökologie und Umweltschutz einfach wichtig sind.
    Oder man möchte nicht SPD wählen, aber dennoch im linken Lager bleiben, ohne tatsächlich "die Linken" zu wählen.
    Nachteil: die Grünen fallen immer noch manchmal als Alternativ-Öko-Freaks auf. Ist nicht jedermanns Sache.


    Zitat

    Original geschrieben von Junichi
    Ich wähle die Linke weil ich Sozialismus wie in der DDR bzw. anderen ehemaligen Sowjetstaaten möchte. Naja gut, jeder der wollte hatte Arbeit, Kinderbetreuung rund um die Uhr...nicht die schlechtesten Voraussetzungen. Aber in der heutigen Zeit nicht mehr umzusetzen. Dennoch eine Alternative um der Obrigkeit zu zeigen, dass in D eben keine reine Ellbogengesellschaft gewünscht ist.


    Die Linken wählt man, weil die Themen der "kleinen Leute" anderswo nicht mehr vertreten werden. Was früher klassisches SDP-Terrain war, ist jetzt nur noch bei den Linken vorhanden. Man wählt sie, weil man dokumentieren möchte, dass die bestehende Politik die Themen von Geringverdienern, Arbeitslosen usw. nicht mehr wahrnimmt und nicht mehr wirklich vertritt. Ein Protest, um zu zeigen, dass es so nicht geht und wieder mehr auf die Interessen der einfachen Leute geachtet werden muss, und nicht nur über Manager und deren Gehälter diskutiert werden kann.
    Wenn man klar machen will, dass es völlig inakzeptabel ist, wenn jedes 4. Kind in Deutschland arm ist und Kinder das Armutsrisiko Nr. 1 im Land sind.
    Wenn man dagegen protestiert, dass Bildung inzwischen vom Geldbeutel der Eltern abhängt, weil Bildungschancen inzwischen oft nur mit Geld erkauft werden können und nicht mehr jedem frei zur Verfügung stehen (Studiengebühren...).
    Oder wenn man Regulierung der Finanzmärkte wünscht - bisher gibt es ja gar keine Regeln und das ganze Casino legt allmählich wieder los, bis es das nächste Mal - iund dann noch heftiger - kracht.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Printus
    Es gäbe ja noch ein paar Themen mehr bezüglich derer sich die Parteien unterscheiden.
    z.B.
    - Zukunft des Krankenkassensystems.


    - (Finanzielle) Gleichstellung unverheirateter Paare (mit Kind) mit verheirateten Paaren (mit Kind)


    - Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare


    - gebührenfreies Studium oder nicht


    - wann und wie Kinder auf Haupt- oder Realschule -Gymnasium aufgeteilt werden sollen


    usw. usf.


    Aber letztlich habe ich doch meine Parteipräferenzen schon vor vielen Jahren gebildet und daran ändert sich eigentlich auch nichts. Man entwickelt ja in der Jugend eine grundsätzliche Weltanschauung die recht unveränderlich bleibt.

  • Zeus


    Schöne Auflistung, da sehe ich für mich allein schon, dass jeder hier andere Prioritäten setzt.


    Ich für meinen Teil konzentriere mich auf diese Themen:


    - gesicherter Lohn (keine Ausgründungen von Unternehmensteilen nach BGB um Tarifverträge zu umgehen, keine Leih und Zeitarbeit mehr, kein Lohndumping)
    - Klare Regeln für den Finanzmarkt
    - Krankensystem
    - Bildung
    - Rente
    - Datenschutz/Internetzensur


    Wobei ich gerade sicher was vergesse.

  • Printus
    Die SPD war ja lange ja 7 Jahre mit den Grünen an der Regierung,da hätte sie lange genug Zeit gehabt, einen Mindestlohn einzuführen. Die Ausrede mit der CDU/CSU zieht deshalb überhaupt nicht. Deine Einschätzungen zu den einzelnen Parteien hast du mit einer ziemlich linken Brille vorgenommen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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