BK1 nicht bestanden - was behaupten?

  • Zitat

    Original geschrieben von bastian_S
    Was soll denn der Blödsinn? Damit lügt er doch im Gespräch, was später durchaus zu einer fristlosen Kündigung führen kann. Klar, kann er eine Geschichte erfinden, aber hält er die dann die nächsten Jahren durch? Kann ja nicht mal sagen, "den Kolleg hab ich auf dem BK1 kennengelernt". Mit solchen Lügen schadet man sich nur.


    Ich hab nicht gesagt er soll lügen. Ich hab gesagt er soll "nebenberufliche Aktivitäten" aufrunden und aufbauschen. Sicher ist es nicht toll, aber wenn er erstmal 20 ist und bis dahin keine sinnvolle Ausbildung gefunden hat, sieht es wirklich schlecht aus. Mit moralischen Appellen kommt man hier nicht weiter, sorry. Es ist doch weltfremd, anzunehmen, daß sich einer mit einem Bewerber besonders beschäftigt, wenn offensichtlich zig andere besser und "einfacher" sind.
    Als ich damals meine Ausbildung zum Kfm. im Außenhandel gemacht habe, haben wir alle Abteilungen durchlaufen, inkl. Paletten stapeln, Lager fegen und auch Perso-Abt.
    Dort haben wir schön die Bewerbungen gesichtet nach dem Schema:
    1 Lebenslauf ohne Lücken/ keine Abbrecher
    2 Lebenslauf komplett belegbar
    3 Abschluß/Noten/keine Wiederholer
    4 Anschreiben lesen


    Gab es was auszusetzen, gab es sofort die Absage, da wurde nicht weiter "geprüft" ob Punkt 2 stimmt oder Punkt 3 und erst recht nicht, ob der Lehrer sich Mühe gegeben hat.
    Das ist schon runde 15 Jahre her und schon damals kamen hunderte Bewerbungen und ich bin echt froh, daß ich mich heutzutage nicht um ne Ausbildungsstelle bewerben muß.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    FYI: 3,5 Jahre dort gewesen, und nicht nur körperlich.


    Kein Wunder, bei 3,5 Jahren Warmduscher (:D) BK würde es mir auch langweilig werden. Ich hab den ganzen Stoff innerhalb eines 3/4 Jahres eingeimpft bekommen (1BKFHT) ;)

  • Berufskolleg kann auch eine klassische Berufsschule sein, die man 3,5 Jahre neben einer Ausbildung besucht.


    Allg. Hochschulreife und Hochschulabschluss hab ich nebenher auch noch, nur damit Du mir das auch glaubst, dass ich das einschätzen kann, was es so in der Berufsschule in einem technischen Fach so in Mathe gibt.

  • Oh, das wird wohl noch interessant. Überlege gerade mir Cola und Chips zu holen, aber halt, ist wohl noch etwas zu früh dafür... :D


    Statt dem TE hier unterschwellig zu unterstellen, dass er auf dem BK eine "faule S.." war, sollte man vielleicht eher wirklich versuchen Hilfe zu geben.


    Das Problem heute ist imho, dass in unserer Leistungsgesellschaft Leute wie der TE leider zu schnell auf der Strecke bleiben. Wenn er im Medien-Bereich mit Grafik arbeiten möchte, dann braucht er nicht die Mathe-Kenntnisse eines Raketentechnikers. Evtl. ist er einfach nur mehr praktisch/kreativ veranlagt?


    Beispielsweise habe ich die ganzen Kurvendiskussionen in Mathe zur Zeit meines Berufseinstiegs überhaupt nicht benötigt, auch wenn mir das Ganze gelegen hat. So gesehen, waren diese Jahre eigentlich für die Katz, wenn man nicht vor hat zu studieren!


    Ich würde an Stelle des TE versuchen über ein Praktikum in den Medien-Bereich zu gelangen, vielleicht bei einer Werbe-Firma oder ähnlichem, wenn es einem denn so sehr liegt... ;)


    Imho sind Lücken im Lebenslauf in Anbetracht der Lehrstellensituation / Wirtschaftslage "erklärbar." Wer heute flexibel ist, wird die (Praktikumsstelle/ den Job eh noch ein paar mal wechseln, bis man was festes gefunden hat. Nach ein paar Jahren kräht da kein Hahn mehr nach. Außerdem bewirbt man sich ja nicht beim Verfassungsschutz und muss eine Sicherheitsüberprüfung über sich ergehen lassen. Vielmehr sollte man sich überlegen, ob heute nicht irgendwelche Fotos/Profile in Social-Communities zum Nachteil gereichen können? Personaler erkundigen sich nämlich sehr wohl bei Xing/...VZ und ähnlichem.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Will man als Personaler nicht auch manchmal etwas Spass im Beruf haben? Den hätte man sich doch mal anschauen können... :D


    Wenn man da so 3-4 Pflegefälle sitzen hatte ist der Spaßfaktor aber schon ausgereitzt. Leute die morgens um halb 10 total betrunken zum Gespräch erscheinen oder einem noch vor dem "Guten Tag" erzählen was sie alles nicht können (wg. diverser Wehwechen) oder wann sie nicht arbeiten können/wollen "Also Montags und Freitags ist ganz schlecht, da kann ich nicht. Ansonsten auch nicht so früh und erst recht keine Nachtschicht. Aber Di.-Do. zwischen 10:30 und 15:00 Uhr passt prima..." Da fällt man wirklich vom Glauben ab, von daher bin ich froh dass ich mir sowas nicht mehr geben brauch.


    Ich kenne das auch noch ähnlich wie StebuEx:


    Bewerber für eine kaufm. oder IT Ausbildung wurden von aktuellen Azubis in der PA "vorsondiert" Vorgabe:
    Alles was Mathe, Deutsch, Englisch eine 4 hat -> Absage ohne jede Diskussion
    Alles was mit Rechtschreibfehlern behaftet ist -> Absage ohne jede Diskussion
    (Manche schaffen es sogar den Namen des Unternehmens bei dem sie sich bewerben falsch zu schreiben)


    Da fielen von 50 Bewerbungen gleich mal 25-35 Stück weg, den Rest hat man sich dann die PA erst selbst angeschaut und wenn da irgendwas komisch dran war -> Absage ohne jede Diskussion


    Die Lehrstellensituation ist in den letzten Jahren leider nicht besser geworden, die Unternehmen in interessanten Bereichen (kfm. IT) können es sich daher erlauben sich die Rosinen rauszupicken (oder zumindest nicht die - auf dem Papier - größten Flachpfeifen nehmen zu müsssen). Wieso sollte sich die PA auch Zeit nehmen mit jemanden zu sprechen der in Schlüsselfächern eine 4 oder schlechter hat wenn es genügend andere Bewerber gibt die dort eine 2 vorzuweisen haben? Klar ist das be******** Schubladendenken, aber bei der Unmenge an Bewerbungen hat man als Personaler weder die Zeit noch die Lust jetzt bei jedem Kandidaten alles zu hinterfragen oder zu testen ob er nicht doch ein feiner Kerl ist...

  • Bevor das hier ausatet und mir noch der Thread geschlossen wird schreite ich mal kurz ein! ;)



    Also 1: Mathe ist wirklich verdammt, verdammt schlecht im Schulsystem gelöst!


    Die meisten die auf BKs gehen kommen direkt von der Realschule bzw. der Wirtschaftsschule, haben also auch nur den Realschulstoff vermittelt bekommen. Jetzt ist es ja so, dass man auf dem BK Oberstufenstoff lehrt (mit welchen Abgrenzungen kann ich nicht sagen, habe ja keinen Vergleich). Jedoch wird das in 2 Stunden Mathe in der Woche unterrichtet, während paralell Nebenfächer bis zu 4 Stunden in der Woche unterrichtet werden.


    Aufgrund des strammen Lehrplans wird wirklich nur unterrichtet. Der Lehrer macht eine Aufgabe vor, dann gibt es 5 Minuten für Fragen und dann eine Aufgabe dazu. Fertig, nächstes Thema. Mir zum Beispiel hat das nichteinmal gereicht um die Aufgaben überhaupt richtig zu verstehen, eine genaue Vorgehensweise wird auch nicht benannt, man schaut einfach einmal kurz zu. Dazu kamen dann die Klassenarbeiten. 3 kleine Aufgaben, 45 min. Nur das schwerste vom Schwersten, Schnitte waren bisher immer um 4,8.


    In der ZK (zentrale Klassenarbeit, doppelt zählend) kamen sogar Aufgaben vor, deren Lösungsweg wir hätten über den GTR schließen sollen, nach einem Verfahren, welches wir bei einem völlig anderen Thema zu Beginn des Jahres einmal gemacht haben! Niemand hatte Punkte bei diesen Aufgaben!


    Die beste Note im Zeugnis in Mathe ist eine 3.



    Und im Übrigen: ich habe für kein Fach außer Mathe gelernt, mein Schnitt im Halbjahreszeugnis war 2,4...:D




    Und 2tens: Ich werde nicht lügen! Hätte jetzt jemand die Idee gehabt, was ich hätte behaupten können, was nie auffliegen würde - dann hätte ich das getan, aber da das zum Verlust der Ausbildung führen könnte ist das sicher nicht der Weg den ich gehen möchte.


    Die Frage ist wirklich nur wie ich das nun am Besten in die Bewerbung packe...eine Lücke im Lebenslauf ist schlecht. Das Zeugnis ebenso. Das BK im Lebenslauf ohne Zeugnis führt dazu aussortiert zu werden.


    Siemensanier hatte mir in einer PN dazu geraten mir eine Bescheinigung über das Jahr auf dem BK zu holen. Würde diese ein Zeugnis ersetzten können wenn ich das BK im Lebenslauf erwähne? Zumindest so, dass ich überhaupt mal an ein Bewerbungsgespräch komme?



    Danke an euch, find ich super die Threadteilnahme! :)

    [b]Droide - zwischen Comfort und Datenschutz[b/]

  • Zitat

    Original geschrieben von herold
    Vielmehr sollte man sich überlegen, ob heute nicht irgendwelche Fotos/Profile in Social-Communities zum Nachteil gereichen können? Personaler erkundigen sich nämlich sehr wohl bei Xing/...VZ und ähnlichem.


    Gruß herold


    Genau hier habe ich ein Problem: Ich bin der Meinung: Dienst ist Dienst und Schnapps ist Schnapps! Warum sollte ich denn an meinen freien Tagen/Wochenende/Urlaub nicht auch mal Party machen können, zum Karnevall gehen können und und und...
    Macht mich eine Party mit Partyfotos zu einem ungeeigneten Bewerber für einen Job?! Dieses Verhalten finde ich persönlich nicht nachvollziehbar! :mad:

    ˆ\_/
    .O.o
    This is Einkaufswagen. Copy Einkaufswagen into your signature to help him on his way to world domination.

  • Nein, es disqualifiziert dich nicht im Vornherein, aber man kann sich ja durchaus überlegen was man öffentlich macht und was nicht; der Personaler versucht eben soviel wie möglich über die herauszufinden. Fähigkeiten sind das Eine, Charakter das Andere.


    Man kann so ein social networking Profil als AN auch durchaus für seine Zwecke nutzen behaupte ich mal! Bei einer Bewerbung für eine Werkstudentenstelle ist der Personler sichtbar auf meine Seite gegangen; ich fand das völlig in Ordnung und wir hatten da im Bewerbungsgespräch sogar ein bisschen darüber gequatscht.


    Ach ja: Bei mir ist im StudiVZ vergleichsweise "viel" sichtbar... und das absichtlich, allerdings achte ich darauf wie das öffentliche Profil nach aussen wirkt!

  • Zitat

    Original geschrieben von Chefkoch85
    Mag sein, dass Du dort warst, aber wahrscheinlich zu Besuch oder so. Wenn Du dort das ganze Jahr gewesen wärst, wüsstest Du dass der Matheunterricht vielleicht die ersten zwei Wochen sich auf dem Realsschulniveau befindet und danach, vom Schwierigkeitsgrad, sukzessiv anzieht.


    Ich will ja jetzt nicht klugschei.ßen, aber ich mag dieses Wort nicht; wird gerne von Leuten verwendet die sich wichtig machen wollen. Und wenn es dann noch falsch verwendet wird, muss ich einfach einen dummen Kommentar abgeben...

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk


    Wer etwas weglässt hat (meistens) was zu verbergen, von daher ist nicht wirklich absehbar was schlimmer ist: Das Zeugnis oder das fehlende Jahr im Lebenslauf.


    Wenn was fehlt kann man immernoch behaupten ne Reise gemacht zu haben... Einen 6er n Mathe würde ich lieber nicht mitschicken. Dann lieber mit nem mittelmäßigen Hauptschulabschluss bewerben ;)

    Freunde der Sonne

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