Leider habe ich ein Problem mit einem Privatkauf. Ich habe aus dem Bieteforum ein als "neu" bezeichnetes Handy gekauft, welches leider in einem inakzeptablen Zustand ankam.
Das Handy war mit Fingerabdrücken übersäht, überall befanden sich Staub- oder Sandkörner, die Displayfolie war zwar noch drauf, aber wies ganz viele Kratzer auf, es waren 32 SMS (11 gesendete) Nachrichten im Speicher, die eine Nutzung an mindestens 2 vollen Tagen belegen. Zu allem Überfluss sind Kratzer unter dem Linsenschutz. Würde mich nicht wundern, wenn diese durch die vielen Sandkörner verursacht wurden.
Der Kauf lief ohnehin nicht ganz reibungslos. Das Handy sollte eigentlich nach Zusendung des Überweisungsnachweises mir zugeschickt werden und mir die Trackingnummer mitgeteilt werden. Leider meldete sich der Verkäufer erst nachdem ich nach dem Verbleib des Paketes fragte. Er schob die Schuld auf DPD, weshalb er es dann mit DHL verschickt hat. Laut seiner Aussage hatte er nur testen wollen, ob das Handy funktioniert und es 3 Stunden angehabt. Mir würden für eine Funktionsprüfung 1-2 Minuten reichen. Dummerweise belegen die SMS, dass es länger an war und das zu seiner Zeit, wo es schon längst unterwegs sein sollte. Anstatt mir das Handy zuzuschicken, wurde es schön zwei weitere Tage genutzt.
Unglaublich finde ich auch, dass der Lierferumfang nicht vollständig ist. Es fehlen definitiv Headset und Fernbedienung, die ich auf jeden Fall brauche. Vermutlich fehlt eine Bedienungsanleitung (war nur eine dabei) und evtl. ein 25 EUR Musikgutschein.
Wie ich befürchtet habe, hat der Verkäufer die Rücknahme verweigert, obwohl ich ihm sogar angeboten hatte, die Rücksendekosten zu übernehmen. Am lustigsten ist, dass er angeblich ab heute Abend 2 Wochen wegfliegt.
Rechtlich sehe ich die Sache entspannt. Die Ware entspricht überhaupt nicht dem beschriebenen Zustand. Neu bedeutet meiner Meinung nach nicht Fingerabdrücke und Kratzer in Displayfolie und rund um Linsenabdeckung. So weit ich weiss, kann man jederzeit von Privatkäufen zurücktreten, wenn man getäuscht wurde. Wenn das hier keine Täuschung war, dann weiß ich auch nicht mehr. Es war außerdem keine Rede von Branding. Es ist aber ein Vodafone Softwarebranding vorhanden. Selbst im besten Zustand hätte ich das Handy wegen dem Branding nicht haben wollen.
Zu meinem Glück hat der Verkäufer nicht die sonst so gern verwendete Klausel bezüglich Gewährleistungs- und Rücknahmeausschluss aufgeführt. Damit müsste ich wahrscheinlich nicht einmal die Unrichtigkeit seiner Angaben belegen.
Mir ist klar, dass rechtliche Schritte seine Zeit brauchen, aber hier wäre ich sogar bereit, es auf mich zu nehmen, zumal es rechtlich wohl keinen Zweifel geben wird und zu der Zeitverschwendung keine Geldverschwendung hinzukommt. Oder meint ihr, dass es rechtlich nicht so eindeutig ist, wie ich es glaube?
Vermutlich werde ich jetzt 2 Wochen nichts vom Verkäufer hören und danach wird er vielleicht weiterhin uneinsichtig bleiben. Was soll ich jetzt tun?
Ich dachte an folgendes:
1. Fotos vom Handy machen (leider habe ich es bereits gereinigt, aber die Kratzer sind natürlich noch da).
2. Frist von maximal 2 Wochen für Rücküberweisung setzen.
3. Falls kein Geldeingang, Anzeige bei Polizei und evtl. Anwalt konsultieren.
4. 1-2 Jahre warten bis ich mein Geld wieder habe und das Handy zurückschicken.