Der Fall Tennessee Eisenberg

  • Heute bin ich auf einem aus meiner Sicht erschreckenden Fall der Eskalation eines Polizeieinsatzes aufmerksam geworden:


    Am 30. April 2009 wurde der bis dahin polizeilich völlig unauffällige Musikstudent Tennessee Eisenberg in Regensburg bei einem Polizeinsatz wegen Widerstands gegen die Beamten mit einem Messer durch Gebrauch vom "finalen Rettungsschuss" getötet.


    Obwohl acht (!) Beamte gegen den schmächtigen Mann im Einsatz waren, und dieser schließlich von dreizehn (!) Projektilen u.a. auch von hinten in Rücken, Knie und Oberschenkel tödlich getroffen worden ist, geht die Staatsanwaltschaft von einem gerechtfertigten Verhalten der zwei schießenden Beamten aus: Notwehr!


    Siehe dazu Spiegel Online von heute


    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,635740,00.html


    und die von den Angehörigen eingerichtete Homepage mit weiteren Nachweisen:


    http://www.tennessee-eisenberg.de/index.html



    Wie seht ihr die Sache?



    P.S.: Auch wenn dieser Thread Potenzial für Gegenteiliges bietet, bemüht euch bitte um Sachlichkeit. Dafür geht es um zu wichtige Dinge.

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Nun von uns war keiner dabei um den Vorfall wirklich beurteilen zu können. Daher wird auch niemand eine fundierte Meinung dazu finden.


    Alles andere wäre reine Spekulation...

  • Vater, Bruder und Anwalt waren letzte oder vorletzte Woche übrigens auch bei Markus Lanz.
    Von außen wirkt die Sache sehr dubios, aber ich würde mich auf keine Aussage einlassen, bis die Staatsanwaltschaft keine klaren Erkenntnisse geliefert hat.
    Aus Zivi-Erfahrung weiß ich zwar, wie jemand sich verhält, der sich in einer phsychischen Ausnahmesituation befindet, aber ob und wie es wirklich war...?

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    Nun von uns war keiner dabei um den Vorfall wirklich beurteilen zu können. Daher wird auch niemand eine fundierte Meinung dazu finden.


    Alles andere wäre reine Spekulation...


    Vor demselben Problem stehen auch die Ermittlungsbehörden: Eisenberg kann nichts mehr sagen, und bei den weiteren am Einsatzgesehen beteiligten Polizisten besteht die nicht unerhebliche Gefahr, dass diese die Realität zugunsten der schießenden Kollegen verzerren.

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Meine Meinung: Wer anderen Menschen mit dem Messer entgegentritt muß selbstverständlich damit rechnen, daß er dabei drauf geht. Vorausgesetzt, es hat sich so zugetragen. Die 13 Treffer würde ich auch im Zusammenhang mit 8 Polizisten sehen, keine zwei pro Mann. Mitleid könnte man mit den Eltern und dem/den Todesschützen haben....

  • Schwierige Sache aber von außen sicherlich nicht abschließend zu beurteilen.


    Das Straftäter (und das ist jetzt einfach nur eine sachliche Feststellung und nicht auf den vorliegenden Fall übertragen) von Familienangehörigen häufig in Schutz genommen wird "Das hätte der XY nie gemacht, der war so ein lieber Junge..." ist dabei ja auch nichts neues.


    Als Außenstehender hat man hier nur die Aussagen der Polizei und die der Angehörigen, also immer sehr subjektive Eindrücke, noch dazu war keiner wirklich dabei.


    Ich stimme JoPi da zu, bevor keine endgültigen Ergebnisse vorliegen sollte man dort niemanden vorverurteilen. Und das hier Staatsanwaltschaft und Polizei Hand in Hand arbeiten um etwas zu vertuschen würde ich auch nicht unstellen wollen. Bevor in D ein Polizist schießt muss i.d.R. wirklich schon einiges passieren, noch haben wir zum Glück keine US Verhältnisse.

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    keine zwei pro Mann.


    Dann geht's ja noch. :rolleyes:

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Ja Jochen, dann gehts noch, weil man das Notwehr nennen könnte.
    Aber ich hab es falsch verstanden, so gehts natürlich nicht.

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