Walkman und Cyber-shot sollen zusammenwachsen. Zu diesem Schritt hat sich Sony Ericsson zu Beginn des Jahres 2009 entschlossen. Nun kommt mit dem Slider W995 das erste Walkman-Gerät heraus, das eine konkurrenzfähige 8,1-Megapixel-Kamera mitbringt. Wir haben uns das W995 genau angeschaut und ausgiebig getestet.
Walkman + Cyber-shot = W995?
Sony Ericssons neuer Walkman vereint das Beste aus zwei Welten
Über die Jahre war die Sony-Ericsson-Fangemeinde gespalten: Während die Einen eher Cyber-shot-Geräte nutzen und dafür mit einem abgespeckten Musikplayer leben mussten, outeten sich die Anderen als Walkman-Fans. Dafür gab’s schwache Kameras, oft ohne Autofokus und LED-Leuchte. Das W995 will es nun besser machen.
Fotostrecke zum Sony Ericsson W995 bei Vieraugen Handy
Lieferumfang und Verpackung
In einer weißen, schwarzen oder roten Box kommt das W995, je nach Farbe, zu seinem Käufer. In der Schachtel stecken allerdings keine Überraschungen. Neben dem Gerät selbst legt Sony Ericsson den Akku, eine Lade- sowie USB-Kabel, ein Headset (mit Fastport-Anschluss), Anleitungen, eine Software-CD sowie einen Memory Stick Micro M2 mit acht GByte Kapazität ins Paket. Sinnvolle Teile wie eine Autohalterung (um das Handy als Navi im Auto zu nutzen), Tischladestation oder Tasche fehlen. Zum Glück gibt es dank Fastport-Schnittstelle haufenweise Zubehör, um das W995 zu „personalisieren“.
Design und Verarbeitung
Das W995 fällt kompakter aus, als es auf den Bildern erscheint. Mit einer Dicke von 15 Millimetern schlägt es das Schwestermodell C905 (20 Millimeter) um Längen. Auch die weiteren Maße, Breite 49 Millimeter und Höhe 97 Millimeter sowie das Gewicht von nur 113 Gramm sorgen für absolute Hosentaschen-Tauglichkeit. Diese war ein Manko des C905. Trotz Metallapplikationen hält Sony Ericsson das Gewicht also schön niedrig. Wer das Handy zum ersten Mal in der Hand hat, wird vom geringen Gewicht erstaunt sein.
Wie die meisten aktuellen Modelle von Sony Ericsson hat auch das W995 keinen eigenen Ein-/Ausschalter mehr, diese Funktion übernimmt nun wieder die Auflegen-Taste. Auf der linken Seite verbaut Sony Ericsson den Fastport-Anschluss sowie die Walkman-Taste. Einen Satz noch zum Fastport: Viele Nutzer kritisieren diese Sony-Ericsson-eigene Lösung, vergessen aber, dass gerade dieser Anschluss extrem viele Zubehörteile mit dem Handy verbinden kann – kein anderen Hersteller bietet ein derart breit gefächertes Angebot.
Rechts finden sich drei Steuertasten für den Walkman (Vorwärts, Play und Rückwärts), die Lautstärke-Wippe sowie der Kameraauslöser. An der Oberseite hat Sony Ericsson erstmalig (abgesehen vom Smartphone Xperia X1) einen 3,5mm-Klinkenanschluss verbaut. So können Sie ohne Adapterstück eigene Kopfhörer anstöpseln. Warum Sony Ericsson aber ein Headset mit Fastport-Anschluss beilegt und nicht auf 3,5mm setzt, ist nicht nachvollziehbar. An der Rückseite gibt es Kamera und LED-Licht sowie einen ausklappbaren Ständer, um das Handy im Querformat auf dem Tisch abstellen zu können, etwa zur Videowiedergabe. Der Speicherkarten-Slot allerdings sitzt unter dem Akkudeckel, der sich aber mit einem kleinen Riegel an der Rückseite leicht entfernen lässt.
In Sachen Verarbeitung ist festzuhalten: Sony Ericsson hat nach langer Zeit wieder ein überzeugendes Gerät im Portfolio. Einzig der Slider hat im offenen Zustand ein wenig zu viel Spiel, ansonsten wackelt und knarzt nichts. Insgesamt wirkt das W995 sehr hochwertig – was es zu seinem hohen Preis aber auch muss.
Hardware und Ausstattung
Display
Beim Bildschirm lässt die Innovationskraft von Sony Ericsson nach wie vor auf sich warten. Der Hersteller verbaut ein 2,6-Zoll-Display, das 262.000 Farben mit einer Auflösung von 240x320 Pixeln anzeigen kann. Das vergleichbare C905 hat 0,2 Zoll weniger zu bieten. Die Qualität der Anzeige überrascht aber: Trotz schwacher Auflösung und geringer Farbanzahl hat es Sony Ericsson erneut geschafft, zu überzeugen. Selbst bei den Logos im Menü sind keinerlei Pixel zu erkennen. Per Helligkeitssensor an der Vorderseite steuert das Gerät automatisch die Leuchtkraft des Displays. Kleiner Nachteil: Dieser Sensor lässt sich nicht deaktivieren. Eine Standby-Anzeige, die nach wie vor von vielen Sony-Ericsson-Fans gefordert wird, gibt es nicht. Auch eine Status-LED fehlt. Zum Anzeigen von Uhrzeit oder verpassten Anrufen müssen Sie kurz eine der beiden Lautstärke-Tasten an der rechten Seite drücken oder das Handy aus dem Standby aufwecken. Da die Tasten an der Seite aber recht klein ausfallen und nur schwer zu drücken sind, ist die zweite Lösung auf die Schnelle praktikabler.
Tastatur
Während Sony Ericsson beim C905 noch auf eine Tastatur ohne Platz zwischen den Tasten setzte, hat das W995 eine andere Lösung zu bieten. Die Tasten fallen zwar insgesamt recht klein aus, haben aber eine sehr guten Druckpunkt und liegen weit genug auseinander. Auch die Softkeys unter dem Display sind klein, reagieren aber ohne Zögern auf die Eingaben des Nutzers. Gleiches gilt fürs Steuerkreuz.
Weniger gelungen sind dagegen die Seitentasten. Links liegt die Walkman-Taste sehr tief und erfordert einen genauen Druck, was sich nicht immer als einfach herausstellt. Der Kameraauslöser auf der rechten Seite ist zudem ebenfalls sehr schwergängig. Während die Player-Tasten darüber Lob verdienen, enttäuscht die Lautstärken-Taste, die Sony Ericsson diesmal nicht als Wippe, sondern als zwei Einzeltasten anordnet. Die beiden Tasten sind aber derart klein, dass sie sich blind kaum erreichen lassen. Das erschwert zum Beispiel die Lautstärkenregulierung während eines Telefongesprächs enorm.
Obwohl die Tasten recht klein ausfallen, verdient der gute Druckpunkt Lob.
Speicher
Sony Ericsson bleibt auch beim W995 bei der Strategie, wenig internen Speicher zu verbauen. Das W995 verfügt gerade mal über knapp 120 MByte, im Lieferumfang liegt aber ein Memory Stick Micro M2 mit acht GByte. Daher sollten Sie Spiele und andere Anwendungen auf der Speicherkarte installieren, um den internen Speicher etwa für Klingeltöne, Nachrichten usw. nutzen zu können. Das W995 wird wohl eines der letzten Sony-Ericsson-Geräte mit M2-Karten sein, das Ende 2009 erscheinende Satio kommt bereits mit microSD-Einschub. Am besten hätte uns ein Kombislot gefallen, wie ihn das K850i hatte: M2 und microSD. Denn sowohl nur M2 als auch nur microSD zwingt den Nutzer zu Neuanschaffungen – der eine muss seinen M2 in Rente schicken, der andere kann in älteren Geräten wiederum keine microSD verwenden.
Telefonbuch
1.000 Kontakte mit insgesamt bis zu 7.000 Rufnummern können Sie im W995 ablegen. Das sollte im Regelfall ausreichen. Auch die Telefonbuchoptionen sind ordentlich und sinnvoll: Die Kontakte können sowohl auf dem heimischen Computer (mit Outlook oder der PC-Suite) als auch auf dem Memory Stick gesichert werden. So geht selbst dann nichts verloren, wenn das Handy einmal zum Service muss. Die Gruppenfunktionen, mit denen unter anderem Nokia auftrumpfen kann, sind beim W995 allerdings recht spartanisch. Einer Gruppe kann weder ein eigener Klingelton zugewiesen werden noch stehen weitere Funktionen zur Verfügung. Die Gruppenfunktion dient einzig und allein dazu, um Nachrichten an mehrere Empfänger zu versenden. Hier sollte Sony Ericsson seiner Telefonbuch-Software endlich mal ein Update gönnen, den diesen Punkt bemängeln Tester vieler Magazine und Internetseiten bereits seit Jahren.
PIM-Funktionen
Nein, ein Business-Gerät ist das W995 wahrlich nicht. Immerhin bietet es einen ansehnlichen Kalender, Aufgaben und Notizen sind ebenfalls mit dabei. Selbst der Abgleich mit Outlook funktioniert einwandfrei. Zwar sind die Funktionen für den Privatanwender ausreichend, so mancher würde sich aber sicher über Kategorien freuen, auch die Standby-Anzeige wie bei Nokias S60-Geräten vermissen sicher nicht nur wir. Zwar können Sie nach wie vor Notizen über das Hintergrundbild legen, das war’s aber auch schon. Am besten gelingt die Terminverwaltung mit Outlook, wer seinen Kalender aber nur am PC editieren und sichern will, kann auch auf den My Phone Explorer (MPE) zurückgreifen. Er kann ohne Probleme die PC-Suite von Sony Ericsson ersetzen und macht so einiges sogar noch besser.
Menüführung
Immer wieder heimst Sony Ericsson ein Lob für die einfache Menüführung seiner Handys ein – zu Recht. Beim W995 gibt es daher auch nur kosmetische Korrekturen. Sofort dürfte den meisten Anwender die Veränderung im Menü „Einstellungen“ auffallen, denn Sony Ericsson hat hier die so genannte Reiternavigation wieder gestrichen, der W995-Nutzer muss sich also wieder durch Listen klicken. Wie sinnvoll oder nicht das ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, uns hatte die Reiternavigation gut gefallen. Zeit wäre es aber für ein eigenes Anwendungs-Menü, denn: Installierte Programme legt das Handy unter „Anwendungen“ im Ordner „Organizer“ ab. Da Sie hier keine Unterordner anlegen können, wird das ganze leicht unübersichtlich.
Mit der Playnow-Arena hat Sony Ericsson nun einen eigenen Online-Shop.
Profile
Das W995 verfügt über sieben Profile, die vollständig personalisierbar sind. Allerdings hat Sony Ericsson die Profilfunktion stark beschnitten. Schon seit einigen Jahren kritisieren wird die globale Klingeltonauswahl. Bei früheren Geräten konnte jedem Profil ein eigener Klingelton zugeordnet werden. Da das W995 nicht über eine separate An- und Aus-Taste verfügt, die bei vielen Handys mit einem Shortcut für die Profile belegt ist, sollten Sie die Profile beispielsweise als Schnellzugriff anlegen.
Nachrichten
Auch das W995 hat die in unserem C905-Test bereits vorgestellte Neuerung im Nachrichten-Menü zu bieten: Die Ordner „Gesendet“ oder „Entwürfe“ befinden sich nun nicht mehr auf der obersten Menüebene, sondern in einem weiteren Unterordner „Nachrichten“. Warum allerdings der Posteingang nach wie vor auf oberster Ebene steht, haben wir nicht ganz verstanden. Dies ist vor allem deshalb inkonsequent, weil er nur SMS- und MMS-Nachrichten empfängt, E-Mails haben im Ordner „E-Mail“ einen eigenen Posteingang. Folglich hätte auch der SMS- und MMS-Posteingang eine Menüebene tiefer wandern müssen.
Durch einen Klick auf „Verfassen“ wird ab sofort nicht mehr zwischen SMS und MMS entschieden. Solange der Nutzer kein Bild, Video oder Tun hinzufügt oder per Optionen-Menü die SMS in eine MMS umwandelt, verfasst das W995 nur SMS-Nachrichten. Kommt etwa ein Bild hinzu, stellt das Handy automatisch auf MMS um. E-Mails werden aber weiterhin separat erstellt. Wer einen Exchange-Server nutzt, kann seine Daten im W995 hinterlegen, und sofort unterstützt das Gerät auf Wunsch auch Push-Mail – der BlackBerry lässt grüßen. Fürs Business fehlt dem W995 aber dennoch eine entscheidende Zutat: Sony Ericsson A200-Plattform ist nicht in der Lage, Mails im HTML-Format anzuzeigen. Da aber nicht nur Newsletter in diesem Format vorliegen, sondern auch viele Nutzer in HTML-Nachrichten schreiben, bleibt das Textfeld so mancher heruntergeladener E-Mail leer. Das sollte nicht sein.
Im Nachrichtenmenü vermisst haben wir die RSS-Feeds. Sie finden sich nun im Medienmenü als Webfeeds. An den Funktionen hat sich aber nichts geändert. Manuell und über den Browser können Feeds hinzugefügt werden und lassen sich auch im Standby als Hintergrund anzeigen. Dann sollten Sie allerdings die automatische Aktualisierung wählen und einen Datentarif Ihr Eigen nennen.
Kamera
Die Verschmelzung von Cyber-shot und Walkman ist in vollem Gange. Das W995 ist Sony Ericsson erstes Walkman-Handy mit einer wirklich konkurrenzfähigen Kamera, sieht man einmal vom W800i, dem Schwestermodell des K750i, und vom W900i ab. Auf den echten Blitz hat Sony Ericsson aber verzichtet, das W995 muss mit einer einzelnen LED Vorlieb nehmen.
Nicht nur, aber auch deshalb bleiben die Bilder hinter denen des C905 zurück. Klar, Sony Ericsson kann es sich nicht leisten, das C905 vollkommen abzuschreiben und seine Existenz in Frage zu stellen. Bei guten Lichtverhältnissen sind die Bilder des W995 in Ordnung und taugen auch für kleinere Abzüge. In Räumen und bei wenig Licht allerdings haben wir schon bessere Bilder von so manchem Handy mit weniger Pixeln gesehen. Das beweist: Nicht immer ist die reine Megapixel-Zahl entscheidend. Dennoch können Sie mit dem W995 wenig falsch machen, denn die Fotos der Kamera schlagen die der meisten anderen Handys noch immer Längen – und Spaß macht das Fotografieren dank der vielen Einstellmöglichkeiten auch noch. Fotos gibt’s in oben verlinkter Fotostrecke.
Nicht überzeugen kann das W995 als Videokamera. Es zeichnet nur mit maximal 320x240 Bildpunkten auf, die Konkurrenz ist hier schon deutlich weiter und filmt mit VGA oder höher. Während die Videos auf dem Handydisplay noch recht gut aussehen, enttäuschen sie auf dem Computer völlig. Wer gerne Videos aufnimmt, sollte daher vom W995 die Finger lassen.
Multimedia-Funktionen und Walkman-Player
Als echter Walkman hat das W995 einiges an Musikfunktionen zu bieten, die über den Standard hinausgehen. Neben dem bekannten Equalizer, der etwas aufgepeppt wurde, gibt es auch die stimmungsabhängige Musiksteuerung SenseMe sowie ShakeControl. Damit können Sie das Gerät durch Schütteln bedienen und beispielsweise zum nächsten Titel springen oder die Lautstärke regulieren.
Das Medienmenü mit integriertem Walkman-Player aktualisiert sich schon seit einigen Handy-Generationen selbst und erkennt automatisch neu dazu gefügte Titel. Auch der Lagesensor des W995 kommt hier verstärkt zum Einsatz. Kleines Manko: Das Gerät dreht nur dann automatisch sein Display wenn, wenn Sie das Handy gegen den Uhrzeigersinn kippen, andersherum funktioniert es nicht. Ärgern wird diese Einschränkung vor allem Linkshänder, denn sie bräuchten das Steuerkreuz im Quermodus links…
Im Menü Unterhaltung finden sich die bekannten DJs für Musik, Bilder und Videos. Auch diverse Spiele hat Sony Ericsson vorinstalliert. Mit dabei sind Bowling, Bubble Town, Diamond Island, Guitar Rock Tour, NitroStreet Racing, Playman Extreme Running und Real Football 2. Einige der Spiele lassen sich auch mit dem Lagesensor steuern, wir kennen das bereits vom Spielehandy F305. Noch mehr Unterhaltung gibt’s im Menü Anwendungen. Denn dort hat Sony Ericsson eine ganze Latte an Programmen reingepackt: Comeks Strips, Music Mate 5, Music Quiz, Rock Bobblehead, Sound Sensor, Voice Transformer, Walk Mate, Wayfinder Navigator und ein Youtube-Client füllen den Menüpunkt. Besonders gut gefallen hat uns der Voice Transformer, auch wenn nur wenige Optionen zur Verfügung stehen.
GPS-Funktion
Während wir die GPS-Funktion im C905 aufgrund von langen Wartezeiten kaum nutzen konnten, macht GPS mit dem W995 deutlich mehr Spaß. Den ersten GPS-Fix ohne Netzunterstützung (aGPS) erledigte das Walkman-Gerät in weniger als einer Minute. Für Standortbestimmungen und Suchen eignet sich Google Maps, für richtige Navigationen hat Sony Ericsson Wayfinder Navigator installiert. Nach 90 Tagen müssen Sie allerdings zahlen, denn dann läuft die Testlizenz ab. Ob der Wayfinder, der sich Karten nur aus dem Netz holt und keine Daten im Handyspeicher ablegt, 60 Euro pro Jahr Wert ist, ist aber fraglich. Empfehlenswerter dürften da kostenlose Programme wie skobbler oder auch We-Travel sein. Letzteres kommt sogar ohne Karten aus dem Netz aus, da zahlreiche Länder offline verfügbar sind.
Um das W995 als echtes Navi einzusetzen, fehlen aber die relevanten Zubehörteile wie eine Autohalterung und ein Autoladekabel. Wir empfehlen nach wie vor, ein Handy lediglich zur Fußgängernavigation und zur Standortbestimmung einzusetzen – alles andere erledigt ein vollwertiges Navigationssystem fürs Auto deutlich besser, komfortabler und auf Dauer auch kostengünstiger.
Datenfunktionen
Wie auch das C905 hat Sony Ericsson beim W995 aus dem Vollen geschöpft. WLAN, UMTS, HSDPA und Bluetooth stecken im kompakten Gehäuse. In unserem Langzeittest hat sich WLAN allerdings als riesiger Stromfresser entpuppt. Wer permanent WLAN aktiviert lässt, muss oft nachladen. Wir empfehlen daher: Legen Sie sich WLAN in die Verknüpfungen (Activitymenü) und aktivieren Sie es nur bei Bedarf.
Unterwegs setzt das W995 auf HSDPA, Internetseiten baut der Browser damit schnell auf, auch der Mailversand und -Abruf klappt sehr zügig. Neben den genannten Datentechniken hat das W995 auch Hi-Speed-USB an Bord, so dass selbst eine ganze MP3-Sammlung binnen kurzer Zeit aufs Handy wandert. Ist das Gerät per USB mit einem Rechner verbunden, wird gleichzeitig auch der Akku aufgeladen.
WLAN sollten Sie nur bei Bedarf nutzen.
Akustik
Deutlich bemerkbar macht sich die Verwandtschaft zwischen C905 und W995 bei der Sprachqualität. Genauso wie im C905-Test hatten wir auch beim W995 keinen Grund zum Klagen. Stimmen werden natürlich wiedergegeben, Aussetzer gibt es keine. Lediglich im Freisprechmodus kommt es zu den bekannten Verzögerungen und kleinen Überschneidungen der Gesprächspartner, das ist aber kein spezifisches W995-Problem.
Standby- und Gesprächszeit
Knapp vier Stunden Dauertelefonat bei maximaler Sendeleistung ermittelte die Handy-Webseite Xonio in ihrem Test zum W995. Das liegt zwar deutlich unter den Angaben von Sony Ericsson – der Hersteller gibt bis zu neun Stunden an – ist aber immer noch ein guter Wert für ein Multimedia-Handy. Obwohl der Akku nur 930 mAh an Kapazität zu bieten hat, bringt er dennoch eine ordentliche Leistung. Die Standbyzeit, die Sony Ericsson mit 370 Stunden anpreist, ist allerdings viel zu großzügig angesetzt. Bei ausgeschaltetem WLAN hält das W995 aber gut und gerne bis zu einer Woche durch, vorausgesetzt, es liegt brav auf dem Schreibtisch. Im Alltag dürfte eine Nutzungszeit von drei Tagen realistisch sein.
Fazit
Das W995 hat uns überrascht und überholt in unserer Wertung sogar das C905. Das liegt vor allem an der besseren Verarbeitung und den kompakteren Maßen. Mit Geräten a la Samsung innov8 oder Nokia N96, die auf Symbian setzen, kann es das W995 allemal aufnehmen. Gerade Nutzer, die keinen Touchscreen wollen, finden im W995 einen optimalen mobilen Begleiter, der auf sympathische Art und Weise ohne Touchscreen auskommt. Dennoch bleiben auch Kritikpunkte. Sony Ericsson muss dringend sein A200-System überarbeiten und bessere PIM-Funktionen ermöglichen. Auch die schwache Videoauflösung sollte endlich verschwinden. Man darf daher gespannt sein, was die neuen Geräte leisten, die aber erst im zweiten Halbjahr 2009 auf den Markt kommen sollen. Bis dahin und auch darüber hinaus ist das W995 eine absolute Kaufempfehlung, auch wenn es zum Marktstart mit etwa 400 Euro nicht gerade günstig ausfällt.
Pro:
erstklassige Verarbeitung in kompaktem Gehäuse
WLAN und HSDPA
schnelles GPS
kristallklares Display
3,5mm-Kopfhöreranschluss
Kontra:
kleiner interner Speicher
schwache PIM-Funktionen
kein echter Blitz, ungeschütze Kameralinse
nur Fastport-Headset im Lieferumfang
schwergängige Tasten an den Seiten