Internationale Roamingkarten: Alternativen zu United-Mobile?

  • Bis 2017 ändert sich ja nicht wirklich viel. Wenn kein Paket Zuhause gebucht wird, wird in den meisten Fällen die Summe des Heimpreises+Zuschlag die bisherigen Obergrenzen erreichen. Also fast alles wie bisher.


    Ist ein Paket zuhause gebucht, kommen noch immer die Zuschläge dazu. 5 Cent/MB (+MWSt) ist noch immer nicht günstig. Bucht man bei Toggle ein 500 MB UK Paket, müsste man noch 30 Euro zuzahlen, wenn man diese 500 MB außerhalb der UK verbraucht. Nicht gerade ein Schnäppchen :)


    Die Preise der Pakete Zuhause haben also wenig Einfluss auf den Endpreis im Roaming. Ich sehe bis 2017 leider sehr wenig Druck auf die Anbieter.

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    ...
    Die Preise der Pakete Zuhause haben also wenig Einfluss auf den Endpreis im Roaming. Ich sehe bis 2017 leider sehr wenig Druck auf die Anbieter.


    Aus meiner Sicht ist die neue Regelung sogar positiv für deutsche NB.


    Nach geltendem Recht sind Gespräche/SMS im benachbarten EU-Ausland teilweise sogar günstiger als in Deutschland (abhängig vom Tarif). Das hört nun auf, weil bald immer Deutschlandtarif+X erhoben werden darf, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Beispiel:
    Nehmen wir etwa ein Auslandsgespräch von einem EU-Land in ein anderes (jeweils ex Deutschland) mit einer deutschen Prepaid-Karte. Bisher waren sie oft deutlich preiswerter als von Deutschland aus geführte Auslandsgespräche. Das dürfte sich bald ändern.

  • Nach den vollmundigen Versprechungen wie "Ende der Roaminggebühren 2016" alles etwas verwässert. Bei den typischen Roamingkarten wird der Punkt "dauerhafte Nutzung außerhalb des Landes" interessant. Das ist ja da wirklich der Standardfall.
    Oder wie wird es mit EU-zypriotischen Vertragspartnern (Mysims2go) mit Jersey-Telefonkarten?
    Truphone (Vodafone UK) hat auch noch eingehende Gebühren. Muß auch wegfallen.


    Für die typischen Prepaids aus den EU-Landen wird es nicht so spannend. Mal sehen wie sich die Roamingangebote auf EU-Recht einstellen. Jedenfalls gab und gibt es da noch einige Lücken wie Kostendeckelung in der EU, die nicht oder nur nach Reklamation beachtet werden.

    Smartphone: O2 Blue All-in-S mit Roaming Flat & WSG
    Ausland: Cerafon, SimQuadrat, Truphone

    Nostagie: Genion, o2o,

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Nach geltendem Recht sind Gespräche/SMS im benachbarten EU-Ausland teilweise sogar günstiger als in Deutschland (abhängig vom Tarif). Das hört nun auf, weil bald immer Deutschlandtarif+X erhoben werden darf, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Es bleibt alles wie bisher.


    Im EU-Roaming wird der Preis begrenzt auf den niedrigeren von den beiden Werten:
    -Deutschlandtarif+Zuschlag.
    -Bisherige Obergrenze.


    Es profitieren nur die, die in Deutschland niedrige Tarife oder Pakete haben. Das hat aber keine Auswirkungen auf die Tarife in Deutschland. Kostet heute ein Anruf aus Deutschland nach Schweden/Frankreich 0,99 €/Min, greift beim Anruf mit derselben SIM aus Frankreich nach Schweden/Frankreich die Obergrenze von 22,61 Cent/Min. Die Preise von Deutschland aus brauchen wegen der EU nicht geändert werden. Genau gleich heute wie ab März 2016. Der einzige Unterschied ab Mitte 2017 wird sein, dass der Zuschlag für eine bestimmte Zeit/Menge Null sein wird. Sind einmal diese Zeit/Menge verbraucht, wird ein Zuschlag deutlich niedriger als in 2016 berechnet.


    Die "dauerhafte Nutzung außerhalb des Landes" muss von der EU-Kommision noch definiert werden. Es ist anzunehmen, dass die Bewegungsprofile der EU-Beamten nicht als "dauerhaft außerhalb" zählen werden. Also werden die schon Einiges an der Gesamtzeit und Menge an Roaming ohne Zuschlag erlauben müssen.

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    Es bleibt alles wie bisher.


    Im EU-Roaming wird der Preis begrenzt auf den niedrigeren von den beiden Werten:
    -Deutschlandtarif+Zuschlag.
    -Bisherige Obergrenze.
    ...


    Das ist neu für mich ... und würde meine Bedenken vollends zerstreuen. Dann können wir den Änderungen ja gelassen entgegensehen. :)


    Ich hatte wirklich befürchtet, dass die Neuregelung für manchen zum Bumerang werden könnte.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mr.Cool
    So, der countdown läuft. Die europäischen Vorgaben werden bei EU-SIM-Karten kräftig das Preismodell ummodeln. Mal sehen wie die Anbieter reagieren. Ob die Kanalinseln(JT etc.) eigentlich auch unter die EU-Regeln fallen, ist mir aber unklar. Betroffen sind jedenfalls:
    Toggle
    Truphone
    Lycamobile
    usw.


    Die Kanalinseln gehören nicht zur EU/EWR und werden daher nicht betroffen sein:
    siehe diesen Link


    Soweit ich das sehe, hat Lycamobile schon länger darauf reagiert und bietet jetzt schon Roaming-Pakete mit einem geringen Aufpreis zu jeweiligen Inlandspreis an. Neu wird allerdings ab Mitte 2016 sein, dass alle Inlandstarife oder -pakete zu diesem geringen Aufpreis auch fürs Roaming herausgegeben werden müssen. Die Frage wird allerdings sein, ob Roaming nicht einfach auch tariflich als Bestandteil herausfallen kann. Es gibt nämlich keine Roamingpflicht, wenn es daran nichts mehr zu verdienen gibt. Aber das kommt frühestens 2017.


    Was die Regelung betrifft, muss man nochmal deutlich zwischen "Auslandsgesprächen" und "Roaminggesprächen" unterscheiden:
    Auslandsgespräche sind alle Gespräche, die aus Deutschland bzw. dem Herkunftsland der SIM-Karte ins Ausland geführt werden. Aber immer vom Heimatnetz nach draußen. Diese werden auch weiter unreguliert bleiben.
    Roaminggespräche sind alle Gespräche, die von einem Roamingnetz - also in der Regel im Ausland - nach "Hause" oder in ein anderes Land geführt werden. Dazu gehört auch das gegenwärtige Auftenhaltsland des Roamers. Ist das Land abgehend wie anlaufend in der EU/EWR, dann fallen sie unter die Neuregelung.


    Gerade gestern hat hierzulande Telefónica wieder an den Auslandstarifen (nicht Roamingtarifen - denn die sind reguliert) gedreht, natürlich nach oben:
    siehe diesen Link hier. Eine bessere Werbung können sich VoIP-Provider nicht wünschen....


    Im Parallel-Thread habe ich vor ein paar Tagen die Regelungen zusammengefasst.siehe hier, z.Zt. letzter Eintrag

  • Das mit den Kanalinseln war im Prinzip klar. Aber ... wenn der Vertragspartner aus dem EU-Zypern ist, müssen dann nicht EU-Regeln gelten?
    Ebenso wie bei XXSIM die EU nichts regulieren kann und muß, da der Vertragspartner in CH sitzt, auch wenn der Netzbetreiber in Lettland sitzt.

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  • Dein Problem verstehe ich noch nicht ganz.


    XXSim, Travel SIM etc., die eine lettische Nummer (+372) als Zugang nutzen werden wie alle lettischen Anbieter (wo immer sie ihren Firmensitz haben) vom lettischen Regulierer SPRK Sabiedrisko Pakalpojumu Regulēšanas Komisija reguliert und unterliegen damit dem EU-Cap.


    So weit ich das sehe, werden bei XXSim und TravelSIM zumindest die bestehenden EU-Obergrenzen eingehalten. Da wird sich 2016/7 nicht viel ändern, weil als Inlandstarife nur die lettischen Gebühren gelten können. Die sind so hoch wie in den anderen EU/EWR-Ländern auch knapp unter dem Cap von 2014. Darüber dürfen sie auch weiter nicht gehen und darunter müssen sie nicht, da die Preise für Lettland als "Inlandspreise" und somit Maßstab der Neuregulierungen 2016 und 2017 gelten. 2016 wird eingehendes Roaming für Gespräche auch nicht ganz abgeschafft, sondern erneut abgesenkt.


    Ob natürlich der neue Konkurrenzdruck die Preise purzeln lässt, ist noch offen....

  • Hallo,


    dass incoming "kostenlos" sein soll, ist aus Nutzersicht schön, aus Netzbetreibersicht weniger, weil die Weiterleitungskosten ja anfallen.


    Die EU-Roaming-Regulierung hat den meisten Roaming-SIM-Karten die Kalkulationsgrundlage entzogen, wer erinnert sich noch an United-Mobile? :-)


    Leute, die mit E-Plus/BASE und der Auslandsoption im Ausland unterwegs sind, berichten oft über grottenschlechte Roaming-Erreichbarkeit, weil durch sog. "Roaming-Steering" der möglichst "billigste" Netz-Anbieter genutzt werden soll, um die Kosten im Griff zu halten, z.B. in der "teuren" Schweiz.


    Die heutigen Roaming-Tarife der EU sind für Gelegenheitsnutzer wirklich gut. Wer öfters ins Ausland fährt, für den rechnen sich Roaming-Optionen a la Magenta Euro oder BASE Ausland (wobei letzterer je nach Land kritisch sind) oder für Power-Telefonierer könnte (vom Ansatz her) Truphone.de (Laufzeitvertrag) interessant sein.


    Geht man aber als Firma zu Telekom oder Vodafone und schaut denen tief in die Augen (= viele viele viele Karten), gibt's auch ganz nette Preise, von denen Zivlisten (Endverbraucher) nur träumen können.


    Außerhalb der EU fährt man mit lokalen SIM-Karten vermutlich weiterhin am besten, von Ausnahmen (z.B. USA mit der speziellen Vodafone Option) abgesehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von hrgajek
    Hallo,


    dass incoming "kostenlos" sein, ist aus Nutzersicht schön, aus Netzbetreibersicht weniger, weil die Weiterleitungskosten anfallen.


    Nochmal, weil ich nicht weiß, wo das Gerücht aufkam. Eingehendes Roaming wird zumindest 2016 nicht komplett abgeschafft, sondern nochmals abgesenkt: Für eingehende Anrufe entspricht der höchste Aufschlag dem gewichteten Durchschnitt der Obergrenze für Mobilfunkzustellungsentgelte in der gesamten EU, die von der EU-Kommission bis Ende 2015 noch zu bestimmen ist. Die Netzbetreiber kommen also weiter auf ihre Kosten.


    Zitat

    Die EU-Roaming-Regulierung hat den meisten Roaming-SIM-Karten die Kalkulationsgrundlage entzogen, wer erinnert sich noch an United-Mobile? :-)


    Also ich bin Admin des engl. prepaid-data-WIKI und da sind Roamingoptionen wie "Cross" von Ortel sehr populär. Die Leute wollen alle möglichen Tricks wissen, wie sie die SIM aus D heraus bekommen und hier registrieren können. Ähnliches gilt z.B. für Three SIMs aus den UK, wegen der "Feel at home" Roamingoption. Es gibt auch Touristen aus Übersee, die 2-4 Wochen durch 10 Länder in Europa traveln. Was sagst Du denn denen, sollen sie kaufen?


    Zitat

    Die heutigen Roaming-Tarife der EU sind für Gelegenheitsnutzer wirklich gut.


    Ähm. Da scheint jemand in einem Paralleluniversum zu leben. 230 € für 1 GB Daten unter dem gegenwärtigen Roaming-Cap, statt 2-25 € in nationalen Tarifen, unterschiedlich nach EU-Land. Hallo!?! Das werden ab 2016 in Deutschland dann ca. 70 € (ca. 10 € für 1 GB im Inland plus 50 € excl. 19% Mwst. als max. Aufschlag) fürs 1 GB, na ja eine Besserung, aber das als "gut" das zu bezeichnen? Das ist immerhin noch das 6-fache zum Durchschnittspreis von 1 GB prepaid Daten, wie sie national in Europa verkauft werden.
    Die Grenze, ab der sich der Erwerb einer lokalen SIM oder anderen externen Roaming-Lösung lohnt, wird allerdings etwas höher. Die Datenanforderungen aber auch... Hoffentlich gibt es auch Anbieter, die unter die gesetzl. Verpflichtung gehen, wie heute schon Three UK (mit roaming data = domestic data).


    Zitat

    Außerhalb der EU fährt man mit lokalen SIM-Karten vermutlich weiterhin am besten, von Ausnahmen (z.B. USA mit der Vodafone Option) abgesehen.


    Da stimme ich Dir mal vorbehaltlos zu!!!

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