Wie gutes Altenheim finden?

  • Hallo TTler :)!


    Nachdem die Pflege meiner Oma wohl mittelfristig nicht mehr zuhause zu leisten sein wird, hab' ich mich mal auf die Suche nach einer entsprechenden Altersresidenz begeben - und war von den Resultaten total erschlagen; deswegen setz' ich dringend (mal wieder :)) auf community-power:


    Gibt es hier User, die sich auch schon mal mit dem Thema auseinandergesetzt haben oder sogar Pflege-Experten, die Tips geben können, wie man das "richtige" beziehungsweise ein gutes Heim findet?


    Kennt jemand ein empfehlenswertes Forum, in dem man sich austauschen kann?


    Und last but not least, gibt es vielleicht sogar Bewertungsportale, in denen Bewohner/Angehörige ihre hintergründige Eindrücke und Erfahrungen wiedergeben?

  • Hallo,


    bei uns ist grad der selbe Fall eingetreten mit unserer Oma. Deswegen mal son bisschen von mir wie wir vorgegangen sind.


    Erstmal gehts definitiv nur ums Geld, ihr müsst schauen, wieviel hat eure Oma im Monat über und was kann sie sich leisten ( keine Ahnung ob deine Oma ne gute Rente bekommt oder nicht )
    Na ja auf alle Fälle gehts bei uns hier in Bayern ab 1300 monatlich los ( das ist das günstigste OHNE Pflegestufe ) mit Pflegestufe kannst du nochmal 400-500Euro mehr rechnen!


    So wenn die Finanzielle Frage geklärt ist, kannst du bei dir im Ort mal lossuchen und alle nehmen die Preislich gesehn in Frage kommen würde ( ausser sie hat soviel das der Preis egal ist )


    Dann würd ich die, die in Frage kommen mal anrufen und nachfragen wies aussieht ob man sich das ganze mal ansehen darf usw und dann packst du deine Oma ins Auto und fährst zusammen mit ihr da hin.


    Sie muss da leben, ihr muss es von der Einrichtung her gefallen, von der Lage, vielleicht auch vom Angebot an Unternehmungen usw gefallen.


    Bei diesem Gespräch stellt sich dann auch raus, ab wann ein Zimmer frei wird oder ob eines frei ist, wieviel unterm Strich zu bezahlen ist, was alles Inklusiv ist usw.....!


    Alternative, es gibt für Angehörige die Kurzzeitpflege, sprich wenn sich Angehörige um den Pflegebedürftigen Menschen kümmern, steht diesen auch mal ein Urlaub zu und dann wird bis zu 4 Wochen Kurzzeitpflege genehmigt.
    Allerdings ist das auch mit kosten verbunden! Meine Oma hat für 3 Wochen knapp 1000Euro zahlen müssen!


    Aber vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit, dass deine Oma das ganze mal vorsichtig antestet, vielleicht auch in ihrer 1 oder 2 Wahl des Altenheimes! Dann sieht sie wies abläuft und ob ihr das gefallen könnte oder ob das ganze definitiv überhaupt nichts ist.


    Ich weis nicht inwieweit deine Oma Pflegebedürftig ist, aber es könnte auch sein, dass sie dann nach der Kurzzeitpflege sagt, ne NIEMALS ins Altenheim.
    War z.B so bei meiner Oma, die musste allerdings ziemlich bald drauf schmerzlich feststellen das es doch leider nicht anders geht ( sie ist Zuhause hingefallen )


    Dann ist die Krankenkasse noch eine gute Anlaufstelle, da kann man sich Infos holen was gemacht werden muss, wies weitergeht, was passiert wenns schlimmer wird mit deiner Oma usw.


    Falls ihr schon einen Pflegedienst habt, den vielleicht mal fragen ob sie eine Empfehlung für ein Altenheim haben ( die kennen sich da meist besser aus, wie die Zustände usw sind ) vielleicht kennt ihr auch jemanden der im Altenpflegebereich tätig ist, dann mal mit dem reden.


    So ein Portal bei dem Angehörige oder auch Bewohner darüber diskutieren kenn ich persönlich nicht, denke das wird aber auch schwer, wenn man mal davon ausgeht im Ort gibts um die 30 oder mehr Altenheime und in dem Port wurde nur 1-5 bewertet. Da bleiben mehr als 20 auf der Strecke und dann sind die 5 vielleicht auch noch die teueren die nicht unbedinngt in frage kommen usw.....!


    Aber wie geschrieben, sowas kenn ich nicht, lass mich aber gerne eines bessere belehren ;)


    Hier gibts einen Pflege Navigator der AOK da kannst du in deinem Ort nach Pflegeheimen suchen, gut daran finde ich, dass auch Bilder dabei sind, Preise mit dabei stehen und auch was alles dabei ist ( Getränke, Essen, Wäsche waschen usw ) und was so an Unterhaltung geboten wird.


    So dann hoffe ich, ich konnte wenigstens etwas helfen ;)

  • Wenn du dir ein Heim anschaust würde ich ohne große Anmeldung spontan hinfahren und mich einfach mal umschauen. Da kannst du dir schonmal einen Überblick über den Alltag verschaffen den deine Oma dann habe wird.
    Denn wenn du mit Termin zu einer Besichtigung fährst werden dir nur die Sonnenseiten einer Einrichtung gezeigt.
    Ich kann hier von eigener Erfahrung sprechen da ich selber als Altenpfleger arbeite.
    Das Ranking was du suchst wird es demnächst geben wenn der MDK sämtliche Heime begutachtet hat. Da wird jedes Heim eine Benotung bekommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von sascha_sz
    Das Ranking was du suchst wird es demnächst geben wenn der MDK sämtliche Heime begutachtet hat. Da wird jedes Heim eine Benotung bekommen.


    kirchliche Einrichtungen werden vom MDK NICHT begutachtet.... und davon gibts jede Menge... deshalb hinfahren und ein Bild vor Ort machen und wie die Vorredner sagen am besten ohne Termin.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Rafterman1401
    kirchliche Einrichtungen werden vom MDK NICHT begutachtet.... und davon gibts jede Menge... deshalb hinfahren und ein Bild vor Ort machen und wie die Vorredner sagen am besten ohne Termin.


    Wie definierst du kirchliche Einrichtung? Wir unterliegen dem Kirchenrecht und der MDK kontrolliert uns selbstverständlich auch.


    Zum TE:


    Höre dich in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis um, gute sowie schlechte Pflege sprechen sich rum.


    Prüfe, ob die Einrichtung zertifiziert ist. Dann kannst du schon einmal von gewissen Standards ausgehen.


    Gruß Andreas

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  • Ein Aspekt könnte ggf. auch die Erreichbarkeit für Angehörige sein.


    Ich fand es sehr praktisch, auch mal schnell nach der Arbeit bei meinem Vater vorbeifahren zu können und dort z,B, Gesellschaft beim Abendbrot zu leisten...


    Ansonsten habe ich da eigentlich die Erfahrung gemacht, daß die Heimpflege hauptsächlich vom Engagement der Pflegekräfte abhängig ist. Nicht jeder kann halt gleich gut mit alten Menschen...
    Leider gab es im Heim meines Vaters aber auch eine große Fluktuation bei den Altenpflegern - keine Ahnung, ob das anderswo auch so ist ?

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  • Ich habe schon einiges an Erfahrung in diversen Pflegeheimen in meiner Umgebung machen können. Sei es in Bezug auf Qualität der Einrichtung (Möbel, etc.), des Hauses an sich, der Leistungen für die Bewohner oder aber auch von der Qualität der Pflegemitarbeiter.


    Da sind teilweise gravierende Unterschiede zu erkennen, wobei das Neuste nicht das Beste sein muss.


    Wodurch ich den Einblick erlangt habe? Durch meinen Job, ich arbeite seit 3 Jahren hier im Rettungsdienst.


    Daher meine Empfehlung an dich: Geh zu einer großen Wache des Rettungsdienstes in deiner Region und frag einfach nach. Ich wäre da gerne auskunftsbereit, ist dort sicherlich nicht anders.


    Weiter würde ich unangemeldet hinfahren, anschauen und ggf. Angehörige von den jetzigen Bewohnern ansprechen.


    Viel Erfolg

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Meine Oma (87 Jahre) ist seit ihrem letzten Krankenhausaufenthalt(März 09) im Pflegeheim (Pflegestufe 1), sie kannte die Einrichtung schon seit über 4 Jahren, da sie dort mehrmals wöchentlich an der Tagespflege (sozusagen eine Seniorenbespaßung) teilgenommen hat. Das ist etwas was ich jeden im Vorfeld auch empfehlen würde, man lernt die Einrichtung und die Leute kennen. Man kann nach dieser langen Zeit auch abschätzen ob man da wohnen möchte oder nicht und vorallem kann man sich da mental darauf einstellen, wenn es denn mal soweit kommen sollte.


    bye Kai

  • Vielen Dank an alle Poster für die guten Ideen :top:, das bringt mich echt ein gutes Stück weiter;
    insbesondere Dank an Teddybaer für den sehr ausführlichen Beitrag und an Sascha und Uelmuek für die Einblicke aus der Insider-Perspektive! Das ein Ranking eingeführt wird, wusste ich nicht, denke, daß das für viele in meiner Situation eine große Hilfe sein wird! Der Tipp, Rettungsdienste zu fragen, ist ein klasse Ansatzpunkt, da wäre ich so nicht drauf gekommen, danke dafür!


    Ansonsten werd' ich mich dem Gros anschließen und statt vereinbarter Termine spontan auflaufen, glaube, so bekommt man tatsächlich ein realistischeres Bild über die Zustände.


    Zu meiner bisherigen Suche: die meisten Einrichtungen, die ich bisher so besucht habe, waren einfach grauenhaft. Alles sauber & gepflegt und sogar ansprechende Zimmer, aber das Personal? Total krass; da werden Menschen einfach nur noch "verwaltet" hatte ich das Gefühl. Ich weiß nicht, ob man in dem (Knochen!)job einfach automatisch abstumpft, oder aber ob eher die falschen Personen aus den falschen Motiven in dem Beruf gelandet sind, aber da war null Kümmern oder Anteil nehmen sondern die reine Konzentration auf das physisch notwendige... schauder...


    Das es ganz anders geht, sehe ich jetzt gerade in der ReHa. Meiner Oma ist zu einer Anschlussheilbehandlung gegangen und die Pfelger/innen dort sind sowas von herzlich, geduldig und anteilsvoll, so etwas müsste es öfter geben;


    Seit ich mich mit dem Thema befasse, stelle ich einfach mal wieder fest, wo es (gesundheits)politisch krankt. Außerdem muss ich allen, die in pflegenden Diensten gut, gerne und mit menschlicher Anteilnahme arbeiten, meine absolute Hochachtung aussprechen; der Job is sowas von tough, aber die Leistung, die dort am Mitmenschen erbracht wird, ist einfach unglaublich :top: & weiter so an alle, die sich angesprochen fühlen :)!

  • Auf was man alles achten sollte ist ganz gut in dieser Checkliste dargelegt.


    Nur mal so nebenbei: Wenn du nach dem Motto "Ich geh einfach mal vorbei" handelst wundere dich nicht, dass sich die Begeisterung in den Einrichtungen für solche Aktionen in Grenzen hält.


    Die Senioreneinrichtungen haben (zu 99%) nichts zu verbergen, die Personalressourcen dafür sind einfach nicht vorhanden. An unseren Informationsveranstaltungen nehmen ca. 30-40 Personen im Monat teil. Wenn die alle mal so vorbeikommen würden, könntest du eine 0,25 Planstelle zusätzlich einrichten, allerdings finanzieren dir die Kostenträger so einen "Luxus" natürlich nicht.

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