Probleme mit Generali

  • Nun ... gestern, am 26.05.2009, fand ich zwei Kündigungen der Generali (vormals Volksfürsorge) betreffend lang laufende Rentenversicherungen im Briefkasten.


    Darin die Aufforderung, den jeweils rückständigen Jahresbeitrag (der bereits gezahlt ist) zuzüglich einer Mahngebühr von 5,- € zu zahlen - und zwar bis zum Ende des Monats, in dem die Mahnung zugeht also bis zum 31.05.2009 [Edit: 30.06.].


    GLEICHZEITIG wird bereits die KÜNDIGUNG des Vertrags zum 31.05.2009 [Edit: 30.06.] erklärt, falls Beitrag einschließlich Mahngebühr bis dahin nicht gezahlt sind.


    [EDIT aufgrund eines Hinweises:
    Anhand einer Rechenaufgabe im Kleingedruckten auf der Rückseite der Mahnung kann der Kunde selbst ausrechnen, dass sich die Frist in Fällen wie dem meinen auf das Ende des Folgemonats verlängert. Hoffentlich haben alle in der Schule im Kurs "Fristberechnung im Bürgerlichen Recht" gut aufgepasst und nix vergessen. Dann könnte es in manchen Fällen nämlich auch schiefgehen.]


    Eine Beitragsrechnung ging dem nicht voraus. Vielmehr hatte ich - als eine Rechnung ausblieb - selbst bei der Generali angerufen, was ich zu veranlassen hätte. Vor Übernahme durch die Generali liefen die Verträge nämlich bei der Volksfürsorge - daher wollte ich klären, ob sich durch die Übernahme im Zahlungsweg etwas verändert hatte. Der Mitarbeiter der Generali sagte, dass die Versicherung nicht verpflichtet sei Rechnungen zu verschicken und dass sich einfach nur der Empfängername (von Volksfürsorge in Generali) geändert habe (was ja keineswegs selbstverständlich ist). Nachdem dies geklärt war, hatte ich den Beitrag überwiesen.


    Nunmehr dieses Schriftstück, das in Form und Wortlaut weit über das hinausgeht, was man gemeinhin als Unverschämtheit bezeichnet. Ein passendes Wort für deartiges fehlt in meinem Vokabular ... vielleicht kann mir jemand aushelfen.


    Da die Mahnung den Vorschriften des VVG zuwiderläuft, ist sie selbstverständlich unwirksam - gleiches dürfte mithin für die mit ihr verbundene bedingte Kündigung gelten.
    [Edit: Wenn es zulässig ist, das Fristende nicht konkret zu benennen, sondern den Kunden es selbst ausrechnen zu lassen, wäre sie wirksam.]


    Jetzt frage ich mich natürlich nach dem Grund dieses in meinen Augen mehr als unverschämten und zudem [EDIT:möglicherweise] illegalen Vorgehens.


    Aus dem Wortlaut dieses Machwerks ist unzweifelhaft zu entnehmen, dass die Generali den Vertrag beenden will. Etwas in dieser Art würde man niemals einem Kunden schicken, den man einfach nur in Zahlungsverzug sieht. Und der Verzicht auf den Versand von Rechnungen und die irrwitzig kurze [EDIT: oder eigenständig zu berechnende längere] Frist erklärt ein übriges.


    Nun interessiert mich eines:
    Welches gesteigerte Interesse könnte die Generali haben, die von der Volksfürsorge übernommenen Rentenverträge mit aller Macht vorzeitig beenden zu wollen?


    Die Verträge sind im Jahre 2004 zum damaligen Garantiezins (habe ich jetzt gerade nicht im Kopf - es könnten aber 3,25% gewesen sein) abgeschlossen worden. Könnte der Grund in der Höhe dieses Garantiezinses liegen?


    Er ist zwar geringfügig höher als der heutige ... ein echtes Problem, diesen zu erwirtschaften, sehe ich aber nicht.


    Oder mag es an der damals zugrunde gelegten Sterbetafel liegen?


    Die hiesigen Ökonomen wissen sicher eine Antwort.


    Wie ich mich gegenüber der Generali verhalte, weiß ich auch noch nicht. Hätte ich bei Abschluss 2004 auch nur leise geahnt, irgendwann in die Klauen des Generali-Clans zu fallen ... selbstverständlich hätte ich die Versicherung woanders abgeschlossen. Dann hätte die Generali erst gar nicht das Problem, mich als Kunden loszuwerden zu müssen. Aber ich habe es nun einmal nicht gewusst.


    Aus meiner Sicht hätte diese Kündigung in finanzieller Sicht natürlich fatale Folgen:


    Zum einen ist ja bekannt, dass die Versicherer sich gerade an den ersten Beiträgen überreichlich bedienen. Möglicherweise sind die Abschlusskosten ja nach 5 Jahren schon bezahlt und man möchte sich mit vollen Taschen zurücklehnen.


    Dennoch wäre was übrig - und da sind wir beim zweiten Problem. Mangels zwölfjähriger Minestlaufzeit halte ich es sogar für möglich, dass ich Kapitalertragsteuer nachzahlen muss. Erträge auf meiner Seite waren ja da ... nur haben die im Wesentlichen die Taschen des Versicherers gefüllt - was aber aus steuerrechtlicher Sicht möglicherweise ohne Belang ist. Aber das will ich hier nicht vertiefen, denn ...


    das allergrößte Problem ist, dass ich einen entsprechenden Vertrag bei einem anderen Versicherer nicht mehr bekäme! Meine jetzigen Verträge ermöglichen eine steuerfreie Auszahlung in 20 Jahren ... einschließlich aller Gewinne. Und so war das mal gedacht. Und solche Verträge gibt es nach Streichung dieses Steuerprivilegs nicht mehr !!!


    Aus finanzieller Sicht also ein Desaster.


    Andererseits habe ich nach Erhalt des aktuellen Machwerks aus diesem Laden keinen Bedarf auf weitere solcher linken Methoden (nein - nix politisches). Wenn's diesmal nicht klappt ... wer weiß, was man sich als nächstes gegen die unliebsame Kundschaft so einfallen lässt. Und mich die nächsten 20 Jahre diesem Laden und solchen dubiosen Vorgehensweisen auszusetzen ... das vergleiche ich mal mit 20 Jahren Zahnschmerzen. Das verlängerte Pfingstwochenende ist jedenfalls völlig "verhagelt", obwohl draußen die Sonne scheint ... :mad:


    Tja ... was nun ... Augen zu und durch ... und (vielleicht) 20 Jahre Ärger? Oder raus mit Schaden? Allein die Erwartung, in diesen Jahren wieder mit einer derartigen "Aktion" seitens dieses Saftladens ... ach nee ... Versicherungsladens rechnen zu müssen ... ob es das Wert ist?


    Der nächste Ärger läge nämlich schon in den Startlöchern. Diese insgesamt 10,- € für die beiden rechtswidrigen Mahnschreiben werde ich selbstverständlich nicht zahlen. Also die nächste Mahnung ... die nächste Kündigung ... und wieder Ärger ... undsoweiterundsofort.


    Wenn Generali nicht mehr will, sollen sie doch einfach das Licht ausknipsen und die Verträge an eine interessierte Gesellschaft abgeben ... die Interesse an der Fortführung der Verträge hat, obwohl der "große Griff" in die Kasse (Abschlusskosten) nun nicht mehr möglich ist.


    Frankie



    Eines weiß ich aber ganz bestimmt für mich:


    !!! NIE WIEDER GENERALI !!!


    (na gut ... wenn ich es irgendwie verhindern kann)

  • Hallo Frank,


    Ich kann deinen Ärger über die Mahnung und die ausgesprochene Kündigung verstehen.
    Gleichwohl halte ich dein Posting und die darin gedchilderten Anschuldigungen für arg und überzogen.


    Um den Sachverhalt sachlich zu klären, wirst du wohl nochmal die Generali anrufen und um Aufklärung bitten. Am besten auch, wenn du nicht so emotional argumentierst wie jetzt.


    Die Assicurazioni Generali SpA ist schon sehr lange Eigentümer der Volksfürsorge. Deutlich länger als 2004.
    Es wird dir sicherlich hier niemand den Vorwurf gegen die Generali bekräftigen noch widerlegen können.


    Stell doch mal das Schreiben online. Ich kann mir gerade wegen den Terminen es kaum vorstellen.
    Gesterm war Übringens der 29. Mai.


    Gruß Gunn


    Edit: Seit 1989 gehört die Volksfürsorge der AMB an.

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  • Wilkommen im Club der GENERALI geschädigten!!
    Habe auch lange mit denen zu kämpfen gehabt weil ein Vertreter von denen mich abgezockt hat!!

  • Zitat

    Original geschrieben von alki13
    Wilkommen im Club der GENERALI geschädigten!!
    Habe auch lange mit denen zu kämpfen gehabt weil ein Vertreter von denen mich abgezockt hat!!


    Was kann die Generali dafür, dass DU Ärger mit einem Vertreter hast?
    Was ist wenn der Vertreter Makler ist? Sind dann alle seine Partner "böse"?


    Sorry solche Postings sind wirklich nur schwarz/weiß und wenig konstruktiv.


    Gruß Gunn

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  • Zitat

    Original geschrieben von Gunn
    ...
    Um den Sachverhalt sachlich zu klären, wirst du wohl nochmal die Generali anrufen und um Aufklärung bitten. Am besten auch, wenn du nicht so emotional argumentierst wie jetzt.
    ...


    Hmm ... anrufen ist eigentlich nicht meine Art ... ich tippe gerade an einer Eingabe. Es gibt einige Passagen, die emotional gefärbt sein könnten ... auch wenn ich sie sachlich für völlig eindeutig halte:



    ----- gestrichen ... ich folge dem Rat, noch einmal darüber zu schlafen ----


    (eigentlich wollte ich das Ganze flott erledigen und heute noch hinfaxen, um mich nicht noch länger über diesen Laden ärgern zu müssen - das wird jetzt ja leider nix mehr)


    Meinst Du, ich sollte das noch einmal überschlafen? :D


    Frankie



    Erg.:
    Wenn ich mir dieses unverschämte Machwerk der Genrali an mich noch mal so ansehe ... ist mein Brief doch eher nett geraten ... so was richtig "schlimmes" sehe ich da nicht ... oder was meinen die anderen?


    Die Schreiben an Vorstand und Aufsichtsrat werden natürlich in einem anderen Stil gehalten sein und auch einen ganz anderen Inhalt haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ...
    ... anrufen ist eigentlich nicht meine Art....


    Meinst Du, ich sollte das noch einmal überschlafen? :D


    Frankie


    Ich denke ja. Es ist ja langes Wochenende.
    Außerdem sind wir in einem Mobilfunkforum und du schreibst allen Ernstes, dass du ungern anrufst?


    Ruf am Di dort an (Nummer auf dem Schreiben) und erkläre deine Situation.


    Allerdings kann ich es immer noch nicht glauben, dass dir ein Brief am 26. Mai zugehen soll, wo du bis 30. Mai einem Samstag zur Begleichung des Beitrags aufgefordert wirst.
    Du sagst doch du hättest bezahlt. Und damit sicherlich auch einen Beleg. Lass den doch nach dem Telefonat dem Kundenservice Mitarbeiter zukommen und der wird sicherlich den Beitrag finden und die Mahngebühren verfallen und somit auch die Grundlage der Kündigung.


    Stelle den Brief doch mal online.


    Gruß Gunn

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  • Zitat

    Original geschrieben von Gunn
    ...
    Allerdings kann ich es immer noch nicht glauben, dass dir ein Brief am 26. Mai zugehen soll, wo du bis 30. Mai einem Samstag zur Begleichung des Beitrags aufgefordert wirst.
    ...


    Stimmt ... in diesem Punkt hast Du sogar Recht ... in meinem Ärger hatte ich das "Kleingedruckte" auf der Rückseite überlesen. Da ist in einem Absatz ausgeführt, dass sich die Frist auf den Ablauf des Folgemonats verlängert, wenn ... blabla.


    Wenn ich das nachrechne inder Tat ... Ende des Folgemonats = Ende Juni.


    ABER:
    Da stellt sich doch sofort die Frage, ob es rechtlich zulässig ist, dem Kunden eine Rechenaufgabe zu stellen, mit der er das Fristende selbst berechnen soll ...


    Ohne das jetzt nachgeprüft zu haben: Ich kann es mir nicht vorstellen (ausgeschlossen ist es aber nicht).


    Na gut ... ich schlafe noch mal darüber.


    Einen Scanner habe ich leider nicht, sonst hätte ich den Brief mal hochgeladen ... aber das mit der Frist ist ja - zunächst - eimal geklärt.


    Frankie


  • Weshalb schreibst du an den Kundendienst etwas mit anderem Inhalt? Es geht doch um ein und die selbe Sache? Ausserdem werden bei Beschwerdefällen die Schreiben doch zusammengefasst, insofern würde ich dann auch bei einem gleichbleibenden Stil und Inhalt bleiben, sonst wird man zu Recht nicht ganz ernst genommen bzw. ist dann oft unklar, was du eigentlich willst.


    Ich würde auch deine persönlichen Fernsehvorlieben nicht ausführlicher schildern, als die eigentliche Sache, um die es dir geht.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... aber das mit der Frist ist ja - zunächst - eimal geklärt.


    Frankie


    Siehst du! Und so wird das auch mit dem Beitrag sein.


    Ruf an! Es wird sich alles aufklären.


    Einen Brief zu schreiben, halte ich wirklich nicht für zielführend. Das dauert wieder und du hast keine direkte Rückmeldung.


    Ich würde wie folgend vorgehen:


    [list=1]
    [*]Anrufen
    [*]Sachverhalt klären
    [*]Beleg über Beitragszahlung zusenden
    [*]warten bis man den Beitrag findet
    [/list=1]


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Einen Scanner habe ich leider nicht, sonst hätte ich den Brief mal hochgeladen


    Schade, aber einen Fotoapparat wirst du doch haben, oder eine Handycam.
    Mich würde es wirklich interessieren, ob das Schreiben so formuliert ist, wie du eingangs beschrieben.


    Kann ich nämlich nicht nachvollziehen, denn normalerweise besteht sowas ja aus Textbausteinen. Das kann gar nicht so unverschämt formuliert sein.


    Mit deinem Eingeständnis, dass die Frist natürlich nicht vier Tage nach Erhalt des Briefes endet, sind wir doch ein wesentliches Stück sachlicher. Manchmal muss man sich eben auch mal einen Brief ganz durchlesen.


    Gruß Gunn

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  • Bei den Briefen an Vorstand und Aufsichtsrat wird es nicht allein um die Sachfrage gehen, sondern um die Art und Weise, wie man die Kundschaft behandelt ...


    ... und eben um die Frage, warum die Generali mich als Kunden unbedingt loswerden will. Wie ich bereits geschrieben hatte, würde niemand etwas derart formuliertes einem Kunden schicken, den er behalten will. Und wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um das allererste Schreiben wegen des Beitrags für 2009 handelt (eine Rechnung gibt/gab es ja nicht).


    Und in diesem ersten Schreiben wird nicht einfach an die Zahlung eines rückständigen Beitrags erinnert - wie es anders absolut unüblich wäre - ... nein, es wird gleich der Vertrag gekündigt. Eindeutiger geht es doch gar nicht !!!


    Und darauf hätte ich gern eine Antwort (ob ich sie bekomme, ist ja was anderes).


    Wäre es nicht ein Vertrag, den ich definitiv nicht mehr bekommen kann, würde ich sofort die Gesellschaft wechseln. Was ich bisher wirklich noch niemals auch nur in Erwägung gezogen habe ... die Generali hätte mit dieser Kündigung einen sofortigen Volltreffer gelandet.


    Und nun noch einmal an die Ökonomen:


    Welchen Hintergrund könnte das Vorgehen der Generali haben. In Fachkreisen pfeifen die Spatzen doch meist was von den Dächern ... ;)

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