Ich finde, dass KTG bei weitem nicht der schlechteste und unsympatischste Politiker ist/war. Aber seine Rede war ein Witz. Er und NUR er ist schuld an dieser Situation und zu "seinen Fehlern" (Zitat: KTzG, 1.3.2011) stand er erst als er nicht mehr aus der Situation kam und nicht sofort. Seine erste Reaktion war ja, die Vorwürfe als abstrus abzutun. Und als nächstes kam die Aussage, er müsse doch erst überprüfen wo Fehler liegen.
Er spielt mMn. hier mit einer extremen Zweideutigkeit.
Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread
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Zitat
Original geschrieben von Bigbamboo Er hat selbst in seiner ersten Erklärung zu seiner Dissertation drei am gleichen Tage gefallene Soldaten nur in einem Nebensatz erwähnt.
Soldaten mit Würde zu Graben tragen? Würdeloses Schauspiel!
Diese Aussage finde ich jetzt - gelinde gesagt - verlogen.
Er hat wenigstens in seiner damaligen Erklärung darauf hingewiesen....
Ich hatte bereits vor gefühlten 1284 Seiten mein Missfallen darüber zum Ausdruck gebracht, dass es offenbar vielen nur darum geht, ihn jetzt endlich anpinkeln zu können und darüber den Blick für das (traurige!) Tagesgeschehen zu verlieren. -
Zitat
Original geschrieben von mostwanted
MP von Bayern und dann Kanzler.
Das denke ich auch. Aber das wird schon noch ein wenig Zeit brauchen. Denke mal 2-3 Jahre mit Sicherheit. -
Moralische Instanzen
Michel Friedmann, alias Paolo Pinkel hat es vorgemacht, kurze Schamfrist einhalten und dann (zuerst) leise, dann wieder lauter, zurück aufs Parkett ....
Allerdings bin ich jetzt auch in erster Linie mit meinen Gedanken beim hiesigen bernbayer!
Er hat sich hier wacker geschlagen, wenn letztlich auch vergeblich! :top: -
Zitat
Original geschrieben von Bigbamboo
Er hat selbst in seiner ersten Erklärung zu seiner Dissertation drei am gleichen Tage gefallene Soldaten nur in einem Nebensatz erwähnt.Da ging es ja auch primär um seine Dissertation. Die zweite Erklärung am selben Tag die ausschließlich den gefallenen Soldaten gewidmet war wurde von der Presse und in der öffentlichen Wahrnehmung ja weitesgehend ignoriert.
Insofern kann man ihm da jetzt nicht auch noch einen Vorwurf draus machen. Hätte er sich bereits im ersten Interview nicht auf Fragen der Dissertation sondern ausschließlich zu den Soldaten geäußert, dann wäre ihm wieder vorgeworfen worden er würde nur versuchen von seinem Fehlverhalten abzulenken. Wie er es auch gemacht hätte, falsch wäre es sowieso gewesen.
Und das er sich jetzt nicht hinstellt und sagt: "Wissenschaftler und Opposition haben recht..." war doch eh klar. Irgendwie muss man sich da ja noch einigermaßen rauswinden ohne jetzt vollständig das Gesicht zu verlieren, ob die Message die damit rübergebracht werden sollte nun allerdings auch so beim Volk ankommt ist eine andere Sache.
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Zitat
Original geschrieben von Weihnachtsmann
Diese Aussage finde ich jetzt - gelinde gesagt - verlogen.
Er hat wenigstens in seiner damaligen Erklärung darauf hingewiesen....Und mittlerweile wirkt es so, als wenn diese als Schutzschild dienen.
'Ihr bösen Medien vergesst die Soldaten immer wieder, aber ich der menschliche Verteidigungsminister stelle genau die vor allem anderen und hinter mich - aber ihr ja nicht und das kann ich nicht länger zulassen...'
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ich zitiere mal seine gesamte erklärung, auch wenn es nicht gern gesehen wird, aber a ist es für mich ein gutes schlußwort in diesem kapitel und b fangen hier wieder welche an, die worte im mund rumzudrehen:
„Ich habe die Bundeskanzlerin in einem freundschaftlichen Gespräch informiert, dass ich mich von meinen politischen Ämtern zurückziehen werde – und um meine Entlassung gebeten.
Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens.
Ich gehe ihn nicht allein wegen meiner so fehlerhaften Doktorarbeit – wiewohl ich verstehe, dass dies für große Teile der Wissenschaft ein Anlass wäre.
Der Grund liegt im Besonderen in der Frage, ob ich den höchsten Ansprüchen, die ich selbst an meine Verantwortung anlege, noch nachkommen kann.
Ich trage bis zur Stunde Verantwortung in einem fordernden Amt.
Verantwortung, die möglichst ungeteilte Konzentration und fehlerfreie Arbeit verlangt: Mit Blick auf die größte Bundeswehrreform in ihrer Geschichte, die ich angestoßen habe und mit Blick auf eine gestärkte Bundeswehr mit großartigen Truppen im Einsatz, die mir engstens ans Herz gewachsen sind.
Wenn allerdings – wie in den letzten Wochen geschehen – die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, so findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt. Unter umgekehrten Vorzeichen gilt Gleiches für den Umstand, dass wochenlang meine Maßnahmen bezüglich der Gorch Fock die weltbewegenden Ereignisse in Nordafrika zu überlagern schienen.
Wenn es auf dem Rücken der Soldaten nur noch um meine Person gehen soll, kann ich dies nicht mehr verantworten.
Und deswegen ziehe ich – da das Amt, die Bundeswehr, die Wissenschaft und auch die mich tragenden Parteien Schaden zu nehmen drohen – DIE Konsequenz, die ich auch von anderen verlangt habe und verlangt hätte.
Ich habe, wie jeder andere auch, zu meinen Schwächen und Fehlern zu stehen. Zu großen und kleinen im politischen Handeln bis hin zum Schreiben meiner Doktorarbeit. Und mir war immer wichtig, diese vor der Öffentlichkeit nicht zu verbergen. Deswegen habe ich mich aufrichtig bei all jenen entschuldigt, die ich aufgrund meiner Fehler und Versäumnisse verletzt habe und wiederhole dies auch ausdrücklich heute.
Manche mögen sich fragen, weshalb ich erst heute zurücktrete.
Zunächst ein möglicherweise für manche unbefriedigender, aber allzu menschlicher Grund. Wohl niemand wird leicht geschweige denn leichtfertig das Amt aufgeben wollen, an dem das ganze Herzblut hängt. Ein Amt, das Verantwortung für viele Menschen und deren Leben beinhaltet.
Hinzu kommt der Umstand, dass ich mir für eine Entscheidung dieser Tragweite – jenseits der hohen medialen und oppositionellen Taktfrequenz – die gebotene Zeit zu nehmen hatte. Zumal Vorgänge in Rede stehen, die Jahre vor meiner Amtsübernahme lagen.
Nachdem dieser Tage viel über Anstand diskutiert wurde, war es für mich gerade eine Frage des Anstandes zunächst die drei gefallenen Soldaten mit Würde zu Grabe zu tragen und nicht erneut ihr Gedenken durch Debatten über meine Person überlagern zu lassen. Es war auch ein Gebot der Verantwortung gegenüber diesen, ja gegenüber allen Soldaten.
Und es gehört sich, ein weitgehend bestelltes Haus zu hinterlassen, weshalb letzte Woche noch einmal viel Kraft auf den nächsten, entscheidenden Reformschritt verwandt wurde, der nun von meinem Nachfolger bestens vorbereitet verabschiedet werden kann. Das Konzept der Reform steht.
Angesichts massiver Vorwürfe bezüglich meiner Glaubwürdigkeit ist es mir auch ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen. Zum einen gegenüber der Universität Bayreuth, wo ich mit der Bitte um Rücknahme des Doktortitels bereits Konsequenzen gezogen habe.
Zum anderen habe ich zugleich Respekt vor all jenen, die die Vorgänge zudem strafrechtlich überprüft sehen wollen. Es würde daher nach meiner Überzeugung im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse liegen, wenn auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen etwa bezüglich urheberrechtlicher Fragen nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität – sollte dies noch erforderlich sein – zeitnah geführt werden könnten.
Die enorme Wucht der medialen Betrachten meiner Person – zu der ich selbst viel beigetragen habe – aber auch die Qualität der Auseinandersetzung bleiben nicht ohne Wirkung auf mich selbst und meine Familie.
Es ist bekannt, dass die Mechanismen im politischen und medialen Geschäft zerstörerisch sein können. Wer sich für die Politik entscheidet, darf – wenn dem so ist – kein Mitleid erwarten. Das würde ich auch nicht in Anspruch nehmen. Ich darf auch nicht den „Respekt“ erwarten, mit dem Rücktrittsentscheidungen so häufig entgegengenommen werden.
Nun wird es vielleicht heißen, der Guttenberg ist den Kräften der Politik nicht gewachsen. Das mag sein oder nicht sein. Wenn ich es aber nur wäre, indem ich meinen Charakter veränderte, dann müsste ich gerade deswegen handeln.
Ich danke von ganzem Herzen der großen Mehrheit der Deutschen Bevölkerung, den vielen Mitgliedern der Union, meinem Parteivorsitzenden und insbesondere den Soldatinnen und Soldaten, die mir bis heute den Rücken stärkten, als Bundesminister der Verteidigung nicht zurück zu treten.
Ich danke besonders der Frau Bundeskanzlerin für alle erfahrene Unterstützung und ihr großes Vertrauen und Verständnis.
Es ist mir aber nicht mehr möglich, den in mich gesetzten Erwartungen mit dem mir notwendigen Maß an Unabhängigkeit in der Verantwortung gerecht zu werden.
Insofern gebe ich meinen Gegnern gerne recht, dass ich tatsächlich nicht zum Selbstverteidigungs-, sondern zum Minister der Verteidigung berufen wurde.
Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag:
Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.
Vielen Dank!“
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Zitat
Original geschrieben von igel-online
Bis auf den zitierten Punkt stimme ich mit dir überein. Er wird den Ernst der Lage sehr wohl erkannt haben, eiert aber rum und versucht seine Haut zu retten. Es wird allerdings nicht funktionieren, Guttenberg ist Geschichte.
Ich hab's ja schon am 18. Februar gewusst... -
Er ist zurück getreten, hm ich fand ihn aber trotzdem gut
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Zitat
Original geschrieben von mostwanted
MP von Bayern und dann Kanzler.
Damit würde ihm gelingen, woran Strauß und Stoiber scheiterten.Ich halte es nicht für ein Zeichen, dass hier "auf einen am Boden Liegenden getreten" wird, wenn man anmerkt, dass Guttenberg bedauerlicherweise nicht einmal im Abgang die charakterliche Größe beweist, offen zu seinen Fehlern zu stehen. Indem er sich als Opfer der Medien und der Umstände inszeniert, versäumt er die Chance, erst reinen Tisch zu machen und in ein paar Jahren mit neuer weißer Weste ein Comeback zu starten. M. E. disqualifiziert ihn solch ein Verhalten menschlich, nicht politisch, für Führungspositionen. Denn es scheint bei Guttenberg ein sehr ausgeprägtes Verhaltensmuster zu sein, immer nur andere zur Ursache der eigenen Fehler zu erklären und selbst immer nur etwas weniger zuzugeben als das, was man ihm ohnehin schon nachgewiesen hat.
Der Bundeswehr kann man jetzt nur einen Minister wünschen, der die als notwendig erachteten Reformen mit weniger auf Medienwirksamkeit ausgelegten Effekthascherei, dafür aber mit umso mehr Effektivität angeht als Guttenberg dies offenbar vermochte.
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