Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

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Original geschrieben von HappyDay989
Es ist gut und richtig, dass solche Schwätzer und Blender wieder auf ihr Normalmaß zurechtgestutzt werden, denn ansonsten ist mit solchen Leuten kein Auskommen. Als Vorgesetzte sind sie i. d. R. unerträglich, weil sie von anderen Perfektionismus und Loyalität fordern, selbst aber weder das eine noch das andere einlösen.

Dir ist aber schon aufgefallen, dass die geäußerte Kritik nicht Deiner Meinung sondern lediglich Deiner Ausdrucks- und Argumentationsweise insbesondere der überzogenen Polemik galt? Und wenn man das oben zitierte hier mal als Maßstab anlegt, dann war & ist die Kritik mehr als gerechtfertigt. (Oder der Rest der TT Welt und Usern die ja nur aus Schwätzern und Blendern besteht ist halt einfach zu doof...)

Ach Leute, die Causa Guttenberg ist doch nur ein Symptom der hiesigen Dünkel- und Blender-Kultur.
Bei ihm ist's halt rausgekommen. Wenn er bei dem Spiel mitgespielt hat muß er allerdings auch dafür geradestehen und Statur beweisen.

Wenn man in der dt. Politik ohne Dr.-Titel nicht vorwärtszukommen glaubt, dann ist was nicht in Ordnung. Zumal es offensichtlich auf die Qualität der Arbeit gar nicht ankommt.
Hauptsache man kann vom Gegegenüber einfordern, sich als "Dr yxz" anreden zu lassen.

naja, ich habe schon gute Leute an Ihrer Doktor-Arbeit scheitern sehen, weil sie es neben dem Beruf nicht mehr hinbekamen. Und da kommen diese Parteisoldaten mit diesen armseligen Machwerken daher und wollen sich über andere erheben.

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Original geschrieben von ChickenHawk
Dir ist aber schon aufgefallen, dass die geäußerte Kritik nicht Deiner Meinung sondern lediglich Deiner Ausdrucks- und Argumentationsweise insbesondere der überzogenen Polemik galt? Und wenn man das oben zitierte hier mal als Maßstab anlegt, dann war & ist die Kritik mehr als gerechtfertigt. (Oder der Rest der TT Welt und User die ja nur aus Schwätzern und Blender besteht ist halt einfach zu doof...)

Weder ist der Rest der Welt zu doof noch habe ich je behauptet, dass meine Beiträge leicht verdauliche Kost darstellen. Es ist ja gerade das Wesen der Polemik, dass sie auch polarisiert und zur Stellungnahme zwingen soll. Schließlich sind wir hier ja auch nicht auf einer Diskussionsveranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung, da wäre Polemik sicherlich völlig fehl am Platz. Die Frage ist eben "wie viel Polemik ist zu viel?" Da dürften die Ansichten wohl sehr unterschiedlich sein. Ich selbst bemühe mich wirklich nach Leibeskräften, hier niemanden als Person anzugreifen. Dass mir dies womöglich nicht immer gelingt, möge man mir nachsehen. Dort wo ich Leuten unabsichtlich "auf die Füße getreten" habe, bitte ich um Entschuldigung, und das ist durchaus ehrlich gemeint.

Ich werde mich jetzt aber - und das ist ein Versprechen - bis morgen aus dem Thread heraushalten, so dass alle anderen noch reichlich Zeit und Gelegenheit haben werden, so richtig über mich herzufallen.

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Original geschrieben von kopporama

Aber warum betreibt er diesen politischen Selbstmord? Übermorgen stehen die Hamburger Wahlen an, das ist viel zu kurz, um das Thema beim Wähler zu verarbeiten. Hätte er heute reinen Tisch gemacht, würde es in HH einen Erdrutsch geben. Die Lage dort ist eh schon schwierig für die CDU. Jetzt wird einfach nur versucht, die dort wahlberechtigten "bernbayers" bei Laune zu halten.

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Was die Wahl in Hamburg mit diesen Thema zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz. Es ist doch schon seit Wochen bekannt, wie die Wahl in Hamburg ungefähr ausgehen wird. Hamburg ist tradionell eine SPD-Hochburg und die CDU im Normalfall irgendwo im Zwanzigprozent-Bereich. Nur durch Ole von Beust waren die Verhältnisse in Hamburg etwas verschoben.. Hat aber jetzt nichts mit Guttenberg und auch nicht mit der Situation in andern Bundesländern oder auch im Bund zu tun. Auf Bundesebene steht die SPD im Zwanzig-Prozentbereich. Will es nicht weiter vertiefen, ist ein anderes Thema.

HappyDay hat in der Sache völlig recht. Wie er bin ich übrigens dafür, die politische Frage, ob Guttenberg als Minister zu halten ist, von der Diskussion um die wissenschaftliche Qualität der Arbeit zu trennen.

In dieser Hinsicht herrscht zumindest in dem Universitäts-Umfeld, in dem ich angestellt bin und unterrichte, eine sehr seltene Einigkeit. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Arbeit bereits begutachtet wurde und der Entzug eines Titels im Nachhinein deutlich schwieriger umzusetzen ist als eine Ablehnung einer Dissertation während des Prüfungsverfahrens. Grundsätzlich ist der Fall vielleicht ein Anlass dafür, ob man über eine Verschärfung von Promotionsordnungen nachdenken sollte. An der hiesigen Universität ist es zB sinnvollerweise vorgeschrieben, dass bei der Bewertung der Arbeit mit 'summa' in jedem Fall ein dritter Gutachter hinzuziehen ist, der aus einem anderen Fach zu stammen hat, an anderen Universitäten hat einer der Gutachter einer fremden Hochschule anzugehören.

Vielleicht anders als HappyDay hatte ich anfangs eine durchaus positive Meinung von Herrn Guttenberg, die sich in den letzten Wochen in Neutralität geändert hatte. Das Verhalten des Ministers im 'Bundeswehrskandal' schien mir fragwürdig zu sein, aber ich hatte zu wenig Informationen, um mir eine abschließende Meinung zu bilden. Im vorliegenden Fall halte ich mich durchaus für kompetent, und hier muss das Urteil meines Erachtens eindeutig ausfallen. Enttäuschend finde ich die Art, mit der Guttenberg Vorwürfen zu entgehen versucht, die inzwischen für alle offen sichtbar zutage getreten sind.

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Original geschrieben von HappyDay989
das ist ein Versprechen - bis morgen aus dem Thread heraushalten

Ich zitiere Dich, aber ich meine auch bernbayer.
Man sollte irgendwann ein Gefühl dafür entwickeln, wann es Zeit ist, sich in einem Thread zurück zu nehmen. Dafür seid Ihr eigentlich lange genug dabei.

Ganz persönlich finde ich es erstaunlich, dass wir wenige Tage nach wirklich welt- oder zumindest regionbewegenden Ereignissen wie denen in Ägypten offenbar keine anderen Sorgen haben, als was unser Verteidigungsminister bei seiner Doktorarbeit an Fehlern gemacht hat.
Ich meine, wir wollen doch mal die Kirche im Dorf lassen!
Wenn es korrekt ist, sollte er seine Konsequenzen ziehen und mit ihm sollte verfahren werden wie mit allen anderen, die das Gleiche getan haben.
Aber dieses Gesuche nach Fehlern, um jemanden los zu werden und das Rufen nach Rücktritten, halte ich für eine Art und Weise, die in Gesellschaft und Politik eingezogen hat, die von mehr als schlechtem Stil zeugt und eigentlich nur die eigene Unfähigkeit bezeugt, den "Gegner" auf sachlichem und fachlichem Wege in die Schranken zu weisen.

Ich meine, selbst dem neutralsten Beobachter wird doch aufgefallen sein, dass man Guttenberg seit Monaten versucht, irgendwie beizukommen.
Meine urpersönliche Meinung ist, dass da viel Neid und Missgunst im Spiel war und ist und weniger fairer Umgang. Die Politik muss und soll kein Feld sein, auf dem man dem anderen ständig Honig ums Maul schmiert und Zucker in den A... bläst. Aber man sollte doch auch irgendwo ein Niveau einhalten, bei dem man selbst nicht auch jedes Gesicht verliert und nur noch als Hetzer da steht.

Wie gesagt, meine persönliche Meinung.

Man kann von jemandem halten, was man will. Einen gewissen Respekt dieser Person gegenüber sollte man aufbringen.

Das gilt auch für die User hier untereinander.

Wahnsinn, inzwischen sind es schon knapp 120 Seiten von insgesamt ca. 410 (ohne Inhalts- und Literaturverzeichnis), auf denen ohne korrekte Angabe der Fundstelle abgeschrieben wurde. Das sind mehr als 30% der gesamten Arbeit :eek:

Jochen, hier erlaube ich mir mal, in mehrfacher Hinsicht Dissens anzumelden.

1. Die Hauptkritiker Guttenbergs kamen gerade anfangs nicht aus der Opposition, sondern aus dem universitären Umfeld - und zwar ausdrücklich nicht nur aus dem linken universitären Umfeld, sondern gerade auch aus dem bürgerlichen Lager. Die beiden Leib- und Magenblätter des akademisch gebildeten Bürgertums, die FAZ und die Zeit, gehörten und gehören in diesem Zusammenhang sogar zu den schärfsten Kritikern des Ministers. Wie das zu einer inszenierten Kampagne passen soll, ist mir recht schleierhaft. Die entscheidenden Leute in der Opposition haben sich anfangs sogar erstaunlich zurückgehalten (und vermutlich aus guten Gründen).

2. Galionsfiguren stehen in der Politik grundsätzlich unter schärfster Beobachtung, das ist nicht erst seit Guttenberg so. So mancher erinnert sich vielleicht an die infame Kampagne gegen Willy Brandt, dem sein Exilaufenthalt im Ausland während des 'Dritten Reiches' vorgeworfen wurde. Dagegen wurde Herr Guttenberg noch sehr pflegeleicht behandelt. Hier ist übergroßes Mitleid mE nicht angebracht.

3. Guttenberg wird von der Opposition angegriffen, weil er eine charismatische Figur ist, die sehr beliebt in der Bevölkerung ist, aber er macht sich auch durch sein eigenes Verhalten angreifbar. Hier sollte man m.E. sorgfältig trennen. Sowohl sein Verhalten in der Opel-Krise als auch während der 'Bundeswehrkrise' sind sehr fragwürdig. Die Tatsache, dass er ein wissenschaftliches Plagiat angefertigt hat und sich unberechtigterweise mit dem Glanz des Wissenschaftlers schmücken und damit von anderen Politikern abheben möchte, hat er sich ebenfalls ganz allein zuzuschreiben.

Ob er deshalb zurücktreten muss, ist - wie gesagt - eine andere Diskussion. Es liegt in erster Linie in seiner Hand.

Edit:

4. Und anders als Du finde ich die Diskussion eigentlich sogar ermutigend. Genauso wie die heftige Debatte um den Wortbruch von Andrea Ypsilanti zeigt sie nämlich, wie groß der Wunsch nach moralisch integren Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit ist. Unsere Gesellschaft ist offenkundig in moralischen Fragen doch nicht so abgestumpft, wie man immer wieder behauptet wird.

Jochen

Du hast sicher recht. Inzwischen ist das ganze zu sehr ausgeufert und teilweise ein regelrechter Zweierdialog zwischen mir und "Happyday989" entstanden. Das habe ich inzwischen schon gemerkt und auch schon was dazu gesagt, wie du sicher schon mitbekommenn hast. Ich werde mich hier in diesen Thread da mal zurücknehmen um etwas Abstand zu gewinnen.

Gruß

Bernhard

Ich habe mir jetzt mal einige Passagen genauer angeguckt und bin wirklich erschüttert. Nicht mal in einer 15-seitigen Seminararbeit hätte und habe ich so dreist abgekupfert. Selbst wenn man in Fußnoten angibt, woher man den Gedankengang übernommen hat, so schreibt man doch eigene Sätze - und das ist hier ja in etlichen Fällen eben nicht geschehen. Für mich kann so etwas nicht "aus Versehen" passieren. Ich finde das dreist - kassiert auch noch ein "summa" für so etwas - unfassbar!