Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Ray
    Die Straßenbahn kommt aus seiner Sicht von rechts und nicht entgegen. Und wenn er nur auf links geachtet hat, dann hat er rechts gepennt. So einfach ist das.

    Bevor er joggenderweise auf den Übergang eingebogen ist, kam sie ihm entgegen (er kam aus Richtung Rodenkirchen). Die Strecke ist dort auf mehrere 100 m einsehbar, nur durch die niedrige Hochwasserschutzmauer vom Fußweg getrennt. Was natürlich nicht heißt, dass man eine Bahn nicht trotzdem übersehen könnte.

  • Ja, ich meinte auch, dass sie von rechts kam, als er die Bahngleise überwinden wollte.


    Ich jogge ziemlich viel und kann dir sagen, dass man nicht 100 m nach vorne schaut. Vor allem nicht, wenn man begleitet wird und vielleicht in einem Gespräch vertieft ist.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Was natürlich nicht heißt, dass man eine Bahn nicht trotzdem übersehen könnte.


    Vor allem, wenn die Straßenbahn nicht in fadem Trabbi-Taubengrau sondern stattdessen - wie auf dem Bild gezeigt! - in frischem knalligem Verkehrsrot gestrichen ist :rolleyes: :apaul:

  • Mal ab von den Verschwörungstheorien.

    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Seltsam ist aber in der Tat, dass er angeblich aus Richtung Süden kam. Das ist die Richtung, in der das Foto aufgenommen ist. D.h. er müsste die Bahn übersehen haben, die ihm entgegen kam.


    Das ist nicht richtig.


    Er kam von Süden auf Rheinseite, musste daher um das Gitter 180° drehen, also herum wieder nach Süden, sieht - in diesem Moment (!) daher die Bahn, die von links (also ihm entgegen) kommt und übersieht die Bahn von rechts (die in seinem Rücken kommt. (Siehe auch Beitrag von Ray).


    Passiert wie schon gesagt zu oft - obwohl der Überweg sogar schräg verläuft, so das er im letzten Moment wieder auf die Bahn zuläuft.


    Siehe Foto:



    Für Ortsunkundige: Er kam bei diesem Blickwinkel auf der anderen Seite der Schienen ursprünglich von rechts.

    Mit Grüßen ...

  • Joah, genau das habe ich doch geschrieben:

    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    In Bezug auf das Foto: Er kam zunächst aus der Richtung, in die man blickt. [...] Durch die Gestaltung des Bahnübergangs (Gitter, nicht im Bild) musste er erst wieder ein Stück Richtung Süden laufen (Blickrichtung Foto) und hat dabei in Richtung der Bahn auf dem linken Gleis gesehen. [...] Allerdings hätte er die Bahn vorher sehen müssen, bevor er die Laufrichtung aufgrund der baulichen Gestaltung ändern musste.

    Auf deinem Bild sieht man, dass der Weg innerhalb der Gitter auf der Rheinseite sehr kurz ist. Wie lange braucht man, um joggend diese höchstens zwei Meter innerhalb der Gitter zu laufen? Vielleicht max 1 Sekunde. Eine weitere Sekunde, um das erste Gleis zu überqueren. In der Zeit legt eine Bahn mit 50 km/h 26 m zurück. Das heißt, bevor er sich umgedreht hat, war die Bahn in seiner Laufrichtung keine 30 m entfernt.


    Nochmal: Ich sage nicht, dass es undenkbar ist, dass er sie trotzdem schlicht übersehen hat, zum Beispiel weil er zu seiner Partnerin geschaut hat oder sich zu der anderen Bahn umgedreht hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von vodafrank
    ....


    Und hier ein Bild der betroffenen Straßenbahn und des Straßenbahnverlaufs:


    ...


    Man sieht hier schön den Bremsweg der Strassenbahn - mehr als die volle Fahrzeuglänge. So schnell kann es gehen - ein dummer Fehler und aus ists :(

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Klar, die Ampel hatte rot. Offenbar hat er aber den Überweg gleichwohl überquert, weil er das Rotlicht auf eine weiter entfernte, auf dem linken Gleis fahrenden Bahn bezogen hat, und vor dieser noch schnell den Übergang überqueren wollte.

    Sicher, dass die Bahn auf dem linken Gleis noch weiter entfernt war?


    Logisch wäre für mich folgendes: er joggt heran und die Bahn auf dem linken Gleis rauscht gerade vorbei, so dass er ohne seinen Lauf zu unterbrechen hinter dem letzten Wagen die Gleise überqueren kann. Das Rotlicht und das Straßenbahngeräusch bezieht er auf die soeben passierte Bahn und diese nimmt ihm auch die Sicht auf das fatale rechte Gleis... Umgekehrt kann der Fahrer der Bahn auf dem rechten Gleis den Jogger nicht sehen, da er von der Bahn auf dem linken Gleis verdeckt wird.


    Aus diesem Grund steht an französischen Bahnübergängen die Warnung "Un train peut en cacher un autre" (ein Zug kann einen anderen verdecken)

  • Ich will dem armen Kerl ja nichts ausser gut(t)em hinterherrufen, aber mit folgendem auch nicht hinterm Berg halten:


    Als wissenschaftlich-studierter Experte für Metallphysik müsste er auch grundlegende Kenntnisse in Mechanik, insbesondere Kinematik, haben ... lt. Wikipedia studierte er in Göttingen Physik.


    Werkstoffphysiker untersuchen ja sicher auch Radreifen von ICEs und Straßenbahnen (an letztgenannten bei der ÜSTRA wurde die Radreifen-Problematik gummigefederter Räder ja zuerst entdeckt - und ignoriert - , bevor es zum ICE-Unglück von Eschede kam..), haben also schon von Berufs wegen eine erhöhte Affinität zur Eisenbahntechnik.


    Die Haft- und Gleitreibungsverhältnisse bei Schienenfahrzeugen, insbesondere Eisen-auf-Eisen-Reibung und Klotzbremsen, Backenbremsen aus Grauguss etc. sowie daraus resultierende Bremswege, in Wechselwirkung mit Schrecksekunde, technischer Reaktionszeiten, Sand, Feuchtigkeit, müsste so jemand ja aus dem Eff-Eff kennen; besser als jeder von uns vermutlich ;)


    Das müsste ja bereits aus höherer Einsicht mit einem gesteigerten Respekt vor Schienen und Schienenfahrzeugen (innehalten; Schauen) einhergehen. Von daher: ein sehr ungewöhnliches Unglück.


    Da er kein Jurist ist, sondern nur einen solchen entdoktort hat, stellen wir mal keine erhöhten Anforderungen an die Beachtung des Rotlichts und den damit einhergehenden Vorbildfaktor für die Gesellschaft. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von rmol
    Sicher, dass die Bahn auf dem linken Gleis noch weiter entfernt war?

    Ja, weil in der Pressemitteilung der Polizei steht, dass der Fahrer der stadteinwärts fahrenden Bahn den Unfall beobachtet hat.

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