Mehrfamilienhausbau, was erwartet uns?

  • Hallo,


    ich suche hier Ratschläge, vielleicht kann mir der eine oder andere paar Tipps geben, damit ich mir ein Bild von der Sache machen kann.


    Ich und meine Geschwister haben vor bald ein Mehrfamilienhaus zu bauen.
    Es soll ein Haus auf 2 Etagen mit insg. 4 Wohnungen werden, die jeweils ca. 100m² groß sind.
    Nicht unterkellert, mit Dachboden und auf einem Grundstück ca. 500m².
    Wir wollen selbst bauen, d.h. Elektriker (mein Vater), Heizungsbauer, Handwerker, Architekt, Bauingenieur etc. werden umsonst bis kostengünstig beauftragt.


    Material wird möglichst günstig besorgt, also werden nicht beim nächsten Fachgeschäft erwerben und wonanders hinzugehen, evtl. Kauf über Internet agierende Händler.


    Grundstück wird wahrscheinlich um die 60-80t Euro kosten.
    Eigenkapital wird ca. 100t € hoch sein (alle Zusammen).


    Meine Fragen wären, was würde uns dieses Vorhaben so Pi mal Daumen kosten?
    Wie hoch wäre die monatliche Belastung für die Finanzierung, wenn das Haus um die 400t Euro kostet (laut ein Kollege pro m² * 1000 €, könnte es hinkommen?)?


    Ich habe nämlich keine Ahnung, wie man eine Finanzierung berechnet, mit Tilgung, Zinssatz etc. Alles fremde Wörter für mich.


    Wird man ca. in einem Jahr fertig und wie verhalten sich die Banken, wenn man mit eigenen Händen baut?
    Auf was soll ich besonders achten?


    Fragen über Fragen, aber bin gespannt, was ihr dazu sagt!

    MfG!

  • erster Tipp: google
    zweiter Tipp: viel Zeit nehmen zum lesen der Suchergebnisse
    dritter Tipp: Hausbank aufsuchen und über die Pläne sprechen


    Die Berechnung der Hauskosten ist ganz einfach und kann sogar hier aus der Ferne gemacht werden:


    Wunschtraum/Wirklichkeit * m² = Hauspreis



    SORRY für soviel Ironie, aber so unbedarft wie Du hier fragst ist noch sehr sehr viel Grundlageninformation notwendig. Das hier allumfassend zu bewerkstelligen wird sehr schwierig...


    Mal ein Beispiel zum Hauspreis:
    Baut Ihr mit Keller oder ohne ? Preisunterschied mehrere 10.000€
    Holzfenster, Alufenster, Kunststoffenster ? mehrere tausend € Unterschied
    BasisElektroinstallation, KomfortInstallation ? mehrere tausend € Unterschied
    Sanitärausstattung ? Fussbodenheizung ? Gas, Öl oder Wärmepumpe ?
    Solaranlage ? Lüftungsanlage ?


    Wenn Du möglichst viele Informationen rund ums bauen willst, dann schau mal hier: http://bau.de/forum/index.php

  • Ich möchte die Welt erobern, nächstes Jahr.


    Was kostet mich das in etwa?


    scnr

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Danke für dein Link, ist schon interessant.


    Dort steht ab 1000€ pro m² für ein EFH, wenn man wahrscheinlich nicht viel selber macht.
    Also bei insg. 400m² Wohnfläche, sollten die 400t € nicht knapp bemessen sein, oder vergesse ich etwas?


    Bei uns in der Familie gibt es keinen Bauarbeiter, aber ich kenne einige, die preiswerter arbeiten würden, als die Firma in meiner Stadt, die mir wahrscheinlich 80€ die Stunde berechnen würde.

    MfG!

  • Re: Mehrfamilienhausbau, was erwartet uns?


    Zitat

    Original geschrieben von rebelstar

    Ich habe nämlich keine Ahnung, wie man eine Finanzierung berechnet, mit Tilgung, Zinssatz etc. Alles fremde Wörter für mich.


    Wird man ca. in einem Jahr fertig und wie verhalten sich die Banken, wenn man mit eigenen Händen baut?
    Auf was soll ich besonders achten?


    Ich würde mich bei aller Vorfreude auf ein eigenes Haus erstmal so lange zügeln, bis ich zumindest die Basics der Finanzierung wie von Dir oben genannt durchschaut habe-und da würde ich mir kein zeitliches Limit setzen, denn erst wenn man sich da wirklich sicher ist sollte man starten.


    Dann würde ich mir überlegen, wofür soll die Immobilie sein? Wollt ihr da selber drin leben (wie realistisch ist das, dass man es den Rest seines Lebens mit der Familie aushalten will bzw. kommen vielleicht Wohnortswechsel auf einen zu, wegen Arbeit, Heirat etc.), oder soll es vermietet werden (macht das Sinn, sein ganzes Kapital in Mietimmobilien zu stecken, wo der Markt relativ am Boden ist und noch nicht klar ist, welche zukünftigen Umweltauflagen auf einen zukommen)?


    Ich würde auch bedenken, dass Familien in finanziellen Dingen am besten getrennt wirtschaften sollten, sofern es sich um Privatbesitz und keine Firma oder ähnliches handelt. Privatbesitz bedeutet, wenns Stress irgendwelcher Art geben sollte (und das wirds wahrscheinlich), gibt es keine Rückzugsmöglichkeit, man hängt bis zum letzten mit drin. Am "Traum vom eigenen Haus" sind schon ganz viele Familien auseinandergebrochen, und das alles für ein paar Wände aus Stein?


    Warum eigentlich neu bauen in diesen Zeiten? Die Zahl der Insolvenzen schießt täglich in die Höhe, warum guckt ihr euch nicht nach fertigen Immobilen um und erneuert diese nach euren Ansprüchen? Das könnte unter Umständen weit billiger sein und würde es bei den Banken vermutlich vereinfachen-eine bereits bestehende Immobilie ist leichter zu bewerten als ein Neubau, bei dem der spätere Wert geschätzt werden muss.


    Euer momentanes Kapital ist eigentlich zu gering-das Leben heutzutage bietet doch mehr, als eigene vier Wände. Wollt ihr die nächsten Jahre/Jahrzehnte nur noch fürs wohnen arbeiten und leben? Die Freude übers Eigenheim ist nach spätestens einem Jahr verflogen, dann fühlt sich wohnen dort kein bischen anders an als in einer Mietimmobilie.


    Wie gesagt, wenn ich nicht über genug Kapital verfüge, um in der momentanen Zeit unabhängig zu bauen, dann würde ich klein anfangen und eine bereits bestehende Immobilie erneuern. Da umgeht man schon mal Anfängerfehler bei der Errichtung und Pfusch am Bau ist ja auch keine Seltenheit, verzögert und verteuert unnötig.


    Und wenns denn wirklich sein muss, nehmt euch zumindest einen Anwalt, der die Bankverträge mal durchguckt, bevor ihr sie unterschreibt. Der macht die Endrechnung auch nicht fett, aber dann ärgert ihr euch hinterher nicht, wenn ihr die Verträge nicht richtig verstanden habt oder was übersehen habt.

  • Die Kosten für Planung, Statik, Bauantrag und -genehmigung fallen nicht weg.


    Hast Du Dir schonmal im Internet angeschaut, was neue Häuser ohne Grundstück kosten? Immobilienscout hilft Dir da sicher weiter. Meine Erfahrung ist, ca. 170 T€ für ca. 130 m² ohne Keller schlüsselfertig.


    Hast Du Dir mal angeschaut, was ein Fertighaus kosten würde, ohne Innenausbau? Das sollte günstiger sein. Material bekommst Du nicht so günstig, oftmals sind Fachmärkte mit den Rabatten günstiger als ein Baumarkt. Wenn Du Restposten aufkaufen willst (ebay), solltest Du genug Zeit einplanen, denn nicht immer ist alles verfügbar.


    Wann wollt ihr starten? Habt ihr das Wetter einkalkuliert? Bei einem fertigen Rohbauch mit Dach ist es vielleicht etwas schöner.


    Wer gibt Dir die Garantie, dass alles ohne Mängel gebaut wird? Wenn Mängel doch auftreten sollten, was passiert dann? Was machst Du, wenn z.B. das Material einen Mangel hat, der erst später bemerkt wird?

  • Bauen wollen wir so etwa 2-3 Jahren.
    Wenn ich mir die Preise von Mehrfamilienhäusern anschaue, denke ich, dass man mit einem Neubau besser wegkommt.
    Dass man sich überlegen soll, ob es wirklich eine gute Idee ist mit der Familie bauen, haben wir oft gehört. Ich sehe in dieser Hinsicht keine Probleme, wenn wir mit fremden Nachbarn jahrelang klar kommen ohne ein Zwischenfall, werden wir das auch miteinander tun können. Die Beziehung unter uns ist mehr als sehr gut.


    Ich ziehe bald um, und mit viel Glück zahle ich ca. 450€ Kaltmiete und wenn man das mal vier nimmt, kommen da Summen raus, mit der man gleich dieses Haus finanzieren kann.


    Ich vermute mon. 1800€ wird wohl genügen, das Haus innerhalb von 20 Jahren abzubezahlen.


    Es gibt auch staatliche Förderungen, die Familien bekommen, wie ich hörte wäre da 50000€ Kredit mit 0,5% Zinsatz pro Familie möglich. Das wäre für uns auch ein riesen Vorteil.


    Ich denke in 2-3 Jahren bin ich viel schlauer als jetzt, ich versuche zur Zeit die Vorarbeit zu leisten in dem ich mich im TT-Forum über das Grobe erkundige :) Immerhin ist das ein Anfang.

    MfG!

  • Zitat

    Original geschrieben von rebelstar
    Ich vermute mon. 1800€ wird wohl genügen, das Haus innerhalb von 20 Jahren abzubezahlen.

    Du unterschaetzt die Macht der Zinsen. Bei 400.000 EUR Kredit zu 3,5% (guenstig gerechnet) hast du bei 1800 EUR/Monat nach 20 Jahren grade mal die Haelfte abbezahlt, da stehen noch 185.000 EUR Restschuld zu buche. Mit ca. 2350 EUR/Monat geht dein Plan auf, vorausgesetzt du bekommst fuer die gesamte Zeit eine solche Finanzierung.

  • Rechne besser noch 5 Jahre Mietausfall von zumindest einer Wohnung mit ein falls sich in deiner Region die Beschäftigungsquote negativ entwickelt( schön formuliert) oder ihr einen Mietnomaden abbekommt.


    Dann noch miteinrechnen das ihr in 20 Jahren nochmal sagen für 75 tsd € in Wartung und Reperaturen investieren müßt. KLeines Beispiel sind die neuen Heizungskessel die nur noch 10 Jahre halten sollen.


    Allein das macht dann Locker 10000€ alle 10 Jahre.


    Ganz nebenbei, die Kapitalrendite wird nicht höher als 5% sein. Plus einer Menge Ärger.

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