Psychologische Hilfe bei Liebeskummer

Interessantes Thema.

Da Ich mir unter dem Begriff Liebeskummer leider nichts vorstellen kann, habe
Ich erstmal die google-Suche bemüht.

Da bin Ich auf einen Link gestossen, mit folgendem Inhalt:

Was sollte man bei Liebeskummer auf keinen Fall tun?

Zitat

- alles verdrängen und so tun, als ob nichts wäre

Das empfinde Ich als einen sehr wichtigen Punkt.
Grob gesagt, jeder der Dir hier einen vermeintlichen Tipp gegeben hat, rät Dir
die Sache in irgendeiner Form zu verdrängen.

Nehmen wir als Beispiel:

Joggen um den Kopf frei zu bekommen, soziale Kontakte pflegen oder sich ein Haustier anschaffen, an welchem du deine Wut auslassen kannst.
Wobei Ich hier entweder zu einem Punchingball oder alternativ zu einer Voodoopuppe tendieren würde.

Jedenfalls halte Ich persönlich jegliche Art von Verdrängung falsch.
Insofern mein nicht vorhandenes psychologisches Wissen mich jetzt nicht täuscht.
Niemand kann Dir persönlich hier helfen. Man kann dich nur in deinem Handeln bestärken, doch besser einen Psychologen aufzusuchen.

Da Du allerdings nicht den Eindruck erweckst, dich gleich von der Brücke zu stürzen, (Anm.d.Red. Die Commuinty ist dann natürlich auch dran schuld :eek: ) sondern versuchst der Sache auf den Grund zu gehen, ist das der Denkbar richtigste Weg von allen.

Fragwürdig sind allerdings deine Aussagen.

- Ich habe suizidale Gedanken - Bin aber nicht Suizid gefährdet
- Ich habe psychische Probleme - Bin aber nicht psychisch labil
- etc. pp.

Wie sagt man so schön, "Entweder schwanger oder nicht, Halbschwanger gibt es nicht."

Da Du ja in der Lage bist klar zu denken und nicht falsch zu handeln, ist der Gang zu einem Psychologen unnötig. Meiner Meinung nach.

Sonst wärst Du ja schon lange von der besagten Brücke gesprungen.

Salop gesagt, scheinst Du einfach mit der momentanen Situation überfordert.

Sammel die restlichen Gegenstände deiner Verflossenen ein. Platziere ein oder zwei pregante Gegenstände die euch verbinden an Plätze die Du täglich besuchst.
Versuche dich an die schönen "Zeiten" - Momente zu erinnern.

Mach dir Gedanken darüber, wie es dazu gekommen ist. Pack dir an die eigene Nase. Vielleicht hilft es dir, diese Punkte aufzuschreiben.

Wie gesagt, alles in allem wirst bzw. musst Du diese Situation alleine meistern.
Dafür ist hier leider kein Platz gegeben.

Zum Abschluss:

Liebeskummer ist wie ein Diamant; man sollte ihn mit Fassung tragen.

Dunken...

Hallo,

ich stecke zu Zeit in einer ähnlichen Situation. Kannst Du mit der Ex sprechen?
Ich rede regelmäßig mit meiner Ex; das hilft mir sehr viel. Immer, wenn ich mit ihr gesprochen habe, fühle ich mich besser. So kann ich langsam wieder in ein normales Leben zurückfinden.

Wäre das auch was für Dich?

Gruß, Christoph

Zitat

Original geschrieben von Dunken

Da Du ja in der Lage bist klar zu denken und nicht falsch zu handeln, ist der Gang zu einem Psychologen unnötig. Meiner Meinung nach.

Sonst wärst Du ja schon lange von der besagten Brücke gesprungen.

Oh Mann, genau das meine ich mit Ratschlägen von Hobby-Psychologen.

Weil er noch denken kann und sich nicht umgebracht hat, muss er nicht zum Psychologen. Ja ne, is klar.
Also müssen nur solche Leute psychologischen Rat einholen, die sich bereits vor den Zug geworfen haben?

Merke: jeder geht mit bestimmten Lebenssituationen und Gefühlen anders um. Manche lenken sich eben durch Sport, etc. gut ab und sind in der Lage, den Kummer zu vergessen. Andere schaffen das eben nicht und steigern sich in eine Situation, in der es eben nur noch den Ausweg über professionelle Hilfe gibt. Solchen Leuten dann zu raten, sich ein Buch zu kaufen oder ne Runde joggen zu gehen ist nicht nur viel zu kurz gedacht, sondern schon grob fahrlässig. :flop:

Naja, lassen wir die Kirche mal im Dorf.

Es ist natürlich nicht so, dass man den Fachmann erst dann in Anspruch nehmen darf wenn man schon 3x versucht hat sich umzubringen. Wenn man spürt, dass man sein Leben selber nicht mehr geregelt bekommt, ist es natürlich angeraten sich fachliche Unterstützung zu holen.

Andererseits tendieren manche Leute aber zu Übertreibungen. Man muss nicht wegen jedem leichten Schnupfen zu einem Facharzt für Lungenerkrankungen gehen, man muss oft nicht mal den Hausarzt besuchen. Genauso zwingt einen Liebeskummer nicht standardmäßig, einen Therapeuten zu konsultieren.

Dass es ein Scheiß-Gefühl ist weiß jeder, wir alle haben das schon mehrfach erlebt und die meisten haben es noch ein paar Mal vor sich. Man kann das meistens alleine durchstehen, wenn man in ein gutes soziales Umfeld eingebettet ist und sich nicht wie der totale Jammerlappen hängen lässt.

Aber jeder tickt anders. Wie schlimm es individuell empfunden wird und ob man selber klar kommt oder fachmännische Begleitung braucht, merkt doch jeder selber.

Dunken, Sport etc. hat nichts mit Verdrängung zu tun! Man macht sich viele Gedanken, das ist OK so und muss sein, aber es kommt auch ein Punkt, an dem man sich selber stoppen und ggf. "zwingen" muss, normale Dinge des Alltags zu erledigen, aktiv zu sein, mal nicht an den ganzen Weltschmerz zu denken.

Bär, wenn es dir hilft mit der Ex zu sprechen - OK. Aber glaubst du nicht, dass es besser wäre, jetzt erstmal Funkstille zu vereinbaren? Man findet emotional viel schneller den Absprung wenn "Aus den Augen, aus dem Sinn" das Ziel ist. Was zu klären ist, muss besprochen werden, aber dann muss auch erstmal Schluss sein. Du reißt deine Wunden immer wieder neu auf, indem du sie immer wieder kontaktierst, und für das kleine, vermeintliche Glück, sie gesprochen zu haben, auch immer wieder mit ihr konfrontierst wirst.
Wenn es dein Weg ist, den Kontakt zu halten: mach es. Ich gebe dir nur eine andere Denkanregung... Lass' es dir mal durch den Kopf gehen!

Zitat

Original geschrieben von lostsomewhere2
Zum Thema Reden:
Das Problem ist, wenn sich Freundin und bester Freund/Gesprächspartner für alles in einer Person vereinen und diese dann "weg" ist.

Auf der momentanen Ebene ist normal reden auch nicht möglich - sie hat mich betrogen und zwischen ihr und dem besagten "Herren" findet momentan eine "Beziehung" welcher Art auch immer statt.
Trotzdem vermittelt sie mir öfters das Gefühl, auch noch zu mir hingezogen zu sein.

"Blind", wie ich bin, würde ich all das verzeihen.

Ich weiß nur nicht, wie lange es sich lohnt, zu kämpfen und wann es einfach keinen Sinn mehr hat.

Alles anzeigen

JETZT hat es keinen Sinn mehr!

Es gehört zum "Krankheitsbild" Liebeskummer, dass man meint, mit dem verlorenen Partner zugleich sein halbes Leben, den besten Kumpel, den größten Freund, und was es sonst noch alles gibt, zu verlieren.

Realistisch ist das Quatsch, denn du hast ja auch vorher gelebt - und wahrscheinlich auch nicht schlecht.

Wenn sie dich so hintergeht, spricht das für alles andere als eine wirklich gute Freundin. Wenn sie das wäre, wäre sie nicht so mit dir umgegangen. Kein "Ja, aber..." jetzt!!!

Wer sich so benimmt, hat deine Zuneigung nicht verdient, und da musst du dich auch zwingen, ihren Heiligenschein anzukratzen. Sie ist keine faire Freundin gewesen - und sie ist es weiter nicht, denn es scheint ja kein Ausrutscher gewesen zu sein, sondern sie hampelt weiter mit dem anderen herum.

Ein Teil deiner Frustration liegt vermutlich auch in der (dir unbewussten) Tatsache, dass du sie immer noch vergötterst, während sie dir fortgesetzt so dermaßen in den Allerwertesten tritt mit ihrem Verhalten.

Sei selbstbewusst genug zu erkennen, dass so ein saumäßiges Verhalten deine Liebe nicht rechtfertigt. Du hast Besseres verdient und es hilft, wenn du mal richtige Wut auf sie entwickelst. Das ist keine Engel, sondern eine Hexe, denn sie versucht euch beide warm zu halten. Bei dem Scheiß-Spiel solltest du aber nicht mitmachen!

Gib ihr auch einen virtuellen Tritt in den Hintern und sage dir, dass du liebenswürdige Mädels verdienst und nicht solche, die so mit dir umgehen!

Ich schreibe das so hart, weil man es einfach so klar sehen muss. Du hast die rosarote Brille an - ich nicht.

Das Dumme dabei ist, dass ich die Betroffenen- wie die Expertenseite gut kenne. Auch ich hatte einmal meine "erste große Liebe", die mit einem Anderen rumgemacht hat, sich aber trotzdem zu mir hingezogen fühlte. Anfangs hätte ich ihr auch alles verziehen, mit der Zeit gings aber. Dann wollte sie zurück, aber es war schon "der Wurm" drin und wurde immer seltsamer. Im Endeffekt war Trennung und zwar endgültig das Beste. Und seitdem habe ich schon einige andere nette Erfahrungen gemacht udn bin seit fast 15 Jahren mit meiner jetzigen Freundin zusammen. Es geht also doch irgendwann.

Das Problem ist ja die berühmte Wahrnehmungseinengung: I"ch wurde entlassen, also bin ich nichts wert!", "Sie hat mich betrogen und verlassen, ich kann aber ohne sie nicht sein!", "Ich muss aber unbedingt das Handy (den Laptop, das Auto, den Fernseher, die Schuhe, das Kleid...) haben, kann ohne nicht leben!" etc. Da sowas immer wieder im Leben vorkommt, geht es tatsächlich auch vorüber, und dass am besten, wenn man sich auch mal Fragen stellt: "Was kann ich gut?", "Was ist mir sonst noch im Leben wichtig?", "Was kann und will ich noch erreichen?" etc.

Es gibt in deinem Leben noch viel zu tun!

Hallo,

ich finde diesen Thread auch sehr interessant da mir gestern etwas ähnliches widerfahren ist.

Ich bin seit 2,5 Jahren von meiner Ex getrennt. Die erste Zeit nach der Trennugn war extrem hart und hatte sich über ein paar Monate gezogen, in denen es mir sehr übel ging.

Wie man so sagt, heilt die Zeit alle Wunden. So war es auch bei mir.

Seit ca. 2 Monaten haben wir wieder Kontakt (freundschaftlich) und verstehen uns auch ganz gut. Gestern eröffnete sie mir im Gespräch dass sie einen neuen Freund hat. Obwohl es etwas "Selbstverständliches" ist, das auch mal der Expartner ne neue Beziehung anfängt, hat es mich nach dem Satz total aus den Socken gehauen.

Irgendwie unbeschreiblich, da auch alte Gefühle wieder hochkamen. Man will - und kann - halt nur schwer begreifen dass nun ein anderer Typ mit "meinem" Mädchen zusammen ist. Hört sich blöd an - aber was ich damit sagen will ist, das man die große Liebe nie ganz vergessen kann.

das macht fast jeder durch und der eine kann damit von anfang an gut umgehen, der andere nicht, helfen lassen - professionell oder von freunden - warum nich, solang man nicht wegen jeder kleinigkeit dann das macht

aber je älter man wird und je öfter das passiert, desto besser kann man damit umgehen und auch alleine...

Gerade nach Beziehungen reagieren Menschen oft irrational und meiner Meinung nach gibt es durchaus nicht selten den Fall, dass die Inanspruchnahme psychologischer Hilfe äußerst sinnvoll ist.

Ich will hier niemanden von Ratschlägen abhalten, aber der Themenkomplex ist so umfangreich und so verschieden, je nach Persönlichkeit des Betroffenen, dass pausche Aussagen nicht helfen werden. Gerade Gebiet der zwischenmenschlichen Beziehungen und das Zerbrechen eben dieser ist imho ein Themengebiet, dass sich in einem Forum nie auch nur ansatzweise sinnvoll erarbeitet werden kann.

Der Weg zum Psychologen ist sicherlich besser als ein Problem in sich hineinzufressen.

P.S.

Zitat

Original geschrieben von ingo74
aber je älter man wird und je öfter das passiert, desto besser kann man damit umgehen und auch alleine...

Wenn du eine pschologische Störung auf dem Gebiet hast würde sogar eher das Gegenteil sagen.