LG hat mit dem brandneuen LG KM 900 Arena sein neuestes Touchscreen Gerät auf den Markt gebracht. Das Gerät kommt mit einer ordentlich vollgepackten Ausstattungsliste daher, egal ob WLAN, GPS, HSPDA, 8GB Speicher oder einem FM-Transmitter, das Gerät bringt dies alles mit sich. Zusätzlich feiert mit dem LG KM 900 Arena eine neue Benutzeroberfläche namens S-Class UI ihr Debüt. Optisch ist das Gerät ein echter Leckerbissen, dank Edelstahl und Aluminium macht es eine gute Figur. In meinem nachfolgenden Test wird sich zeigen wie sich die blanken Fakten in der Praxis geschlagen haben.
Bilder und Videos:
- Gerätebilder: Galerie mit 67 Bildern
- Displaybilder: Galerie mit 39 Bildern
- Kamerabilder: Galerie mit 26 Bildern*
* Die Bilder wurden aus Trafficgründen auf 1024x768 Pixel runtergerechnet.
Lieferumfang:
Das LG KM900 Arena kommt in einem kompakten weiß- / rotweinfarbendem Karton daher. Das Gerät selbst ist dabei optisch ansprechend verpackt und kommt unter dem magnetisch schließenden Deckel zum Vorschein. Was den Lieferumfang angeht so ist dieser eher als durchschnittlich zu bezeichnen. Neben dem Telefon sind an Extras eigentlich nur das Datenkabel und ein In-Ear Kopfhörer zu finden. Eine Speicherkarte oder eine Tasche sucht man hingegen vergebens.
Der Lieferumfang sieht folgendermaßen aus:
+ LG KM900 Arena
+ Standard-Akku 1000 mAh (Li-lon)
+ Stereo-In-Ear Headset
+ USB-Datenkabel
+ PC-Software
+ Netzladegerät
+ Bedienungsanleitung
Sämtliche Zubehörteile sind ordentlich in einzelne Plastiktütchen verpackt. Die Stereo-Kopfhörer machen auf Anhieb einen guten Eindruck und stabilen Eindruck. Für den perfekten Sitz findet man bei den Ohrhörer einen weiteren Satz Gummistöpsel im Lieferumfang.
Design und Verarbeitung:
Nach dem Öffnen des wirklich handlichen Kartons kommt das Prachtstück auch schon zum Vorschein. Durch sein Abmessungen von 105.9 x 55.3 x 12 mm bei einem Gewicht von 105 Gramm wird schnell klar dass das Gerät extrem handlich geraten ist. Das Gerät bietet auf der Front ein 3.0 Zoll großes Display das die Frontansicht des Gerätes dominiert. Das LG KM900 ist wirklich super verarbeitet und liegt dank des Metallgehäuses wirklich sehr wertig in der Hand. Das Display ist außen herum mit einem schwarzen Rand eingefasst. Abgesehen vom Display beherbergt die Front die oben angeordnete Lautsprecheröffnung samt Frontkamera und Lichtsensor. Im unteren Bereich der Front findet man die mittig angeordnete, sensorische Menütaste inkl. Rufannahme- und Auflegentaste. Rechts, seitlich am Gehäuse befinden sich dann die einzigen echten Hardware-Tasten in Form der Laut-/Leise-Taste sowie der Kamerataste.
Eine kleine Besonderheit gibt es am LG KM900 Arena noch zu entdecken, so findet man zwei Mikrofone am Gerät. Ein Mikrofon auf der Gerätefront und eine Mikrofon auf der Geräterückseite. Das Frontmikrofon dient, wie könnte es anders sein, zur Sprachtelefonie. Das rückseitige Mikrofon findet seine Verwendung beim Dreh von Videos, da dieses dann in Richtung des gefilmten Objektes ausgerichtet ist. Bei Bedarf kann man aber auch hier zwischen den beiden Mikrofonen wechseln.
Die komplette Front ist durch einen sehr schön anzusehenden silbernen Metallrand ummantelt und abgerundet. Die Rückseite ist in matt lackiertem Aluminium gehalten und besitzt eine kleine Öffnung für die Kamera sowie ein chromfarbendes LG-Logo. Viel mehr Details gibt es nicht am Gerät zu entdecken, außer dem an der linken Seite versteckten Ladegerät bzw. Datenanschluss sowie dem oben liegenden 3.5mm Klinke Anschluss. Der Datenanschluss ist schon von diversen LG Geräten bekannt und so kann verschiedenstes Zubehör am Gerät weiterverwendet werden. Schön übrigens das der USB Anschluss durch eine kleine "Schiebeabdeckung" gegen Staub und sonstige Außeneinflüsse geschützt ist.
Wer das LG Arena einmal in der Hand gehalten hat wird es nicht mehr so schnell hergeben wollen. Die Verabeitung ist wirklich sehr gut, es gibt kein knacken oder knarzen soweit das Auge bzw. Ohr reicht. Dank der vielen Metallkomponenten die verbaut wurden macht das Gerät einen sehr robusten und kompakten Eindruck, es wirkt nahezu wie aus einem Guß.
Touchscreen:
Eine echte Augenweide stellt der hochauflösende, kapazitive Touchscreen dar. Er misst ordentliche 3.0 Zoll in der Diagonale und bietet eine kratzerresistive Glasoberfläche. Das Display ist wirklich erstklassig was die gebotene Auflösung von 480 x 800 Pixeln angeht, so sieht man auf dieser Displaygröße sogut wie keines der einzelnen Pixel mit dem bloßen Auge. Durch die sehr hohe Displayauflösung lassen sich außergewöhnlich feine Schriftgrößen und Seiten auf dem Display darstellen. Man bekommt problemlos eine komplette Website in ihrer vollen Breite dargestellt, es braucht dann nur vertikal gescrollt zu werden. Auch lange Texte lassen sich so wunderbar im Browser lesen, sollte einem die Schrift mal zu klein sein, genügt es per Multitouch zu zoomen und schon ist die Schriftgröße angepasst und der Ausschnitt vergrößert.
Eingaben quittiert das Gerät übrigens auf Wunsch sowohl akustisch also auch haptisch per Vibration. So kriegt man auf Wunsch ein Feedback (taktiles Feedback) bei jedem Tastendruck und weiß so auf Anhieb ob die gewünschte Bildschirmeingabe durch das Gerät umgesetzt wird. Wer es noch weiter präzisieren und personalisieren mag kann dies durch Veränderung des Displaytons und der Vibrationsstärke sowie des Vibrationsrhythmus tun. Eine ähnliche Technik verwendet auch Samsung bei seinen Touchscreen Geräte, nur ist diese bei LG noch einen Tick weiter personalisierbar.
Selbstverständlich kann man die Displayhelligkeit per Systemmenü ändern, hier genügt ein einzelner Klick auf das entsprechende Menü-Icon. Durch die variable Helligkeit ist es auch möglich den Akku ein ganzes Stück zu schonen, es macht also durchaus Sinn die Beleuchtung um ca. 30-40% zu senken. Die Helligkeit reicht immer noch locker aus um es sehr gut ablesen zu können. Wer sich um die Helligkeit keine Gedanken machen möchte kann die Helligkeit auch automatisch vom Gerät verwalten lassen. Hier passt das Gerät die Helligkeit automatisch dem Umgebungslicht an.
Die Displayoberfläche ist angenehm glatt, der Finger gleitet also weich auf dem Display, dafür zieht das Display aber meines Erachtens nach einiges an Staub an. Es kann also auch nicht schaden ein Reinigungstuch mit sich zu führen.
Einen Nachteil hat das superfeine LG Display allerdings auch. So ist es extrem schwierig das Display unter direktem Sonnenlicht abzulesen. Selbst bei kompletter Displayhelligkeit ist das Display nicht wirklich gut ablesbar. Man tut sich schwer einen angenehmen Ablesewinkel zu finden, da das Dispay zusätzlich auch noch etwas spiegelt.
"S-Class" Menüoberfläche:
Die Benutzeroberfläche des LG KM900 Arena hat LG eigens für dieses Gerät neu entwickelt. Das Gerät kommt mit der sogenannten S-Class Benutzeroberfläche daher, das S steht hierbei für "Superior". Laut LG wird diese Oberfläche auch in zukünftigen Geräten Anwendung finden. Um die 3D Oberfläche geschmeidig ablaufen zu lassen hat LG dem Gerät eine separate CPU zur Grafikdarstellung spendiert. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, LG hat eine wirklich ansprechende und angenehm flüssig laufende Benutzeroberfläche auf die Beine gestellt. Insgesamt dreht sich bei der Oberfläche alles um 4 drehbare Würfel, die jeweils für eine Menüoberfläche steht. Die einzelne Homescreens sind:
- 1. Widget
- 2. Kontakt
- 3. Multimedia
- 4. Verknüpfung
Abbildung: 2 Beispiele der 4 verschiedenen Würfel
Jede der Oberflächen ist vom Nutzer nach persönlichem Geschmack anpassbar. So kann man das Gerät wirklich wunderbar personalisieren und nach eigenen Bedürfnissen anpassen.
1. -> Auf der Widget-Seite kann man diverse Widgets aus einer vorgegebenen Liste auswählen und auf dem Homescreen platzieren. Zur Auswahl stehen diverse Programme wie eine Wetteranzeige, eine Desktop-Uhr, eine Kalenderübersicht, ein Notziblock und ein paar weitere nützliche Programme.
2. -> Die Kontakt-Seite bietet die Möglichkeit favorisierte Kontakte in einer Art Halbkreis darstellen zu lassen. Wer mag kann jedem Reiter, also jedem Kontakt, ein Anruferbild hinzufügen. Das durchblättern der Kontakte geht flüssig und optisch ansprechende vonstatten.
3. -> Der Multimedia-Homescreen ist von der Optik her vergleichbar mit der Kontakt-Seite. Hier kann man seine bevorzugten Musiktitel oder Bilder abspielen lassen. Richtig komfortabel abspiel- und nutzbar sind die MP3s aber nur im richtigen MP3-Player Modus.
4. -> Wie der Homescreen-Titel "Verknüpfung" schon erahnen lässt kann man auf dieser Seite die wichtigsten Programme als Schnellzugriff hinterlegen. Maximal 3x3 Symbole lassen sich anzeigen und nutzen. So kommt man des Öfteren ohne das vollständige Hauptmenü aus.
Im unseren Displaybereich werden auf allen vier Ebenen (Homescreens) identische Symbole angezeigt. Hier findet man von links nach rechts:
- Anrufen (Wählfeld)
- Telefonbuch
- Nachrichten
- Hauptmenü
Ein kurzer Druck auf die einzelnen Symbole genügt und schon wird die jeweilige Applikation geladen. Das Betriebssystem ist in einigen Punkten übrigens multitaskingfähig, ein Druck auf die zentrale Taste unterhalb des Display genügt und so öffnet sich der Taskmanager. Nicht alle Programme können parallel betrieben werden, sondern nur eine Hand voll ausgewählter Programme.
Auch hier eine kurze Übersicht welche Applikationen man parallel nutzen und betreiben kann:
- Kontakte
- Nachrichten
- Spiele & mehr
- Email
- Browser
- Musik
- Radio
- Organizer
- Notizen
Bereits laufende Programme erkennt der Anwender übrigens daran das die jeweiligen Symbole etwas hin und her wackeln. Einen Wermutstropfen gibt es an dieser Stelle jedoch, so hat LG die Funktion auf zwei gleichzeitig laufende Applikationen begrenzt. Schade, hier wäre sicherlich mehr potential gewesen. So muss man sich genau überlegen welche Programme bzw. Funktionen man jeweils parallel nutzen möchte. Genaugenommen verdient das Feature in meinen Augen nicht den Namen "Multitasking" da wie gesagt nur zwei ausgewählte Programme parallel laufen können.
Abseits der vier Homescreens bietet das LG KM900 Arena selbstverständlich auch ein echtes Hauptmenü inklusive diverser Untermenüs. Hier hat LG eine Unterteilung in wiederum vier Kategorien vorgenommen.
- Kommunikation
- Multimedia
- Anwendungen
- Einstellungen
Jeder dieser Punkte bietet jeweils acht Unterpunkte. In der Hochformat Ansicht werden nur vier mal vier Menüpunkte gleichzeitig angezeigt. Die restlichen Menüpunkte kommen durch hin und her schieben der Symbole zum Vorschein. Dreht man das Gerät ins Querformat so wird man von der vollen Menüoberfläche regelrecht erschlagen. Hier stellt das Gerät dann nämliche alle Menüpunkte gleichzeitig dar, d.h. in diesem Fall sind es 8x4 Menüpunkte auf einen Schlag. In dieser Ansicht tut man sich etwas schwer den gerade gewünschten Menüpunkt auszuwählen, da die einzelnen Piktogramme nicht gerade eindeutig unterscheidbar sind. Eine Beschriftung der einzelnen Punkte fehlt in dieser Ansicht, sodaß man anhand der Symbole erkennen muss welcher Menüpunkt gemeint ist. Für meinen Geschmack ist die Hochformatansicht die bessere und leichter bedienbare Menüoberfläche.
Abbildung: Hauptmenü 4x4 Symbole gleichzeitig
Wie man am folgenden Bild sieht ist die Vollansicht im Querformat auf den ersten Blick etwas überladen.
Abbildung: Hauptmenü 8x4 Symbole gleichzeitig
Einen Eindruck vom Betriebssystem kann man sich auf der LG Homepage unter folgendem Link machen: http://arena.lgmobile.com/emulator