E-Plus im europäischen Ausland - exorbitante Roamingpreise & Unbekannte Rufnummer

Hallo liebes Forum,

ich schreibe hier für meine Freundin, die vor kurzem eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer gemacht hat. Ich habe sie von meinem deutschen Handy dort auf ihrem Handy 4-5 Mal angerufen, bzw. sie hat mich ebenfalls insgesamt 2-3 Mal angerufen. Sie hat einen E-Plus Zehnsationstarif mit - lt. Homepage und Informations-SMS von E-Plus - 29cent für jede Minute zzgl. einmalig 75cent für abgehende Gespräche im Ausland.

Rechnerisch haben wir in Anbetracht dieser Konditionen über die Woche einen Rechnungsbetrag von ca. 50€ vertelefoniert, ihre Kundenbetreuung zeigt jedoch einen Rechnungsbetrag von über 180€ an. Zudem deckt sich die Rufnummer die sie angerufen hat (sie hat mich wirklich zu der Zeit angerufen) nicht mit meiner Handynummer, obschon sie sie lt. eigener Aussage aus ihrem Telefonbuch gewählt hat (Mit +49...). Die Zeiten stimmen allerdings soweit ich das erkennen kann mit unseren Telefonzeiten überein. Die Nummern sind immer unterschiedlich und haben folgendes Format und absolut gar nichts mit meiner Handynummer zu tun:

0034656042***
0035489102**
00393205888***

Als Informations-SMS hat sie von E-Plus die bereits eingangs erwähnte Information bekommen mit 29cent pro Minute abgehend und ankommend zzgl. 75cent je abgehendem Anruf. Die zweite Informations-SMS kam von "On-Waves", offenbar dem GSM-Service der MSC-Reederei: "On-Waves is very proud to welcome you on board MSC Schiffsname for unique experience. You can now use our GSM-Service under Roaming-Conditions".

E-Plus haben wir bereits angerufen, die können uns allerdings solange die Rechnung noch nicht vorliegt nicht weiterhelfen. Wir möchten allerdings gewappnet sein, wenn wir das nächste Mal mit E-Plus telefonieren. Aus diesem Grund möchte ich wissen, ob sich das einer von euch erklären kann, sodass ich E-Plus mit dem nötigen Background entgegentreten kann.

Irgendwie sehe ich es nicht ein, diesen Rechnungsbetrag zu begleichen, denn die Informations-SMS haben einen in einer Sicherheit gewiegt, die offenbar nicht gegeben war.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

Gruß,
euer Fabian

EDIT: Interessant ist vielleicht noch: Ich habe eine ähnliche Kreuzfahrt vor einigen Wochen mit derselben Reederei gemacht und habe an Bord mein O2-Handy genutzt, um einige Telefonate auf andere deutsche Handys an Bord zu tätigen. Abgerechnet wurden mir bei O2 meine üblichen Roaming-Konditionen.

Ein anonymisierter Auszug aus ihrer Kundenbetreuung-Online:

Hier noch einmal ein kleiner Auszug aus den Fußnoten des E-Plus Reisevorteil, des Tarifes den sie offenbar gebucht hat. Hier steht etwas zum Thema "Telefonie auf hoher See". Die 21,85% erklären jedoch nicht die 180€ Kosten. Außerdem, was versteht E-Plus unter "Roamingkonditionen des Roaming-Partners"? Lt. Info-SMS gelten ja bei On-Waves die Roaming-Konditionen des Mobilfunkbetreibers?

Zitat

Original geschrieben von Sender3211
Da das Gespräch ja auch vom Schiff per Satellit übertragen werden muß, kann ich mir auch nicht vorstellen, daß da ein günstiger EU- oder Reisevorteil-Tarif gelten soll.

Klar, ein höherer Preis würde schon Sinn machen. Ich finde bloß irgendwie die Vorgehensweise seltsam. Ich fahre ins Ausland und gehe davon aus, dass ich die Roaming-Konditionen vom Mobilfunkbetreiber geschickt bekomme. Wechsel ich das Land bzw. die Konditionen, bekomme ich die aktualisierten Bedingungen per SMS. Jedenfalls dachte ich, dass das so gängige Praxis sei.

Jetzt bekomme ich von E-Plus die Zusage, dass man 29cent pro Minute für abgehende und ankommende Gespräche zahlen muss, zzgl. der 75cent einmal pro abgehendem Anruf. Ich bekomme jedoch kein weiteres Update, sondern lediglich von "On-Waves" die Nachricht, dass ich mein Handy unter "Roaming-Conditions" nutzen kann. Da gehe ich doch davon aus, dass damit die Roaming-Konditionen meines Providers gemeint sind, oder?
Außerdem war ja in der SMS nicht einmal ein Verweis darauf, dass telefonieren an Bord anderen Roamingkonditionen als den Bekannten unterliegt.

Letztendlich verstehe ich außerdem nicht, warum bei mir bei O2 in dem gleichen Netz, bei der gleichen Reederei jedoch nur auf einem anderen Schiff diese Kosten nicht aufgetreten sind. Da ja offenbar nicht die Roamingkonditionen des Providers gelten, hätte ich dort ja ebenfalls sehr viel mehr zahlen müssen.

Vielleicht muss ich in den sauren Apfel beißen, gerecht finde ich es aber nicht. Irgendwie ist das doch eine Art modernes Kundenverschei**** mithilfe von unverständlichen Klauseln und indem man die Verantwortung und den Kunden wild unter den Netzbetreibern innerhalb Europas (oder gar der ganzen Welt) hin und her schiebt.
:flop:

Ich hab hier noch eine Quelle gefunden, bei der von 4,40€ je Minute abgehende/ankommende Gespräche gesprochen wird, sobald man ausserhalb der 12-Meilen-Zone sich befindet. Klick-Mich!!

Das erklärt jedenfalls die exorbitanten Kosten. Ich finde jedoch immer noch, dass ungenügend auf diese enormen Kosten hingewiesen wurde. Gibt es da ggf. eine Ansatzmöglichkeit, dass man da nicht ausreichend informiert wurde? Es ist ja schon bezeichnend, dass man per google keinerlei Informationen von der offiziellen Seite der Reederei bekommt, sondern nur irgendwelche Infos aus dritter Hand.

Gibt es irgendeine Informationspflicht seitens des Roaming-Partners / des Providers auf die man sich berufen könnte?

Zitat

Original geschrieben von Sender3211
Kannst Du denn sicher ausschließen, daß die Info SMS von Eplus bzgl. Reisevorteil (29cent pro Minute abgehend und ankommend zzgl. 75cent je abgehendem Anruf) nicht von irgendeinem Festland (also nicht Schiff-Netz) sein könnte z.B. Abfahrtshafen im Ausland, Zwischenstophafen, an der Küste entlang gefahren etc.?

Wenn Du bzw. Deine Freundin sicher ist, daß die SMS auf dem Schiff über Schiffnetz/ On-Wave angekommen ist, könntest Du das ja in so einem Schreiben besonders hervorheben, auch wenn sich daraus mit Sicherheit keinerlei Anspruch auf Kostenerstattung oder so ergibt.

Edit: Die Informationspflicht der Provider nach der Ankunft in einem neuen EU-Land per SMS über die dort geltenden Tarife informieren und eine kostenlose Roaming-Kosten-Hotline beireitzustellen, gilt eben nur in der EU und somit wohl nicht auf hoher See.

Vermutlich können wir das nicht ausschließen. Ich gehe mal davon aus, dass sie die SMS mit diesen Bedingungen am Abfahrtshafen bekommen hat / bzw. sobald sie das Land gewechselt hat (muss sie dazu heute Abend nochmal fragen).

Ich für meine Person und meine Freundin sind jedoch gar nicht davon ausgegangen, dass wir die von E-Plus gesendeten Roaming-Konditionen hinterfragen müssen.
Ich bin zwar technisch einigermaßen versiert und mir ist auch klar, dass so ein Gespräch per Satellit auf das Schiff geroutet wird, aber selbst mit diesem Hintergrund bin ich davon ausgegangen, dass sich die SMS "under Roaming-Conditions" auf die zugeschickten Konditionen bezieht. Zudem frage ich mich, wie man selbst als technisch versierter Kunde herausbekommen soll, wann man sich innerhalb der 12-Meilen-Zone befindet und wann nicht.
Für jemand der von Mobilfunktechnik überhaupt gar keine Ahnung hat, muss so eine Praxis doch wie aus heiterem Himmel kommen.

Vielen Dank jedenfalls schon einmal für die Hilfe von euch, ich denke auch, dass ein freundliches Herantreten an E-Plus in diesem Falle die günstigste Lösung ist. Sollte das nichts bringen, kann man sich ja immer noch bei einem Rechtsbeistand informieren, ob dort möglicherweise gegen irgendwelche Informationspflichten verstoßen wurde.
Letztendlich müssen wir wohl froh sein, dass es "nur" 180€ geworden sind. Bei 4,40€ zzgl. 22,85% Bearbeitungsgebühr hätte da auch locker mal fix eine vierstellige Summe herauskommen können.

Lieben Gruß,
Fabian