Dies und das über Politik und Wahlen-Allgemein!

  • "Das schlechteste Ergebnis" wäre dann egal, wenn man immer noch die Mehrheit hätte... :cool:


    Wenn man aber eine "große Volkspartei" ist war und es inzwischen nur noch auf schlappe 20% bringt, sollte der Denkapparat allmählich mal einen Gang höher geschaltet werden, verbunden mit der Frage, was man falsch macht. Wenn es so weiter geht ist die FDP bald womöglich stärker als die SPD.:rolleyes:


    Sich auf mangelnde Wahlbeteiligung herauszureden ist mehr als billig, denn unter diesem Faktor litten alle anderen Parteien genauso.


    Ich sah Steinmeier bei Anne Will und weiß nicht ob ich zu subjektiv urteile, aber in meinen Augen ist er ein paar Mal sehr heftig in Fettnäpfchen getreten. Immer wieder fiel er den Gesprächspartnern ins Wort und er versuchte die Moderatorin und andere Gäste mehrfach sehr blöd anzugehen. Nur ließen die sich das nicht gefallen - zu Recht. Frank-Walter war zu offensichtlich nur auf Wahlkampf ausgerichtet und stand nicht souverän gegenüber Anwürfen, sondern wurde jedes Mal bissig - nicht souverän. In der Sendung hat er keine glückliche Figur gemacht, was aber dem Ergebnis seiner Partei nahe kommt.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Es war das schlechteste Ergebnis, welches die SPD jemals bei einer Europawahl erzielte. Ein gewaltiger Denkzettel war es auf jeden Fall.


    Wie gestern in den Medien bereits mehrfach gesagt, konnte die SPD ihre Wähler nicht mobilisieren!
    Stimmen an andere Parteien verloren hat sie hingegen nur marginal.


    Ganz ehrlich, mich interessiert Europa überhaupt nicht, das Wetter war gestern schlecht, also sind wir auch nicht Wählen gegangen! 2 Stimmen, die der SPD fehlten! ;)

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Interessant ist mal wieder, dass vor der Europawahl verdammt genau von allen Parteien darauf geachtet wurde, dass die Europawahl kein Test für die Bundestagswahl sein wird.
    Kaum ist die Wahl vorbei, sprechen aber mal wieder alle von einen Test für die Wahl im September, usw., usw. :rolleyes:

  • Relativ gut gefangen hat sich wieder die CSU in Bayern. Da die CSU nur in Bayern antritt, gab es ja schon Befürchtungen, daß sie bundesweit keine 5 Prozent schafft. Sie kam aber überraschend auf über 7 Prozent bundesweit gesehen, da sie in Bayern 48 Prozent erreichte, nach 43 Prozent bei der der letzten Landtagswahl. Die Freien Wähler konnten diesmal nicht punkten, Frau Pauli zieht nicht in Europapalament ein.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von laudanum
    Wie gestern in den Medien bereits mehrfach gesagt, konnte die SPD ihre Wähler nicht mobilisieren!
    Stimmen an andere Parteien verloren hat sie hingegen nur marginal.


    Das mag sich die SPD wünschen, aber objektiv betrachtet sieht es wohl eher so aus, dass sie im Gegenteil bei der Europawahl durchaus alle ihre verbliebenen Wähler mobilisiert hat-sie hat einfach nicht mehr.


    Das meine ich gar nicht zynisch, sondern in Anbetracht der Wahlbeteiligung. Da brauchen auch alle anderen Parteien nicht so tun, als wären die momentan eingefahrenen Prozentzahlen in irgend einer Weiser auf die kommende Bundestagswahl zu beziehen.


    Ich rechne bei der Bundestagswahl mit einer durchaus überwältigenden Wahlbeteiligung (den meisten Bürgern stehts doch bis oben hin mit der Politik, die undemokratische europäische Zwangsregierung nimmt gleich gar keiner mehr ernst) und sehr überraschenden Ergebnissen.


    Die FDP und die Grünen werden sich bspw. sicherlich noch umgucken, deren gutes abschneiden lag schlicht an der geringen Wahlbeteiligung, die dürften bei der Bundestagswahl mindestens 50% wieder einbüßen.

  • Die Europawahl hat, denke ich, ein riesen Problem: es ist so weit weg und unverständlich für die große Mehrheit, was die Leutchen da so tun, dass es einfach kaum jmd. interessiert, wer da wann warum und wo regiert und deshalb sind wohl auch so viele nicht zur Wahl gegangen.



    Der sog. SPD-Absturz (ich halte es auch für keinen sooo dramatischen Absturz) - nicht wirklich überraschend oder? Die sind derzeit einfach sehr farblos. Man mag von Schröder und allen dazugehörigen Auswirkungen halten, was man will, aber der Mann hatte Format und versprühte so etwas wie Reform-Willen und unter'm Strich hat er auch bewiesen, dass man sehr wohl etwas ändern kann und nicht immer nur der eigenen Lobby nach dem Mund reden muss - auch wenn's die jetztige SPD ausbaden muss und einige Stimmen an die Linken verloren hat.


    Viel bedenklicher finde ich allerdings, dass es in D so viele Hirnis gibt, die die Linken wählen! Sozialpolitik der SPD hin oder her - wenn man eine Alternative dazu will, sollte man sich grün oder was auch immer überlegen, aber nicht eine Partei, deren Ansichten extrem und weit weg von jeglicher Realität sind.
    Auch erstaunlich in meinen Augen, das Abschneiden der FDP. Deren typische Lobby/Wählerstamm ist nicht gerade unbeteiligt am derzeitigen Finanzmarkt-Chaos und trotzdem gibt's genügend Blindgänger in D, die glauben, dass alles besser wird, wenn man die Führung der dt. Wirtschaft in die Hände einer Gesellschaftsschicht legt, die sich die Führungspositionen gegenseitig nur so zuschiebt, unabhängig von vorhandener Nicht-Qualifikation - Hauptsache, man bleibt unter sich...

  • Wenn man so mit Kollegen und Bekannten spricht, dann kommt zu der allgemeinen Politikverdrossenheit noch dazu, das keiner weiß, was er wählen soll.


    Die drei "großen" (also CDU/CSU, SPD & Die Grünen) kann man ja vergessen. Die FDP hat ja noch nie jemand wirklich ernst genommen, und die linken; nun ja, da braucht man ja wohl nicht drüber zu diskutieren.


    Was bleibt, sind die vielen kleinen Parteien. Aber irgendwie ist da auch nichts wirklich dabei, was man auch nur im Ansatz ernst nehmen kann. Und irgend so eine "Spaßpartei" wählen kann ja auch nicht das Ziel sein.


    Viele sagten mir schon, das sie, sofern sie überhaupt hingehen ("wenn's Wetter schön ist, gehe ich lieber grillen..."; so viel zum Thema Prioritäten :D ), den Wahlzettel ungültig machen wollen.


    Und ich glaube, hier ist das Problem: Es ist nichts zum wählen da.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Original geschrieben von diger


    Und ich glaube, hier ist das Problem: Es ist nichts zum wählen da.


    sehr schön gesagt, genau das ist das problem im moment.

  • Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler

    Die FDP und die Grünen werden sich bspw. sicherlich noch umgucken, deren gutes abschneiden lag schlicht an der geringen Wahlbeteiligung, die dürften bei der Bundestagswahl mindestens 50% wieder einbüßen.


    Das glaube ich nicht. Es war bisher immer so, dass ab einem gewissen Punkt die Opposition immer stärker wird. Man denke nur an die APO zu Zeiten der ersten großen Koalition, als die Menschen wegen des damaligen 3-Parteien-Systems schon an ein Ende der Demokratie glaubten.


    Ähnliches erlebt heute die FDP. Enttäuschte CDU- u. SPD- Wähler bescheren dieser überragende Wahlergebnisse. Aus diesem Grund schneidet auch die SPD so schlecht ab. Die SPD ist Regierungspartei nur leider ohne Kanzlerbonus, daher für viele nicht wählbar. Es werden aber auch wieder andere Zeiten kommen. Grade die Linke wird mit Sicherheit schwächer werden, wenn die SPD wieder in der Opposition ist. Es ist ja schon bezeichnend genug, dass die Linke in Zeiten der größten Krise nicht mehr Stimmen bekommt, grade jetzt sollten doch die heilvollen Wahlversprechen und die billige Schimpfe auf die "großen Konzerne" auf fruchtbaren Boden treffen. Tun sie aber nicht. Auch hat die Linke keinen einzigen Prozentpunkt zu 2004 hinzugewonnen, und dass, obwohl sie damals noch als PDS angetreten ist!

  • Zitat

    Original geschrieben von diger


    Und ich glaube, hier ist das Problem: Es ist nichts zum wählen da.


    Das ist einfach nicht richtig. ES gibt genug Alternativen bei einer Wahl. Man darf nur nicht erwarten, daß es eine Partei gibt, die zu 100 Prozent mit den persönlichen politischen Vorstellungen übereinstimmt. Wenn man die wählt, mit der man zu 80 oder 90 Prozent übereinstimmt, dann geht das in Ordnung. Das beste Gesamtkonzept hat zur Zeit die FDP. Sie hat auch in letzter Zeit an Glaubwürdigkeit hinzugewonnen. Ich bin aber eigentlich kein FDP-Anhänger, muß das aber trotzdem so beurteilen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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