Was haltet ihr von diesem Satz, kann man den so stehen lassen?
"Solange ich für meine Mietwohnung weniger Miete zahle als ich für ein Baudarlehen an Zinsen zahlen würde, ist die gemietete Wohnung die bessere Wahl."
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Was haltet ihr von diesem Satz, kann man den so stehen lassen?
"Solange ich für meine Mietwohnung weniger Miete zahle als ich für ein Baudarlehen an Zinsen zahlen würde, ist die gemietete Wohnung die bessere Wahl."
Ich habe nur von den Zinsen gesprochen.
Wenn ich die Miete mit meiner gesamten Rate vergleiche, dann schaffe ich mir natürlich durch den Kauf einen Wert den ich sonst nicht habe.
Wenn ich aber die Miete nur mit den Teil der Rate vergleiche der für Zinsen gezahlt wird, dann könnte ich den Rest doch sparen und schaffe mir doch mindestens den gleichen Wert an Geld?
ZitatOriginal geschrieben von tentacle
Was haltet ihr von diesem Satz, kann man den so stehen lassen?
Das ist ein reines Rechenexempel.
In der Regel lohnt Eigentum nicht. Anfangs hat man die Finanzierungskosten. Sind die weg, fangen die Instandhaltungskosten an. Und die sonstigen Nebenkosten sind auch nicht zu verachten! Und was nutzt einem der Wert der Wohnung, wenn man selbst drinnen wohnt. Exakt. Nix. Das Geld darf man nicht einfach vergessen.
Bei einer ETW kommt noch hinzu. Rumspinnende Miteigentümer sind oft noch eine größere Hölle, als rumspinnende Vermieter.
Eigentum kauft man, wenn man was eigenes will und es sich leisten kann. Wenn man seine Wohnung aufwendig individualisieren will, ohne befürchten zu müssen, das für den Vermieter getan zu haben. Und - auch nicht zu verachten. Weil die Kosten im Alter geringer sind. Man könnte das Geld natürlich auch sinnvoll fürs Alter anlegen. Aber mal ehrlich, wer ist zum Beispiel privat krankenversichert und tut das tatsächlich, damit er sich die irrsinnigen Prämien später noch leisten kann?
Mahlzeit,
Welchen Sinn kann es machen vorhandenes EK nicht für den Kauf einer Immobilie zu nutzen?
Annahme:
Ich hätte 200.000 Euros auf der Bank liegen und würde mir ein Haus für 600.000 Euros kaufen. Habenzinsen 3,5 %, Sollzins 0,5 %.
Das Haus dient zur Eigennutzung, keine Vermietung möglich. Eine sonstige Verwendung für das Geld ist nicht geplant. Unter welchen Umständen kann das Sinn machen?
Weitere Frage, wenn ich mir nochmal 50.000 Euros in der Verwandtschaft leihen würde um meinen Kontostand für die Bank zu pushen. Würde ich dann in eine günstigere Zinsstaffel kommen? die 50.000 Euros würde ich nicht nutzen, sondern drei Monate nach der Zusage der Finanzierung zinsfrei wieder zurückgeben.
Merci
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von qwer640
Mahlzeit,
Welchen Sinn kann es machen vorhandenes EK nicht für den Kauf einer Immobilie zu nutzen?
Annahme:
Ich hätte 200.000 Euros auf der Bank liegen und würde mir ein Haus für 600.000 Euros kaufen. Habenzinsen 3,5 %, Sollzins 0,5 %.
Das Haus dient zur Eigennutzung, keine Vermietung möglich. Eine sonstige Verwendung für das Geld ist nicht geplant. Unter welchen Umständen kann das Sinn machen?
Weitere Frage, wenn ich mir nochmal 50.000 Euros in der Verwandtschaft leihen würde um meinen Kontostand für die Bank zu pushen. Würde ich dann in eine günstigere Zinsstaffel kommen? die 50.000 Euros würde ich nicht nutzen, sondern drei Monate nach der Zusage der Finanzierung zinsfrei wieder zurückgeben.
Merci
Die Antwort haste dir doch schon selbst gegeben.
Wenn der Haben-Zins höher als der Soll-Zins ist, macht es wenig bis keinen Sinn, Eigenkapital aufzuwenden. Man steht sich besser, wenn man zu einem geringeren Zinssatz Geld leiht und sein Kapital höher verzinst bekommt. Das ganze nennt sich Leverage-Effekt.
Wobei ich doch stark bezweifel, dass du irgendwo nur 0,5% Soll-Zins zahlen mußt. Irgendwas mit 2,xx % scheint mir wahrscheinlicher.
Bei uns hat es im Übrigen keinen Unterschied gemacht, wie viel Eigenkapital wir aufbringen konnten, sofern wir über 10% der Investitionssumme lagen.
Aber nur wenn das für die gesamte Laufzeit festgeschrieben ist.
Re: Thema Baufinanzierung - Empfehlungen, Informationen und Tipps?
ZitatOriginal geschrieben von Stenz07
Hi,Es geht um einen Finanzierungsbetrag zwischen 100.000€ und 140.000€. Zinsbindung auf 15 Jahre mit der Option auf jährliche Sondertilgung. Tilgungssatz 1%. Effektivzins 4,91%. Das einzige was mich an der vorliegenden Finanzierung stört ist folgendes:
"Sondertilgungen von 5% p. anno können gegen Zinsaufschlag von 0,05 % eingebunden werden."
Das sollte dann schon kostenlos möglich sein!
Ich habe mir mal Deine o.g. Zahlen angeschaut. Bei einem effektiven Zinssatz von 4,91% über 15 Jahre beträgt der Nominalzins 4,8%. Das ist deutlich zu hoch. Bei einer 15-jährigen Zinsbindung sollte man "um 3,0%" nominal liegen. Lass Dir ruhig auch mal die Zahlen für eine 20-jährige Zinsbindung geben. Du selbst kannst nach 10 Jahren raus, die Bank aber nicht. Und Du hättest für 20 Jahre einen festen Wert.
1% Tilgung ist definitiv zu wenig. Beispiel: 100.000 € mit eff. 4,91% ergibt eine Restschuld nach 15 Jahren von rund 78.000€. Bei einem angenommenen Zins in 15 Jahren von 6% (sicherheitshalber rechnet man sogar mit 8%) hättest Du das Darlehen erst nach über 42 Jahren (!) zurückbezahlt. Bei (realistischeren) Effektivzinsen von 3...3,5% ist es sogar noch schlimmer.
In Anbetracht der niedrigen Zinsen heute wäre eine Volltilgervariante sinnvoll, d.h. die Tilgung (und damit die monatliche Rate) wird so hoch gewählt, dass Du nach 15 (spätestens 20) Jahren den Kredit komplett zurückbezahlt hast. In Deinem Fall wäre also eine (anfängliche) Tilgung von 2,5...4,5% sinnvoll. Minimum jedoch 2% (dann solltest Du während der 15 Jahre aber auch immer wieder die Sondertilgungsmöglichkeiten nutzen).
Gerne hört man, dass bei den heutigen extrem niedrigen Zinsen möglichst hoch finanziert und Eigenkapital "gespart" werden sollte. Davon halte ich nichts. Von Deinem Eigenkapital auf der Bank hast Du nichts, das wird von Jahr zu Jahr weniger wert. Wichtig ist eine ausgewogene Finanzierung. Dazu gehört eine Rücklage (Bargeldreserve auf dem Konto) und zu Dir und Deinem Einkommen passende Raten, sowie eine zum Lebensalter passende Gesamtlaufzeit des Darlehens (einschließlich Anschlussfinanzierung). Wer (rechnerisch) mit über 70 noch sein Haus oder seine Wohnung abbezahlen muss, geht m.E. ein großes Risiko ein.
Sondertilgung halte ich, insbesondere bei 15 Jahren Zinsbindung, für sehr wichtig. Minimum 5%, besser sogar 10% p.a. Ferner sollte man auch die Möglichkeit haben, die monatliche Rate bei Bedarf verändern zu können. Wenn die finanzierende Bank dafür eine Bearbeitungsgebühr von 30 € haben möchte, ist das OK. Viel höhere Gebühren oder keine Möglichkeit der Ratenanpassung würde ich ablehnen.
Von Online-Angeboten halte ich so wenig wie von der Hausbank. Die Hausbank "berät" Dich zwar, aber immer vor dem Hintergrund der eigenen Angebote. Wahrscheinlich schwatzen sie dir einen Bausparvertrag mit Lebensversicherung auf... Und - darauf würde ich sogar wetten - wenn Du in Schwierigkeiten gerätst, hilft Dir die Hausbank auch nicht weiter. Dem Sachbearbeiter sind dann "die Hände gebunden".
Ich empfehle einen Baufinanzierungsvermittler in Deiner Nähe. Der vermittelt Darlehen und erhält dafür Provision von der Bank oder (noch besser) direkt von Dir. Der hat Zugriff auf viele Banken und Versicherungen, und eventuell sogar gerade passende Sonderkontingente. Dieser Baufinanzierungsvermittler berät (nach meiner Erfahrung) besser und individueller als die Hausbank. Wichtig ist, einen "guten" zu erwischen, und keinen "windigen Hund". Hierzu am besten im Bekanntenkreis fragen, wer welche Erfahrungen gemacht hat. Ggf. auch bei 2 oder 3 vorbeischauen und zunächst unverbindlich Angebote machen lassen.
Zurück zum Zinssatz: Je niedriger der Zinssatz, desto höher MUSS die Tilgung sein, sonst läuft das Darlehen zu lange. Bei 100.000€ Kredit und 3% Zinsen sollte die Tilgung zwischen 3 und 5% liegen. Die monatliche Rate (Zins und Tilgung) wäre dann mindestens 500, besser aber 600 oder am besten 700 Euro.
Bitte verwende einen Zinsrechner (z.B. den der Stiftung Warentest), um selbst Szenarien durchzuspielen.
Viel wichtiger als ein "optimal niedriger Zinssatz" ist aber, dass das Gesamtpaket stimmt. Ist die Wohnung und auch das Mehrfamilienhaus baulich in Ordnung? Ist der Kaufpreis der Wohnung angemessen?
Kann ich die monatlichen Beträge (außer den Zinsen) aufbringen? Hier bitte vom Verkäufer die Nebenkostenabrechnungen, Wirtschaftspläne und Eigentümerversammlungsprotokolle der letzten 3 Jahre (!) vorlegen lassen und genau studieren.
Wie hoch ist die Instandhaltungsrücklage? Wieviel muss monatlich/jährlich von den Eigentümern hierfür aufgebracht werden? Sind bereits Sonderumlagen beschlossen oder stehen in den nächsten Jahren umfangreiche Sanierungsarbeiten (Heizung, Druckerhöhung, Fassade, Vollwärmeschutz, Dach, usw. usw.) an?
Gerade bei der Instandhaltungsrücklage oder "ungewöhnlichen" Nebenkosten (Aufzug, spezielle Hausmeister- oder Fensterreinigungsfirma) können nennenswerte monatliche Beträge zusammenkommen. Wenn die Eigentümergemeinschaft (aus welchem Grund auch immer) beschließt, die Instandhaltungsrücklage von monatlich z.B. 50€ auf 200€ zu erhöhen, musst Du mitziehen. Gleiches gilt für anstehende Reparaturen, die mittels Sonderumlage beglichen werden sollen.
Stimmt die Lage? Wie hoch ist die erzielbare Miete (mit Nachbarwohnungen vergleichen). Wenn Du nach 5 oder 10 Jahren ausziehst und Dich vergrößerst, sollte die Miete möglichst nahe an die monatliche Rate von Zins und Tilgung herankommen.
Hast Du im Bekanntenkreis einen Immobilienmakler, Hauswirt oder Wohnungsverwalter, mit dem Du diese Details mal durchsprechen kannst?
Ich habe fertig. Bei Fragen - bitte fragen.
Gruß Jörg
Re: Re: Thema Baufinanzierung - Empfehlungen, Informationen und Tipps?
ZitatOriginal geschrieben von jof
Ich habe mir mal Deine o.g. Zahlen angeschaut.
Hättest Du mal lieber aufs Datum geschaut.
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