Neue Motorentechnik im Anmarsch

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    Original geschrieben von senderlisteffm

    Da wird nix gequält. Der V6 läuft da absolut ruhig. Sozusagen geräuschlos. Ich kann bei 1000 1/min aufs Gas treten, ohne daß er zu vibrieren anfängt. Der optimale Effizienzbereich eines Saugbenziners ist exakt da. Den R6 von BMW kann man genauso fahren.


    aber er schluckt heftig, vor allem wenn man mal Gas gibt zum beschleunigen. Sieht man wenn man im BC auf Momentanverbrauch geht. Mein 2.0 16V BMW-Motörchen würde sich da ganze 20l gönnen, einen Gang tiefer bei 2500UPM nur noch 15l beim beschleunigen.


    Nicht umsonst zeigt die Schaltzeitpunkt-Anzeige verzweifelt "runterschalten" an wenn man so etwas macht :D


    Am besten ist es zügig zu beschleunigen ( also so bis 3000 UPM ) und nach dem Beschleunigen dann so bei 1500UPM einpendeln, so will es auch die Schaltzeitpunkt-Anzeige.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    Nicht umsonst zeigt die Schaltzeitpunkt-Anzeige verzweifelt "runterschalten" an wenn man so etwas macht :D


    Ich habe es selbst ausprobiert bei dem Testwagen, weil ich über das Verbrauchsverhalten von Turbomotoren dieser Bauart noch nicht so viel weiß.


    Selbst als mich die Anzeige aufgefordert hat, vom 6. in den 5. zurück zu schalten, hat er trotzdem im 6. weniger verbraucht. Allerdings war die Schaltanzeige trotzdem korrekt, denn im 6. fing er bereits an deutlich zu vibrieren.


    Beim Beschleunigen liegt allerdings wirklich ein Sonderfall vor. Deshalb ist es auch vollkommen idiotisch, wie der letzte Schleicher durch die Gegend zu fahren. Wenn es ums Erreichen der Geschwindigkeit geht, ist es energetisch tatsächlich sinnvoll, solange man die halbwegs schlupffrei auf die Straße bringt, das mit relativ viel Leistung zu tun. Die benötige Energie ist nämlich (ja stimmt nicht, aber das vernachlässigen wir) gleich. Somit ist es sinnvoll kurz den Motor im idealen Betriebspunkt laufen zu lassen und danach sofort in den höchsten Gang zu gehen, um die Geschwindigkeit zu halten.


    Ihr seid echt die Helden. Auf der einen Seite erklärt ihr mir, mein Verbrauch sei niemals erreichbar. Dann sage ich Euch, wie das geht. Dann argumentiert ihr. Nein, so braucht der Motor viel mehr Benzin als bei unserer Fahrweise! :rolleyes:


    Handiest


    Keine Ahnung, welche Motoren Du kennst. Ich spiele damit in jedem Fahrzeug rum, welches eine Momentanverbrauchsanzeige und Tempomat hat. Bei keinem Motor hat das auch nur Ansatzweise gestimmt.


    Ich fahre regelmäßig in der Tempo 30 Zone im fünften (höchsten) Gang und ich kann Dir versichern, er braucht bei 900 Umdrehungen deutlich weniger Sprit, als im vierten bei geschätzt 1100 vom dritten will ich mal garnix sagen.


    Nennt es Splin oder Hobby (da sind wir hier ja richtig) mich interessieren technische Zusammenhänge und von daher weiß ich genau von was ich spreche.


    Den neuen Motor werde ich gemäß Eurer Ansage drehen. Aber nur, weil es beim Einlaufen der neuen Gleitlager einfach der beste Betriebszustand ist. Aber wenn ich mal ein paar tausend km drauf habe, werde ich auch das Verbrauchsverhalten des Turbomotors ergründen. Bin wirklich schon sehr gespannt. Auch was da für ein Benzinsparmäusekino gezeigt wird. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm

    Ihr seid echt die Helden. Auf der einen Seite erklärt ihr mir, mein Verbrauch sei niemals erreichbar. Dann sage ich Euch, wie das geht. Dann argumentiert ihr. Nein, so braucht der Motor viel mehr Benzin als bei unserer Fahrweise! :rolleyes:


    hab ich selber nie behauptet, ich weiss dass man mit nem BMW-Sauger eigentlich fahren kann wie man will ohne dass der Verbrauch sich wirklich brutal ändert ;)

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    Original geschrieben von hottek
    hab ich selber nie behauptet, ich weiss dass man mit nem BMW-Sauger eigentlich fahren kann wie man will ohne dass der Verbrauch sich wirklich brutal ändert ;)


    Und noch dazu kann man mit einem BMW-Sauger fahren wie man will, man hat nie das Gefühl, übermotorisiert zu sein ;)

  • So, hab gerade etwas Leerlauf und schreibe mal was zur Thematik "wieviel Drehzahl und wieviel Gaspedal ergeben niedrigen Verbrauch".


    Im Prinzip habt Ihr beide recht, nur meint Ihr zwei verschiedene Verbrauchsminima: einmal das absolute und das relative Minimum.


    Das absolute Minimum liegt bei Saug-Ottomotoren praktisch immer bei ca. 2000-2500 1/min und Fast-Vollgas ("fast", wegen der Volllastanfettung, die man vermeiden will, wegen der Klopfreduzierung), bei Dieseln bei ca 2000 1/min. Das absolute Minimum ist der Punkt im Betriebsbereich des Motors, wo für die erbrachte Leistung X der kleinstmögliche Kraftstoffverbrauch vorliegt.


    Dieser Punkt ist aber relativ uninteressant, da er sehr klein ist und nur für Stationärmotoren wichtig ist, die auf einen Betriebspunkt ausgelegt werden und für eine gefordete konstante Leistung die kleinste Spritmenge verbrauchen sollen.



    Das relative Minimum ist etwas schwieriger, weil es vom Leistungswunsch abhängt. Es ist immer eine Paarung aus Drehzahl und Mitteldruck. Mitteldruck ist hier etwas zu kompliziert zu erklären, man kann es sich für unsere Zwecke als "Drehmoment" vorstellen. Mitteldruck und Drehmoment hängen proportional zusammen.


    Man muss sich nun im folgenden ein Muscheldiagramm ansehen, dieses enthält die Kurven aufgetragen, in denen der Motor einen gewissen Spritverbrauch pro geleisteter Kilowattstunde Arbeit, ausgedrückt in g/kWh, hat. Die X-Achse ist die Drehzahl, die Y-Achse ist der Mitteldruck ("Drehmoment"), und die Ringe im Diagramm sind bereiche gleichen Spritverbrauches.



    [Quelle: Dieselschrauber.de]


    Jetzt ist etwas Theorie notwendig: Leistung ist Drehmoment multipliziert mit Drehzahl. Das heisst, sucht man nun den geringsten Verbrauch für eine gefordete Leistung X, kann man sich unendlich viele Paarungen aus Drehzahl und Drehmoment vorstellen, die die gewünschte Leistung ergeben. Natürlich geht das in der Praxis nicht, da die meisten Autos Getriebe mit endlichen Getriebeabstufungen haben, und ein Verbrennungsmotor auch nur ein begrenztes Drehzahlband bietet.


    Beispiel: Ich möchte in der Ebene mit Tempo 70 dahinrollen, und mein Auto benötigt dafür 10kW. Jetzt habe ich die Möglichkeit, verschiedene Kombinationen aus Drehzahl und Gaspedalstellung ("Mitteldruck, Drehmoment") zu wählen, die alle eine Motorleistung von 10kW ausspucken und mein Auto in einem stationären Zustand halten (es wird nicht langsamer, auch nicht schneller).


    Um 10kW zu erzeugen, könnte ich z.B. im sechsten Gang bei ca 1270 1/min dahinrollen, dazu muss der Motor 75Nm Drehmoment erzeugen (75Nm*1270 1/min = 10kW). Dazu muss ich schon ordentlich Gasgeben, damit der Motor soviel Drehmoment bei so kleiner Drehzahl erzeugt. Schaut man sich das Muscheldiagramm näher bei 1270 1/min an, ergibt das im Beispiel des Diagramms einen Bereich, der zwischen 210 und 220 g/kWh liegt.


    Zweites Beispiel: Im dritten Gang benötigt man bei den ca. 3000 1/min des Motors nur noch 31Nm, um 10kW zu erzeugen, das entspräche einem nur minimal getretenem Gaspedal. Hier lägen wir im Diagramm unten im Bereich von ca. 700g/kWh.


    Zur Veranschaulichung des g/kWh-Wertes: Würde ich nun 1 Stunde lang mit Tempo 70 und 10kW Leistung fahren, würde ich im ersten Fall 2150g Sprit verbrauchen (also ca 2,5 Liter Diesel auf 70km, oder 3,5 Liter auf 100km), im zweiten Fall und dritten Gang ca. 7000g Diesel auf 70km, also 11,7 Liter auf 100km.


    Man sieht also, dass es immer besser ist, für den jeweiligen Leistungsbedarf die geringstmögliche Drehzahl zu wählen, bei der der Motor noch genug Drehmoment bietet, um die Leistung auch zu erzeugen.

  • Mir ist es schleierhaft, wie ich meinen RX8 mit 2000 bis 2500 Umdrehungen und einer "fast Vollgasstellung" fahren soll.
    Ich meine, da brennt der mir ein paar schwarze Striche in den Asphalt und regelt dann bei 10000 U/min ab.
    Ich kenne zwar diese Spritspartipps, aber wie soll man das in der Praxis umsetzen ?

  • Sollst Du ja auch nicht. Hast Du alles von mir gelesen? Du sollst nicht sklavisch mit 2000 1/min fahren, nur, wenn die Leistung dort auch gebraucht wird. Brauchst Du sie nicht, reduziere die Drehzahl und gebe mehr Gas.


    Man könnte es auch so zusammenfassen: Schalte solange hoch, bis der Motor gerade noch die nötige Kraft hat für den Leistungswunsch, dann liegst Du richtig.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    Mir ist es schleierhaft, wie ich meinen RX8 mit 2000 bis 2500 Umdrehungen und einer "fast Vollgasstellung" fahren soll.
    Ich meine, da brennt der mir ein paar schwarze Striche in den Asphalt und regelt dann bei 10000 U/min ab.
    Ich kenne zwar diese Spritspartipps, aber wie soll man das in der Praxis umsetzen ?


    Hast Du nen Ottomotor? Ich glaube nicht... ;)


    Für Wankelmotoren gelten andere Regeln, auch ist das obige Diagramm meiner Meinung nach ziemlich allgemein gehalten...

  • Naja, wollte damit nur ausdrücken, dass ich selbst bei 1000 U/min das Gaspedal nicht stärker betätigen kann, da der Wagen dann beschleunigt.

  • Richtig, das Diagramm ist nur ein Beispiel, auch sind meine Leistungen und Drehzahlen nur Beispiele. Aber man kann sich verschiedene Muscheldiagramme für Saugbenziner und Turbodiesel zusammengoogeln, wenn man mag. In der Fachliteratur findet man auch genug dazu, nur geht das aus Copyrightgründen nicht per Verlinkung.


    Wenn man nichts findet: Einfach mal nach Marine- oder Industriemotoren suchen, dort findet man deutlich mehr Material als bei PKW-Motoren (erstere Kundschaft lässt sich bei Verbräuchen nicht bescheissen, letzere umso lieber :D )


    Hamburger Jung: Wenn Du bei 1000 1/min schon beschleunigst, dann benötigst Du weniger Leistung in dieser Fahrsituation, und Du musst weniger Gasgeben. Eben soviel, bis sich die gewünschte Geschwindigkeit einstellt (z.B. Tempo 100 auf der Landstrasse).

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