Wie Patenschaft höflich ausschlagen?


  • Mmmh, das Patenamt zwingt keinen Paten dazu, dass Kind zu nehmen im Falle des Todes der Eltern. Hängt ja schließlich auch von der Beziehung des Kindes zum Paten am. Man sollte es nicht glauben, aber manchmal leben sich der Pate und die Eltern auch auseinander und verlieren sich, vor allem dann wenn es keine Verwandten sind. Da hat das Kind keinen Bezug zum Paten, also wird das Jugendamt das Kind nicht dem fremden Paten zusprechen.


    Und wenn die Eltern meinen, im Testament zu regeln, dass Mister X die Kinder "erben" soll, vermute ich jetzt mal, kann der "Erbe" das auch ausschlagen. Keiner kann mir ein Kind aufzwingen wenn ich das nicht will.


    Aus dem kirchlichen Kontext heraus, soll der Pate das Kind in die Christengemeinde einführen.


    Letztendlich ist es doch oft so: der Pate ist für Geschenke und ähnliches da. Ab und an evtl. Babysitten, mehr ist das heute doch nicht. Wenn Du wenig Interesse an Kindern hast, würde ich das auch sein lassen. Aber es sehr vorsichtig formulieren. Weil, Eltern sind sehr empfindlich wenn es um das eigene Kind geht. Es ist ja ok, wenn Du Kinder hasst, aber wehe Du magst das eigene nicht...ohje. Wenn das wirklich auf Dich zukommt, dann rede mit ihm. Oder such jetzt schon vorbeugend das Gespräch. Abgesehen davon: man braucht heutzutage keine Taufpaten mehr. Man braucht nicht mal mehr eine Taufe :)


    bs

  • Zitat

    Original geschrieben von ad89
    Ich verstehe nicht, wieso Du Deinem Freund das nicht so erklären kannst, wie Du es hier bei uns machst - wir können für Dich keine Fassade aufbauen, die Du mitnehmen kannst, um möglichst nervenschonend (für beide Parteien) abzulehnen. :)


    Wenn ihr so gut befreundet seid, dass eine Patenschaft in Frage kommen kann, dann sollte man sich doch freundschaftlich nahe genug stehen, so etwas (natürlich mit Begründung) ablehnen zu können?

    Natürlich können wir über sowas reden. Ich will bzw. wollte nur nicht die gerade frisch geschürte Vorfreude am gleichen Tag durch meine Absage wieder trüben. Daher auch die Frage nach einer höflichen Art ein solches Angebot auszuschlagen. Ich bin mir schon darüber im Klaren, dass es eigentlich eine Ehre und ein Ausdruck der Wertschätzung ist, nur ist es halt nichts für mich.



    Nach euren zahlreichen Antworten (vielen Dank dafür!) werde ich den beiden klar machen, wieso eine Patenschaft nichts für mich ist. Ihr habt recht, sowas sollte offen angesprochen werden, damit sich die beiden rechtzeitig nach einem anderen Paten umschauen können. Ein paar Monate haben sie ja noch Zeit ;)

  • (Wenn Du die Verantwortung nicht übernehmen möchtest und auch mit Kindern nichts anfangen kannst, dann sage das genau so - ups zu spät :D


    Unter der Vorraussetzung das Du mit Kindern nix anfangen kannst, wirds aber auch mit der Freundschaft schwierig werden .... Eltern mit kleinem Kind verändern sich, ich weiß wovon ich rede ;)

  • Sind überhaupt die Voraussetzungen erfüllt? ;) Der Wikipedia entnehme ich:

    Zitat

    Katholiken:
    ... In der Regel müssen Paten mindestens 16 Jahre alt sowie voll initiiert sein und ein glaubensgemäßes Leben führen. ... Der Taufpate muss zur Übernahme des Patenamtes bereit und selbst Kirchenmitglied der katholischen Kirche sein. Andere Christen, z. B. evangelische, oder Nicht-Christen werden von der katholischen Kirche als Paten nicht akzeptiert. ...


    Evangelisch:
    ... Der Taufpate muss zur Übernahme des Patenamtes bereit und selbst Mitglied einer christlichen Kirche sein. ... "[…] [Es] erlischt [jedoch], wenn die Patin oder der Pate die Zulassung zum Abendmahl verliert, insbesondere bei einem Austritt aus der Kirche."


    Keine Ahnung, ob das heute lockerer gehandhabt wird, aber wenn Du aus der Kirche ausgetreten bist, wäre die Sache eh hinfällig. Oder Du trittst noch schnell aus, dann hätte sich die Sache auch elegant erledigt :D



    Ansonsten kann ich das Anliegen gut verstehen - ich tät das alleine schon deshalb ablehnen, weil ich aus verschiedensten Gründen Säuglings- und Kindstaufen ablehne. Und wenn ich für so einen Job von Freunden gefragt werden würde (was ich nicht glaube, denn meine Meinung ist im engen Freundeskreis bekannt), tät ich das auch offen und in meiner "charmanten diplomatischen Art" (;) :D) sagen. Das mag zwar erstmal zu runtergezogenen Mundwinkeln führen, aber da ist Ehrlichkeit imho die beste Strategie.

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    weil ich aus verschiedensten Gründen Säuglings- und Kindstaufen ablehne.


    Wäre das nicht vielleicht eine "gute" Ausrede?

  • Zitat

    Original geschrieben von hecke
    Wäre das nicht vielleicht eine "gute" Ausrede?

    Als künftiger Vater würde ich es etwas merkwürdig (um nicht zu sagen: unverschämt) finden, wenn mir einer, den ich für die Patenschaft ausgesucht hätte, sagen würde, dass er Kindstaufen grundsätzlich ablehnt. Bedeutet das, dass er auch zur Feier der Taufe nicht aufkreuzen möchte?


    Ehrlich: Da wäre mir eine Antwort lieber, die deutlich macht, dass er zur Patenschaft einfach keine Lust hat.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Als künftiger Vater würde ich es etwas merkwürdig (um nicht zu sagen: unverschämt) finden, wenn mir einer, den ich für die Patenschaft ausgesucht hätte, sagen würde, dass er Kindstaufen grundsätzlich ablehnt. Bedeutet das, dass er auch zur Feier der Taufe nicht aufkreuzen möchte?


    Ehrlich: Da wäre mir eine Antwort lieber, die deutlich macht, dass er zur Patenschaft einfach keine Lust hat.


    Dito.


    Ich sehe das auch. Aber die Patenschaft ist für mich mehr als nur Geschenke und ab und an mal sehen.


    Paten gehören dann zur Familie. Die Freundschaft ist einfach seit der Geburt unseres Sohnes mit seinem Paten noch inniger geworden. Auch wenn ich das vorher für nicht möglich gehalten habe.


    Micah sieht seinen Patenonkel fast jedes WE. Seine Patentante seltener, da sie 500km entfernt wohnt.
    Dahingegen sind die Trauzeugen wider erwarten seitdem auf Abstand gegangen. Bedingt durch neue Partnerschaften.


    Also wenn du, TE, es wirklich so meinst, solltest du so ehrlich sein und es deinen Freunden sagen.


    Gruß Gunn

    stay hungry, stay foolish


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  • Mal was persönliches dazu : : Mein Trauzeuge und Pate von unserer kurzen hat sich w.g. neuer Partnerschaft mehr als rar gemacht.


    Wir haben jetzt einen zweiten Paten nachträglich eingetragen, von daher kann ich jedem nur abraten von Patenschaften oder ähnlichen Verpflichtungen wenn derjenige sich nicht 100 % sicher ist, das er das auch will.


    Der Patenonkel von unserer kleinen war so stolz und hat sich so gut mit ihr verstanden, bis dann die neue Partnerin kam - seitdem ist Funkstille. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von uwm
    Der Patenonkel von unserer kleinen war so stolz und hat sich so gut mit ihr verstanden, bis dann die neue Partnerin kam - seitdem ist Funkstille. :rolleyes:


    Das ist sehr sehr schade.


    Uns aber auch "passiert". Es war irgendwie ein dritter Mensch der eine innige Beziehung mit uns und dem kleine Micah hatte. Mangels Kirchenzugehörigkeit aber kein Pate war.


    Dann kam der große Umruch mit neuem Job gen Süden, neuer Partnerin über StudiVZ gen Osten, und zu guter letzt Nachwuchs und Umzug in den Osten. Das ganze mit dem Vorwurf, dass wir uns die ganze Zeit nicht interessierten!


    Man lernt eben nie aus und kann den Menschen eben nur vor den Kopf schauen.


    Gruß Gunn

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