Der Prepaid-Discounter ring hat seit einiger Zeit offenbar massive Probleme. Der zur Düsseldorfer Callax Telecom gehörende Anbieter war Anfang September vergangenen Jahres gestartet. Wenige Monate zuvor war ein erstes Mobilfunkprodukt der Callax Telecom namens TeleSIM gescheitert.
Nun aber mehren sich die Klagen von Kunden, die ein Starterpaket bei ring für 10 Euro inklusive Startguthaben über denselben Betrag bestellt haben. Nicht nur, dass der Anbieter teilweise extrem viel Zeit benötigt, um die Lieferung überhaupt zuzustellen: Das größte Problem liegt in der (Nicht-) Freischaltung der jeweiligen SIM-Karten. Was bei den Netzbetreibern meist innerhalb von Stunden geschieht, gerät bei ring scheinbar zu einer schier unlösbaren Aufgabe.
Ein Kontaktformular ohne Kontakt-Chance
(Zum Vergrößern klicken) Gleich in mehreren Foren - auch bei teltarif - machen Betroffene ihrem Ärger Luft: Teilweise wurden Karten erst nach bis zu zwei Monaten freigeschaltet, teilweise bis heute noch nicht. Unserer Recherche nach begannen die Probleme Ende November bis Anfang Dezember, bislang ist offensichtlich noch keine Besserung eingetreten.
Auch unser Leser Bernhard K. moniert: "Ich habe drei SIM-Karten dort bestellt, von denen funktioniert bis heute keine einzige (!), trotz mehrmaliger Reklamation, schriftlich, per E-Mail, Fax und über die Hotline." Zudem würden die Nutzer - so unser Leser - absichtlich lange in der kostenpflichtigen 0900-Hotline zu 99 Cent pro Minute gehalten.
Kontaktformular? Fehlanzeige.
Wie ein Test der teltarif-Redaktion ergab, funktioniert auch das Kontaktformular auf der ring-Homepage schon seit längerer Zeit nicht. Dort erscheint beim Absenden stets der Hinweis: "Fehler beim Versenden! Die Nachricht konnte aus technischen Gründen nicht abgeschickt werden." Das ist natürlich besonders ärgerlich, wenn zuvor ein längerer Text eingegeben wurde.
Polizei in Nordrhein-Westfalen ermittelt
Mittlerweile haben einige Betroffene Strafanzeige gegen die Firma ring Mobilfunk GmbH erstattet. Bei der Polizei in Oberhausen und beim Polizeipräsidium Bonn wird derzeit gegen den Düsseldorfer Mobilfunk-Discounter ermittelt. Gerne hätten wir auch mit ring über die aktuellen Probleme gesprochen. Trotz mehrerer Anfragen und diverser Zusagen, man werde sich bei uns melden, geschah dies leider nicht - angesichts der diversen Kundenaussagen symptomatisch für die derzeitige Situation.
Ob ring in naher Zukunft - wie ein Forenschreiber vermutet - Insolvenz anmelden könnte, muss zumindest momentan verneint werden. Das zuständige Insolvenzgericht in Düsseldorf konnte auf unsere Anfrage hin bis dato keine Insolvenzmeldung des Unternehmens finden. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass es ring wie seinem Vorgänger TeleSIM gehen und über kurz oder lang wieder vom Mobilfunkmarkt verschwinden könnte.
Viele ring-Kunden haben die Konsequenzen gezogen und dem Unternehmen mittlerweile entnervt den Rücken gekehrt. Passend dazu schreibt ein User im "Telefon-Treff": "Ich werde die Karten, die nun nach Monaten endlich einbuchen und auch 10 Euro Guthaben aufweisen, in die Tonne kloppen! Die Karten waren im Dezember 2008 einmal als Geschenk gedacht."