Blauhelme in den Irak? Oder: Old-Europe strikes back!

  • Bei den Amis ist halt nicht nur Las Vegas schrill :D Scheint so, als müsste man die Westerncomics ernst nehmen.


    Jetzt erwägen deren Volksvertreter sogar schon ein [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234814,00.html]Handelsembargo[/URL] gegen Deutschland und Co.


    Plusminus war ja neulich auch ziehmlich verdreht. Da haben irgendwelche "Superstrategen" der Deutschen Bank ausgerechnet, ob ein kurzer Krieg für die Wirtschaft besser ist als kein Krieg. Die Zeit und den Chef wollte ich haben, dem ich so was verkaufen kann...

  • Kriege, Krisen, krasse Sachen oder: Final Resignation


    Verfolgen tue ich die Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Irak bereits von Anfang an, aber mittlerweile habe ich gelinde gesagt die Schnauze voll.


    Mittlerweile ist es fast egal, um welche Seite es geht, ob USA, Deutschland oder Frankreich...ich kann diesen Affenzirkus echt nicht mehr sehen.
    Die Amis böse auf uns, wir böse auf die Amis, Deutsche sauer auf andere Deutsche wegen einer ihrer Ansicht nach falschen Irak-Politik, ein Teil Europas sauer auf den Rest, die NATO zerstritten, die UNO ein Kaspertheater.
    Jeder kocht sein eigenes Süppchen, redet aber mit niemandem mehr drüber und hält im Ernstfall einfach ein , oder hoch...
    Und wo soll das alles noch hinführen?


    Deutschland entfernt sich zusehends von den USA (politisch) und mittlerweile sind wir über den Grad leichter Unstimmigkeiten innerhalb einer kritikfähigen Freundschaft weit hinaus.


    Jetzt fordern bereits die ersten US Kongressabgeordneten Sanktionen gegen Frankreich und Deutschland: für franz. Wein und Wasser soll es starke Einfuhrbeschränkungen geben, in D sollen amerikanische Truppen abgezogen werden. ([url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234814,00.html]Quelle[/url])


    Man mag von den USA halten was man will, aber soweit hätte es nie kommen dürfen.
    In Gegenden, wo jahrzehntelang Amerikaner und Deutsche friedlich und in echter Freundschaft in guter Nachbarschaft lebten werden heute US Angehörige abgestochen, mit Steinen beworfen, verprügelt, verbal attackiert und selbst deutsche Frauen, die mit Amerikanern zusammen sind müssen sich vor Übergriffen schützen und werden als "Ami-Schlampen" bezeichnet.
    Sie können nichtmal mehr einfach die Base verlassen, da vor dem Zaun schon Demonstranten warten.


    Wie die Folgen eines Irak-Krieges aussehen werden, vermag niemand zu sagen und wie soll ich sagen: Wir werden es sehen. Ich behaupte (zugegeben erst jetzt) mal, so schlimm wirds nicht werden, es ist viel Geschrei um (fast nichts).


    Die Ami's lernen nicht aus der Vergangenheit, die Deutschen vergessen sie und wirklich mit Kritik umgehen kann scheinbar niemand.


    Scheinbar brauchen Menschen Krieg, also sollen sie ihn doch bekommen und das möglichst schnell, dann haben diese Sandkastenspiele endlich ein Ende und man wird sehen, wer am Ende des Tages Recht behält.


    Das Leben wird weitergehen, so oder so. Ich für meinen Teil werde mich in Zukunft um wichtigere Dinge kümmern, was im Nahen Osten passiert, kann ich ja dann bei Bedarf live in CNN verfolgen (der modernen Medienwelt sei Dank :top: )


    Ja, dieser Beitrag ist emotional und echte Argumente (wofür oder wogegen auch immer) sind keine vorhanden.
    Aber mittlerweile hat man sowieso immer öfter den Eindruck, dass kaum jemand noch weiß, worum es eigentlich geht und interessieren tut das ja eh niemanden.
    So wie es aussieht, sind die schlimmsten Konsequenzen und Auswirkungen ohnehin schon vor einem Krieg sicht- und spürbar, und das macht mir fast mehr Angst als ein drohender Krieg...


    In diesem Sinne...Menschen sind so.

  • Re: Kriege, Krisen, krasse Sachen oder: Final Resignation




    Was das Kaspartheater usw betrifft gebe ich Dir recht.


    Den zitierten Teil finde ich aber ziemlich heftig.


    Würdest Du so auch argumentieren, wenn Dein Fernseher im Irak stünde ?


    Kommt es zu einem Krieg werden Menschen sterben und zwar reichlich. Ich gehe davon aus, dass die Iraker, die Amis, die Russen oder die Europäer dieselben Rechte haben. Was der Krieg in Afghanistan gebracht hat, kann man ja noch live miterleben. Osama, Saddam und Co werden sie wahrscheinlich wieder nicht erwischen. Dann werden wieder Reispakete abgeworfen solange sich die Medien dafür interessieren - und dann wars das. Die eigentliche Probleme werden weiterbestehen, da sich Terror nicht mit Krieg bekämpfen lässt. Das zeigt im Übrigen auch Israel.

  • Wahre Worte!
    Ich habe schon immer gesagt, es wird nie einen Meteoriten geben, der auf die Erde stuerzt, es wird nie ein einziges Erdbeben geben...der einzige, der den Menschen vernichten wird, ist er selbst!


    greetz,
    autares

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Wahre Worte!
    Ich habe schon immer gesagt, es wird nie einen Meteoriten geben, der auf die Erde stuerzt, es wird nie ein einziges Erdbeben geben...der einzige, der den Menschen vernichten wird, ist er selbst!


    greetz,
    autares


    Verstehe ich nicht! Das eine schließt das andere doch nicht aus - oder?


    Ähm und was den Menschen betrifft, ist Deine These meiner Meinung nach falsch. Es werden immer Menschen bei einem Krieg überleben. Es werden auch Menschen überleben die eine andere Auffassung haben - und im Fall Irak ist das nicht ganz unwesentlich.

  • Re: Kriege, Krisen, krasse Sachen oder: Final Resignation


    Chevygnon, Deine Beiträge hier schätze ich sehr. Diesen lese ich jedoch mit einiger Besorgnis. Zwar muss ich Dir in weiten Teilen recht geben, ich glaube aber, Du unterschätzt die Thematik in einigen Teilen ziemlich... :rolleyes:


    Die von Dir genannten Organisationen geben momentan alle kein überzeugendes Bild ab. Aber was ist die Alternative? In diesen Organisationen werden die Machtkämpfe ausgetragen - sie haben eine schlichtende Funktion und sind ungeheuer notwendig. Falls diese Institutionen nicht vorhanden wären, sähe es m.E. weit schlimmer aus. Falls sie eine Linie verfolgen sollten, so würde das auch nur zeigen, dass abweichende Meinungen nicht existieren dürfen - aus welchen Gründen auch immer. Beispiele sind hier kommunistische Regime, bzw. der Ostblock. Die USA versuchen seit der Amtsübernahme durch Bush genau das zu erreichen, dass andere Meinungen irrelevant werden. Entweder andere Staaten beugen sich der Haltung der Vereinigten Staaten oder sie müssen mit den Konsequenzen leben. - "You are either with us or against us." In dieser ziemlich arroganten (oder auch naiven) Haltung liegt m.E. ein großes Problem. Unter anderem führt sie zur Bedeutungslosigkeit der UNO und des Internationalen Rechts; es wird versucht, die NATO in eine Organisation unter amerikanischer Kontrolle zu bringen (Wie hat der Brüsseler ARD-Korrespondent in der Tagesschau gesagt: "Es geht darum, wer das Sagen in Europa hat - die USA oder die Europäer."); es wird sogar versucht auf die EU Einfluss zu nehmen; außerdem wird Krieg als Mittel der Politik 'alltagstauglich'. Der Machtbereich aller anderer Länder soll so weit minimiert werden, dass sie unbedeutend werden. Ein Irak-Krieg trifft dabei nicht nur die Europäer oder die genannten Institutionen, auch die Russen, die Chinesen und die arabischen OPEC-Länder würden deutlich an Einfluß verlieren.
    Das ist m.E. eine der großen Folgen, die (jetzt) ein Irak-Krieg hätte - egal ob mit oder ohne UN-Mandat.
    Ich glaube, das ist der Grund, warum Frankreich seit Januar zunehmend dagegen Stellung bezieht und inzwischen auch nicht mehr jeder sein eigenes Süppchen kocht.
    Übrigens ist das Vermeiden öffentlicher Gegenpositionen durch verschiedene Staaten (Luxemburg, Griechenland, Norwegen) ähnlich motiviert - sie fürchten sich vor dem Druck der USA.
    Jetzt könnte man noch sagen: Ok, die Amerikaner machen das in weltweitem Interesse, es ist gut, wenn jemand die Erde kontrolliert und für Ordnung sorgt. Nur spielen die USA leider nicht immer Weltpolizist, manchmal lassen sie es lieber bleiben und manchmal übertreiben sie es.


    Warum hat Deutschland sein "Dagegen" hoch gehalten? m.E. teilweise aus o.g. Gründen, teilweise weil man dadurch einen zunehmenden Terrorismus fürchtet und weiß, dass die Regierungen arabischer Staaten, einen solchen Krieg ihrem Volk nicht verkaufen können - mit verschiedenen Konsequenzen. Ich glaube nicht, dass die Grundhaltung Schröders durch die Bundestagswahl verursacht war, wohl aber die Art und Weise, mit der es vorgetragen wurde. Diese Art war in Teilen ähnlich schwarz-weiß angelegt, wie Bushs Kriegsrhetorik - ob sie deshalb falsch war, kann ich nicht beurteilen. Ich vermute aber, dass ohne diese Festlegung es schon im Herbst zu amerikanischen Angriffen gekommen wäre - ohne irgendwelche Konsultationen auf UN-Ebene. Nur durch ein klares Kontra musste sich Bush überhaupt rechtfertigen. Was Schröder aber auch damals schon hätte machen müssen ist, sich Verbündete zu suchen.
    Die erneute Festlegung im Januar war dagegen falsch. Sie sorgte eigentlich nur für Verärgerung in den USA.


    Dass es soweit nicht hätte kommen dürfen ist sicher richtig - aber soo viele Fehler seh ich nicht auf deutscher Seite (bin natürlich auch parteiisch :rolleyes: ).
    Die Provokationen von amerikanischer Seite sind ja dazu da, um Druck auszuüben - was sollen wir also machen? Sollen wir sagen, ok Ihr habt recht, wir machen jetzt auch mit? Oder sollen wir uns aus allem raus halten? Ich halte beides für völlig falsch, denn neben der weiterhin sachlich bestehenden Ablehnung erreichen die USA damit das Ziel der Bedeutungslosigkeit Deutschlands. (Wurde ja jetzt auch verschiedentlich geäußert, Deutschland sei unwichtig – nein, momentan ist die Bedeutung Deutschlands m.E. gar nicht so niedrig, wie sie die Amerikaner gerne hätten.)


    Um Sandkastenspiele geht es hier m.E. nicht, es geht um das Verständis, das Menschen vom leben miteinander haben - egal wie sich die Sache weiterentwickelt: mit weichreichendsten Folgen, nicht nur auf abstrakter politischer Ebene irgendwo in der Welt...

  • Wer sich für die Folgen der Spannungen zwischen Deutschland, Frankreich und den USA interessiert:
    [URL=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,druck-234806,00.html]Mediale Schlammschlacht[/URL]
    US-Schule kündigt deutschem Gymnasium die Partnerschaft


    Wer den Deutschen Anti-Amerikanismus vorwirft, soll bitte mit ähnlichem aufkreuzen - mir ist sowas bis jetzt jedenfalls nicht bekannt.


    aleman: Danke, DagBO hat da auch schon Links von denen gepostet - ich kenn die nicht richtig. Mein bisheriger Eindruck ist aber, dass da schon eine Grundüberzeugung vertreten wird... :rolleyes: Kann mich aber auch täuschen, hab noch zu wenig Beiträge für ein wirklich differenziertes Bild gelesen.

  • Re: Kriege, Krisen, krasse Sachen oder: Final Resignation


    Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    In Gegenden, wo jahrzehntelang Amerikaner und Deutsche friedlich und in echter Freundschaft in guter Nachbarschaft lebten werden heute US Angehörige abgestochen, mit Steinen beworfen, verprügelt, verbal attackiert und selbst deutsche Frauen, die mit Amerikanern zusammen sind müssen sich vor Übergriffen schützen und werden als "Ami-Schlampen" bezeichnet.


    Schon lange nicht mehr so gut gelacht :top: :rolleyes:

  • War games oder: Ring frei zur nächsten Runde!


    oecher
    Ob ich was unterschätze oder nicht, sei dahingestellt.
    Es ging mir nicht darum, zu allen Sachverhalten explizit meine Meinung kundzutun, sondern um das genaue Gegenteil.


    Ich bin die ganze Diskussion schlicht leid (nicht der hier in TT, sondern der "realen").
    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich mittlerweile soweit bin, dass mir die ganzen Geschehnisse fast schon egal sind. Ich kann nichts gegen das alles tun. Und es gehört einiges dazu, dass ich so resigniere.


    Ich habe zwar zu dem Ganzen meine Meinung und die deckt sich durchaus auch mit deinen Ansichten, aber ich mag nicht mehr weiter drüber nachdenken.
    Es ist einfach so, dass mich dieses tägliche Hin und Her, die gegenseitigen Androhungen, Vorwürfe usw. tierisch nerven.
    Statt nach vernünftigen Lösungen zu suchen reden sich alle Seiten um Kopf und Kragen ohne dass es die Sache als solches auch nur ein STück weiterbringen würde.


    Das du meinen Beitrag mit Besorgnis liest ist ok. Allerdings gibt mir selber vorwiegend die Tatsache, dass ich an dem ganzen Thema mehr und mehr das Interesse verliere, den gröten Anlass zur Besorgnis. Aber im Moment mag ich weder darüber lesen, noch etwas dazu sehen oder hören (auch wenn ich es letztlich doch tue).
    Ich bin ganz einfach an einem Punkt angelangt wo ich (leider) sage: Macht doch einfach...


    In diesem Sinne...Good Fight, good night!


    Zitat

    Original geschrieben von h00ligan
    Schon lange nicht mehr so gut gelacht


    Falls du mir damit sagen willst, dass diese Aussagen ausschließlich meiner Phantasie entsprungen seien, solltest du dir das nochmal überlegen.
    Falls du aber derartige Verhältnisse einfach nur lustig findest, solltest du das umsomehr überdenken...

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