Kann nicht "Nein" sagen: Was tun?

  • Moin Leute,
    Ich habe ein Problem, dass mich schon länger sehr stark belastet.
    Ich kann in vielen Situationen einfach nicht "Nein" sagen bzw. ablehnen.


    Wenn z.B. jemand mit mir irgendetwas unternehmen möchte oder so, dann kann ich einfach nicht absagen, da ich denke, dass ich den Anderen verletzen/enttäuschen würde.


    Haltet mich für krank oder gestört, aber das muss einfach ein Ende haben...:(


    Hat jemand Tipps für mich?


    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Hendrik

  • Grüß' Dich!


    Auf jeden Fall gut, dass dir das selbst auffällt.


    "Nein" zu sagen muss man üben. Und das dauert...


    Nimm' das jetzt in Angriff, sonst halst du dir irgendwann in Zukunft so viel Arbeit auf, dass es ein schlechtes Ende nimmt. Ich musste das auf die harte Tour lernen.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • @ Hecke


    Leider bin ich da von der selben Sorte und öfters auch gutmütig. Wie ich gelernt habe, ist es manchmal besser, etwas strikter vorzugehen, zB auch mal Nein zu sagen. Vielleicht kein direktes Nein anfänglich, sondern ein indirektes Nein tut es auch.


    Das Problem ist auch: die MA haben sich daran gewöhnt, dass die quasi alles mit dir machen können. Jetzt zwar nicht ins Extreme, aber halt vom Grundsatz her.

    Dodge This!
    Rules of Acquisition: Free advice is seldom free. [Nov2011-Marke7000 // Nov2012- Marke 8000 // Inventar-Status seit Januar 2012-Juchu]

  • Willkommen im Club. Mir ergeht es nicht anders. Egal um was es geht, Nein kann ich nicht sagen. Ich habe bisher auch kein Mittel dagegen gefunden.


    EDIT: Ein Beispiel aus dem Arbeitsleben. Meine Kollegin ist teilzeitbeschäftigt, muss nur ihre 6 Stunden am Tag abarbeiten. Mal kommt sie um 9, mal um 10, mal geht sie um 2, mal um 5... je nach Lust und Laune. Ansich hab ich kein Problem damit, wenn sie jedoch nicht immer ankommen würde:


    "Ich muss jetzt gehen, dass MUSST Du für mich erledigen" So blöd wie ich bin, mach ich das... aber wenn ich sie mal darum bitte (weil ich mal früher gehen muss), wird das gleich mit "Das kann ich Dir leider nicht abnehmen" beantwortet... Ich will keinen Streit mit ihr haben, da wir uns eigentlich sonst gut verstehen... und ein scheiss Betreibsklima könnte ich überhaupt nicht gebrauchen. Daher akzeptiere ich das so, obwohl es mich innerlich richtig ankotzt.

  • Bei mir hat es geholfen, mir mehr Zeit mit dem Antworten zu nehmen. Notfalls das Gegenüber vertrösten und sagen, dass man sich das erst mal überlegen muss.


    Sonst kommt nur der "Ja-Reflex".

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Danke schonmal ihr Vier!


    Hm, wenn ich jetzt spezielle Beispiele nenne, werdet ihr es bestimmt nicht verstehen, aber bei mir fängt es schon bei ganz kleinen Sachen an:
    Zum Beispiel wollte meine Mutter am Wochenende mit mir zu einem (nenne ich es mal:) "Event" gehen, wozu ich keine Lust habe.
    Ich fang dann erstmal an, mit einem "Ich weiß nicht." und dann endet es in einem Ja, sodass ich sie nicht enttäusche.

  • Zitat

    Original geschrieben von hecke
    Danke schonmal ihr Vier!


    Hm, wenn ich jetzt spezielle Beispiele nenne, werdet ihr es bestimmt nicht verstehen, aber bei mir fängt es schon bei ganz kleinen Sachen an:
    Zum Beispiel wollte meine Mutter am Wochenende mit mir zu einem (nenne ich es mal:) "Event" gehen, wozu ich keine Lust habe.
    Ich fang dann erstmal an, mit einem "Ich weiß nicht." und dann endet es in einem Ja, sodass ich sie nicht enttäusche.


    Hecke, so ergeht es auch mir. Dabei ist es egal, wer mich um irgendetwas bittet.... relativ komplex das Ganze.

  • Ja, genau.
    Erschwerend kommt auch hinzu, dass das häufig dann die Personen bei mir ausnutzen, die ich gar nicht zu meinen engeren Freunde zähle.


    Zum Beispiel braucht jetzt jemand fast täglich Hilfe am PC, mit dem ich mich eigentlich nicht wirklich verstanden habe, doch da bin ich dann auf Einmal wieder gut genug...:rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von hecke
    Zum Beispiel wollte meine Mutter am Wochenende mit mir zu einem (nenne ich es mal:) "Event" gehen, wozu ich keine Lust habe.
    Ich fang dann erstmal an, mit einem "Ich weiß nicht." und dann endet es in einem Ja, sodass ich sie nicht enttäusche.


    Das ist ja auch die eigene Mutter. Überleg mal, was sie schon alles für Dich getan hat und da hatte sie gar keine Wahl, ob Ja oder Nein. ;)


    Was andere Leute angeht: lass Dich nicht ausnutzen! Hilfsbereitschaft ist gut und ok, aber sobald es einseitig wird, läuft was schief.


    Ansonsten kann ich nur sagen: im Leben gibt es eben Phasen, in denen man sich selbst immer wieder finden muss.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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