Was nach dem Studium? Zeitarbeit oder arbeitslos/-suchend

    Hallo!


    Ich stehe vor einer prikären Lage, zur Zeit bewerbe ich mich auf gewünschte Stellen (Trainee, Berufseinsteiger, Absolventen etc.), sieht aber nicht allzu gut aus :-(
    Daher meine Frage zu meinen möglichen Handlungsalternativen (die mir durch den Kopf gehen):


    soll ich mich in D nach Ende meines Studiums (BWL) arbeitslos melden und


    a) hoffen, dass ich ALG 1 bekomme aufgrund meiner teilweise sozialversicherungspflichtigen Einkünfte, so dass ich Miete etc bezahlen kann (Wahrscheinlichkeit ~ 50 %) ? Dabei werde ich mich natürlich weiterhin bewerben auf geeignetet Stellen. Ob ich die Voraussetzungen erfüllen kann ich atm noch nicht sagen, aber mir hofftentlich bald der Berater der Arge.
    Auf ALG 2 hab ich keinen Anspruch (Wahrscheinlichkeit ~ 99 %)..


    b) eine "gut" bezahlte Tätigkeit (Zeitarbeit etc , so dass ein wenig Geld im Monat nach Abzug aller Kosten übrig bleibt, Wahrscheinlichkeit ~ 70 %) im Ausland zur Überbrückung annehmen bis ich einen gewünschten Job in D bekomme. Dabei eventuell noch spezifische Arbeitserfahrung sammeln (Wahrscheinlichkeit ~ 10 %) oder mich zu Tode langweilen (Wahrscheinlichkeit ~ 90 %) .


    c) bin für Vorschläge offen.


    Zeitarbeit in D halte ich nicht für zielführend, da ich schon für verschiedene Zeitarbeitsfirmen gearbeitet hab und nicht deutlich weniger verdiene möchte, so dass ich jeden Cent dreimal umdrehen muss. Wenn man einmal in dem Teufelskreislauf drin ist kommt man nur schwer wieder raus.


    "ähnliche" Threads bei xing oder Vorschläge auf irgendwelchen Bewerber-/Karriereseiten fand ich jetzt nicht so hilfreich.


    Aufgrund meiner Angaben einen Entscheidungsbaum zu zeichnen und anhand dessen meinen "optimalen" Handlungspfad zu herzuleiten bringt mich auch nicht weiter. Daher brauche ich Lebens-/Karriereerfahrung von anderen Usern...


    Merci.

    Ein altes skandinavisches Sprichwort sagt:
    Gelber Schnee schmeckt nicht nach Zitrone!

    ich bin nach dem Studium in der Firma hängengeblieben, in der ichdie Diplomarbeit geschrieben habe. wurde dann dort gekündigt und stand vor einer ähnlichen Situation. Bewerbungen geschrieben, Vorstellungsgespräche, kein ALG1 kurz vor Hartz4, grad mit der Freundin zusammen gezogen, ein Auto gekuft, ...
    hab dann bei ner Zeitarbeitsfirma angefangen und bin über die nach knapp nem Jaht in ner großen Firma gelandet.
    Wenn du net zu Hause versauern willst, dann nimm die Zeitarbeitsfirma. kannst ja paralell weitersuchen und bei Bedarf kündigen.

    Traue einem Wetterfrosch nur soweit du ihn werfen kannst. (Lebensweisheit von mir)

    DirtyFrank,


    hast du auch BWL-Hintergrund oder eher was technisches?
    Meine Erfahrungen von früher sind, dass Suchende mit technischem Hintergrund es bei Zeitarbeitsfirmen leichter haben.
    Suchende mit kaufmännischen Hintergrund machen eher Ablage oder Call Center.

    Ein altes skandinavisches Sprichwort sagt:
    Gelber Schnee schmeckt nicht nach Zitrone!

    Leerlauf macht sich im Lebenslauf immer schlecht. Andere Länder, andere Sitten, außerhalb Deutschlands denkt man da wahrscheinlich anders, aber hier wird einem sowas nachteilig ausgelegt.


    Wenn du dich später bewirbst sieht es immer sehr doof aus wenn dein (Fehl)-Start ins Berufsleben die Arbeitslosigkeit war. Daraus entnimmt man a) dass du keinen Bock hattest dich mit, wenn auch einfacher, Arbeit selbst zu finanzieren und b) nicht daran interessiert bist Erfahrungen zu sammeln, die man immer überall macht. Das führt zu Schluss c) dass dir jeder Personaler mangelndes Engagement unterstellen wird und deine Chancen im Bewerberkarussell immer schlecht sind.


    Gerade dieser Eindruck, dass du keine besonderen Anstrengungen unternimmst um dich nach Schule und Studium auf beruflich eigene Beine zu stellen (Studentenjobs zählen in der Wahrnehmung nicht so sehr, das ist Beiwerk während man studiert) wird man sehr negativ auslegen.


    Insofern sehe ich 2 Möglichkeiten:


    1) Du gehst auf eine groß angelegte Weltreise und sammelst so Lebenserfahrung. Bringt keinen beruflichen Vorteil, schadet aber nicht und formt die Persönlichkeit.


    2) Du nimmst einen, vielleicht auch nur einfachen, Job an um dich zu finanzieren und siehst zu dass du möglichst bald den Absprung schaffst.


    Der Gedanke ist hier nicht nur gewisse Erfahrungen und das jetzt zum leben nötige Geld zu bekommen, sondern auch zu demonstrieren dass du dir nicht zu schade bist zu ackern wenn es nötig ist. Das wird später immer ein Pluspunkt sein. Schlecht wäre nur wenn du auf allzu lange Zeit in einem Job, für den du unterqualifiziert bist, versauerst.
    Bewirbst du dich aber parallel mit entsprechendem Elan für die Stellen, die du eigentlich suchst, kannst du immer damit "angeben" dich auch jetzt schon nicht auf die faule Haut zu legen, sondern deinen Lebensunterhalt zu verdienen, und das bei Bedarf auch in einem nicht ganz so tollen Job. Das wird dann immer ein Pluspunkt für dich sein.


    Jetzt auf arbeitslos zu machen halte ich für eine ganz schlechte Taktik. Das wäre bequem, ist aber alles andere als gut für dich und wird dir immer negativ nachlaufen.


    Nur am Rande: ich stolpere über deine Wahrscheinlichkeitsangaben. Normalerweise WEISS man welche Ansprüche bzgl. ALG man hat - oder man muss sich erkundigen. Es ist kein Vorwurf... macht auf mich nur den Eindruck einer gewissen Bequemlichkeit, dass du hier keine wirklichen Fakten ergründet hast, sondern nur glaubst dass es so oder so wäre. Und genau das sollte dir bei einer Bewerbung nicht passieren, dass dein Gegenüber denkt "Der qwer640 ist aber ein bisschen lahmarschig... so richtig gibt der nicht Gas um zu wissen wo er steht und was er will." Diesen Eindruck erweckst du aber schnell wenn am Anfang des Berufslebens schon gleich steht dass du darauf gewartet hast dass dir die Arbeitsagentur einen tollen Job vermittelt...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

    Stimme Printus zu! Arbeitslos kann immer nur die letzte Möglichkeit sein! Wenn es irgendwo einen Job gibt: MACHEN!
    Die Zeitarbeit (der Begriff ist leider extrem negativ belegt!) kann auch eine Art Sprungbrett in ein Unternehmen sein. Als ich in dem Bereich tätig war, kam es nicht selten vor, dass die eigentlich in der Arbeitnehmerüberlassung eingesetzten Mitarbeiter von den jeweiligen Unternehmen direkt "angeheuert" wurden.


    Es gibt ja auch diverse Personaldienstleister, die direkt auf höherqualifizierte Berufe spezialisiert sind. Das Helfergeschäft nehmen längst nicht mehr alle mit.

    Printus,


    Weltreise ist leider zur Zeit nicht wirklich drin, die hätte ich auch schon ein wenig länger planen müssen... :-(


    Überbrückungsjob wird sicherlich nur schnell über eine Zeitarbeitsfirma laufen. Bei direkten Bewerbungen für einen Überbrückungsjob wird es aufgrund der deutschen Mentalität länger dauern bis ich was habe, auch wieder ein paar Monate. Das würde mich natürlich auch tierisch annerven.


    Die Wahrscheinlichkeitsangaben habe ich nur angegeben, da ich gerade was zu diesem Topic lernen muss und ich derzeit auch meine Jobaussichten so auffasse.
    Zum ALG kann ich nichts genaues sagen, da meine alten Abrechnungen vom AG während des Studiums in Übersee sind und somit nicht greifbar sind.
    Meine derzeitige Tätigkeit lässt sich auch nur über ein spezielles Formular anrechnen, keine Sorge vorm Posten im TT habe ich schon Wikipedia.de und Arbeitsagentur.de gecheckt. ;-) Daher auch ALG 2 zu ~99 % nicht.


    TMausHB,


    meine Zeitarbeitserfahrung liegen auch schon ein paar Jährchen zurück.
    Den TT-Thread dazu habe ich nur ansatzweise überflogen.



    Das Lücken im CV nicht das Gelbe vom Ei sind ist mir klar, die versuche (bzw. habe) ich durch die richtige Tatik auch zu verhindern (verhindert).
    Für die Arbeislosigkeit habe ich mich auch nicht die letzten Jahre angestrengt.


    Was ist eigentlich von Headhuntern für Einsteiger zu halten bzw. wie sind die Erfahrungen? M. M. n. ist bei denen auch nur viel heisse Luft zu finden...

    Ein altes skandinavisches Sprichwort sagt:
    Gelber Schnee schmeckt nicht nach Zitrone!

    Re: Was nach dem Studium? Zeitarbeit oder arbeitslos/-suchend


    Zitat

    Original geschrieben von qwer640
    c) bin für Vorschläge offen.
    Merci.


    Hau rein in die Schweiz, hier wird es nix mehr.
    Welche Spezialisierung hast Du denn? Hoffentlich nicht Personal/Marketing etc...


    http://www.lohnrechner.bfs.adm…lariumWizard.aspx?lang=de


    EDIT: oder ALDI, Norma, Plus etc. zur finanziellen Rehabilitierung/Überbrückung.

    StebuEx,


    Gott beware mich vor Marketing in Kombi mit Personal, dass macht doch jeder, um dann mit vllt 30 k und +50Std/Woche einzusteigen.


    Discounter rocken
    :-)
    Das Gehalt ist zwar nett, aber eigentlich hab ich schon genug Einzelhandel hinter mir....


    Von der Schweiz sind noch nicht mal alle Schweizer begeistert mit denen ich in letzter Zeit gesprochen hab... Klar die Einkommen sind hoch, Arbeitsmarktchancen auch, insb. für Architekten, aber da reizt mich nichts..

    Ein altes skandinavisches Sprichwort sagt:
    Gelber Schnee schmeckt nicht nach Zitrone!

    Welche Richtung hast Du denn angedacht? Audit/Advisory ist auch nicht schlecht, vorausgesetzt, man blamiert sich nicht so wie ich im Trinkgeldthread :p

    wie waren da nochmal die Zugangskriterien?!
    Uni/FH-Abschluss/MA + Vordiplom/BA + Abi -> top (in Summe kleiner/gleich 6 oder so ?!?)
    branchenspezifische Praktika im In- und Ausland
    überrangende Softwarekenntnisse in Excel, Powerpoint, Access, SAP und so weiter
    Studiendauer -> unterdurchschnittlich
    brillante Englischkenntnisse
    Banklehre -> natürlich auch top
    verschiedene Stipendien und Auszeichnungen

    hab ich was vergessen?
    Obwohl das sicherlich auch ganz interessant ist..
    Bist/warst du in dieser Branche tätig?!


    Vertrieb soll es eher nicht sein, Marketing auch nicht. Da habe ich schon mal die zwei interessantesten Bereiche ausgeschlossen... :-)
    Da bleiben kaum noch welche übrig.
    Grob gesagt sind Bereiche mit Cashflow oder Finanzierung oder Rechnungswesen meine Favoriten
    Natürlich gibt es noch andere Bereiche die interessant klingen.
    Über den
    Jobbörsenthread
    hab ich ein paar netten Stellen gefunden, allerdings über komplett D verteilt.

    Ein altes skandinavisches Sprichwort sagt:
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